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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2023

Ganz nett

Stalking Jack the Ripper
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London, 1888: Audrey Rose wächst als behütete Tochter in einer wohlhabenden Familie auf. Eigentlich könnte sie nun heiraten und ihr Leben genießen, wenn da nicht ihre Neugier wäre! Audrey liebt es nämlich, ...

London, 1888: Audrey Rose wächst als behütete Tochter in einer wohlhabenden Familie auf. Eigentlich könnte sie nun heiraten und ihr Leben genießen, wenn da nicht ihre Neugier wäre! Audrey liebt es nämlich, in den Vorlesungen ihres Onkels zu sitzen und sich somit unerkannt gerichtsmedizinischen Studien zu widmen. Bei dieser Gelegenheit lernt sie Thomas Cresswell kennen, der durch seine charmante und aufmerksame Art ihre Neugier erregt. Als ein Serienmörder die Stadt unsicher macht, beginnen Audrey und Thomas die gefährliche Suche nach dem grausamen Killer – und landen unerwartet im eigenen Umfeld!

Was sich spannend anhörte, war für mich in der Umsetzung letztlich lediglich im Mittelfeld anzusiedeln. Das Gesamtkonzept präsentierte sich morbide und düster, was zwar zu erwarten war, mir jedoch manchmal zu viel wurde. Blutig und detailliert wurden die Opfer des Rippers und die Arbeit an den Leichen auf dem Seziertisch beschrieben, so dass eine zartbesaitete Protagonistin hier keine Chance gehabt hätte. Glücklicherweise war Audrey Rose dies nicht, wobei mir mit der Zeit schien, als ginge es ihr überhaupt nicht unbedingt um den Berufswunsch als Gerichtsmedizinerin, sondern als wolle sie sich einfach auf Biegen und Brechen von anderen Frauen abheben. Passend dazu vermisste ich auch die von mir erwartete Liebesbeziehung zu dem charakterlich wenig aussagekräftigen Thomas, die zwar da war, mich emotional aber überhaupt nicht abholte. Außerdem lief mir die Suche nach dem Ripper nicht zielgerichtet genug, plätscherte eher vor sich hin. So hielt sich die Spannung im Gesamtkonzept der Story in Grenzen, und auch die Persönlichkeiten der Protagonisten hätten etwas mehr Tiefe verkraften können.

Am Ende bleibt mir „Stalking Jack the Ripper“ als nette, deutlich düstere Unterhaltung in Erinnerung, die mich nicht unbedingt vom Hocker reißen konnte. Die Idee fand ich allerdings sehr ansprechend, daher werde ich es wohl doch noch mit dem Folgeband der Reihe versuchen. / 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Unausgereift

Ingenium
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Seit einem Unfall hat Mike Brink eine Gabe: Er kann die komplexesten Rätsel lösen. Als er eines Tages die seltsamen Gemälde der Psychiatrie-Patientin Jess interpretieren soll, erkennt er die Furcht in ...

Seit einem Unfall hat Mike Brink eine Gabe: Er kann die komplexesten Rätsel lösen. Als er eines Tages die seltsamen Gemälde der Psychiatrie-Patientin Jess interpretieren soll, erkennt er die Furcht in deren Augen. Mike versteht, dass Jess mehr weiß, als sie verrät. Von dem Rätsel getrieben, taucht er immer tiefer in die Bedeutung dessen ein – und versteht, dass sich dahinter ein sehr gefährliches Mysterium verbirgt, das man besser nicht aufdecken sollte.

Mich erinnerte der Teaser von „Ingenium“ (Begabung, Geist/Verstand) sehr an die Romane von Dan Brown, die ich seinerzeit regelrecht verschlungen hatte. Danielle Trussoni kannte ich bisher noch nicht, doch ich erhoffte mir von ihr spannende Ideen, in die ich mich neugierig vertiefen konnte.

Nachdem ich die ersten Kapitel des Thrillers gelesen hatte, bekam meine Begeisterung allerdings einen Dämpfer. Zwar mochte ich den Protagonisten Mike und sein erstaunliches Talent, aber die detaillierte Veranschaulichung seiner Rätsel, inklusive der Lösungswege fand ich mit der Zeit ziemlich uninteressant und langatmig. Die Geschichte kam überhaupt nicht richtig in die Gänge und las sich etwas holprig, obwohl ich die Auflockerung durch Abbildungen der Rätsel auch irgendwie mochte. Aber ich wollte letztlich kein Rätselheft lesen, sondern Mike bei seinem aufsehenerregenden Abenteuer erleben.

Als der Thriller dann endlich Fahrt aufnahm, merkte ich, dass ich wenig Bezug zu der Erzählung und zu den Figuren entwickelte, was bestimmt zum großen Teil an dem distanzierten Schreibstil der Autorin lag, aber auch am plötzlich viel zu schnellen Fortgang der Handlung. Ich war teilweise verwirrt, konnte nicht richtig einordnen, was wichtig zu sein schien, und was nicht. Auch Mikes Verbindlichkeit gegenüber Jess wirkte auf mich sehr übertrieben und konstruiert, die Verbindung der beiden irgendwie mechanisch. Es war einfach seltsam. Am Ende wurde dann immerhin eine Erklärung dafür geliefert, was mich aber letztlich nicht zufriedenstellte.

Außerdem fühlte ich mich ziemlich schnell unwohl mit der Geschichte, oder auch fremd darin. Warum, weiß ich auch nicht so recht. Vielleicht war es das Thema, auf das ich hier nicht näher eingehen kann, um nicht zu spoilern. Zudem schaltete ich ab und zu gedanklich ab, weil ich tiefer gehenden religiösen Ausführungen nicht wirklich folgen konnte, und mir dieser Gesichtspunkt im Buch auch zu schwer gewichtet wurde.

Insgesamt kam Geschichte nicht so richtig ins Fließen, fand ich. Auf mich wirkte es, als würden einzelne Bausteine nicht hinreichend zusammenpassen. Ähnlich ging es mir mit den Figuren, die mir bis zum Schluss absolut fremd blieben, weil mir schien, dass ich nur Fragmente ihrer Persönlichkeiten einsehen durfte. Dafür machte sich aber im Zuge der Auflösung, für die man etwas technisches Verständnis brauchte, ganz schön Entsetzen in mir breit. Das Motiv des Bösewichts brachte den Thrill nämlich auf eine ganz andere Ebene. An sich fand ich den Schluss aber nicht fulminant, dessen Botschaft jedoch wirklich erschreckend.

Kurzum, die Idee war nicht von schlechten Eltern, aber an der Umsetzung hat es meiner Meinung nach ordentlich gehapert. Unzugängliche Figuren, seltsame Schwerpunkte und irgendwie holprig, war dieses Werk nicht wirklich das, was ich mir im Voraus erhofft hatte. Allerdings möchte ich auch nicht vom Lesen abraten, denn mit dem Motiv des Bösewichts sollte man sich tatsächlich einmal auseinandersetzen. / 2,5 Sterne

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Leider eine Enttäuschung

Savages and Saints - Zee
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Zee St. James verließ Hals über Kopf die Stadt, um mit seiner Band zu touren. Die junge, minderjährige Quinn, die kleine Schwester seines besten Freundes, hat es ihm allerdings nicht leicht gemacht, denn ...

Zee St. James verließ Hals über Kopf die Stadt, um mit seiner Band zu touren. Die junge, minderjährige Quinn, die kleine Schwester seines besten Freundes, hat es ihm allerdings nicht leicht gemacht, denn sie war bis über beide Ohren in ihn verliebt. Auch Zee hatte ein Auge auf das Mädchen geworfen, sich aber aus ehrenhaften Gründen zurückgezogen. Doch nun ist Zee zurück – um Dinge zu regeln, und um sich zu holen, was ihm gehört.

Natürlich bin ich bei einer Rockstar-Romance immer dabei! Nach einer kurzen Leseprobe war ich außerdem neugierig auf die Autorin, denn ihr Schreibstil sprach mich sofort an.

Meiner Ansicht nach traf die Autorin die Gefühlsebenen von Quinn und Zee anfangs sehr gut. Vor allem Quinns schmachtvolle Gedanken, die sie für Zee hegte, konnte ich richtig mitfühlen, wobei die Emotionen umgehend und nuanciert bei mir ankamen. Meiner Meinung nach eine große Stärke von C.M. Seabrook! Auf diesen Aspekt lege ich in Geschichten grundsätzlich immer großen Wert, denn eine greifbare Gefühlsebene ist für mich ein vielversprechender Ausgangspunkt, um ein Buch zu genießen.

Die Geschichte an sich empfand ich zwar ein wenig zu knapp gehalten, aber sie las sich gut, und es gab immer wieder sprachlich schöne Passagen und freche, humorvolle Dialoge. Ich mochte auch die Idee, die aber meines Erachtens schon fast misshandelt wurde. Statt nämlich der Liebesgeschichte und den Figuren den nötigen Rahmen für Entfaltung zu geben, was in Ansätzen auch wunderbar gelang, fegten seitenlange, detaillierte, grobe Erotikszenen und schmalzige Phrasen, gehaltvolle Betrachtungsweisen wieder vom Tisch. Nichts gegen prickelnde Abenteuer, aber weniger ist manchmal mehr!

In diesem Sinne fand ich die Figuren wenig aussagekräftig, sie wirkten, wie auf das Nötigste reduziert. Ich war selbst erstaunt darüber, denn die junge Quinn aus der Leseprobe, deren Sehnsüchte man so schön spüren konnte, war plötzlich einer Frau gewichen, die vor lauter Lust nicht mehr klar denken konnte. Was für eine Enttäuschung.

Zudem vermisste ich das Rockstar-Flair, das überhaupt nicht vorhanden war, und welches ich mir aufgrund des Teasers versprochen hatte. Wenigstens kam durch die Vaterschaftsvermutung etwas Spannung auf. Trotzdem wurde mir auch dieser Gesichtspunkt zu schnell abgehandelt – wie im Grunde alle Themen, die in dem Buch angesprochen wurden.

Rückblickend war „Savages and Saints – Zee“ nichts für mich. Der Fokus auf grobe Sexszenen überlagerte die Geschichte derart, dass es keines Raum für die Ausweitung der interessanten Themen gab, welche im Laufe der Handlung angesprochen wurden. Obwohl mir der Schreibstil der Autorin gefiel, werde ich ihre Bücher wohl künftig nicht mehr lesen. / 2,5 Sterne (für das spürbare Schreibtalent der Autorin)

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Im Ganzen nicht richtig stimmig

Wehrlos
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Nur ein Moment der Unaufmerksamkeit. Die kleine Nele wird von einem fremden Mädchen scheinbar im Spiel vom Spielplatz gelockt und in ein dunkles Auto gezogen. Ein Albtraum für Neles Mutter Mieke! Dock ...

Nur ein Moment der Unaufmerksamkeit. Die kleine Nele wird von einem fremden Mädchen scheinbar im Spiel vom Spielplatz gelockt und in ein dunkles Auto gezogen. Ein Albtraum für Neles Mutter Mieke! Dock Nele ist nicht das einzige Kind, das auf diese Art verschwindet. Als der Polizist Ben im Darknet auf Hinweise stößt, ahnt er nicht, dass Mieke bereits auf eigenen Faust nach ihrer Tochter sucht und sich in tödliche Gefahr bringt.

Welch fürchterliche Vorstellung! Natürlich wollte ich sofort wissen, was mit Nele geschah und auch, ob das Kind wieder wohlbehalten nach Hause gebracht werden konnte. An diesem Buch kam ich also nicht vorbei.

Aber leider wurde ich mit dem Schreibstil der Autorin schlichtweg nicht warm. Meines Erachtens wurde Neles und Miekes Geschichte nur halbherzig erzählt. Distanziert, emotionslos, ohne Leben zwischen den Zeilen. Vielleicht war dies auch den vielen Perspektiven geschuldet, denn die Autorin lässt außer den Ermittlern beispielsweise auch die Sicht der Nachbarn oder auch die von Ganoven zu, was das Vorankommen im Fall sehr schleppend und langatmig werden ließ. Vor allem verlor sich die Geschichte damit in Belanglosigkeiten, was mich mit der Zeit ziemlich ermüdete. Lediglich die Passagen, in denen Neles Erlebnisse erzählt wurden, gingen mir wirklich unter die Haut, denn hier zeigte sich ein wenig Atmosphäre – auch, wenn sie unangenehm düster und erschütternd war.

Bedauerlicherweise mochte ich die Umsetzung dieses beachtenswerten Themas nicht so sehr. Vor allem warf das etwas seltsame Ende bei mir eher Fragen auf und zählte für mich nicht zu einer gelungenen, bzw. befriedigenden Auflösung eines so beklemmenden Verbrechens.

An „Wehrlos“ hatte ich eindeutig andere Erwartungen. Der emotionslose, distanzierte Schreibstil und die Ausarbeitung der Geschichte waren leider überhaupt nicht mein Fall. Die angesprochene Thematik lohnt sich allerdings näher zu betrachten. Von mir gibt es daher eine bedingte Leseempfehlung. / 2,5 Sterne

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Veröffentlicht am 05.01.2023

War mir zu langatmig

Die letzte Party
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Rhys Lloyd besitzt mehrere Ferienhäuser am See. Um die Neugier der Einwohner zu stillen, organisiert er eine Party und lädt die Dorfbewohner dazu ein. Als in der Nacht eine Leiche im See auftaucht, hat ...

Rhys Lloyd besitzt mehrere Ferienhäuser am See. Um die Neugier der Einwohner zu stillen, organisiert er eine Party und lädt die Dorfbewohner dazu ein. Als in der Nacht eine Leiche im See auftaucht, hat die Kommissarin Ffion somit unglaublich viele Verdächtige, die sie alle kennt, da sie im Ort aufwuchs. Tragischerweise scheinen alle ein Motiv zu haben und mit der Wahrheit nehmen sie es nicht so genau. Aber auch die Kommissarin gibt sich geheimnisvoll und verbirgt so einiges...

Ich fand das Cover schon sehr ansprechend, aber der Klappentext gefiel mir noch mehr. Da ich ein Fan von Thrillern bin, in denen nichts ist, wie es scheint, musste ich das Buch unbedingt haben.

Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass ich mich mit der Geschichte etwas schwer getan habe. Ich fand die Handlung ziemlich langatmig und auch nicht so spannend, wie im Teaser angekündigt. Zudem stolperte ich immer wieder über die walisischen Namen, die regelmäßig meinen Lesefluss stocken ließen. An für sich mag ich kulturelle Bezüge in Krimis und Thrillern, aber das hat mich dann doch gestört.

Wie schon erwähnt, hielt sich die Spannung meiner Meinung nach in Grenzen. Ich las das Buch daher etappenweise, legte es immer mal wieder zur Seite. Auch die Figuren konnten die Geschichte meiner Meinung nach nicht retten. Die Autorin gab sich zwar Mühe interessante Akteure zu kreieren, doch keiner davon blieb mir im Gedächtnis. Die Protagonistin war mir sogar eher unsympathisch.

Ich gebe allerdings zu, dass die Auflösung ein paar Überraschungen zutage brachte, die mich aber nicht wirklich vom Hocker rissen. Das lag aber eher an meiner zwischenzeitlich entwickelten neutralen Haltung hinsichtlich der Geschichte. Meine Emotionen konnte der Thriller demnach nicht hinter dem Ofen hervorlocken.

Insgesamt gesehen wird „Die letzte Party“ wohl kein Buch, das ich in Erinnerung behalten werde. Man kann es lesen, man muss es aber nicht. Von mir bekommt Clare Mackintosh dafür neutrale 2,5 Sterne.

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