Zwischen Fleischbeschau & Lokalpatriotismus
In seinem Kriminalroman "ROSTOCK, letzte Wahl" @hinstorff_verlag erzählt Volker H. Altwasser wortakrobatisch die Geschichte eines Doppelmordes in Rostock während des Sommers 2018. Eine junge Anwärterin ...
In seinem Kriminalroman "ROSTOCK, letzte Wahl" @hinstorff_verlag erzählt Volker H. Altwasser wortakrobatisch die Geschichte eines Doppelmordes in Rostock während des Sommers 2018. Eine junge Anwärterin auf den Titel der Bierkönigin 2018 wird auf dem Weg in eine Tradionskneipe erdrosselt. Zeitgleich beginnt in genannter Kneipe die Fleischbeschau ihrer Konkurentinnen, alles hübsche junge Damen, knapp bekleidet, von der Jury lediglich nach ihrer äußeren Erscheinung bewertet. Kurz darauf bildet sich eine SOKO um den jungen Kommissar Kevin Hilbig, welcher gerade erst mit seinem Lebensgefährten aus Berlin nach Rostock gezogen ist. Unterstützung bekommt das ermittelnde Team von Privatdetektiv Pavel Höchst, welcher schnell das Tatmotiv entschlüsselt und so dem Täter auf die Spur kommt. Zeitgleich zieht die Handballmannschaft Empor Rostock in das Halbfinale der Champions League gegen Barcelona ein. Die Region befindet sich in Partylaune.
Nach meinem Geschmack wurden in dem Krimi zu sehr alte Geschlechterbilder bedient: das erste Mordopfer ist eine junge und hübsche Frau, die Helden der Geschichte und der Mörder allesamt männliche Figuren. Der unterhaltsame Anteil war praktisch nur flach. Es wurde dem Lokalpatriotismus gefröhnt, die Handlung von Anfang an vorhersehbar. Daher gibt es von meiner Seite heute keine Leseempfehlung.