Herausragender Manhua mit einzigartig düsterer und zugleich spannender Stimmung!
Inmitten der 1920er Jahren tauchen wir hautnah in die Welt der chinesischen Pekingopern ein. Der Leser trifft geradewegs auf den Sänger Chen Qiming, welcher dem russisch-chinesischen Kommandeur Yan Ci ...
Inmitten der 1920er Jahren tauchen wir hautnah in die Welt der chinesischen Pekingopern ein. Der Leser trifft geradewegs auf den Sänger Chen Qiming, welcher dem russisch-chinesischen Kommandeur Yan Ci ganz schön den Kopf verdreht. Doch verbinden die beiden nicht nur die jetzigen Treffen, da deren Bekanntschaft vielmehr in die Vergangenheit zurückreicht. Bevor jene Verhältnisse jedoch geklärt werden, finden die zwei sich innerhalb wilder Intrigen wieder. Es beginnt eine spannende und undurchsichtige Story zwischen politischen Konflikten und den Brettern, die die Welt bedeuten.
Ein besonderes Highlight des Manhua war dessen atemberaubende Stimmung. Ab der ersten Seite durften wir in ein mysteriöses und düsteres Setting eintauchen, dass durch die Thematik der Pekingoper einen ganz eigenen Touch bekommen hat. Durch diese besondere Stimmung wurde ich stets am Lesen gehalten und habe mich immer darauf gefreut, wie es wohl weitergehen mag.
Absolut begeistert war ich auch von den Hauptfiguren, da sie binnen der Handlung sehr detailliert porträtiert wurden. Allen voran mochte ich Chen Qiming sehr. Er hat über sie Seiten hinweg eine Vielzahl an Charaktereigenschaften gezeigt, die sich inhaltlich ergänzt haben. Auch hat Chen Qiming eine Entwicklung durchgemacht, welche ich sehr bewundert habe. Generell bin ich einfach ein Fan davon, wenn sich Figuren dynamisch entwickeln und nicht etwa stoisch in ihrem Verhalten verharren.
Gleichermaßen konnte mich Yan Ci mitreißen. Er war nicht nur optisch ein absoluter Hingucker, sondern konnte auch mit seinem undurchsichtigen Verhalten punkten. Auf mich wirkte er in seinem Handeln und Auftreten sehr geheimnisvoll, sodass er mich mehr als neugierig auf sich gemacht hat. So wollte ich immer mehr über ihn erfahren.
Auch die Nebencharaktere wurden allesamt wunderbar detailgetreu ausgearbeitet. Die Bandbreite an Charaktereigenschaften, auf die wir treffen konnten, war unfassbar und hat in ihrer Gesamtheit eine tolle Authentizität geschaffen. Zusätzlich haben die Nebenfiguren die Geschichte zum Leben erweckt und ihr in Kombination mit dem Setting ein ganz eigenes Flair gegeben.
Sehr genial war die Einbettung der Story in verzwickte politische Verhältnisse. Das hat zusätzlich eine gewisse Spannung erzeugt. Man war sich nie sicher, welche Intentionen einige Figuren wirklich haben. Für den Leseprozess war dies einfach klasse!
Des Weiteren waren die Illustrationen einfach wundervoll gestaltet. Mit viel Liebe zum Detail wurden die einzelnen Bilder und Szenen ausgearbeitet. Hierbei lag stets eine gewisse Portion an Humor in der Luft, welche die Story aufgelockert hat. Auch Stilwechsel innerhalb der Illustration haben herrliche Pointierungen erzeugt und mich komplett begeistert.
Der Danmei war für mich in absolutes Lesehighlight, da er mit seiner düsteren Atmosphäre der Pekingoper ein absolutes Alleinstellungsmerkmal erhalten hat. Auch die Interaktionen zwischen der beiden männlichen Protagonisten haben mich mitreißen können, weil hierbei ein gewisses Knistern unweigerlich spürbar war. Wer also auf der Suche nach einem herausragenden Manhua ist, der sollte sich den ersten Band von ,,Beauty and the West Chamber" nicht entgehen lassen!