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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2023

Ein tiefgründiger Weihnachtsroman

Winterglücksträume
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Sky arbeitet bei ihrem Pflegebruder Freddy in der Immobilienfirma als Projektentwicklerin und sie liebt diesen Job. Leider hat sie mit der Zeit so immer mehr Freunde verloren und steht nun, nachdem Freddy ...

Sky arbeitet bei ihrem Pflegebruder Freddy in der Immobilienfirma als Projektentwicklerin und sie liebt diesen Job. Leider hat sie mit der Zeit so immer mehr Freunde verloren und steht nun, nachdem Freddy sich mit Minnie verlobt hat, recht alleine da. Da Minnie Sky aus der Firma drängen möchte und die Zustände nach der Verlobung untragbar sind, kündigt Sky, kauft ein wunderschönes Eckhaus in Middledip und zieht dorthin. Sky hat sich auf den ersten Blick in das Haus verliebt und ist nun voller Freude über ihren Neuanfang in dem kleinen Dorf. Überraschenderweise wird sie auch schnell Teil der Dorfgemeinschaft, denn sie macht natürlich auch beim Weihnachtslichterwettbewerb mit. Einzig mit Daz tut sie sich etwas schwer, denn er wollte das Haus eigentlich ersteigern, wurde aber von Sky überboten. Allerdings können weder Sky noch Daz die Spannung ignorieren, die sich allmählich zwischen ihnen aufbaut. Trotzdem werden sie so schnell kein Paar, denn das Leben wirft ihnen immer wieder neue Steine in den Weg.

Sue Moorcroft beschreibt in diesem siebten Teil der WinterWeihnachtsZauber-Reihe die Geschichte von Sky und Daz. Doch obwohl alles den Anschein hat, als handele es sich um einen klassischen Weihnachtsroman, der nur so vor Romantik und Vorhersehbarkeit strotzt, ist dem nicht so und die Autorin widmet sich sehr ernsten und tiefgründigen Themen wie dem Leben in Pflegefamilien und dem Misstrauen zu anderen Menschen, da schlechte Erfahrungen die eigenen Ansichten trüben.

Ich war wieder einmal sehr gespannt auf den neuen Teil der Reihe, denn ich mag die Art, wie Sue Moorcroft schreibt und auch wie sie das Leben in Middledip immer wieder in den Mittelpunkt stellt, aber immer wieder andere, neue Themen beleuchtet, damit der Leser nie das Gefühl hat, es wiederhole sich etwas aus den vergangen Bänden. Mit Sky und Daz habe ich mich zwar gut unterhalten gefühlt, allerdings waren oft die ernsten Lebensinhalte im Mittelpunkt, sodass die weihnachtliche Stimmung nicht so übersprang wie erhofft. Insgesamt aber ein toller Roman, der mir sehr schöne Lesestunden beschert hat.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Eine nachdenkliche Erzählung

Winterherz
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Wilhelm bekommt die Zusage für eine Kur wenige Wochen vor Weihnachten. Also reist er gemeinsam mit seiner Mutter aus Berlin in die sächsische Schweiz. Dort findet er sein Zimmer im Haus 13, dem Haus der ...

Wilhelm bekommt die Zusage für eine Kur wenige Wochen vor Weihnachten. Also reist er gemeinsam mit seiner Mutter aus Berlin in die sächsische Schweiz. Dort findet er sein Zimmer im Haus 13, dem Haus der blauen Kinder. Zuerst versteht er nicht, was es mit diesem Namen auf sich hat, doch dann sieht er die vielen Kinder, die alle bläulich verfärbte Lippen haben und insgesamt krank aussehen. In seinem Zimmer fühlt er sich wohl und findet in seinen Mitbewohnern Edgar, Bruno und Milo schnell Freunde. Da sie alle dem Tod geweiht sind, will Wilhelm noch Abenteuer erleben. Gemeinsam brechen sie so manche Regel und Wilhelm lernt zudem die Liebe kennen...

Ralf Günther erzählt in diesem winterlichen Roman über vier Jungen, die sich gerade erst kennengelernt haben, aber alle mehr oder weniger mutig sind und trotz ihrer schweren Herzerkrankung etwas erleben möchten. Die Freundschaft der vier Buben ist eine ganz besondere und wirkt daher sehr authentisch. Die winterliche, verschneite Kulisse bringt noch zusätzlich eine ganz besondere Stimmung in die ganze Geschichte.

Anfangs wusste ich nur vom Klappentext, was in diesem Buch Thema war, doch ich fand die Erzählung wirklich schön und war leider innerhalb kürzester Zeit bereits am Ende angelangt. Das Schicksal der Jungen hat mich sehr nachdenklich gestimmt, dennoch wird es nur sehr oberflächlich angesprochen. Insgesamt eine sehr schöne, winterliche Erzählung, die aber ruhig noch etwas mehr in die Tiefe hätte gehen dürfen.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Wie viele Geheimnisse verträgt eine Beziehung?

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse
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Roisin und Joe sind seit zehn Jahren ein Paar. Doch Roisin muss sich immer häufiger eingestehen, dass sie sich gerade im letzten Jahr immer weiter voneinander entfernt haben. Als sie nun gemeinsam mit ...

Roisin und Joe sind seit zehn Jahren ein Paar. Doch Roisin muss sich immer häufiger eingestehen, dass sie sich gerade im letzten Jahr immer weiter voneinander entfernt haben. Als sie nun gemeinsam mit ihren Freunden zu einem Wochenende in einem noblen Gutshaus aufbrechen, wird ihr das alles einmal mehr bewusst. Dennoch versucht sie, die Zeit zu genießen. Aber das Auftauchen einer neuen Freundin, ein Schreck bei Nacht und zuletzt die Premiere von Joes neuer Serie "Hunter" lassen das Wochenende anders werden, als alle es sich gewünscht haben. Roisin ist vorallem schockiert von Joes neuer Erfolgsserie, denn sie besteht in einigen Teilen aus wahren Begebenheiten, die sie Joe im Vertrauen erzählt hat und die niemals an die Öffentlichkeit gelangen sollten. Außerdem wird sie den schalen Beigeschmack nicht los, dass vielleicht auch so manche Handlung des Protagonisten genauso in der Realität gewesen sein könnte - über deren Folgen für ihr persönliches Leben möchte sie noch gar nicht genauer nachdenken...

Mhairi McFarlane besitzt die wundervolle Gabe, Liebesgeschichten auf ihre ganz eigene und sehr unterhaltsame Art und Weise zu erzählen. Roisin ist eine liebenswürdige Protagonistin, die leider viel zu häufig die Schuld bei sich sucht, bevor sie sich endlich eingesteht, dass ihr Freund weniger aufrichtig ist, als er sich gibt.

Ich habe bisher jeden Roman der Autorin gelesen und habe mich entsprechend auf diesen neuen gefreut. Allerdings war ich gerade im ersten Drittel etwas enttäuscht, zog sich die Handlung doch in die Länge und die Einführung in Roisins und Joes Beziehung dauerte für meinen Geschmack ein wenig zu lange. Insgesamt eine unterhaltsame Romcom mit ein wenig Luft nach oben...

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Familienzeit und leckeres Essen gehören zusammen

Coming Home
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Haya Molcho und ihre Familie pflegen ein wöchentliches Ritual, das allen sehr wichtig ist - sie brunchen immer sonntags alle gemeinsam und verbringen so eine wunderschöne Zeit zusammen. Dieses neue Kochbuch ...

Haya Molcho und ihre Familie pflegen ein wöchentliches Ritual, das allen sehr wichtig ist - sie brunchen immer sonntags alle gemeinsam und verbringen so eine wunderschöne Zeit zusammen. Dieses neue Kochbuch der bekannten Köchin liefert die unterschiedlichsten Einblicke in das Familienleben und verdeutlicht, dass gutes Essen und Zeit als Familie untrennbar miteinander verbunden sind. Dieses Buch vereint die Lieblingsrezepte und Geschichten aus dem Leben der einzelnen Familienmitglieder, sodass längst nicht nur daraus gekocht, sondern auch so manche Stunde lesend verbracht werden kann. Da die Rezepte deshalb auch nicht auf klassische Weise nach Vor-, Haupt- und Nachspeise geordnet wurden, sondern nach Personen, wirkt das Kochbuch noch etwas besonderer. Trotzdem ist das Layout der Rezepte immer das Gleiche, sodass ein Nachmachen unkompliziert und schnell möglich ist. Schön ist auch, dass es zu jedem Rezept eine ansprechende Fotografie gibt, die Lust auf mehr macht.

Die prominente Köchin Haya Molcho kenne ich bereits seit einigen Jahren aus dem Fernsehen. Sie war mir immer sympathisch, denn ich mag die Levante-Küche und habe diesen Sommer bei einem Wien-Besuch auch das erste Mal in ihrem ersten Neni am Wiener Naschmarkt gegessen. Und ich muss sagen, ich war fasziniert von der einfachen, aber unheimlich schmackhaften Küche, für die sie steht wie keine andere. Zuhause haben wir bereits vier Gerichte aus dem Buch nachgekocht und fanden sie alle lecker, einzig der "Baskische Cheesecake" ist durchgefallen, denn er hat uns aufgrund seiner Konsistenz gar nicht geschmeckt. Allerdings haben die "Kohlsuppe mit Tomaten, Harissa und Bulgur", die "Chorizopasta" und der "Grießkuchen mit Mandeln" uns mit dem einen nicht so tollen Gericht wieder versöhnt. Ich werde sicherlich auch noch häufiger aus dem Buch kochen, denn Alltagsküche, die so besonders schmeckt und doch so einfach ist, ist immer super!

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Ich sehe was, was du nicht siehst!

Ludwig und das Nashorn
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Ludwig ist bereits in seinem Zimmer und wartet auf seinen Vater, dass ihm dieser "Gute Nacht" sagt. Als der Vater hört, dass Ludwig mit jemandem spricht, fragt er, wer denn noch im Zimmer sei. Als er das ...

Ludwig ist bereits in seinem Zimmer und wartet auf seinen Vater, dass ihm dieser "Gute Nacht" sagt. Als der Vater hört, dass Ludwig mit jemandem spricht, fragt er, wer denn noch im Zimmer sei. Als er das Nashorn nicht entdecken kann, wird er ungeduldig und kann Ludwig nicht verstehen. Trotzdem glaubt er an den Mond, obwohl er ihn in diesem Moment auch nicht sehen kann. So beginnen die beiden zu philosophieren.

Noemi Schneider erzählt in diesem Kinderbuch über die Frage nach der Existenz von Dingen und ob diese wirklich anwesend sind und wie man die Nicht-Anwesenheit denn beweisen will. Genau über diese Frage hat bereits der Philosoph Ludwig Wittgenstein mit seinem Professor Bertrand Russell diskutiert. Die Autorin beschreibt die Suche nach der Antwort sehr anschaulich und erklärt Kinder so auch sehr kindgerecht, was genau ein Philosoph tut.

Das Künstler- und Illustratorenduo Golden Cosmos hat dieses Kinderbuch auf seine ganz eigene besondere und einzigartige Art und Weise illustriert. Die Farben sind sehr grell und die Anzahl der verwendeten Farbtöne auf ein Minimum beschränkt.

Meine Tochter und ich waren sehr neugierig auf dieses besondere und schon im Vorfeld sehr gelobte Bilderbuch. Die Geschichte hat uns sehr gut gefallen und wir haben noch lange über Philosophie gesprochen. Allerdings fanden wir die Illustrationen leider nicht so schön und konnten nichts damit anfangen. Ich, als Erwachsene, kann den künstlerischen Wert der Bilder durchaus verstehen und nachvollziehen, verstehe aber auch meine Tochter, die alles zu grafisch und reduziert findet.

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