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Veröffentlicht am 12.12.2023

Bewegend, bedrückend & berührend

Das einzige Kind
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„Das einzige Kind“ ist ein historischer Tatsachenroman der in Salzburg lebenden Autorin Hera Lind.

Die Handlung beginnt im Frühjahr 1939 in Bosnien. Der 5-jährige Djoko und seine strengen aber liebevollen ...

„Das einzige Kind“ ist ein historischer Tatsachenroman der in Salzburg lebenden Autorin Hera Lind.

Die Handlung beginnt im Frühjahr 1939 in Bosnien. Der 5-jährige Djoko und seine strengen aber liebevollen Eltern leben ein einfaches Leben, bis seine Eltern durch eine Granate getötet und Djoko schwer verletzt wird. Damit beginnt für ihn eine schier unmenschliche Flucht, die scheinbar kein Ende findet. Zunächst flieht er vor den Ustaschas, danach vor den Tschetniks, im Anschluss vor den Nazis und zum Schluss vor den Partisanen. Djoko ist allein, findet aber immer wieder hilfsbereite Menschen, die sich seiner annehmen, die er dann aber auch wieder verliert.

Der Schreibstil von Hera Lind lässt sich wie gewohnt sehr gut lesen. Aber die Ereignisse, die sie schildert sind erdrückend. Dadurch, dass man alles aus der Perspektive des kleinen Djokos erfährt, wird seine Angst, das Gefühl der Verlassenheit, die Ungewissheit was kommt, richtig spürbar und haben mir beim Lesen die Tränen in die Augen getrieben. Djoko will nur eines: überleben. Obwohl es durchgehend um historische Ereignisse Ereignisse geht, spielen sie nur im Hintergrund eine Rolle, im Vordergrund steht ein Kind, das verwaist und allein gelassen auf sich selbst gestellt ist. Djoko ist nur ein Kind von vielen, aber anhand seines Einzelschicksals wird wieder einmal deutlich wie grausam Kriege sind und es erschreckt mich umso mehr, dass sie auch heute und im Moment stattfinden. Die Vorstellung, dass auch jetzt im Moment Kinder wie Djoko auf der Flucht sind und um ihr Überleben kämpfen, finde ich unerträglich.

Hera Lind hat hier bedrückend und fesselnd Wahrheit und Fiktion miteinander verwoben. Mich hat dieser Roman mit dem Schicksal des kleinen Djoko emotional sehr berührt. Es ist ein grausames Stück Zeitgeschichte, das nicht vergessen werden darf und gelesen werden muss.


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Veröffentlicht am 10.12.2023

Spannender Krimi in München

Kant und das Leben nach dem Tod
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„Kant und das Leben nach dem Tod“ ist der dritte Band des in München ermittelnden Kommissars Kant von dem Autor Marcel Häußler. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen ...

„Kant und das Leben nach dem Tod“ ist der dritte Band des in München ermittelnden Kommissars Kant von dem Autor Marcel Häußler. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

In einem Waldgebiet südlich von München wird von einem neunjährigen Mädchen ein abgetrennter männlicher Arm gefunden, der zuvor über einen längeren Zeitraum tiefgekühlt wurde. Kant und sein Team beginnen zu ermitteln und die Spuren führen sie in eine Hochhaussiedlung im Münchner Stadtviertel Hasenbergl. Schon bald stellen sie fest, dass hier weitere Menschen verschwunden sind.
Die neunzehnjährige Antonia ist aus Portugal nach Deutschland zurückgekehrt und wollte hier in ihrem Wohnwagen leben. Da der TÜV von diesem bereits abgelaufen ist und er deswegen von der Polizei beschlagnahmt wird, sucht sie bei ihrem Großvater am Münchener Stadtrand Hasenbergl Unterschlupf.

Der Schreibstil von Marcel Häußler liest sich sehr angenehm. Er beschreibt seine Charaktere authentisch, die düstere Stimmung in der anonymen Hochhaussiedlung, die schwierigen Lebensverhältnisse der Bewohner sowie eine gute Portion Münchener Lokalkolorit kamen direkt bei mir an.
Ich habe die akribischen Ermittlungsarbeiten von Kant und seinem Team gespannt verfolgt. Durch Antonia war ich diesen zwischenzeitlich ein Stück voraus, was die Spannung nochmals erhöht hat.
Es gibt zahlreiche Handlungsstränge, deren Zusammenhänge nicht auf Anhieb offensichtlich sind und erst nach und nach miteinander verknüpft werden.

Es ist ein durchgehend spannender Krimi mit gesellschaftskritischen Ansatz, der skrupellose Verbrechen offenlegt.
Gut gefällt mir auch, dass man nebenbei wieder einiges aus dem privaten Umfeld der Protagonisten erfährt und ich inzwischen schon das Gefühl habe sie ganz gut zu kennen.

Mir hat dieser Fall wieder gut gefallen und ich freue mich auf den nächsten Einsatz von Kant und seinem Team in München.

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Die ersten Reederinnen Europas

Aufs Meer hinaus
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„Aufs Meer hinaus“ ist ein bewegender Roman der in Olso lebenden Autorin Cecilie Enger.
Die Handlung beginnt 1873 und endet 1943. Als Bertha Torgersen erstmalig auf Hanna Brummenæs trifft, ist sie direkt ...

„Aufs Meer hinaus“ ist ein bewegender Roman der in Olso lebenden Autorin Cecilie Enger.
Die Handlung beginnt 1873 und endet 1943. Als Bertha Torgersen erstmalig auf Hanna Brummenæs trifft, ist sie direkt beeindruckt, da Hanna etwas Außergewöhnliches an sich hat. Erst nach Jahren treffen sie sich wieder und auch dann vergeht wieder einige Zeit, bis sich die beiden Frauen näherkommen. Aber ab diesem Moment, gibt es kein Halten mehr, die beiden übernehmen zunächst das Geschäft, in dem Bertha arbeitet und werden später zu den ersten Reederinnen Europas.
Bertha und Hanna sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere. Berta ist deutlich zurückhaltender als Hanna. Das zwischen den beiden mehr entsteht als eine rein geschäftliche Beziehung bleibt nach außen unbekannt. Es war einfach nicht der Zeit, in der man dies in die Öffentlichkeit getragen hätte. Ungewöhnlich waren die beiden allen dadurch, dass sie sich in einem Bereich durchgesetzt haben, der bis dahin den Männern vorbehalten war.
Der Schreibstil von Cecilie Enger hat mir gut gefallen. Die Sätze sind klar und einfach. Ich konnte mir sowohl die Umgebung als auch die Menschen gut vorstellen und die skandinavische Atmosphäre kam bei mir an. Das Bild, das sie von Berta und Hanna zeichnet wirkt authentisch und die beiden Frauen waren mir sehr sympathisch.

Ich fand diesen eher ruhigen Roman über zwei starke und ungewöhnliche Frauen ausgesprochen interessant und kann ihn Liebhabern historischer Romane durchaus empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Lebensweisheiten - lehrreich und inspirierend

Was ein gutes Leben ausmacht
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In ihrem Buch „Was ein gutes Leben ausmacht“ verrät die Autorin Dr. Gladys McGarey ihren Lesern ihre sechs Geheimnisse für ein langes, gesundes und glückliches Leben. Hierbei handelt es sich allerdings ...

In ihrem Buch „Was ein gutes Leben ausmacht“ verrät die Autorin Dr. Gladys McGarey ihren Lesern ihre sechs Geheimnisse für ein langes, gesundes und glückliches Leben. Hierbei handelt es sich allerdings weniger um einen Ratgeber, sondern vielmehr um einen Wegweiser.

Die sechs Lebensgeheimnisse:
1. Sie sind aus einem bestimmten Grund hier
2. Alles Leben muss in Bewegung sein
3. Liebe ist die stärkste Medizin
4. Wir sind nie wirklich allein
5. Das Leben ist Ihr Lehrer
6. Nutzen Sie ihre Energie in vollen Zügen
beinhalten jeweils mehrere Kapitel, in denen die Autorin Vertrauen, Zuversicht und Optimismus vermittelt.
Sie hat ihre Geheimnisse in interessante Geschichten aus ihrem Leben gepackt. Dabei geht es um die innere Haltung, Gedanken und welche Auswirkungen die psychische Gesundheit auf unsere physische Gesundheit hat.
Abschließend gibt es zu jedem Geheimnis eine Übung.
Dr. Gladys McGarey Lebensglück basiert aus einer Mischung aus Wissenschaft, Medizin und Seele und ist ein ganzheitliches Konzept für jede Lebensphase.

Lebenssaft ist Lebenskraft ist ein Motto von ihr. Mal fließt er stärker und mal schwächer, wichtig ist, dass er fließt und möglichst kraftvoll am Leben erhalten wird. So eingängig wie dieses Beispiel ist das gesamte Buch.

Ich habe hier viele tolle Sätze für mich entdeckt und bin von Dr. Gladys McGarey und ihren Ratschlägen für ein erfülltes Leben wirklich beeindruckt.

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Eine faszinierende Liebesgeschichte mit Tiefgang

The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe
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„The Beautiful Fall“ ist der Debütroman von dem australischen Autor, Philosoph und Ethiker Hugh Breakey.

Robert Penfold ist 31 Jahre und verliert seit zwei Jahren alle 179 Tage sein Gedächtnis. Eine Therapie ...

„The Beautiful Fall“ ist der Debütroman von dem australischen Autor, Philosoph und Ethiker Hugh Breakey.

Robert Penfold ist 31 Jahre und verliert seit zwei Jahren alle 179 Tage sein Gedächtnis. Eine Therapie gibt es für diese Anfälle nicht. Um sich selbst zu schützen, führt er ein sehr geregeltes, zurückgezogenes Leben zwischen Dominosteinen und Frühsport. Um für das Leben nach dem Vergessen gewappnet zu sein, hat er sich selbst einen Brief mit den wichtigsten Informationen und Verhaltensanweisungen geschrieben.
Die Handlung beginnt zwölf Tage vor dem nächsten Amnesieschub. Der Lieferdienst, der ihm seine Lebensmittel bringt, hat eine neue Angestellte: Julie – übernatürlich schön, aber auch kompliziert. Mit Julie kommt das Chaos, das Robert in seinem Leben so sehr vermeiden möchte. Außerdem verliebt er sich in Julie, was er nicht zulassen will, da es nur noch wenige Tage bis zu seinem Gedächtnisverlust sind.

Der Schreibstil von Hugh Breakey ist flüssig und liest sich angenehm lebendig.
Sowohl Robert als auch Julie sind interessant, werden facettenreich dargestellt und wirken durchaus authentisch.
Die Geschichte ist ungewöhnlich und alles andere als eine einfache Liebesgeschichte. Während die Handlung im ersten Drittel recht gemächlich vor sich hinplätschert, wurde ich Anschluss mehrfach überrascht. Die Zeit drängt und damit erhalten die Gespräche zwischen Robert und Julie mehr Tiefgang als ich erwartet hatte.

Es ist eine Liebesgeschichte der anderen Art, die berührt und deren Entwicklung ich so nicht vorhergesehen habe und die sich mit Identität, Erinnerungen, Täuschungen und Bewusstsein beschäftigt.

Abgesehen von Cover - das mich fast abgeschreckt hätte, da es eher nach eine seichten Lovestory aussieht - ist das Buch rundum gelungen.

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