Cover-Bild Henriette lächelt
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Picus Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 13.09.2023
  • ISBN: 9783711754936
Andrea Heinisch

Henriette lächelt

Roman
Henriette bleibt am liebsten zu Hause, während das Leben vor ihrem Fenster stattfindet. Ihre Mutter, die in der Wohnung über ihr lebt, möchte das Leben ihrer fünfzigjährigen Tochter kontrollieren, sie lässt sie nicht in Ruhe, kommentiert jede Essensbestellung, jede Kleiderwahl, die Henriette trifft. Denn Henriette hat 190 Kilo und das dominiert ihre Existenz. Der einzige Lichtblick ist Martin: ihr Arbeitskollege, den sie nur vom Zoom-Bildschirm kennt und der so schöne Augen hat. Henriette verliebt sich in ihn, auch wenn sie sich das selbst nicht zugesteht.
Als sie eines Tages ihre schwangere junge Nachbarin kennenlernt, beginnt Henriette sich und ihre Welt zu öffnen. Gelingt es ihr, sich von ihrer Mutter zu lösen und einen Schritt in die Zukunft zu wagen?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2023

Einfühlsam erzählt

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Mit ihren 190 Kilo bleibt die 50jährige Henriette am liebsten zu Hause. Ihre Mutter lebt in der Wohnung über ihr und kontrolliert die Tochter in allen Bereichen des Lebens. So sind viele Spitzen gewiss, ...

Mit ihren 190 Kilo bleibt die 50jährige Henriette am liebsten zu Hause. Ihre Mutter lebt in der Wohnung über ihr und kontrolliert die Tochter in allen Bereichen des Lebens. So sind viele Spitzen gewiss, die Henriette sehr wohl versteht und gegen die sie dennoch kaum etwas unternehmen kann. Wird es Henriette je gelingen, sich von ihrer Mutter zu lösen und eine eigene Zukunft zu wagen?

Es sind bedrückende Bilder, die der Leser aus Henriettes Leben erfährt. Die 190 Kilo dominieren ihr Leben, beengen und bedrängen sie. Die einzelnen Kapitel sind sehr kurz geraten, und doch kommen sie mit der Wucht des vollen Gewichts von Henriette. Andererseits aber erzählt der Roman einfühlsam von Henriette und ihrem beschwerlichen Leben. Wer sich darauf einlässt, wird unbedingt mehr Verständnis erhalten für das Leben mit Adipositas. Man fühlt mit Henriette, hofft auf eine Veränderung, die sie aus dem Gefängnis ihres Lebens herausholen kann. Und wünscht diese Veränderung, nach der Lektüre dieses Buches, unbedingt jedem schwergewichtigen Menschen.

So schwer das Thema selbst ist, so leicht verständlich und einfühlsam wird die Geschichte erzählt, dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

bewegend

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Andrea Heinischs Roman "Henriette lächelt" ist ein einfühlsames Werk, das die Gefühlswelt und das Leben einer Frau, die unter extremer Adipositas leidet, eindrucksvoll darstellt. Die Hauptfigur, Henriette, ...

Andrea Heinischs Roman "Henriette lächelt" ist ein einfühlsames Werk, das die Gefühlswelt und das Leben einer Frau, die unter extremer Adipositas leidet, eindrucksvoll darstellt. Die Hauptfigur, Henriette, ist eine 50-jährige Buchhalterin, die isoliert in ihrer Wohnung lebt und sich überwiegend von Lieferdiensten versorgen lässt. Ihr Alltag wird von ihrem Gewicht und ihrer dominierenden Mutter geprägt, die in der Wohnung über ihr wohnt und sich ungefragt in ihr Leben einmischt. Dieser erste Teil des Buches vermittelt eine bedrückende Einsamkeit und zeigt, wie Henriette von ihrer Mutter und der Gesellschaft wegen ihres Gewichts diskriminiert wird.

Was mich an diesem Buch besonders beeindruckt hat, ist die Entwicklung der Hauptfigur. Im Laufe der Geschichte beginnt Henriette, sich zu öffnen und nach sozialen Kontakten zu suchen. Die Begegnung mit ihrer schwangeren Nachbarin und später mit anderen Menschen führt zu einer spürbaren Veränderung in ihrem Leben. Sie findet langsam wieder Freude am Leben und gewinnt an Selbstbewusstsein.

Die kurzen Kapitel, die Henriettes Leben in fragmentarischer Weise darstellen, spiegeln die sprunghaften Gedanken und Erlebnisse der Hauptfigur gut wider. Die Autorin Andrea Heinisch zeigt in ihrem Werk auf sensible Weise die Probleme des Bodyshamings und wie es das Leben und die Psyche von betroffenen Menschen beeinflusst. Henriettes Geschichte ermöglicht es dem Leser, sich in die Gedanken- und Gefühlswelt einer Person mit Adipositas einzufühlen.

Obwohl das Buch zu Beginn eher düster und traurig wirkt, gibt es im Verlauf der Handlung einen Hoffnungsschimmer. Menschen treten in Henriettes Leben, die ihr Unterstützung und Verständnis bieten. Diese positive Entwicklung hat mich sehr berührt und zeigt, wie wichtig zwischenmenschliche Beziehungen und Empathie sind.

Insgesamt kann ich "Henriette lächelt" wärmstens empfehlen. Es ist nicht nur ein Buch über die Herausforderungen von Übergewicht, sondern auch eine berührende Geschichte über Selbstakzeptanz und den Wert von zwischenmenschlichen Beziehungen. Es hat mich tief berührt und nachdenklich gestimmt.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Befreiungsschlag mit 190 kg?!

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In „Henriette lächelt“ bekommen wir Einblick in das Leben von Henriette. Sie ist Buchhalterin, 50 Jahre alt und wiegt 190 kg, die sich in ihrem Alltag bemerkbar machen. Ihre Mutter wohnt über ihr und kann ...

In „Henriette lächelt“ bekommen wir Einblick in das Leben von Henriette. Sie ist Buchhalterin, 50 Jahre alt und wiegt 190 kg, die sich in ihrem Alltag bemerkbar machen. Ihre Mutter wohnt über ihr und kann es nicht sein lassen, sich in ihr Leben einzumischen oder ihre Meinung kundzutun.
Die zu Beginn sehr isolierte Henriette durchläuft im Laufe des Buches eine bemerkenswerte charakterliche Entwicklung und wird offener, sodass sie Bekanntschaften schließt und den Kontakt zu Mitmenschen sucht.
Das Buch ist in kurze Kapitel eingeteilt, die sprunghaft Erlebnisse und Ereignisse aus ihrem Leben widerspiegeln.

Ich beschäftige mich privat in letzter Zeit vermehrt mit den Themen Bodyshaming und Bodypositivity und den Einblick in die Gefühlswelt einer Betroffenen fand ich sehr bereichernd, zumal ich Henriette auch von Anfang an ins Herz schloss und die Schilderungen gut nachempfinden konnte.
Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen, es war eine schöne Leseerfahrung!

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Eine Margerite im Herzen

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Henriettes Leben spielt sich nur in ihrer Wohnung ab, ihre Gedanken kreisen um ihr Gewicht und Essen. Dieses eintönige Leben ändert sich eines Tages..

Die ersten 100 Seiten empfand ich als trocken und ...

Henriettes Leben spielt sich nur in ihrer Wohnung ab, ihre Gedanken kreisen um ihr Gewicht und Essen. Dieses eintönige Leben ändert sich eines Tages..

Die ersten 100 Seiten empfand ich als trocken und trostlos, der Schreibstil war trotz der Einblicke in Henriettes Gedanken irgendwie unpersönlich und abgehackt. Danach blüht Henriette auf und mit ihr die Erzählung. Durch ihre Mutter, die ständig kritisiert und kontrolliert, hatte sie bestimmt eine schwierige Kindheit, die wahrscheinlich auch zu ihrem Gewicht und dem schwierigen Verhältnis zum Essen beigetragen hat. Während ich zu Anfang nicht ganz warm wurde mit Henriettes Charakter, wuchs sie mir im Laufe des Buches immer weiter ans Herz und ich konnte mir ihr fühlen. Die Autorin schafft es, eine Entwicklung der Protagonistin zu zeigen, die nicht den gesellschaftlichen Körperidealen entspricht, ohne den Fokus auf das abnehmen zu legen. Auch die anderen Charaktere sind warmherzig und eigensinnig beschrieben, ohne klischeehaft zu sein. Manchmal ist die Erzählung eher bildhaft (wie die Beschreibung der Margerite im Herzen), dann wieder nüchtern, das macht es auf eigensinnige Weise liebenswert und besonders. Der Schreibstil ist durch das Fehlen der wörtlichen Rede eher gewöhnungsbedürftig, die kurzen Kapitel geben der Erzählung etwas bruchstückhaftes. Während des Lesens gewöhnt man sich zwar daran, ich bin jedoch kein großer Fan davon. Besonders gut gefallen hat mir das Cover durch die Haptik und den schönen Druck.

Insgesamt eine schöne Erzählung über die kleinen und großen Probleme des Alltags und wie kleine Begegnungen unser Leben verändern.

Veröffentlicht am 19.09.2023

Zwischen Bodyshaming und Bodypositivity liegt ein ganzes Spektrum

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Ich weiß gar nicht so richtig, was ich von diesem Buch halten soll. Der Leser Blick tief in der Leben und die Gedankenwelt von Henriette hinein, die permanent zwischen exzessiver Fresssucht und dem Wunsch ...

Ich weiß gar nicht so richtig, was ich von diesem Buch halten soll. Der Leser Blick tief in der Leben und die Gedankenwelt von Henriette hinein, die permanent zwischen exzessiver Fresssucht und dem Wunsch anzunehmen schwankt. Es ist eine Reis ein den Alltag, in episodenhafte Ausschnitte eines Lebens. Und wie alle sucht Henriette nach dem Sinn ihrer Existenz, und ein bisschen auch nach Liebe.

Zum Inhalt: Henriette wiegt 190 Kilo und hat schon länger das Haus nicht verlassen. Ihr Leben spielt sich in ihrer Wohnung und vor ihrem Laptop hat. Meistens leistet ihr ihre Mutter Gesellschaft, Freunde hat Henriette schon lange nicht mehr. Und in Henriette ist eine Leere, ein Hunger, den es permanent zu befriedigen gilt. Doch was, wenn Essen diese Leere nicht mehr füllen kann?

Am Anfang ist die Fülle dessen, was Henriette Tag für Tag in sich hineinstopft, wirklich schockierend. Da wird einem beim lesen schon ganz anders. Aber schlimmer ist eigentlich, welche Auswirkungen das mental auf Henriette hat und welche Einschränkungen es für ihr Leben bedeutet. Besonders anfangs wirkt Henriette isoliert, den unermüdlichen Spitzen ihrer Mutter ausgesetzt, sodass sie mir fast schon leidtat.

Es gibt nicht das eine Schlüsselereignis in Henriettes Leben, viel mehr ist es die Summe der Bekanntschaften, die sie macht, die sie langsam ihr Leben ändern lässt, ohne dass es Henriette so direkt klar wird. Die charakterliche Entwicklung ist unverkennbar, Henriette wird offener, geht wieder mehr vor die Tür, schließt Bekanntschaften.

Durch die kurzen Kapitel, die teils interessante Überschriften haben, lässt sich das Buch leicht und schnell lesen. Da die Geschichte aber insgesamt sehr episodenhaft erzählt wird, hängen die Kapitel nicht immer unmittelbar zusammen, sodass es sein kann, dass auch mal ein völliger Themenwechsel stattfindet. Das hat zwar den Lesefluss nicht direkt gestört, war aber manchmal überraschend.

Am Ende bleibt ein bisschen Resignation über und ich weiß nicht so recht, was ich von Henriette und ihrem Selbstbild halten sollte. Die Art wie hier über Essen geschrieben wurde, war schon eher abschreckend. Trotzdem bleibt die Botschaft, dass die Zahl auf der Waage nicht alles ist.

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