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Veröffentlicht am 22.12.2023

Meine Lieblings-Contemporary Romance des Jahres 2023! Ein wunderbarer, humorvoller und berührender Selbstfindungs-und Liebesroman jenseits der Kitschgrenze, der die Leser zum Lachen und Weinen bringen wird

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Nora Stevens ist Literaturagentin und liebt ihren Job und ihre quirlige Heimatstadt New York über alles. Schon von Kindesbeinen an, tobten sie und ihre jüngere Schwester Libby, gerne im Buchladen an der ...

Nora Stevens ist Literaturagentin und liebt ihren Job und ihre quirlige Heimatstadt New York über alles. Schon von Kindesbeinen an, tobten sie und ihre jüngere Schwester Libby, gerne im Buchladen an der Ecke ihres Wohnhauses herum und bekamen die Liebe zu Büchern und tollen Geschichten von ihrer allein erziehenden Mutter in die Wiege gelegt.
Nora hat jedoch im Laufe der Jahre, auf die harte Tour lernen müssen, dass das wahre Leben nur selten Happy Endings schreibt.
Auch in der Liebe ist ihr kein Glück beschienen. Immer ist sie es, die verlassen wird von den Männern und sie glaubt, dass es daran liegt, dass sie scharfzüngig, realistisch und wenig romantisch auf die Herrenwelt wirkt. Sie ist es gewohnt sich durchzusetzen, was ihr im Job den Spitznamen „Hai“ eingebracht hat und für ihre Autoren tut sie alles. Schwierigkeiten werden immer überwunden, koste es was es wolle. Libby sieht es dagegen gar nicht gerne, dass Nora solch ein Workaholic ist.
Noras Schwester, hat im Gegensatz zu ihr, bereits den Mann fürs Leben gefunden und zwei niedliche Töchter. Das dritte Kind ist nun unterwegs und da die Schwestern sich in den vergangenen Monaten etwas entfremdet haben, bittet Libby Nora, um einen Urlaub in Sunshine Falls. Die Kleinstadt diente als Kulisse für den aktuellen Liebesroman einer Autorin, die Nora unter Vertrag hat. Libby liebt diesen Roman sehr, weil sie, im Gegensatz zu ihrer Schwester, eine echte Romantikerin ist.
Nora, die innerlich allergisch auf heimelig beschriebene Örtchen reagiert, windet sich zunächst sehr, ob des Vorschlags ihrer Schwester, doch da sie Libby über alles liebt und sich für sie verantwortlich fühlt, gibt sie nach.

Zu Noras Überraschung begegnet ihr, in Sunshine Falls, ausgerechnet Charlie Lastra. Der Teufel in Männergestalt ist nicht nur höllisch attraktiv und scharfzüngig wie sie und überaus sarkastisch; was sie besonders stört, er hat es gewagt, an einem Werk ihrer Lieblingsautorin Kritik zu üben.
Immer wenn sich Nora und Charlie begegnen, sprühen die Funken. Und zu allem Überfluss müssen sie auch noch lernen, miteinander zu arbeiten bei einem Buchprojekt. Wird das überhaupt möglich sein, ohne dass Nora explodiert?

„Book Lovers- Die Liebe steckt zwischen den Zeilen“, konnte mich schon allein durch den Buchtitel gewinnen, denn welcher Buchaholic liest nicht gerne Romane, die in der Welt der Bücher beheimatet sind?
Aber Emily Henry erzählt hier nicht nur eine softe 0815 Liebesschnulze, wie man es womöglich im Vorfeld glauben könnte, weil es das fröhliche Buchcover suggeriert.
Ihre Figuren, allen voran Nora, die Romanheldin, haben die nötige charakterliche Tiefe und man kann sich gut hineinfühlen in ihre Gedankenwelt.
Man begreift daher auch sehr schnell, dass Nora keinesfalls so gefühlskalt ist, wie es manche Menschen um sie herum annehmen. Ein wenig erinnerte mich Noras Charakterisierung an die der Filmheldin Amanda Woods in dem Weihnachtsstreifen „Liebe braucht keine Ferien“. Genauso wie Amanda, kann Nora nämlich schon lange nicht mehr weinen. Und natürlich gibt es auch einen triftigen Grund dafür, der den Leser sehr berühren wird, wenn man ihn erfährt.
Natürlich werde ich ihn an dieser Stelle nicht verraten.
Nur so viel, Nora ist eine tolle Romanheldin und mit Charlie hat Emily Henry ihrer Heldin einen, wie die Faust aufs Auge, passenden Romanhelden auf den Leib geschrieben.
Natürlich hat auch Charlie eine Geschichte und diese ist genauso unter die Haut gehend, wie Noras.

Obwohl Charlie und Nora sich anfangs spinnefeind sind, sprühen ihre Dialoge vor Witz. Der trockene, scharfzüngige Humor ist ein großes Plus des Romans, der diese wunderbar tiefsinnige und berührende Liebes- und Selbstfindungsgeschichte perfekt abrundet.
Ich war aber nicht nur von dem tollen Humor angetan und dem Tiefgang, ich mochte die Story genauso sehr, wie auch die Art des Schreibens der Autorin selbst.
Vergleichen würde ich Emily Henrys Bücher mit denen von Karen Swan, allerdings hat Emily Henry sympathischere Figuren und den besseren Humor, wobei ich Karen Swans Bücher ebenfalls liebe, weil sie halt ebenfalls viel Tiefe aufweisen.

Ich habe im Vorfeld bereits zwei andere Bücher von Emily Henry gelesen, die ich mochte und zwar „Verliebt in deine schönsten Seiten“ (ebenfalls eine Empfehlung wert!) und „Kein Sommer ohne dich“. Genau wie im aktuellen Roman, sind die gemeinsamen Dialoge der Protagonisten herausragend, aber „Book Lovers“ ist für meinen Geschmack das beste Buch der Autorin, weil hier alles stimmt.
Mehr noch, für mich ist es die Contemporary Romance des Jahres 2023, die jeder lesen sollte, der tiefsinnige, wunderschöne Liebesromane jenseits der Kitschgrenze liebt.
Übrigens könnte ich mir dieses Buch auch gut als Verfilmung vorstellen und hoffe jetzt einfach mal darauf, dass gute Filmemacher auf den Romanstoff aufmerksam werden.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Unbedingt lesen!

Verlies der Leidenschaft
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Als Ainslee zusammen mit ihrem älteren Cousin Ronald ausreitet, wird sie kurz vor der Burg ihres Vaters gefangen genommen. Da Ainslees Vater sich mehrfach den Befehlen des Königs widersetzt hat und überall ...

Als Ainslee zusammen mit ihrem älteren Cousin Ronald ausreitet, wird sie kurz vor der Burg ihres Vaters gefangen genommen. Da Ainslees Vater sich mehrfach den Befehlen des Königs widersetzt hat und überall als kaltblütiger Mörder und hinterhältiger Stratege bekannt ist, der Zeit seines Lebens für Aufruhr innerhalb der schottischen Grenzen gesorgt hat, hofft Ainslees Entführer, der Normanne Gabel de Amalville so, Ainslees Vater durch die Geiselnahme seiner Tochter endlich zur Vernunft bringen zu können. Er soll einen Treueeid vor dem König schwören, doch was Gabel nicht ahnt, ist, dass Ainslees Vater seine Tochter mehr als alles andere verachtet und so regt er sich zunächst nicht, als Gabel seine Bedingungen überbringen lässt.

Währenddessen freundet sich Gabel nach anfänglichem Zögern mit seiner Geisel an, denn Ainslee besitzt im Gegensatz zu anderen MacNairns durchaus ein ausgeprägtes Ehrgefühl. Außerdem ist Gabel sogleich von ihrer Schönheit, ihrer Schlagfertigkeit und ihrer Kämpfernatur beeindruckt. Aus Freundschaft wird schnell Verlangen und beide kosten die letzten Tage ihres Beisammenseins aus, denn sie wissen, dass eine Ehe zwischen beiden niemals zu Stande kommen wird. Ainslee ist alles andere als eine standesgemäße Braut, den ihr Clan und sie gelten als vom König geächtet. Das bekommt die mutige junge Frau vor allem zu spüren, als eine potentielle Ehekandidatin aus dem Clan Fraser mit ihrem Vater Gabel auf seiner Burg besucht und diese lässt keine Möglichkeit aus, um Ainslee zu schaden. Nebenbei gehört der Clan Fraser zu den Erzfeinden der MacNairns.

Ainslee warnt Gabel mehrfach davor, ihrem Vater Vertrauen zu schenken, denn sie allein weiß ganz genau, zu welchen Taten ihr Vater Duggan MacNairn im Stande ist und ahnt gleich, dass der Ort der Geiselübergabe, auch gleichzeitig eine Falle für Gabel sein wird. Auch Gabel beschleicht ein ungutes Gefühl doch nur der Geistesgegenwart Ainslees ist es zu verdanken, dass er den hinterhältigen Angriff auf sein Leben überlebt. Doch ihre Warnung hat Folgen für Ainslee. Sie wird von ihrem Vater verprügelt und zum Sterben zurückgelassen, in das dunkle Verlies von Duggans Burg geworfen. Wird Gabel sie befreien können und hat ihre gegenseitige Liebe doch eine Chance?

Hannah Howell hat es mit „Verließ der Leidenschaft“ eindeutig geschafft, mich zu einem Fan ihrer Bücher zu machen. Ich gebe zu, dass nicht alle Romane der Autorin genauso mitreißend und spannend sind wie dieser Roman, doch eines ist gewiss; alle ihre Romanfiguren besitzen Herz und Charisma!

Die Heldin Ainslee hat eine schwere Kindheit gehabt. Sie erlebte die Vergewaltigung und Ermordung ihrer Mutter als Kind mit, wurde vom Vater oftmals fast zu Tode geprügelt und abgrundtief gehasst und musste sich fast ganz allein behaupten. Einzig ihrem gutmutigen Cousin Ronald ist es zu verdanken, dass sie ihre Kindheit überhaupt überlebte. Doch trotz allem besitzt sie einen heldenhaften Mut und kann kämpfen wie ein Mann. Wenn sie liebt, dann liebt sie rückhaltlos und ohne Einschränkungen.

Der Held, der ihr zur Seite gestellt wurde, handelte zwar meiner Meinung nach oftmals ein wenig zu nachlässig und gutmütig, vor allem seinen Feinden gegenüber, hatte jedoch auch sein Herz am rechten Fleck. Die schwerwiegende Entscheidung, Ainslee wieder ihrem Vater zu übergeben, nachdem sie miteinander geschlafen haben, bereute er umgehend und gestand sich seine Gefühle für sie auch schnell ein.

Der Umgang zwischen dem Heldenpaar ist sehr einfühlsam beschrieben und die Story ist zu jedem Zeitpunkt spannend und auch nachvollziehbar gehalten, so dass ich das Buch erst nach dem Schlusssatz aus der Hand legen konnte. Schottlandromances gibt es mittlerweile ja zuhauf, jedoch sollte man als Fan von historischen Liebesromanen diesem Buch unbedingt eine Chance geben, denn die atmosphärisch dichte Story, das Heldenpaar und der mitreißende Schreibstil fügen sich zu einem harmonischen Gesamtbild zusammen und auch die sympathischen Nebenfiguren des Romans machen das Buch zu einem echten Lesespaß.
Ein Lob geht auch an die meines Erachtens tolle Übersetzung des Buches!

Fazit: Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Der siebte Teil der Green Valley Love Reihe- Wunderbar hyggelige Weihnachts- Romance!

New Wishes
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Ausgerechnet kurz bevor die Weihnachtsfeiertage beginnen, wird Rebecca Fitzgerald beurlaubt nach einem Vorfall, für den sie keine Schuld trägt.
Eine Anhörung ist geplant, doch bis es so weit ist, dauert ...

Ausgerechnet kurz bevor die Weihnachtsfeiertage beginnen, wird Rebecca Fitzgerald beurlaubt nach einem Vorfall, für den sie keine Schuld trägt.
Eine Anhörung ist geplant, doch bis es so weit ist, dauert es noch eine Weile.
Ein Unglück kommt selten allein und so erfährt sie kurz darauf, dass ihr Vater, der Geistliche in Green Valley, einen schlimmen Unfall hatte. Seine Hüfte ist gebrochen und so fällt er für die Weihnachtsfestivitäten und das geplante Krippenspiel aus.
Rebecca handelt sofort und macht sich umgehend auf den Weg in ihre Heimat. Als sie jedoch zu Hause eintrifft, muss sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass ein fremder Mann in ihrem Zimmer ist, dem sie nur spärlich bekleidet mit einem Handtuch, begegnet.
Leo Braxton kann ihre Zweifel jedoch schnell zerstreuen. Er ist keinesfalls ein Einbrecher, sondern wohnt bei ihren Eltern zur Untermiete. In Rebeccas Zimmer!

Rebecca ist empört, als sie davon erfährt, schließlich haben sich ihre Eltern bislang über diesen Punkt ausgeschwiegen.
Darüber hinaus ist Leo der neue Eishockeytrainer im Ort, der auch ihren kleinen Bruder trainiert.
Dass ihr Bruder so begeistert ist von Leo, kann Rebecca so gar nicht verstehen. Gut, Leo ist muskulös und ziemlich attraktiv, doch davon einmal abgesehen, nervt sie seine Art sehr. Dazu ist er scheinbar ein Weihnachtsgrinch, was so gar nicht passt im Hause der Fitzgeralds, die jedes Weihnachtsfest regelrecht zelebrieren mit den übrigen Bewohnern in Green Valley.

Zu allem Überfluss muss Rebecca, die zugesagt hat, die Proben des Krippenspiels zu übernehmen, feststellen, dass das diesjährige Spektakel in der Eishalle stattfinden soll. Oh weia!

Zunächst einmal liebe ich die „Green Valley“ Reihe der Autorin sehr. Die komplette Buchreihe ist romantisch und unglaublich hyggelig erzählt. Ich hatte nach dem Erscheinen des fünften Teils bereits die größten Befürchtungen, dass die Serie auserzählt sei, doch ein Kurzroman später, führt Lilly Lucas ihre Leser erneut in das wunderbare kleine Örtchen. Man trifft natürlich alte Bekannte wieder, wie beispielsweise Paare der Vorgängerbände und schaut diesmal Pfarrerstochter Rebecca über die Schulter, die in den Büchern bereits Erwähnung fand. Rebecca ist eine sympathische junge Frau, die mal beruflich in die Fußstapfen ihres Vaters treten will, was sein soziales Engagement angeht.
Sie ist herzensgut und witzig und sie liebt Weihnachtsfilmklassiker wie etwa „Schöne Bescherung“.
Leo dagegen, kommt zunächst ein wenig sperrig und zugeknöpft daher. Dazu hasst er Weihnachten. Man ahnt also, dass da zwei Welten aufeinanderprallen zwischen den beiden.

Natürlich hat Leo einen guten Grund für sein „Herumgrinchen“ und je mehr er sich Rebecca öffnet, umso mehr schleicht er sich auch in die Herzen der Leser.
Ich habe das Lesen des neuen Teils sehr genossen, vor allem aber freut es mich, dass der Roman in der Weihnachtszeit spielt und somit die perfekte Lektüre für diese (kalte) Jahreszeit darstellt, in der man sich beim Lesen gerne in eine Decke hüllt und auf der Couch einmummelt.
Der Schreibstil von Lilly Lucas ist gewohnt eingängig und bildhaft und so schleicht sich die Wohlfühlatmosphäre praktisch von der ersten Seite ein, die einen bis zuletzt begleitet.
Nicht so schön ist es dagegen, dass man furchtbaren Appetit auf Schokoshakes entwickelt.

Kurz gefasst: Der siebte Teil der Green Valley Love Reihe- Wunderbar hyggelige Weihnachts- Romance!


Green Valley Love:

1. Teil: New Beginnings
2. Teil: New Promises
3. Teil: New Dreams
4. Teil: New Horizons
5. Teil: New Chances
6. Teil: Find me in Green Valley (Kurzroman)
7. Teil: New Wishes

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Mit Sam und Graham durch das schottische Jahr- Kurzweiliger Jahresführer mit viel Humor und Wissenswertem gespickt. Absolute Leseempfehlung!

The Clanlands Almanac
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Sam Heughan und Graham McTavish führen die geneigte Leserschaft erneut in das Land ihrer Ahnen und plaudern so locker und amüsant über ihr Leben, wie schon in dem Vorgängerband „Clanlands“. Die Jungs lieben ...

Sam Heughan und Graham McTavish führen die geneigte Leserschaft erneut in das Land ihrer Ahnen und plaudern so locker und amüsant über ihr Leben, wie schon in dem Vorgängerband „Clanlands“. Die Jungs lieben sich, das merkt man ganz deutlich, aber was sich freundschaftlich zugetan ist, das neckt sich natürlich auch.
So wird der arme, graubärtige Graham McTavish erneut von Sam Heughan gebeutelt, der es liebt, seine frechen Späße mit dem „alten“ Mann zu treiben.
Beide sind dazu sehr wettkampffreudig und erzählen daher von ihren Wettbewerben beim Dreh zur TV Serie „Clanlands“. Wer von den beiden am Ende als Sieger hervorgegangen ist, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht, nur der Weg bis dahin wird sehr spaßig dargeboten.

Diesmal allerdings haben die Schauspieler sich nicht nur daran versucht, wichtige Eckdaten der Geschichte, wie Schlachten, einfließen zu lassen, sondern auch die Flora und Fauna und nicht zu vergessen den schottischen Whisky einzubeziehen. Man lernt warum es Whisky und Whiskey gibt (die Schreibweise ist also entscheidend für die Herkunft) und wie unterschiedlich das bernsteinfarbene Gold schmeckt und das Ganze wird dann in monatlichen Häppchen dem Leser serviert.
Wissenswertes über die Historie und dass die Schotten ein kampfeslustiges Volk waren verraten einem Rubriken wie die Schlacht oder der Clan des Monats. Geschlossene Bündnisse zwischen zwei oder drei Clans konnten schnell wieder gebrochen werden und all das gipfelte nicht selten in grausamen Gemetzeln und Clanfehden, die sich schon mal über viele Jahrzehnte oder noch länger hinziehen konnten. Denn ein Schotte ist durchaus nachtragend. ;)

Sam und Graham stellen blutrünstige Herren vor, die zum Teil jeden Berserker in die Flucht geschlagen hätten und bringen einem die echte Persönlichkeit William Wallace näher, als es der Film mit Mel Gibson je vermochte. Natürlich räumen sie dazu Robert the Bruce einen Platz ein in ihrem Buch. Doch all das verkommt nicht zu einer nüchternen Geschichtsstunde, da es wissenswert und mit einem wunderbar trockenen Humor geschrieben wurde.

Man erfährt, dass es Sam Heughan liebt, in der schottischen Natur zu wandern und seine Beschreibungen der idylllisch gelegenen Lochs und Munroes bringen einem das Land sehr nahe.
Graham McTavish hingegen ist ein Genießer durch und durch und so verwundert es nicht, dass sich auch einige Rezepte in dem Buch finden, die jedoch eher etwas für Fisch und Whiskyliebhaber sind.
Mir hat der kurzweilige Jahresführer sehr viel Lesespaß bereitet und ich empfehle ihn natürlich gerne weiter. Nicht nur für eingefleischte „Outlander“ Fans, die es kaum abwarten können bis zur nächsten Staffel, sondern auch für alle reiselustigen Schottlandinteressierte.

Besonderer Hingucker ist dazu der wunderschöne Buchumschlag, der die gebundene Ausgabe umhüllt und sich perfekt im Regal macht.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

God save the King! Ein atmosphärischer “Who done it” Krimi, very british. Eines meiner Lesehighlights in 2023

Ein Fall von Majestätsvergiftung
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Das Weihnachtsfest, Balmoral Castle, Gegenwart:

Die Königsfamilie Windsor, hat sich um König Eric gescharrt, der alle engen Familienmitglieder zum Fest der Feste geladen hat.
Doch man munkelt, dass der ...

Das Weihnachtsfest, Balmoral Castle, Gegenwart:

Die Königsfamilie Windsor, hat sich um König Eric gescharrt, der alle engen Familienmitglieder zum Fest der Feste geladen hat.
Doch man munkelt, dass der König, der Rätsel und Knobeleien über alles liebt, diverse dunkle Geheimnisse der lieben Verwandtschaft aufgedeckt hat und alle vor dem großen Essen zur Rede stellen möchte. Zumindest spricht er mit jedem persönlich, doch was unter vier Augen besprochen wurde, weiß die Familie allein.
Denn nur kurz nach dem Essen, während einer kleinen Ansprache; mag der gute Whiskey die Ursache gewesen sein oder nicht, bricht König Eric tot zusammen.

Da sich auf Balmoral Castle nur die Windsors und ihr Leibkoch befinden und die beiden Sicherheitsleute unauffindbar sind, ist es also an Jonathan Alleyne, Licht ins Dunkel zu bringen. Schließlich ist er der einzige Mensch vor Ort, der kein Motiv hatte, den König zu töten. Zudem ist es der ausdrückliche Wunsch der Königsfamilie, dass Jonathan Detektiv spielt.
Jonathan, der ein sehr enges, freundschaftliches Verhältnis zum König hegte, ist zunächst einmal erschüttert vom Tod seines Freundes und alles andere als erfreut über die verantwortungsvolle Aufgabe, die ihm alles abverlangt. Denn auch Jonathan hat ein Geheimnis, das er bislang vor der Familie und seinem König verborgen gehalten hat.
Dennoch stürzt er sich gleich in seine neue Aufgabe, während ein starker Schneesturm Balmoral Castle und die Umgebung heimsucht und alle Anwesenden ans Haus fesselt.

Wer nur ermordete den König? Seine Frau, seine Töchter, ein Schwiegersohn oder gar seine Enkel? Für Jonathan ist es schwer den Durchblick zu behalten, obwohl er als äußerst scharfsinnig gilt.
Zudem hält sich auch der Bruder von König Eric auf Balmoral Castle auf, der erst kurz zuvor das Pardon seines Bruders erhielt, das es ihm ermöglichte, aus dem Exil zurückzukehren, nach üblen Geschichten, in die er involviert war.
Verdächtig verhalten sich jedoch alle, auf die eine oder andere Art und Jonathan begreift, dass ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen hat und der Mörder eventuell noch ein weiteres Opfer im Visier hat. Wird es ihm gelingen den Mörder rechtzeitig zu überführen?

Ein Fall von Majestätsvergiftung“ ist mein erster Krimi von Chris McGeorge und ich bin so froh, dem Autor und dem Buch eine Chance gegeben zu haben.
Der Autor des Buches spielt mit dem Gedanken, was wäre, wenn Eduard VIII. damals nicht abgedankt hätte? Dann wäre ein anderer Familienzweig königlich geworden und dann hätten wir heute dementsprechend natürlich andere Windsors auf dem Thron sitzen. Und besagte Windsors aus dem Buch, versammeln sich, wie schon oben erwähnt, während des Weihnachtsfestes um König Eric in Balmoral Castle. Dumm nur, dass der 85jährige ausgerechnet nach dem Abendessen mit der Familie, nach dem Genuss eines Schluckes besten Whiskeys, das Zeitliche segnet. Für seinen Koch und Vertrauten gleichermaßen, ist es also ein großer Schock. Vor allem aber, als die königliche Familie ihn beauftragt, Licht ins Dunkel zu bringen. Denn König Eric ist, so glauben das zumindest die Windsors und ihr Koch, vergiftet worden.
Die Story klingt zunächst recht überschaubar, doch wer glaubt, dass er hier einen typischen Cosy Krimi vorgesetzt bekommt, der irrt gewaltig. Chris McGeorge zaubert dermaßen viele Hasen aus seinem Zylinder, dass man als Leser gebannt weiter liest und eigentlich nicht wirklich eine Chance hat, schneller als Jonathan die Täterfindung abzuschließen.
Immer wenn man der Meinung ist, man habe seinen Täter, gibt es erneut eine Wendung in der Geschichte, die man nicht erwartet hat.
Im Fokus des Geschehens dieses „Who done it“ Krimis, steht der Koch Jonathan. Ein sympathischer, auf dem Teppich gebliebener Bediensteter, der zwar eine Freundschaft mit dem König pflegte, der aber jedoch genau weiß, wo eigentlich sein Platz ist.
Und dennoch hat seine Stellung ihm Hochachtung und Vertrauen von Seiten der meisten Familienmitglieder eingebracht. Was es auch nachvollziehbar macht, dass er ermitteln darf.

Es mag zwar etwas schräg klingen, doch neben der Crimestory versprüht dieser Roman viel weihnachtliches Flair und dank seines sehr angenehmen Schreibstils und kluger Dialoge, die die Akteure miteinander austauschen, würde ich „Ein Fall von Majestätsvergiftung“ durchaus als Weihnachtslektüre für Krimifans empfehlen.
Es hat mir viel Lesespaß bereitet, zusammen mit Jonathan sämtliche Geheimnisse der Königsfamilie aufzudecken und ihre Interaktionen miteinander zu verfolgen, denn wie in jeder Familie, gibt es auch bei den imaginären Windsors schwarze Schafe.
Chris McGeorge hat dazu einen schönen trockenen Humor, was diesen Cosy Krimi perfekt abrundet.
Für mich gehört der Roman zu meinen Favoriten in 2023 und ich empfehle ihn allen Krimi- und Agatha Christie Fans weiter. Warum ich Agatha Christie erwähne? Nun zum einen ist der Autor ebenfalls ein erklärter Fan der Autorin und zum anderen hat dieser Krimi ein ähnliches Flair zu bieten, wie ein Roman aus der Feder von Agatha Christie.

Kurz gefasst: God save the King! Ein atmosphärischer “Who done it” Krimi, very british. Eines meiner Lesehighlights in 2023.

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