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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2024

Hat mir gut gefallen

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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Anna Zech, eine knapp zwanzigjährige Krankenschwester kommt anno 1912 nach München, um ihre Arbeit als Assistentin in der Gerichtsmedizin anzutreten. Gleich an ihrem ersten Arbeitstag muss sie bei der ...

Anna Zech, eine knapp zwanzigjährige Krankenschwester kommt anno 1912 nach München, um ihre Arbeit als Assistentin in der Gerichtsmedizin anzutreten. Gleich an ihrem ersten Arbeitstag muss sie bei der Obduktion einer ertrunkenen Frau mithelfen. Dabei fallen ihr und dem Gerichtsmediziner Professor Gernhuber Anzeichen eines Gewaltverbrechens, eine Kaiserschnittnarbe sowie eine auffällig hohe Konzentration von Barbituraten im Blut auf. Die Polizei geht von einem Selbstmord aus und verfolgt den Fall zunächst nicht weiter.

Noch in Gedanken an die Tote, die unter dem Namen Adele Röckl eine bekannte Schauspielerin war, trifft sie auf Fritz Nachtwey, einen Reporter, der immer auf der Suche nach einer Skandalgeschichte der Münchener High Society ist. Geschickt horcht Nachtwey Anna aus. Als der Artikel, in dem allerlei Andeutungen auf den Umgang der Toten in erlauchten Kreisen erscheint, ist Anna zunächst ängstlich, ihren Job zu verlieren. Gleichzeitig ist sie nicht nur Fritz wütend, weil sie sich von ihm die Details aus dem Obduktionsbericht herauslocken, hat lassen, sondern auch auf sich selbst.

Nach und nach entdeckt sie Nachtweys wirklichen Charakter, denn der Reporter führt ein Doppelleben. Er ist eigentlich ein verarmter Adeliger, der mit einer reichen Erbin verheiratet worden ist und in dieser Ehe unglücklich ist. Geld heiratet Titel, was im Fin de Siècle häufig vorkommt.

Immer kreuzt der Name Adele Röckl den Weg von Anna, so dass sie sich gemeinsam mit Nachtwey auf Spurensuche begibt.

Meine Meinung:

Mir hat dieser historische Roman sehr gut gefallen. Er beschreibt eine Zeit, in der Geld und Adel sich über die anderen Menschen erhaben fühlen. Wir Leser erfahren auch einiges über die politische Situation im Königreich Bayern, in dem wie in Wien, ein Herrscher sitzt, der von seinen Beratern gegängelt wird. Neben dem Einblick in die Welt des Geldes und des Adels erhalten wir auch einen Eindruck wie einfache Leute leben: Sie wohnen in überfüllten, finsteren und feuchten Zimmern, während die Oberschicht sich jeden nur erdenklichen Luxus nicht nur gönnt, sondern ihn auch für selbstverständlich hält.

„Show don’t tell“ - das ist Autorin Petra Aicher sehr gut gelungen. Auch die Charaktere wirken authentisch. Besonders gut gefallen mir, neben Anna und Fritz, Franzi Annas kleine Schwester sowie Christiane von Arnsberg, die Ehefrau von Nachtweys bestem Freund.

Eine kleine Kritik muss ich dennoch anbringen. Der Untertitel „Prinzregentenmorde“ suggeriert, dass es sich um Morde im direkten Umfeld des Prinzregenten handelt, was aber ein wenig an den Haaren herbeigezogen ist.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Roman, der auch Krimielemente enthält, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.01.2024

Wettstreit unter Wissenschaftlern fesselnd erzählt

Die Entschlüsselung der Hieroglyphen
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Wettstreit unter Wissenschaftlern: Die Entschlüsselung der Hieroglyphen
Edward Dolnick, von dem ich erst kürzlich „Der Nazi und der Kunstfälscher“ gelesen habe, entführt uns diesmal nach Ägypten, genauer ...

Wettstreit unter Wissenschaftlern: Die Entschlüsselung der Hieroglyphen
Edward Dolnick, von dem ich erst kürzlich „Der Nazi und der Kunstfälscher“ gelesen habe, entführt uns diesmal nach Ägypten, genauer gesagt zum Stein von Rosette und der Entschlüsselung der Hieroglyphen. Es ist jener Wettstreit zwischen den Gelehrten Thomas Young und Jean-Francoise Champollion, der letztlich 1822 Erfolg zeitigt und den Franzosen als Sieger (wenn man in der Wissenschaft von Siegern sprechen darf) hervorgehen lässt.

In einem Prolog, dem 32 spannende, detailreiche Kapitel über Ägyptens Geschichte folgen sowie einem Epilog, der den Triumph von Jean-Francoise Champollion beschreibt, erfahren wir, welche mühevolle Kleinarbeit samt Fehlschlägen, Falschinterpretationen und Irrtümern der Entschlüsselung der Hieroglyphen vorangegangen ist. Anschließend sind rund 50 Seiten Literaturhinweise und Quellenangaben angehängt. Eine Zeittafel am Beginn hilft bei der zeitlichen Einordnung.

Das Buch lässt sich erstaunlich gut lesen, denn der Schreibstil ist launig, bisweilen humorvoll und zahlreichen Abbildungen ergänzen den Text. An dieser Stelle empfehle ich, das Buch am PC zu lesen, denn am Reader sind die Skizzen und Bilder schlecht zu erkennen.

Dieses Buch ist eine sehr gute Ergänzung zur Biografie „Wie der Hieroglyphen-Code geknackt wurde: Das revolutionäre Leben des Jean-François Champollion“ von Andrew Robinson.

Interessant ist, dass Thomas Young es niemals für notwendig erachtet hat, Ägypten zu bereisen und seine Arbeit an der Entschlüsselung quasi am „grünen Tisch“ bewerkstelligt hat. Jean-François Champollion gelingt es erst 1828/29, das Land seiner Träume zu besuchen.

Fazit:

Wer sich für das alte Ägypten und die Hieroglyphen interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Gerne gebe ich diesem Einblick in die mühevolle Arbeit der Entschlüsselung der Hieroglyphen 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.01.2024

NIchts für Zartbesaitete

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
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"Wenn du die Welt verändern willst, musst du selbst aktiv werden. "

"Agonie" ist der zweite Fall für das Hamburger Ermittlerduo Vincent „Vince“ Frey und Jagoda „Milo“ Milosevic.

Mia, eine bekannte Influencerin, ...

"Wenn du die Welt verändern willst, musst du selbst aktiv werden. "

"Agonie" ist der zweite Fall für das Hamburger Ermittlerduo Vincent „Vince“ Frey und Jagoda „Milo“ Milosevic.

Mia, eine bekannte Influencerin, die die Massentierhaltung und unzumutbare Missstände in den Schlachtbetrieben anprangert, wird grausam ermordet. Bei der Obduktion stellt ich heraus, dass Mia vor wenigen Tagen eine Abtreibung vornehmen hat lassen. Noch bevor man alle Möglichkeiten zur Tat abschätzen kann, gibt es mit einem biederen Bankmitarbeiter den nächsten Toten, der ähnlich wie Mia gerade wie Schlachtvieh getötet worden ist.

Es scheint, dass hier ein Serientäter am Werk, der chirurgische Kenntnisse hat: ein Arzt, Jäger oder Fleischhauer.
Akribisch wühlen sich Vince und Milo gemeinsam mit den anderen Kollegen der Soko „Mia“ durch das Internet, denn die Influencerin hat nicht nur Freunde, sondern Tausende „Hater“, die ihrem Zorn Luft machen.

Welche Verbindung besteht zwischen den Opfern?

Meine Meinung:

Das ist mein erstes Buch des Autorinnen-Duos Regina Denk und Lisa Bitzer. Zunächst hat es ein paar Tage auf meinem SuB geschlummert, bis ich es ohne Pause gelesen habe.

Wir Leser sind der Kriminalpolizei immer einen Schritt voraus, denn wir erleben die Gedankengänge des Täters. Der Klarname wird erst später offenbart. Manchen Lesern wird dadurch möglicherweise sie Spannung ein wenig genommen, aber mich stört das nicht. Ich interessiere mich ja eher für die Ermittlungsarbeit.

Auffällig ist, dass die privaten Beziehungen von Vince und Milo einen großen Raum einnehmen. Okay, Vince ist im ersten Fall („Stigma“) durch eine Kugel, die eigentlich Milo gegolten hat, schwer verletzt worden und eigentlich noch in der beruflichen Wiedereingliederungszeit und Reha. Die beiden bilden grundsätzlich ein gutes Team, dennoch schwingen Schuldgefühle und eine PTBS mit. Meiner Ansicht nach müsste auch Milo zu einer psychologischen Beratung, aber nicht bei ihrer Lebenspartnerin, von der außer Vince niemand weiß.

Nun gut, vielleicht lösen sich die privaten Schwierigkeiten im nächsten Fall. Andeutungen hierzu gibt es.

Die Beschreibung der Zustände in den Schlachthöfen und den dortigen Arbeitsbedingungen ist nichts für Zartbesaitete.

Fazit:

Ein interessanter Krimi, der vielleicht nicht für jeden geeignet ist. Ich gebe hier gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.12.2023

Hochwasserschutz in Salzburg

Platz da!
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Hochwasserschutz hört niemals auf

Nach den verheerenden Unwettern und den darauffolgenden Hochwässern der Jahre 2002 und 2005 hat im Bundesland Salzburg ein Umdenken, was die tradierten Ansicht zu Flüssen ...

Hochwasserschutz hört niemals auf

Nach den verheerenden Unwettern und den darauffolgenden Hochwässern der Jahre 2002 und 2005 hat im Bundesland Salzburg ein Umdenken, was die tradierten Ansicht zu Flüssen als Wasserstraßen begonnen. Anders als in den Jahrzehnten zuvor, in denen Bäche und Flüsse in betonierte, möglichst gerade Flussbetten gezwängt wurden, empfehlen die Wasserbauer, den Flüssen genau in jenen Abschnitten, die zuvor massiv begradigt worden sind, mehr Raum zu geben.

Anhand von sechs plakativen Beispielen zeigt Autor Michael J. Mayr, was zu tun ist, welche Widerstände es seitens der Bevölkerung und der Landesbehörden gibt und wie es gelingen kann, nicht nur die Flüsse sicherer zu machen, sondern auch so manchen Abschnitt für die Freizeit zu gestalten.

Es wurden insgesamt in 23 Flussbau-Gebieten Maßnahmen gesetzt. In diesem Buch werden die spannendsten Flüsse/Gebiete vorgestellt:

Oberndorf
Salzburg
Golling
Mittersill
Altenmarkt
St. Michael im Lungau

Autor Michael J. Mayr ist Journalist und hat ein sachliches Buch über ein höchst emotionales Thema geschrieben. Er beschreibt die einzelnen Projekte zunächst als „Problemaufriss aus fachlicher Sicht“. Anschließend kommen Politiker, Wasserbauer, Befürworter und Gegner der Maßnahmen sowie von früheren Hochwässern Betroffene zu Wort. Das wohl plakativste Ereignis ist der Untergang des Salzach-Ausflugsschiffes „Amadeus“, das innerhalb von einer Minute gesunken ist.

Geben wir den Flüssen Teile ihres angestammten Platzes zurück!

Fazit:

Abschließend muss festgestellt werden, dass Hochwasserschutz nicht an Bundesländer- und Staatsgrenzen aufhört. Gerne gebe ich diesem interessanten Buch, dass ein emotionales Thema sachlich darstellt, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.12.2023

Ein gelungener Ratgeber + KOchbuch

Mit 50 fitter als mit 30 - Das Rezeptbuch
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Es ist nie zu spät, die Ernährung umzustellen und Bewegung in den Alltag zu bringen

Dieses Kochbuch ist eine Ergänzung zu „Mit 50 fitter als mit 30“, in dem Autor Thorsten Tschirner Fitness-Übungen für ...

Es ist nie zu spät, die Ernährung umzustellen und Bewegung in den Alltag zu bringen

Dieses Kochbuch ist eine Ergänzung zu „Mit 50 fitter als mit 30“, in dem Autor Thorsten Tschirner Fitness-Übungen für Menschen vorstellt, die mit 50 fitter werden wollen als mit 30.

Das Kochbuch hat knapp 200 Seiten und ist gut strukturiert. Viele der Ratschläge sind nichts Neues, doch Autor, Sportwissenschaftler und Gesundheitsexperte Tschirner erklärt sie aus Sicht der 50-jährigen Zelle, die andere Ansprüche als jüngere hat.

Frisch und bunt essen
Schlechte Kohlenhydrate meiden
Mit Ballaststoffen den Darm beglücken
Gute Fette wählen
Fitness-Booster Eiweiß nutzen
Ausreichend Wasser trinken
Bewusst und genussvoll essen
Mit Essenspausen länger leben

Das Buch ist ansprechend gestaltet, wichtiges ist nochmals in Kästchen hervorgehoben. Die, für die optimale Zellerneuerung zuständigen Zutaten sind in dreizehn Gruppen von Lebensmitteln zusammengefasst. Die meisten Gerichte in sind innerhalb von 30 Minuten zuzubereiten.

Von den Rezepten gefallen mir besonders gut das Sushi-Sandwich, das mit Lachs gefüllt ist (S. 114), Nudeln mit Borotti-Bohnen, besser bekannt als „Pasta e Fagioli“ (S. 140) und Lachsfilet mit Brokkoli-Smash (S. 152).

Damit der Umstieg auf die andere Art der Ernährung leichter fällt, gibt es für die ersten vier Wochen eine Art Anleitung. Hier wird empfohlen, bisherige (Fleisch)Speisen schrittweise zu substituieren.

Und weil auch die Beweglichkeit verbessert werden soll, gibt es ein paar einfache Übungen, die ohne Geräte und mit wenig Zeitaufwand absolviert werden können.

Es ist nie zu spät, die Ernährung umzustellen und Bewegung in den Alltag zu bringen! Fangen wir einfach damit an.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Ratgeber und Kochbuch 5 Sterne.