Profilbild von cybergirl

cybergirl

Lesejury Star
offline

cybergirl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit cybergirl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2023

Eine mutige junge Frau

Der süße Duft der Reben
0

London 1903. Der Vater der jungen Spanierin Isabel hat mit dem Import von Rosinen aus der Heimat ein Vermögen gemacht. An ihrem einundzwanzigsten Geburtstag eröffnet er ihr, dass sie Rafael heiraten soll, ...

London 1903. Der Vater der jungen Spanierin Isabel hat mit dem Import von Rosinen aus der Heimat ein Vermögen gemacht. An ihrem einundzwanzigsten Geburtstag eröffnet er ihr, dass sie Rafael heiraten soll, den Sohn eines Rosinenbarons, den sie schon seit ihrer Kindheit verabscheut.
Auf sich allein gestellt, kann Isabel sich das Studium an der Londoner Kunstakademie nicht leisten. Sie hat keine andere Wahl, als ihren Traum zu begraben und an Bord des Schiffes zu gehen, das sie zurück nach Dénia bringen wird. Doch kurz vor der Ankunft verlässt Isabel das Schiff, entschlossen, sich der Vermählung zu entziehen.
Auf der Flucht in der von einer Reblausplage bedrohten Stadt begegnet Isabel ihrer Jugendliebe wieder und Rafael. Getrieben von einem dunklen Familiengeheimnis setzt er alles daran, sie in einen goldenen Käfig zu sperren. Doch Isabel kämpft für ein selbstbestimmtes Leben und lässt nichts unversucht, um dem Schlüssel zur Freiheit auf die Spur zu kommen

„Der süße Duft der Reben“ ist der neue Roman von Tara Haigh.
Mit ihrem Roman „Das schwarze Gold des Südens“ hat die Autorin mich schon begeistert. Auf das neue Werk war ich schon sehr gespannt.

Im Mittelpunkt steht Isabel, eine junge Spanierin.
Ihr Vater hat mit Rosinen viel Geld verdient und Isabel soll jetzt den Sohn eines An ihrem 21. Geburtstag eröffnet ihr der Vater, dass sie ihren Cousin Rafael heiraten soll. Doch schon seit ihrer Kindheit kann sie Rafael nicht ausstehen.
Heimlich verlässt Isabel ihr zuhause und will bei einem Freund Zuflucht finden. Ihre Fluch hat sie als Reise nach Dénia getarnt doch sie verlässt das Schiff schon vor der Ankunft in Dénia. Ab jetzt beginnt ein Abenteuer für Isabel die unter falschem Namen auf der Flucht vor ihrem Vater ist. Doch auf ihrem Weg läuft sie Rafael wieder in die Arme.

Mir hat Isabel gut gefallen. Sie möchte nicht in einer vom Vater arrangierten Ehe leben mit einem Mann den sie nicht liebt.
Was heute undenkbar ist war früher leider an der Tagesordnung.

Tara Haigh hat den Weg den Isabel geht gut geschildert. Ich habe Isabel gerne begleitet. Einige sehr brenzlige Situationen kamen auf die junge Frau zu und sie musste sie bestehen.
Tara Haigh hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Durch die Dramatik die sie in die Geschichte legt, konnte ich manchmal nicht aufhören zu lesen.

„Der süße Duft der Reben hat mich wieder sehr gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.12.2023

Ungewöhnlicher Kriminalroman

Höllenkalt
0

Klappentext:
Áróra Jónsdóttir lebt in London und ist Ermittlerin im Bereich Wirtschaftskriminalität, sie spürt Geld auf, das illegal in Steuerparadiesen und auf Offshore-Konten versteckt ist, und sie ist ...

Klappentext:
Áróra Jónsdóttir lebt in London und ist Ermittlerin im Bereich Wirtschaftskriminalität, sie spürt Geld auf, das illegal in Steuerparadiesen und auf Offshore-Konten versteckt ist, und sie ist sehr gut in ihrem Job. Privat ist Áróra eher eigenbrötlerisch. Zu ihrer Familie hat sie wenig Kontakt, und als ihre Mutter sie bittet, nach Island zu fahren, um nach ihrer älteren Schwester Ísafold zu schauen, die sich nicht mehr meldet, ist sie genervt. Dennoch macht sie sich auf nach Reykjavík und muss bald erkennen, dass Ísafold tatsächlich spurlos verschwunden ist. Áróra stellt Björn, den brutalen, mit Drogen dealenden Freund ihrer Schwester zur Rede und befragt die Nachbarn, die genau wie Björn ausweichend reagieren. Wurde Ísafold Opfer eines Verbrechens? Verzweifelt bittet sie den Polizisten Daníel um Hilfe, doch auch ihm erscheint die Situation mehr als rätselhaft. Auf ihrer atemlosen Suche wird Áróra nicht nur mit der Entfremdung von ihrer eigenen Schwester konfrontiert, sondern auch mit ungeahnten menschlichen Abgründen.

„Höllenkalt ist der erste Band der Áróra-Reihe von Lilja Sigurdardóttir.

„Höllenkalt“ ist nicht wie die üblichen Kriminalromane mit einem Opfer und der Kriminalpolizei als Ermittler.
Áróras und Ísafolds Mutter ist besorgt, weil sie schon einige Zeit nichts von ihrer Tochter Ísafold gehört hat. Sie bittet Áróra nach Island zu fliegen und nach Ísafold zu schauen. Davon ist Ísafold nicht begeistert. Seit sie sich etwas zu oft in Áróra Beziehung zu einem Schlägertypen eingemischt hat ist zwischen den Schwestern Funkstille.
Da sie aber nach mehrmaligen Versuchen keinen Kontakt zu ihrer Schwester herstellen kann entscheidet sie nach Reykjavík zu fliegen.

Áróra ist selbstständige Ermittlerin im Bereich Wirtschaftskriminalität. Sie ist eigenbrötlerisch und ich habe lange gebraucht um mit ihr warm zu werden.

Die Suche nach der Schwester beleibt erfolglos. So bittet sie einen geschiedenen Mann von einer Tante um Hilfe. Daníel ist Polizist und hat gerade Urlaub. Er hilft Áróra, Befragt den Lebensgefährden und die Nachbarn von Ísafolds. Doch es gibt keine Spur. Erst als er offizielle Ermittlungen einleitet gibt es einen Verdacht.

Der Fall ist recht kompliziert.
Man lernt einige Protagonisten kennen die etwas seltsam sind und deshalb vielleicht verdächtig.
Lilja Sigurdardóttir macht es ihren Leser*innen nicht leicht den richtigen Täter herauszufinden.
Immer wieder springe ich von Verdächtigen zu Verdächtigen da die Autorin falsche Fährten legt.
Am Ende ist zwar ungefähr klar was passiert ist aber es sind noch viele Fragen offen die mit in den nächsten Band der Reihe genommen werden.

Ich bin schon auf „Blutrot“ gespannt das im Februar erscheinen soll.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.12.2023

Interessante und aktuelle Geschichte

Die Geschichte von Uljana
0

Einst war die galizische Kleinstadt Buczacz ein Zentrum des Zusammenlebens der polnischen, ukrainischen, deutschsprachigen und jüdischen Bevölkerung. Hier wächst Bogdans Großmutter Uljana auf, hier verliebt ...

Einst war die galizische Kleinstadt Buczacz ein Zentrum des Zusammenlebens der polnischen, ukrainischen, deutschsprachigen und jüdischen Bevölkerung. Hier wächst Bogdans Großmutter Uljana auf, hier verliebt sie sich in den jüdischen Jungen Pinkhas. Doch mit der nationalsozialistischen Besetzung 1941 beginnt die Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung, die Uljanas Vater unter Lebensgefahr zu verstecken versucht. Um ihre geheime, von religiösen Verboten und Vernichtung gleichermaßen bedrohte Liebe zu retten, trifft Uljana eine verhängnisvolle Entscheidung. Siebzig Jahre später reißt Romanas Erzählung alte Wunden auf und macht die verdrängte Geschichte der Ukraine schmerzhaft lebendig.

„Die Geschichte von Uljana“ ist der 2. Band der Amadoka-Trilogie von Sofia Andruchowytsch. Für mich ist es das erste Buch der Autorin.
Ich habe mich schon länger mit dem Gedanken getragen einmal ein Buch einer Schriftstellerin oder eines Schriftstellers aus der Ukraine zu lesen.

In der Trilogie wird die Geschichte der Ukraine durch drei starke Frauenfiguren vermittelt.

In diese 2. Band schickt die Autorin ihre Leser*innen zurück in die 1930er Jahre.
In dem kleinen Städtchen Butschatsch leben verschiedene Ethnische Gruppen.
Die junge Uljana verliebt sich in den Juden Pinkhas. Als 1941 die nationalsozialistischen Besetzung die jüdische Bevölkerung verfolgt gerät Uljana in Gefahr.

Uljana ist Bogdans Großmutter und Bogdan ist der Ehemann von Romana, somit ist die Verbindung zum 1. Band „Die Geschichte von Romana“ gegeben. Leider habe ich den 1. Band nicht gelesen.

Sofia Andruchowytsch gibt Einblicke wie sehr der Nationalsozialismus auch in anderen Ländern wie in der Ukraine gewütet hat.
Sie erzählt die Geschichte ihres Landes und ich bekam beim lesen immer mehr das Gefühl, dass die Ukraine im Laufe des letzten Jahrhunderts immer wieder unterdrückt wurde. Sei es von den Nationalsozialisten oder den Russen.
Mit starken Worten bringt die Autorin immer wieder das Leid was der Bevölkerung angetan wurde und wird zum Ausdruck.

Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen und werde bestimmt auch den 1. Band
„Die Geschichte von Romana“ noch lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.11.2023

Was ein Taxifahrer alles hört

Der Taxifahrer
0

"Der Taxifahrer" ist eine Novelle in Kurzgeschichten. Der bekannte Autor und Psychiater Adolf Jens Koemeda schildert das aktuelle Zeitgeschehen aus der Sicht eines polnischen Taxifahrers, der mit seinem ...

"Der Taxifahrer" ist eine Novelle in Kurzgeschichten. Der bekannte Autor und Psychiater Adolf Jens Koemeda schildert das aktuelle Zeitgeschehen aus der Sicht eines polnischen Taxifahrers, der mit seinem Wagen in München unterwegs ist und im ständigen Dialog mit seinen Fahrgästen steht und diesen auch notiert. Ein packendes und faszinierendes Schreibexperiment, das die Weltherausforderungen auf dem Rücksitz eines Taxis widerspiegelt. "Schriftsteller und Psychiater - beide sind Seelenkundler. Sie brauchen Empathie, um in unser Ich zu blicken. Bei Koemeda haben wir beide Berufe quasi im Doppelpack. Ein Glücksfall für seine Hauptthematik von der Emigration.

„Der Taxifahrer“ von Adolf Jens Koemeda ist eine Sammlung von 12 Kurzgeschichten.

Der Taxifahrer Vlado fährt die unterschiedlichsten Menschen zu den unterschiedlichsten Orten. Dabei hat er ein Ohr immer auf die Gespräche der Fahrgäste gerichtet. Wenn er nur einen einzelnen Fahrgast im Auto hat dann unterhält sich Vlado mit ihm. Er steht gerne im Austausch mit den Fahrgästen und schreibt das Gehörte alles auf.
Vlado hört sich ihre Sorgen und Probleme an und erfährt einiges über die Weltanschaulich seiner Fahrgäste.
Ab dem 24. Februar 2022 ändert sich etwas in der Erzählweise seiner Fahrgäste. Es gibt nur noch ein Thema, der Ukrainekrieg. Aber auch hier gibt es verschiedene Ansichten.

„Der Taxifahrer“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten die zum Teil recht kurios anmuten, die einen Schmunzeln und manchmal auch staunen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2023

Vom Pop-Klassiker zum Krimi

Hofer
0

Klappentext:
Wer hat den Hofer umgebracht? Der erste Austro-Pop-Krimi. Joesi Prokopetz, Texter von Wolfgang Ambros´ Austro-Pop-Klassiker »Da Hofa« , hat dessen Inhalt zu einem genialen Krimi weiterentwickelt. ...

Klappentext:
Wer hat den Hofer umgebracht? Der erste Austro-Pop-Krimi. Joesi Prokopetz, Texter von Wolfgang Ambros´ Austro-Pop-Klassiker »Da Hofa« , hat dessen Inhalt zu einem genialen Krimi weiterentwickelt. Er führt tief hinein in die Musik- und Drogenszene im Wien der 1970er-Jahre und fesselt mit überraschenden Wendungen, lebensechten Figuren und brillanten Dialogen

„Hofer“ von Joesi Prokopetz ist so bunt und schrill wie der 1970er Jahre.
Einst schrieb der Autor Texte für Wolfgang Ambros darunter auch der Pop-Klassiker „Da Hofa“. Jetzt macht er daraus einen Krimi.

Die Geschichte spielt natürlich in Wien in den 1970er Jahren.
Ich erinnere mich noch gut an den Song „Da Hofa“ „Denn eines weiß ich ganz gewiss, dass die Leich der Hofer is"
Und genau wie im Lied wird auch im Krimi eine Leiche gefunden und die Hausmeisterin erkennt in der Leiche den Hofer.
Die Geschichte führt die Leser*innen in die Welt des Drogenhandels, der Alt-Nazis und natürlich der Musik.

Joesi Prokopetz erzählt die Geschichte spannend aber auch mit einem Augenzwinkern.
Die 1970er Jahre werden lebendig.
Wenn man die Zeit miterlebt hat erkennt man vieles, wenn auch überspitzt wieder.
Die Charaktere sind interessant und lebendig.
Ich als nicht Österreicherin mag die vielen Wiener Begriffe in der Geschichte. Sie machen das Ganze authentisch.
Überhaupt gefällt mir die Sprache mit der Joesi Prokopetz die Geschichte erzählt.

„Hofer“ ist ein 70er Jahre Krimi. Bunt und schrill, mit vielen Wendungen der bis zum Ende interessant bleibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere