Cover-Bild Die Insel der Tausend Leuchttürme
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42,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 656
  • Ersterscheinung: 06.09.2023
  • ISBN: 9783328600060
Walter Moers

Die Insel der Tausend Leuchttürme

Roman
Walter Moers in Bestform – große Erzählkunst aus Zamonien

Hildegunst von Mythenmetz hätte gewarnt sein müssen. Schon auf der Überfahrt zur Insel Eydernorn, wo er seine Bücherstauballergie kurieren will, entgeht er nur knapp dem Tod. Doch im Hotel erwartet ihn ein musikalisches Hummdudel, seine Prominenz verhilft ihm zum Rang eines Patienten erster Klasse, und hilfreiche Küstengnome bieten ihm ihre Dienste an. Neugierig erforscht er die bizarre Fauna und Flora der Insel und widmet sich den hundertelf Leuchttürmen, die in der Nacht funkeln wie tausend. Alles könnte so erholsam sein, wären da nur nicht die immer bedrohlicher werdenden Begegnungen mit der Natur Eydernorns: hungrigen Belphegatoren und aufdringlichen Strandlöpern, monströsen Frostfratten, schaurigen Wolkenspinnen und dem gefährlichsten Dämon aus der Tiefe des zamonischen Ozeans, dem sagenumwobenen Quaquappa.

Walter Moers`mit über 100 Zeichnungen illustriertes Epos über den selbstlosen Kampf einer verschworenen Gemeinschaft, die alles daransetzt, Zamonien vor der Apokalypse zu retten. Und mittendrin der Schriftsteller Hildegunst von Mythenmetz als dem gnadenlosen Schicksal ausgelieferter Held wider Willen. Wie jeder Zamonienroman erzählt auch »Die Insel der Tausend Leuchttürme« eine in sich geschlossene Geschichte, die Neueinsteigern so unterhaltsam wie mühelos den Weg in den Moers'schen Kosmos bahnt.

Folgende weitere Zamonienromane sind bislang erschienen:

Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär

Ensel und Krete

Rumo & die Wunder im Dunkeln

Die Stadt der Träumenden Bücher

Der Schrecksenmeister

Das Labyrinth der Träumenden Bücher

Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr

Weihnachten auf der Lindwurmfeste

Der Bücherdrache

Ausstattung: über 100 s/w Abb.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2023

Ein gewohnt bild- und wortgewaltiger Roman, bei dem man in der ersten Hälfte aber Durchhaltevermögen braucht

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Inhalt: Der große zamonische Dichter Hildegunst von Mythenmetz befindet sich auf Kur: Auf Eydernorn, der Insel der 1000 Leichttürme, will er seine Bücherstauballergie kurieren. Daneben möchte er auch die ...

Inhalt: Der große zamonische Dichter Hildegunst von Mythenmetz befindet sich auf Kur: Auf Eydernorn, der Insel der 1000 Leichttürme, will er seine Bücherstauballergie kurieren. Daneben möchte er auch die Eigenheiten, Sehenswürdigkeiten und Leuchttürme der Insel erkunden. Denn: Sein Dichtpate Danzelot von Silbendrechsler schwärmte ihm zeitlebens von den Besonderheiten Eydernorns vor. So besucht Hildegunst das lokale Museum, begutachtet Flora und Fauna und diniert in den Restaurants der Insel – bis er den Hinweis erhält, sich mit den Wärtern der Leuchttürme bekannt zu machen: Diese sollen angeblich eines der wohlbehütetsten Geheimnisse der Insel verbergen…

Persönliche Meinung: „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ ist ein phantastischer Roman von Walter Moers, der im Zamonien-Universum angesiedelt ist. Die Handlung des Romans ist in sich abgeschlossen, sodass sich er sich auch ohne Kenntnis der anderen Romane der Reihe lesen lässt (Zwar tritt Hildegunst von Mythenmetz, der bereits in anderen Zamonien-Romanen im Mittelpunkt stand, auch in „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ als Protagonist auf, doch alle nötigen Hintergrundinformationen zu ihm werden – spoilerfrei – angeführt). Verfasst ist „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ in Form eines Briefromans: In 19 Briefen berichtet Hildegunst, als Ich-Erzähler auftretend, seinem Freund Hachmed Ben Kibizer (Zamonien-Fans wissen Bescheid) von seinen Erlebnissen auf Eydernorn (Kibizers Antworten sind nicht „überliefert“, sodass der Briefdialog monologisch verläuft). Und Hildegunst hat wahrlich viel zu erzählen: Detailliert, stellenweise ins Ausufernde gehend werden in der ersten Hälfte des Romans (was immerhin 300 Seiten sind) u. a. ein Museumsbesuch, das Inselmaskottchen Strandlöper und die in Eydernorn mit Herzblut praktizierte Sportart „Kraakenfiecken“ beschrieben. Diesen Beschreibungen ist nicht immer leicht zu folgen: Zwar sprühen die einzelnen Beschreibungen vor Ideenreichtum und werden gewohnt bildreich, wortgewaltig und sprachspielerisch erzählt – doch: Handlungs- sowie spannungstechnisch passiert wenig, wodurch die ersten 300 Seiten recht zäh werden (besonders, da man sich permanent fragt, wohin die „Reise“ denn überhaupt geht). Das ist aber auch Kritik auf sehr hohem Niveau, betrachtet aus der Warte der Moers-Meisterwerke „Rumo“, „Die Stadt der Träumenden Bücher“ und „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“. Hat man die ersten 300 Seiten aber überstanden, steigert sich die Handlung des Romans in der zweiten Hälfte enorm: Die Spannung nimmt zu, es werden (kleinere und größere) Rätsel aufgeworfen und letztlich kommt alles zu einem stimmigen Ende (dass auch dieser zweite Teil wieder bild- und sprachgewaltig geschrieben ist, versteht sich bei Walter Moers von selbst). Abgerundet wird der Roman mit einer Vielzahl detaillierter Illustrationen, die die Handlung – zusätzlich zur sprachlichen Ausgestaltung – verbildlichen. Insgesamt ist „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ ein wortgewaltiger Roman mit vielen originellen, phantastischen Ideen und – im zweiten Teil – einer spannenden Handlung.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Dumm

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Hildegunst von Mythenmetz, seines Zeichens gefeierter Schriftsteller und Bibliophiler, hat ein großes Problem: Bücherstauballergie. Damit diese nicht sein (Arbeits-)Leben ruiniert, begibt er sich zur Kur ...

Hildegunst von Mythenmetz, seines Zeichens gefeierter Schriftsteller und Bibliophiler, hat ein großes Problem: Bücherstauballergie. Damit diese nicht sein (Arbeits-)Leben ruiniert, begibt er sich zur Kur nach Eydernorn. Eydernorn ist eine Insel mitten im Ozean, mit der besten Luft, den besten Ärzten und - wie der Titel verrät - jeder Menge Leuchttürme. Doch die sind nicht das einzige Kuriosum, das es zu entdecken gilt...



Ich bin sehr zerrissen, was ich von diesem Buch halten soll.

Was ich erwartet habe: Einen Briefroman. Doch die Briefe wurden nur von Hildegunst geschrieben und nie abgeschickt, weil die Postschiffe in einem Sturm beschädigt wurden. Somit fällt eine Seite der Geschichte sozusagen weg. (Randnotiz: Ich liebe Briefromane. Bin ich die einzige, die "Der Club der nackten Wahrheiten" gelesen hat?)

Nachteil Briefroman: Superspannende Szenen können völlig entspannt gelesen werden, weil er sie ja hinterher im Brief aufschreibt und folglich überlebt haben muss.

Es ist also eher ein Kurtagebuch oder ein Reisebericht. Insgesamt erwarten uns 19 Briefe, ein Abschnitt mit Notizen aus Hildegunsts Notizbuch, weil er nicht zum Briefschreiben kam, sowie ein Anhang mit Skizzen, die Moers angefügt hat.



Einerseits konnte ich kein Ziel oder Plot entdecken, was mich immer kolossal nervt, andererseits gab es ständig seltsame Andeutungen und Anspielungen. Er soll zur Stadt ohne Türen gehen, weil er der Auserwählte ist (wofür?), dann wieder nicht, dann wird er aus Dummheit Schneckenzüchter (erfährt, dass sie im Wasser leben, hält sie aber weiter im Terrarium), dann wird er aus Versehen Golfprofi (und liest ein sehr verstörendes und schrecksenfeindliches Regelwerk, protestiert aber nicht dagegen), dann verliebt er sich plötzlich in Leuchttürme und wird Pharologe. Natürlich sind das keine Schnecken, sondern flötende Hummdudel und er spielt auch kein Golf, sondern Kraakenfieken, sonst wäre es ja nicht Zamonien.

Noch etwas, das mich gestört hat: Immer wieder misst er die Bodentemperatur, die stetig steigt, weiß, dass er sich auf einer aktiven Vulkaninsel befindet und bemerkt die zunehmenden Erdbeben - macht sich aber keinerlei Gedanken darüber, weil er kein Geologe ist. Dass alle Uhren auf fünf vor zwölf stehen, hat damit bestimmt auch nix zu tun.

Wann ist Hildegunst so ignorant geworden? Er kriegt zahllose Hinweise, teils sagt man es ihm direkt ins Gesicht und er kapiert trotzdem nichts. Betrüblich und nervig.



In der Werbung sagten sie, Moers habe zwei veraltete Kunstformen wiederbelebt: Bleistiftzeichnungen & Briefroman. Das ist nur zur Hälfte richtig, wie bereits bemängelt. Die Zeichnungen hingegen sind im gewohnten Stil gut gelungen, ich weiß gar nicht, wieso sie ausgestorben sein sollen. Fangen nicht alle Kunstschaffenden mit Bleistift und Block an?



Fazit: Falls ihr Lust habt, einen weiteren bisher unbekannten Bereich Zamoniens in allen Einzelheiten kennenzulernen, dann sei euch die Reise nach Eydernorn wärmstens ans Herz gelegt. Ich habe jedenfalls beschlossen, vorerst keine weiteren Zamonien-Romane zu lesen. Sie nerven mich nur noch, weil sie nicht in Buchheim spielen und auch wenn sie genauso irre und kreativ und ideenreich sind, vermisse ich alle bibliophilen Aspekte Zamoniens zu sehr. Ich habe schon befürchtet, er bleibt auf der Insel und wir bekommen nie den dritten Buchheim-Band. Ich bin halt ein Buchling.



"Am Fuße des Leuchtturms herrscht die Dunkelheit - aber in seiner Spitze brennt immer ein Licht."





Von Druckfrisch/Denis Scheck gibt es ein tolles Interview mit Walter Moers - da Moers aber die mediale Aufmerksamkeit scheut, wird er durch eine Augsburger-Puppenkiste-Figur repräsentiert. Witzig!



Noch eine Notiz zum Preis, der für Kontroversen sorgte (42 €): Die Buchpreise haben sich seit den 90ern kaum verändert, obwohl alle anderen Lebenskosten gestiegen sind. Wie soll die Buchbranche davon überleben? Außerdem haben sicher alle letztes Jahr mitbekommen, dass nach Corona extreme Papierknappheit herrschte, Druckereien mussten härter kalkulieren und Erscheinungstermine wurden verschoben, weil kein Drucktermin frei oder Papier vorhanden war. Hier bekommt ihr 650 Seiten im Großformat, durchgängig illustriert mit Schutzumschlag, Lesebändchen, Landkarte als Vorsatz und das nackte Hardcover ist auch gestaltet. Achja, und in der Erstauflage natürlich wieder mit farbigem Kopfschnitt. Hier bekommt man wenigstens was für sein Geld!

Veröffentlicht am 25.11.2023

Ein neuer Moers

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Endlich wieder ein dicker Moers! Und Hildegunst von Mythenmetz ist Protagonist und nicht nur Erzähler! Und endlich wieder Illustrationen von Moers selbst!
Man merkt also: ich hatte hohe Erwartungen und ...

Endlich wieder ein dicker Moers! Und Hildegunst von Mythenmetz ist Protagonist und nicht nur Erzähler! Und endlich wieder Illustrationen von Moers selbst!
Man merkt also: ich hatte hohe Erwartungen und die Vorfreude war dementsprechend groß. Und tja, als ich es durch hatte wusste ich nicht was ich von halten soll. Selbst jetzt, ein paar Tage danach, weiß ich es immer noch nicht.
Die Geschichte beginnt gut, schön bildlich geschrieben. Ausschweifend, aber unterhaltsam. Also typisch Moers halt. Die erste Ernüchterung kam mit der ersten Illustration. Auch wenn im Nachwort darauf hingewiesen wird, warum diese so aussehen, wie sie aussehen, es ist trotzdem sehr schade, Illustrationen mit so schlechter Qualität zu haben. Vor allem, da die erste Seite der Kapitel und die erste Seite jedes Briefs so schön gestaltet ist.
Die Geschichte plätschert vor sich hin, so richtig weiß man eigentlich nicht wohin es gehen soll. Ist nicht ganz so schlimm, da der Reisebericht an sich sehr unterhaltsam ist. So ab der Mitte kristallisiert sich dann laaangsam heraus, worum es geht. Aber irgendwie bleibt es trotzdem lange eher eine Randnotiz. Um dann plötzlich in den letzten 100 Seiten so richtig ins Thema zu gehen. Was mir zu viel auf einmal war. Geschlossen hab ich das Buch mit dem Gedanken: und für dieses Ende habe ich nun 600+ gelesen? Sicher, es ist 3/4 wirklich unterhaltsam, und ich hätte ewig weiter über die Insel und die Leuchttürme lesen können. Aber das Ende bzw der Höhepunkt war für mich irgendwie nicht passend. Aber deswegen ist es kein schlechtes Buch, aber auch irgendwie nicht gut oder mittelmäßig. Ich kann es einfach nicht einordnen. Es hat Witz, Finesse, ist absolut sprachgewaltig und man versinkt wirklich in der Erzählung. Aber das Ende, ich weiß nicht. Daher sollte sich jeder Moers-Fan selbst ein Bild davon machen. Aber ohne Erwartungen ran zu gehen, ist vermutlich die beste Lösung.

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