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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2024

Guter Roman

Paradise Garden
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Ich hatte ein paar wirklich schöne Stunden mit dem Buch und vor allem der Einstieg konnte mich absolut fesseln und nach dem ersten Drittel hatte ich schon dieses Highlightgefühl. Wir lernen Billie kennen, ...

Ich hatte ein paar wirklich schöne Stunden mit dem Buch und vor allem der Einstieg konnte mich absolut fesseln und nach dem ersten Drittel hatte ich schon dieses Highlightgefühl. Wir lernen Billie kennen, die uns in ihr Leben mitnimmt. Sie ist vierzehn Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter in eher ärmlichen Verhältnissen und dennoch wirkt sie glücklich und nicht so, als würde ihr etwas fehlen. Ihren Vater kennt sie nicht und ihre Mutter schweigt eisern. Dann kündigt sich ihre Großmutter aus Ungarn an und wirft Billies Leben durcheinander. Sie kennt sie kaum und durch ihren kurzfristigen Besuch wirbelt sie das Leben der beiden ganz schön durcheinander. Als Billie ihrer Mutter dann keine Fragen mehr stellen kann, beschließt sie, alleine in den alten Nissan zu steigen und ihren Vater zu suchen.

Ab diesem Moment hat die Handlung für mich einen Verlauf genommen, den ich so nicht unbedingt gut fand. Einige Dinge wirkten für mich zu konstruiert und einfach unnatürlich, ich hätte mehr Hindernisse erwartet. Die Lösung erschien mir zu einfach. Irgendwo hat mir an manchen Stellen dadurch auch die Tiefe gefehlt. Ich mochte Billie als Protagonistin und vor allem den Anfang, in dem wir ihre noch so kindliche Freude über ganz einfache Dinge spüren, fand ich sehr schön. Den weiteren Verlauf der Geschichte habe ich dann aber eher distanziert wahrgenommen.

An sich also kein schlechtes Buch, nur hat mir die Entwicklung nicht wirklich zugesagt. 3 ⭐️

@gedanken.buecher

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Nicht so gut, wie die Vorgänger

Keine Reue
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Ellen Sandberg erzählt ihre Spannungsromane immer auf zwei Zeitebenen und verwebt wichtige historische Begebenheiten in ihren Geschichten. In diesem Fall war es die RAF und ihre linksextreme Ideologie. ...

Ellen Sandberg erzählt ihre Spannungsromane immer auf zwei Zeitebenen und verwebt wichtige historische Begebenheiten in ihren Geschichten. In diesem Fall war es die RAF und ihre linksextreme Ideologie. Unsere Protagonisten Barbara und Gernot leben in der Gegenwart in Wohlstand, drohen jedoch, alles zu verlieren. Deswegen bitten sie ihre drei erwachsenen Kinder um Hilfe. In den 80er Jahren lebten sie vermeintlich idyllisch auf dem Land, allerdings war dies nur Fassade. Wir erfahren viel über die Kindheit ihrer Kinder, ganz besonders aus Bens Sicht, der auch seinen eigenen Strang in der Gegenwart bekommt. Die Kinder hatten es definitiv nicht leicht mit ihren Eltern und pflegen kein sonderlich liebevolles Verhältnis zu ihnen. Verständlicherweise muss man sagen.

Durch die finanzielle Not sehen sich Barbara und Gernot dazu gezwungen, alte Kontakte und Konflikte aufzuwärmen. Sie sind verzweifelt und wissen sich nicht anders zu helfen. In Rückblenden erfahren wir dann auch hier, was sich damals in den 80ern zugetragen hat. Das fand ich total spannend und auch sehr lehrreich. Die Geschichte ist zwar fiktiv, aber man erfährt doch einiges über die RAF und deren Gedankengut. Was mir leider nicht so zugesagt hat, war die Gegenwartsgeschichte, die sich um Ben dreht und einen klaren Fokus der Geschichte ausmacht. Zum Einen habe ich nicht so wirklich verstanden, was sie mit der eigentlichen Story zu tun haben soll und fand sie dementsprechend auch nicht so interessant. Ich hätte die tatsächlich nicht gebraucht und damit hat dieser Strang auch den Platz weggenommen, noch intensiver auf die Vergangenheit einzugehen. Das war für mich das eigentlich Spannende und ich hätte mir hier einen klareren Fokus gewünscht.

Fazit ⬇️

Die Erzählweise ist wie immer flüssig und ich bin nur so durch die Seiten geflogen, denn die Autorin versteht ihr Handwerk, Spannung aufzubauen. Die Familienkonstellation und wie zerrüttet die Verhältnisse sind, war auch besonders gut dargestellt. Auch die politischen Gegebenheiten waren spannend geschildert und aus verschiedenen Sichten bedeutet. Alles in Allem hat mir die Geschichte zwar gefallen, nur war für mich der Fokus falsch gelegt, wodurch leider etwas die Spannung verloren gegangen ist. 3⭐️

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Veröffentlicht am 04.12.2023

So la la

What I Wish For
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Anfangs war ich super begeistert. Das Setting im verschneiten Norwegen war bezaubernd, die Winterfeelings sofort da und auch die Idee des Plots war außergewöhnlich und besonders. Eira führt einen Wunschstand, ...

Anfangs war ich super begeistert. Das Setting im verschneiten Norwegen war bezaubernd, die Winterfeelings sofort da und auch die Idee des Plots war außergewöhnlich und besonders. Eira führt einen Wunschstand, den sie vom verstorbenen Erik übernommen hat. Menschen können sich etwas wünschen und Eira versucht ihnen, mit Hilfe und Unterstützung von Freiwilligen, nach denen sie sucht, diese Wünsche zu erfüllen. Ein Konzept, dass auf Ehrenamtlichkeit und Nächstenliebe basiert und so auch funktioniert. So weit so gut, der Einstieg war süß, ich wurde sofort abgeholt und war begeistert.

Von Beginn an bekommt Eira Hilfe von Liam, dem Enkel von Erik, der als etwas verschroben und eigenartig gilt. Eira fand ihn schon immer ganz süß und ihre anfängliche Verlegenheit ihm gegenüber war auch noch ganz nett. Allerdings kommen sehr schnell die Ex-Partner von Eira und Liam auf den Plan - Saxa und Fenris. Beide natürlich unwiderstehlich und sowieso das Beste vom Besten und damit ging es für mich eigentlich bergab. Leider werden diese Ex-Partner ca. in jedem Kapitel mindestens einmal erwähnt, es wird verglichen, es wird gejammert und es wird gestritten. Ich war irgendwann einfach nur noch genervt und fand die Protagonistin nur noch anstrengend.

Ihre Familie und die Szenen, die sie gemeinsam verbrachten, waren wiederum sehr unterhaltsam und erfrischend zwischendurch. Aber dann ist meistens wieder irgendwas mit den Exen passiert und puff - war die Stimmung dahin. So schade, denn das Buch hatte definitiv Potential!

Vor allem der Schreistil war sehr einnehmend. Die Autorin hat das weihnachtliche Setting geschaffen, wie ich es selten gelesen habe. Ich habe mich sofort in die Beschreibungen verliebt und wollte die Deko rausholen. Es war wirklich sehr bezaubernd.

Das Ende hat es mir dann nochmal gründlich versaut, denn da passiert etwas, dass ich so niemals hätte stehen lassen können. 😅 Und genau so bleibt es leider stehen, ohne eine Aufklärung. Alles in Allem, nur eine eingeschränkte Empfehlung. 3 ⭐️

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Luft nach Oben

ANGST
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ch habe vor Kurzem „Angst“ von Ivar Leon Menger beendet und fand es recht gut, auch wenn ich den ein oder anderen Kritikpunkt habe.

Zum Einen konnte mich die Auflösung so gar nicht überraschen, ich fand ...

ch habe vor Kurzem „Angst“ von Ivar Leon Menger beendet und fand es recht gut, auch wenn ich den ein oder anderen Kritikpunkt habe.

Zum Einen konnte mich die Auflösung so gar nicht überraschen, ich fand es ja viel zu offensichtlich, was da am Ende bei raus kam. 🫣😅 Was mir auch teilweise so gar nicht zugesagt haben, waren verschiedene Charaktere in dem Buch und auch die Dialoge, die teilweise so stattfanden, dass ich sie dermaßen unrealistisch fand … Mias Freundin Yvonne hat nur Fragezeichen bei mir hinterlassen und war dermaßen nervig und unrealistisch dargestellt. 😂 Die Gespräche waren teilweise so unglaubwürdig, dass ich die ganze Zeit dachte, da muss ja noch was kommen, was dann letztendlich aber ausblieb und noch mehr Fragezeichen hinterlassen hat. Yvonne ist nur ein Beispiel, ich fand allgemein, dass so ziemlich alle Personen sich einfach nur fragwürdig verhalten haben.

Das war aber auch alles was ich zu meckern habe. Ansonsten war das Buch ein Pageturner, konnte mich fesseln und war super geschrieben. Wie schon erwähnt, habe ich recht schnell den Braten gerochen und wurde auch nicht wirklich überrascht, was mein Leseerlebnis dennoch nicht beeinflusst hat. Die Handlung ist spannend und man fliegt nur so durch die Seiten. Viel mehr fällt mir dazu auch nicht ein, dass sich für mich jetzt auch nicht unbedingt etwas besonders hervorgetan hätte. So ganz kann ich den Hype leider nicht nachvollziehen. Die Sogwirkung war definitiv da und ich konnte das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen. Es hat sich auf jeden Fall gut lesen lassen. Aber so richtig abgeholt hat es mich weder durch die Charaktere, noch durch die Handlung, noch durch einen wahnsinnigen Plottwist.

Ein solider Thriller, den ich gerne empfehle, auch wenn die Figuren sich in meinen Augen teilweise nicht nachvollziehbar verhalten haben. 3/5 ⭐️

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Ganz nett für Zwischendurch

Er ist keiner von uns
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MEINE MEINUNG
Ein wahres Verbrechen, das sich 2008 ereignete und bis heute ungelöst bleibt. Eine Postangestellte wird tot aufgefunden. Sie wurde mit 28 Messerstichen getötet. Die Tat erschüttert das ganze ...

MEINE MEINUNG
Ein wahres Verbrechen, das sich 2008 ereignete und bis heute ungelöst bleibt. Eine Postangestellte wird tot aufgefunden. Sie wurde mit 28 Messerstichen getötet. Die Tat erschüttert das ganze Dorf, keiner scheint etwas bemerkt zu haben, obwohl die Postfiliale mitten im Dorf gelegen ist. Die Dorfbewohner sind sich schnell sehr einig, wer die Tat begangen hat – ein Schauspieler, der erst seit Kurzem im Dorf lebt, der ideale Sündenbock. Dennoch gibt es keine Beweise …

Der Einstieg fiel mir leicht, die Tat wird von hinten aufgerollt und das Tempo ist perfekt, denn es kommt schnell zum eigentlichen Fokus.

Die Autorin hat diese Tat recherchiert und in einem Buch aufbereitet. Die Erzählweise hat mir sehr gut gefallen: sachlich und nüchtern, wie in einem Bericht, was ich als sehr passend empfand und mir immer wieder Gänsehaut-Momente bescherte. Der Fall wird Stück für Stück geschildert und an sich war hier auch alles ganz rund, nur sind meine Gedanken beim Lesen immer wieder abgeschweift. An manchen Stellen verlor ich das Interesse, weil es doch aus einem sehr distanzierten Blickwinkel geschildert wurde. Dann hatte ich auch immer mal wieder Probleme dem Ganzen zu folgen. Ich konnte die beschriebenen Figuren nicht wirklich greifen. Gegen Ende habe ich dann den roten Faden verloren, weil für mich die Spannung etwa in der Hälfte des Buches nachließ und ich das Gefühl hatte, dass die ganze Geschichte nicht genügend Stoff für ein ganzes Buch geboten hat …

FAZIT
Die Reportage konnte mich in ihren Bann ziehen und kurzweilig gut unterhalten. Leider konnte es mich nicht richtig fesseln, weshalb ich nach einer Weile das Interesse teilweise verloren habe. Kein Highlight, aber nett für Zwischendurch.

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