Ein durchweg geniales Buch
Mit "Scythe: Hüter des Todes" hat Neal Shusterman eine originelle Dystopie erschaffen, die es einem eiskalt den Rücken herunterlaufen lässt. Es regt zum Nachdenken an und lies mir den Atem stocken.
Irgendwann ...
Mit "Scythe: Hüter des Todes" hat Neal Shusterman eine originelle Dystopie erschaffen, die es einem eiskalt den Rücken herunterlaufen lässt. Es regt zum Nachdenken an und lies mir den Atem stocken.
Irgendwann in der Zukunft können die Menschen nicht mehr sterben. Sie tragen Naniten in sich, die Heilen, Schmerzen lindern und sogar die Emotionen steuern. Wenn man in einen totenähnlichen Zustand gerät, tauchen Ambudronen auf, bringen einen in ein Revival Center und der Thunderhead belebt einen wieder und man wird wieder zusammengeflickt. Es ist ein sehr befremdliches System, in das wir eingeführt werden, aber gleichzeitig ist es faszinierend. Ich brauchte einen kleinen Anlauf, aber dann konnte ich mich sehr gut in der Welt einfinden. Wir lernen zu beginn die beiden Protagonisten Citra und Rowan kennen und mit ihnen die Grundregeln der Welt.
Durch die Unsterblichkeit, die die Menschheit erreicht hat, muss es auch etwas gegen die Überbevölkerung geben. Es wurde das Scytheum gegründet. Die Scythe sind eine Gruppe von Menschen, die nach einer beinahe willkürlichen Auswahl andere Menschen nachlesen d.h. sie aus der Welt entfernen. Sie sind die Einzigen, die das können und unantastbar. Citra und Rowan werden dazu ausgewählt ein Scythe Lehrling zu werden und mit den beiden lernen wir die Regel der Scythe näher kennen.
Citra ist ein unauffälliges aber kluges Mädchen, die ausspricht, was sie denkt und nicht einmal bei einem Scythe zurückschreckt. Sie war mir sofort sympathisch und das nimmt auch im Laufe der Geschichte nicht ab. Sie hat noch die Menschlichkeit an sich, Mitgefühl, Gerechtigkeit und einen starken Willen. Mit jeder Seite wird sie zu einem immer stärkeren Charakter. Rowan hingegen war mir am Anfang sympathisch, aber er verliert auch schnell wieder etwas davon. Auch sein Charakter wird stärker aber in einer anderen Form als Citra. Einerseits mochte ich ihn bis zum Schluss, aber ich mochte die Entwicklung, die er nimmt nicht sehr. Jedoch denke ich, dass er seinen Glanzmoment im zweiten Teil bekommen wird.
Aber nicht nur diese beiden Charaktere lernen wir besser kennen, sondern eine Handvoll Scythe die unterschiedlicher nicht sein können. Faraday, Curie und Goddard stehen da im Mittelpunkt und mit ihnen lernen wie mehr über das Scythum und die Probleme die dort unterschwellig herrschen. Die Handlung der Geschichte ist durchweg spannend, hat mich neugierig gemacht und immer wieder dazu gebracht zum Buch zu greifen. Ich musste einfach wissen, wie es weitergeht. Es wird blutig, teilweise erschreckend und die ganze Geschichte kommt mit wenig Liebe aus. Es gibt zwei Kleinigkeiten, die mir nicht ganz so gut gefallen haben und die gegen Ende auftauchen aber das tat meiner Lesefreude keinen Abbruch.
Fazit
Für mich ein durchweg geniales Buch! Spannend bis zur letzten Seite mit einer faszinierenden und ausgefallenen Idee. Die Charaktere passten auch hervorragend zur Geschichte. Ich bin begeistert und warte sehnsüchtig auf den zweiten Band.