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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2023

Eine außergewöhnliche Freundschaft

Moon & Midnight − Die beste Freundin beißt man nicht
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Maggie Moon ist mit ihren Eltern in eine alte Villa in einen kleinen Ort gezogen. Direkt neben der Villa liegt ein dunkler Wald, den die Dorfbewohner nicht betreten. Maggie aber ist so neugierig, dass ...

Maggie Moon ist mit ihren Eltern in eine alte Villa in einen kleinen Ort gezogen. Direkt neben der Villa liegt ein dunkler Wald, den die Dorfbewohner nicht betreten. Maggie aber ist so neugierig, dass sie es trotzdem tut – und dabei findet sie ein verzaubertes Schloss, in dem das Vampirmädchen Theodora Midnight lebt. Diese ist überzeugte Vegetarierin, der einzige vegetarische Vampir, den es überhaupt gibt. Die beiden Mädchen werden schnell zu besten Freundinnen, jede freut sich darüber, die Welt der anderen zu entdecken. Doch Maggie entstammt einer Familie von berühmten Vampirjägern. Kann sie trotzdem ihre neue Freundin mitsamt den anderen Vampiren vor der Verfolgung schützen?

Maggie und Theodora sind sympathische Vertreterinnen der Menschen sowie der Vampire. Es ist sehr spannend, wie die beiden sich anfreunden und neugierig sind auf die Lebenswelt der anderen. Dann aber wird ihre Freundschaft auf die Probe gestellt, und sie müssen eine Lösung dafür finden. Sehr gerne habe ich mich in diese bezaubernde Geschichte einer sehr unüblichen Freundschaft vertieft und war gespannt darauf, welche Lösung es für ein eigentlich unlösbares Problem gibt. Maggie gruselt sich überhaupt nicht vor all den Gefahren im dunklen Wald, und so muss sich auch die Leserin nur ganz wenig gruseln. Dafür liegt aber der Schwerpunkt auf einer außergewöhnlichen Freundschaft, über die man sehr gerne noch mehr lesen möchte.

Diese Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft wird sicher viele Mädchen ab ca. 10 Jahren in ihren Bann ziehen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Veröffentlicht am 18.12.2023

Auf Leben und Tod

Schneekinder
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Elin und Kjell sind Zwillinge, die in Jorland sehr abgelegen im Gebirge leben, in einem Land der Vulkane und Geysire. Das Land ist gebeutelt vom Krieg, im Dorf wohnen nur noch Alte und Kinder, und auch ...

Elin und Kjell sind Zwillinge, die in Jorland sehr abgelegen im Gebirge leben, in einem Land der Vulkane und Geysire. Das Land ist gebeutelt vom Krieg, im Dorf wohnen nur noch Alte und Kinder, und auch Kjell wurde mit anderen Jungen zum Arbeiten im Bergwerk eingezogen. Bei diesen Arbeiten öffnet sich eine Felsspalte und entlässt eine tödliche Gefahr, so dass Elin und mit ihr alle noch verbliebenen Dorfbewohner sofort fliehen muss. Eine Flucht auf Leben und Tod in Schnee und Eis beginnt.

Elin weiß es nicht, aber sie hat bestes Führertalent. Es ist schließlich keine einfache Aufgabe, die sie so plötzlich übernommen hat. Die tödliche Gefahr folgt ihnen knapp auf dem Fuß, und es ist unklar, was ihnen auf der Flucht alles begegnen wird. Es stehen einige dramatische Entscheidungen an, und Elin macht sich darüber sehr viele und äußerst gut überlegte Gedanken. Sie wird dabei unversehens erwachsen, muss erkennen, dass sie auch Entscheidungen treffen muss, die sie nie treffen wollte. Das ist teilweise so ausführlich erzählt, dass das Buch sicher nicht für alle Jugendlichen ab 11 Jahren geeignet ist. Und doch zeigt es genau die Realität des Lebens auf. Was mögen all die jungen Flüchtlinge unserer Welt erlebt haben, die sich selbst in ähnlichen Situationen wiedergefunden haben? Das zeigt dieses Buch sehr eindeutig auf. So hart die Realität der flüchtenden Kinder ist, so tief berührt diese Geschichte und geht unter die Haut. Die Charaktere der Story sind gut gelungen, ihre Gedanken und Aktionen gut nachvollziehbar.

Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen, und doch erzählt es eine äußerst gelungene Geschichte. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe alle 5 Sterne.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2023

Für mich das Buch des Jahres

Kein guter Mann
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Mit seinen knapp sechzig Jahren arbeitet Walter schon seit ewigen Zeiten als Postbote. Doch dann wird er in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. ...

Mit seinen knapp sechzig Jahren arbeitet Walter schon seit ewigen Zeiten als Postbote. Doch dann wird er in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. Ein Job, der so gar nicht zu ihm passt, denn er gibt sich gerne als Querulant. Als ihn ein Brief erreicht, der an den lieben Gott gerichtet ist, kniet er sich in die Geschichte seines Absenders. Das ist Ben, zehn Jahre alt, und er will nicht, wie alle anderen Kinder seines Alters, ein Handy oder ein teures Spiel, sondern er will wissen, wie man einen Klempner ruft. Ein Briefwechsel zwischen den beiden entsteht, wobei sich Walter als Gott ausgibt. Er erfährt ganz viel über Ben, will tatsächlich Gott spielen und Ben helfen. Doch so leicht ist das gar nicht, was Gott so alles zu richten hätte… Und da ist ja auch noch Walters eigene Vergangenheit, in der so manches schief gelaufen ist.

Mein Gott, Walter! - Was liegt näher, als dieser Ausspruch, der mir sofort ein Grinsen ins Gesicht zauberte. Der Sprachwitz dieser Geschichte hat mich immer wieder begeistert in diesem Buch. Anfangs hat mich das Geschehen schon sehr erinnert an „Ein Mann namens Tove“ von Fredrik Backman, doch irgendwann hat das Buch seine eigene Richtung eingeschlagen. Und ging dabei immer mehr in die Tiefe, erzählte immer mehr aus Walters Vergangenheit, wurde nachdenklicher. Dabei entstand eine Wendung, die mich völlig überrascht hat und die doch so gut passt, dass mich das Buch völlig für sich eingenommen hat. Letztendlich ist dabei eine Weihnachtsgeschichte entstanden, die so gar nicht dem Schema F entspricht und mich ganz tief berührt hat.

Dieses Buch ist für mich die Überraschung des Jahres. Ich will es unbedingt weiter empfehlen und vergebe selbstverständlich alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 16.12.2023

Mit den Kleinsten auf den Spuren der Natur

Rabauke und Biene auf den Spuren der Natur
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Rabauke und Biene sind zwei weiße Katerbrüder, die die Welt entdecken, hier in diesem Band die Natur. Sie erleben, wie ihre Mama im Garten Obst und Gemüse anpflanzt, warum es so entspannend ist an einem ...

Rabauke und Biene sind zwei weiße Katerbrüder, die die Welt entdecken, hier in diesem Band die Natur. Sie erleben, wie ihre Mama im Garten Obst und Gemüse anpflanzt, warum es so entspannend ist an einem See mit Schwänen, warum es in den Bergen öfter regnet, wie an der Nordsee Ebbe und Flut das Leben beeinflussen und noch vieles mehr.

Das Buch ist Teil einer Reihe für ganz junge Leser, denn hier wird mit einfachen Worten die Welt erklärt. Die einzelnen Bände sind allerdings auch gut unabhängig voneinander zu lesen. Die Geschichte ist bestens geeignet zum Vorlesen (ab ca. 4 Jahren). Hier passt es bestens, dass man das Buch in kleinen Abschnitten lesen kann, um die kleinen Zuhörer nicht zu überfordern; man kann auch gut über all das Neue ins Gespräch kommen, was die beiden Katzenbrüder erleben. Passend dazu zeigen die Illustrationen all die schönen Erlebnisse von Rabauke und Biene, auch wenn ich selbst die Bilder etwas zu handgestrickt empfunden habe. Das allerdings ist sicher Geschmackssache. Mit den Katzenbrüdern erlebt man sehr gerne all die kleinen Abenteuer des Alltags, sie sind sehr sympathisch dargestellt. Die Autorin Anna Maria Kuppe legt viel Herzblut in die Geschichten um Rabauke und Biene, das merkt man den Büchern an.

Sehr gerne empfehle ich das Buch zum Vorlesen für die Jüngsten weiter und vergebe alle 5 möglichen Sternen.

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Veröffentlicht am 13.12.2023

Fesselnder Fantasy-Krimi

Der Spurenfinder
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Elos von Bergen ist Spurenfinder. Zusammen mit seinen beiden Kindern Ada und Naru hat er sich in das verschlafene Friedhofen zurückgezogen, nachdem ein Fall fast tödlich für ihn und die beiden Kinder ausgegangen ...

Elos von Bergen ist Spurenfinder. Zusammen mit seinen beiden Kindern Ada und Naru hat er sich in das verschlafene Friedhofen zurückgezogen, nachdem ein Fall fast tödlich für ihn und die beiden Kinder ausgegangen wäre. Als jedoch in Friedhofen ein rätselhafter Mord geschieht, ist er als Spurenfinder wieder gefragt. Und Ada und Naru wollen unbedingt mit ihm zusammen Spuren finden.

Es hat seine Geschichte, warum Elos von Bergen sich vom Spurenfinden zurückgezogen hat. Die zu erfahren ist äußerst spannend, der Leser wird häppchenweise damit gefüttert, so dass die Spannung immer gegeben ist. Elos ist ein erfolgreicher Spurenfinder, mich hat beim Lesen immer wieder überrascht, wie er die Zeichen gelesen hat – und damit auch immer wieder seinen Kindern einen Schritt voraus ist. Doch sie sind seine gelehrigen Schüler, selbst wenn er das vermeiden will; sie wollen selbst zu Spurenfindern werden. Dass sich aus den Ermittlungen ein äußerst spannender Kriminalfall ergibt, konnte ich anfangs gar nicht so richtig erahnen, geschweige denn das Ausmaß davon ersehen. Immer wieder geraten alle drei in Gefahr und in völlig aussichtslose Situationen. Wie sie sich da herauswinden, ist immer wieder faszinierend. Selbst am Ende des Buches bleibt noch ein großes Rätsel übrig, das verspricht eine willkommene Fortsetzung dieser Geschichte – da freue ich mich schon sehr darauf. Mir gefällt der humorvolle Erzählstil des Autors, der sich diese Geschichte zusammen mit seinen beiden Töchtern ausgedacht hat, und dabei hatten sie sicherlich jede Menge Spaß. Die Illustrationen im Buch, die Karten zu der Welt, in der Elos und seine Kinder leben, runden die Erzählung bestens ab.

Diese Geschichte bietet einen spannenden Genre-Mix, der mir äußerst gut gefallen hat. Ganz klar vergebe ich alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

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