In Eis und Schnee kannst du dem Unheil nicht entkommen
Tiefster Winter und klirrende Kälte bestimmen seit Wochen das Leben in dem kleinen verschneiten Nest in Värmland. Es sind Tuva Moodysons letzten Tage als Journalistin bei dem kleinen örtlichen Wochenblatt. ...
Tiefster Winter und klirrende Kälte bestimmen seit Wochen das Leben in dem kleinen verschneiten Nest in Värmland. Es sind Tuva Moodysons letzten Tage als Journalistin bei dem kleinen örtlichen Wochenblatt. Ihr Plan ist es, sich in Ruhe von Freunden und Kollegen zu verabschieden und ihre letzte Ausgabe herauszugeben. Dann aber stürzt der Inhaber der ortsansässigen Lakritzfabrik von einem Schornstein in den Tod und der ganze Ort gerät in Aufruhr. Als sich die Vorkommnisse häufen, beschließt Tuva, diesen auf den Grund zu gehen und bringt sich damit selbst in Gefahr. War es wirklich ein Selbstmord, oder stecken noch viel dunklere Geheimnisse hinter den Mauern der Lakritzfabrik?
Natürlich habe ich, wie könnte es anders sein, die Sache mal wieder von hinten aufgerollt. Denn „Totenwinter“ ist bereits das zweite Buch um die junge Journalistin Tuva Moodyson. Wem es aber rein um diesen einen Kriminalfall geht, wird sich daran weiter nicht stören. Zwar gibt es einige Andeutungen auf Geschehnisse aus dem ersten Teil, diese tragen aber nicht entscheidend zu dem hier behandelten Selbstmord des Fabrikbesitzers bei und unterbrechen somit weder das Verständnis noch den Lesefluss. Wer jedoch großen Wert auf das Mitverfolgen der Figurenentwicklung legt, sollte definitiv mit „Totenstille“ beginnen. Mich haben die Andeutungen jedenfalls so neugierig gemacht, dass ich auch dieses Buch lesen werde.
Will Dean versteht gekonnt, Spannung aufzubauen und seine Leser mitzureißen. Er erzählt seinen Kriminalroman flüssig und in einer eingängigen Sprache aus der Sicht der jungen Redakteurin. Nicht zuletzt dadurch wird Tuva zu der Sympathieträgerin schlechthin. Dean zeichnet seine Figuren facettenreich, detailliert und realistisch. Sie überzeugen vor allem durch ihre Vielschichtigkeit.
„Totenwinter“ kommt ohne große Action und aus dem Hut gezauberten Überraschungen aus. Der Krimi hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Pageturner entwickelt, den ich einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Auch wenn es im Nachhinein den ein oder anderen Hinweis auf die richtige Spur gab, so war die Auflösung letztendlich doch gut vorbereitet und für mich nicht vorherzusehen.
Persönliches Fazit: Will Dean hat mir mit „Totenwinter“ definitiv ein absolutes Lesehighlight beschert. Weil es mir so gut gefallen hat, schiebe ich jetzt auch direkt den ersten Teil hinterher. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!