Ein temporeiches und gefährliches Abenteuer im Ostberlin der 1980er Jahre.
Spirou und Fantasio Spezial: Spirou in BerlinInhalt:
Der Erfinder und Wissenschaftler Graf Rummelsdorf schlägt eine Einladung zu einem Pilzkongress in Ostberlin aus und verschwindet kurz darauf spurlos ...
Die Freunde Spirou und Fantasio setzen ...
Inhalt:
Der Erfinder und Wissenschaftler Graf Rummelsdorf schlägt eine Einladung zu einem Pilzkongress in Ostberlin aus und verschwindet kurz darauf spurlos ...
Die Freunde Spirou und Fantasio setzen alles daran, ihn zu retten ... selbst wenn - im Spätsommer 1989 - diese Mission sich als Himmelfahrtskommando entpuppen und im Gefängnis enden könnte.
Mysteriöse Ereignisse, neue Freunde und alte Bekannte warten hinter dem eisernen Vorhang ...
Text und Zeichnungen von Flix.
Farben von Marvin Clifford mit Ralf Marczinczik.
Mein Eindruck:
Als erster deutscher Zeichner adaptiert Flix den frankobelgischen Comicklassiker und versetzt die Figuren in das Ostberlin kurz vor dem Mauerfall.
Die politische Situation ist auf dem Siedepunkt, Spitzel und Misstrauen überall. Alleine die Grundstimmung sorgt von Beginn an für Tempo und Nervenkitzel und wird durch entsprechende Farbgebung unterstützt.
Das Abenteuer in Ostdeutschland wird rasant und - trotz aller Brisanz - mit viel Humor erzählt.
Plötzlich ist der ehemalige Hotelpage Spirou auf sich allein gestellt und muss nach der Entführung des rasenden Reporters Fantasio gleich zwei Freunde retten.
Das Bilderbuchidyll (in fröhlichen Farben) täuscht und die Schattenseiten (tatsächlich in dunkleren, tristen Farbtönen) werden immer deutlicher.
Durchgehend die Frage "Wem kann man trauen?" im Hinterkopf, gefällt es mir sehr, dass bei all den männlichen Charakteren auch eine weibliche Hauptfigur hinzukommt.
Momo ist tough und mutig, bereit für Veränderungen zu kämpfen und Opfer in Kauf zu nehmen.
"Wenn Clowns regieren, muss man mit Zirkus rechnen."
(vgl. S. 34)
Immer mittendrin ist auch das putzige Eichhörnchen Pips. Ein verfressenes, quirliges Kerlchen, das jedem die Show stiehlt. Unterstützung bekommt es von einer Horde Affen ... verrückter geht's kaum.
Bei all dem Trubel und der intensiven Bilder gerät die eigentliche Storyline manchmal ein wenig in den Hintergrund. Keine Zeit für eine Verschnaufpause.
Klischees und Sozialkritik, Running Gags sowie Anspielungen und kleine Easter Eggs (hier muss man oft zweimal hinsehen) sorgen für ein abwechslungsreiches Lesevergnügen sowohl in Bildern als auch sprachlich.
Die Szenerie wird auch durch die besondere Anordnung der Panels zum Hingucker. Noch nie war das Schließen von Aufzugtüren derart spannend. Das Timing ist hier perfekt. Gleiches gilt für die Mimik.
Flix verleiht den bekannten Figuren einen eigenen Schliff. Typische Merkmale bleiben dabei erhalten und sind klar erkennbar.
Zum Fortgang der Rettungsmission sei nur so viel verraten: Es wird actionreich und gefährlich. Wem man Vertrauen schenkt, sollte gut bedacht werden.
Fazit:
Eine riskante und rasante Rettungsaktion!
Spannend gestaltet und trotz hohem Tempo ausgestattet mit Easter Eggs und Running Gags.
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Rezensiertes Buch: "Spirou in Berlin" aus dem Jahr 2018