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Veröffentlicht am 30.12.2023

Leseempfehlung an Sebastian Bergman Fans

Die Schuld, die man trägt
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Band 8 einer Krimireihe, es könnten inhaltliche Spoiler zu vorherigen Bänden vorhanden sein, da die Bücher aufeinander aufbauen.

Während es in der Sondereinheit der Stockholmer Polizei, der Reichsmordkommission, ...

Band 8 einer Krimireihe, es könnten inhaltliche Spoiler zu vorherigen Bänden vorhanden sein, da die Bücher aufeinander aufbauen.

Während es in der Sondereinheit der Stockholmer Polizei, der Reichsmordkommission, nach dem Verrat des Kollegen Billy drunter und drüber geht und diese kurz vor der Schließung steht, taucht eine neue Leiche auf einem Schweinehof auf. An die Wand steht in roten Buchstaben: «Löse den Fall, Sebastian Bergman!» Eigentlich sollte Bergman nun aus allen Ermittlungen rausgehalten werden, doch dieser Aufruf ändert alles. Währenddessen ist Sebastian Berman extrem nachdenklich geworden und trifft selbst nicht nur durch den Fall auf seine Vergangenheit, sondern auch auf privater Ebene. Es tauchen neue Überraschungen auf, die mit Sebstians Tochter Sabine, die bei dem Tsunami 2004 in Thailand ums Leben kam. Sebastian Berman steht vor einer großen Herausforderung!
Nachdem der siebten Band der Sebastian Bergman Reihe mit einem schrecklichen Cliffhanger endete, habe ich mich riesig gefreut, als ich las, dass es nun endlich weitergehen wird.
Da es sich hier um den achten Band der Reihe handelt und die gesamten Bücher stückchenweise aufeinander aufbauen, sollte man die Bücher definitiv in chronologischer Reihenfolge lesen. Gerade was die Entwicklung der einzelnen Ermittler, insbesondere Sebastian Bergman angeht, wüsste man hier nicht, worum es geht. Auch tauchen hier Personen auf, die in vergangenen Bänden bereits eine wichtige Rolle gespielt haben, so dass man als Quereinsteiger keine Ahnung hätte, worum es geht. Der Fall an sich ist in sich abgeschlossen, aber das gesamte Drumherum, dass hier auch sehr im Mittelpunkt steht, basiert auf all den vorherigen Ereignissen.
Hjorth und Rosenfeldt verstehen absolut ihr Handwerk, denn mit ihrer Erzählung schaffen sie es wieder Spannung aufzubauen und den Leser mitten in die Geschichte zu werfen. Als Sebastian Bergman Fan habe ich auch wieder richtig mitgefiebert und jedes Wort genossen.
Wie schon in den vorherigen Bänden erlebt der Leser das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven, in erster Linie zwar aus der von Sebastian Bergman, aber auch seine Tochter Vanja und eine neue Person namens Cathy bekommen hier wichtige Rollen und letzten Endes ist auch wieder Billys Perspektive mit eingebunden und die einer bereits bekannten Person eines vorherigen Bandes. Zwar geht es hier auch um einen Fall für die Reichsmordkommission, der auch Sebastian Bergman persönlich involviert, aber dieses bleibt recht im Hintergrund. Der Fall scheint auch auf den ersten Blick schnell aufgeklärt zu sein, doch natürlich gibt es da auch wieder einige Überraschungen für den Leser. Spannend und interessant ist dieser auch auf jeden Fall.
Ansonsten aber steht Sebastian Bergman mit seinem privaten Leben im Mittelpunkt. Selten habe ich diesen Mann so nachdenklich und selbstreflektierend erlebt wie hier. Wer Bergman kennt , weiß, dass er sagt, was er denkt, ohne Rücksicht auf andere. Für mich war er immer ein ganz besonderer Ermittler, denn er pfeift wirklich auf alles und jeden. Nicht nur der Fall, der ihm klar macht, wie wenig er auf andere achtet, machen ihn nachdenklich. Auch das Zusammentreffen mit Cathy, Gespräche mit Torkel und seine neu erschaffene Beziehung zu seiner Tochter Vanja lassen Bergman immer wieder innehalten und überlegen, ob es Sinn macht, in seine alten Verhaltensmuster zurückzufallen oder ob es doch an der Zeit wird, an seine Mitmenschen zu denken. Das machte auch diesen Krimi zu etwas ganz besonderem für mich.
Die weiteren Charaktere sind nach wie vor unheimlich gut gezeichnet, werden authentisch und glaubwürdig durch ihre Handlungen und macht sie einfach menschlich. Gerade auch Vanja ist mir im Laufe der Reihe ans Herz gewachsen und Billy macht mich immer noch sprachlos, da er einer meine liebsten Ermittler war. Verdammter Billy!
Mein Fazit: Es ist alles andere als leicht, zu diesem achten Band eine Rezension zu schreiben, ohne auf irgendwelche Ereingnisse der vorherigen Bände einzugehen. Es ist einfach wieder großartig erzählt und die Spannung so hoch, dass man nur wieder so durch die Seiten fliegt. Mein Verständnis für Sebastian Bergman ist im Laufe der Reihe stark gewachsen und irgendwie bewundere ich diesen Mann. Das Ende hat mich sprachlos gemacht, da die Autoren hier gleich zwei dicke Cliffhanger einbauen. Ich hoffe, dass die Reihe noch weitergehen wird und empfehle dieses Buch an alle Sebastian Bergman Fans und die, die es noch werden wollen, sollten unbedingt mit Band 1 beginnen.

Veröffentlicht am 30.12.2023

Pageturner

Stille Falle
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Leonore Asker, Leo, ist Leiterin der Abteilung für Schwerverbrechen und steht kurz vor einer weiteren Beförderung, als ein Entführungsfall große Wellen in der Presse schlägt. Smilla Holst ist bei einem ...

Leonore Asker, Leo, ist Leiterin der Abteilung für Schwerverbrechen und steht kurz vor einer weiteren Beförderung, als ein Entführungsfall große Wellen in der Presse schlägt. Smilla Holst ist bei einem Ausflug mit ihrem Freund MM spurlos verschwunden. Ausgerechnet Leos größter Konkurrent Hellman soll die Ermittlungen leiten. Leo hält allerdings Hellmans Ermittlungsansätze für völlig falsch und wird prompt von ihrer Chefin in eine andere Abteilung versetzt, die von allen nur die Abteilung für hoffnungslose Fälle und verlorene Seelen genannt wird. Dessen vorheriger Leiter schien an einem besonderen Fall zu ermitteln, denn in einer Modelleisenbahnlandschaft tauchen immer wieder Figuren auf, die scheinbar Entführungsopfern gleichen. Als dann zwei Figuren dort stehen, die Smilla und MM verblüffend ähnlich sehen, beginnt auch Leo hier genauer nachzuforschen. Doch ihre Chefin will nichts von Leos Erkenntnissen wissen und Leo bittet ihren Jugendfreund Martin Hill, Experte für verlassen Ort, Lost Places, um Hilfe. Dabei geraten die beiden in Gefahren, die sie nicht geahnt haben.

Ich habe so einige positive Stimmen zu dem Buch bereits gelesen und wurde dementsprechend neugierig. Vorab kann ich sagen, ich wurde hier absolut nicht enttäuscht und ich habe das Buch an zwei Abenden inhaliert.
Anders de la Motte schafft es vom ersten Moment an zu fesseln, auch wenn man am Anfang etwas Zeit benötigt, sich an die unterschiedlichen FIguren zu gewöhnen. Trotzdem sind diese von Beginn an so spannend gezeichnet, dass es direkt spannend wird. De la Motte schreibt absolut flüssig und mitreißend und dabei so bildlich, dass man sich das Geschehen direkt vorstellen kann.
Die Perspektiven wechseln zwischen der Ermittlerin Leo Asker, dem Lost Place Experten Martin Hill, dem Opfer Smilla und dem Täter, der sich selbst der Troll nennt. Dabei bekommt man als Leser immer wieder neue Aspekte und Momente geliefert, die zum Rätseln einladen. Zwar erfährt man dadurch auch immer einen Ticken mehr als die Ermittler, bleibt aber trotzdem noch recht ratlos, wer nun wirklich als Täter in Frage kommt. Es ist durchweg spannend, zahlreiche neue Momente und Überraschungen lassen einen immer wieder in neue Richtungen überlegen und zum Schluss gibt es dann noch einen richtigen Showdown. Mit der kompletten Auflösung hätte ich so gar nicht gerechnet und damit schafft es der Autor, mich zu verblüffen.
Der gesamte Fall ist richtig gut angelegt und wirkt weder an den Haaren herbeigezogen noch unmöglich, was das gesamte wiederum äußerst spannend macht.
Nicht nur die Perspektiven wechseln, sondern auch die Zeiten der Erzählung, denn man erfährt in der Perspektive des Trolls von seinen Beginnen und wie er sich nach und nach in seinen Taten steigert. Aber auch über Leos Vergangenheit, die es absolut in sich hat und ihre Verbindung zu Martin Hill erfährt man in Rückblicken immer mehr. All das bringt noch einmal mehr Abwechslung in die Handlung.
Die Charaktere sind extrem gut gezeichnet und alles andere als gewöhnlich. Leo Asker hat eine Vergangenheit, die sie zu einem besonders intuitiven Menschen machen und die auch die unmöglichsten Begebenheiten als Möglichkeit in Betracht zieht. Sie ist nicht nur tough und mutig, sondern auch clever und lässt sich nicht so leicht verunsichern. Das macht sie zu einer starken Protagonistin, der man gerne folgt.
Ihre neue Abteilung scheint auf dem ersten Blick aus lauter skurrilen Personen zu bestehen, doch auf dem zweiten Blick haben es die meisten aus der Abteilung ganz schön was auf dem Kasten und sorgen dadurch ebenfalls für spannende Momente. Auch die weiteren Nebencharaktere wie z. B. Martin Hill haben mir richtig gut gefallen und de la Motte nimmt sich für jeden die passende Zeit, um sie glaubwürdig werden zu lassen.

Mein Fazit: Mit dem ersten Band der Reihe rund um die Ermittlerin Leonore Asker legt Anders de la Motte für die nachfolgenden Bände die Messlatte definitiv sehr hoch. Mich hat das Buch vom ersten Moment gefesselt und die Sogwirkung der Geschichte wurde von Seite zu Seite stärker, so dass es extrem schwer fällt, diesen Pageturner aus der Hand zu legen. Ich bin richtig gespannt auf weitere Fälle für Leo und ihre ungewöhnliche Abteilung und freue mich auf die Fortsetzung. Eine ganz klare Leseempfehlung für alle Krimifans!

Veröffentlicht am 27.12.2023

Eine Geschichte, die im Kopf bleibt

Was wir nie verzeihen
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Jari Paloviita, Kommissar in Finnland, wird mitten in der Nacht zu einem Einsatz gerufen. In einem Pflegeheim wurde der 93-jährige Albert Kangasharju bei seinem Spaziergang überfallen und lebensbedrohlich ...

Jari Paloviita, Kommissar in Finnland, wird mitten in der Nacht zu einem Einsatz gerufen. In einem Pflegeheim wurde der 93-jährige Albert Kangasharju bei seinem Spaziergang überfallen und lebensbedrohlich verletzt. Paloviita fährt zum Krankenhaus, um zu warten, dass der alte Mann wieder aus dem Koma erwacht, dabei kann er einen weiteren Mordanschlag auf den Mann verhindern. Was hat dieser alte Mann nur getan, um gleich zweimal einem Angriff ausgesetzt zu sein? Kurze Zeit später kommt es zu einem Mord an Klaus Halminen, der nicht nur ein Invalide im Rollstuhl war, sondern sich im Alter Kangasharjus befand. Beim Durchsuchen des Hauses Halminens finden die Ermittler eine Uniform der SS. Kann es sein, dass die beiden alten Männer tatsächlich an der Seite der Deutschen im zweiten Weltkrieg gekämpft haben?
Der Klappentext des Buches machte mich neugierig, denn gerade Bücher, deren Ausgangspunkte im zweiten Weltkrieg zu finden sind, versprechen immer Spannung. Gleich vorweg, Arttu Tuominen hat mich mit diesem Buch nicht nur überzeugt, sondern auch absolut fesseln, schockieren und berühren können. Für mich ist Was wir nie verzeihen ein Buch, das sich tief in mein Gedächtnis gebrannt hat. Bei diesem Buch handelt es sich übrigens um den dritten Band einer Krimireihe, was ich aber erst beim Lesen merkte. Verständnisprobleme gab es für mich hier allerdings keine, zwar gibt es immer Mal kleine Auszüge aus dem privaten Leben der Ermittler, diese bleiben aber im Hintergrund, wirken aber absolut, um diese authentischer und glaubhafter zu machen, da es sie einfach auch menschlich macht.
Die Geschichte beginnt gleich mit dem Überfall auf Albert Kangasharju und konnte mich dadurch sofort in ihren Bann ziehen. Tuominen schreibt unheimlich fesselnd und direkt, so dass er bei seinem Leser umgehend ein Kopfkino erzeugt. Ich mochte dieses bildhafte und doch sehr eindringliche seiner Erzählung, da ich mich so noch ein wenig mehr in die Geschichte versetzen konnte.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, die Gegenwart mit den Überfällen auf Kangasharju und dem Mord an Halminen, aber auch in Rückblicken auf die Zeit des zweiten Weltkriegs. Dieser Part aus der Geschichte war mir persönlich völlig unbekannt, denn die Operation Wiking, von der Tuominen hier erzählt, beruht auf Tatsachen. Damals wurden finnische Soldaten in Deutschland ausgebildet und dann im Krieg in der Ukraine eingesetzt. Die Gräueltaten, die Tuominen hier beschreibt, trieben mir manches Mal Tränen in die Augen. Egal wie oft man das liest oder sieht, es macht mich immer wieder sprachlos, wie Menschen handeln können.
Die Geschichte hat zwar einen eher ruhigen Erzählton, bleibt aber durchweg spannend. Natürlich ahnt man, über wen er in den Rückblicken erzählt, aber das mit dem alten Albert Kangasharju in Verbindung setzen, fiel mir unglaublich schwer. Man verfolgt die Ermittlungen aus den Sichten der verschiedenen Kommissare, lernt dabei auch dessen Ansichten kennen und fühlt sich dadurch auch mit ihnen verbunden. Gerade auch den Zwiespalt Paloviitas konnte ich so unglaublich gut verstehen. Denn Arttu Tuominen lässt seine Charaktere lebendig werden.
Diese Charakterzeichnung macht den Krimi auch zu etwas besonderem für mich. Auch wenn das Privatleben der einzelnen Ermittler hier im Hintergrund bleibt, kann ich ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen. Aber meiner Meinung nach liegt das Hauptaugenmerk des Buches auf Albert Kangasharju, Ehemann, liebender Vater, Großvater und Urgroßvater, der neben seinem Bett ein Kinderbuch liegen hat. Die Geheimnisse, die er verbirgt sind unglaublich. Wie bereits erwähnt, fiel es mir so unglaublich schwer, diesen Mann mit dem Mann im Weltkrieg zu vereinen. Was mir aber, leider, dadurch extrem klar wurde, ist, dass selbst aus den liebsten Menschen Monster werden können. Es erklärt noch einmal eindringlich, wie all das damals geschehen konnte. Dieser Bereich hat mich nach dem Schließen des Buches lange da sitzen und nachdenken lassen und auch genau das lässt mich diese Geschichte auch nicht mehr vergessen.
Mit diesemBuch hat mich Arttu Tuominen zutiefst berührt und nachdenklich zurückgelassen. Auch jetzt beim Schreiben der Rezension versuche ich immer wieder, das Gelesene zu verarbeiten. Wer hier einen reinen Krimi erwartet, könnte vielleicht enttäuscht sein, aber für mich war dieses Buch so viel mehr als nur ein Spannungsroman. Tuominen hat mir ein wenig die Augen geöffnet, mir gezeigt, wie “so etwas” überhaupt möglich war, wie Hass und Wut entstehen kann, wie der Krieg und all sein Schrecken den Menschen beeinflussen. Ich hoffe, hiermit nicht zu viel verraten zu haben, aber es ist recht schwer, die Gefühle zu diesem Buch zum Ausdruck zu bringen, ohne auf diesen besonderen Charakter einzugehen. Ich kann das Buch absolut empfehlen, denn es ist eine Geschichte, die sich tief in den Kopf gräbt und sprachlos macht. Hut ab, Herr Tuominen, das war ganz großes Kino!

Veröffentlicht am 27.12.2023

Historisch und mystisch zugleich

Das Erbe der Pandora Blake
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Seitdem Pandora, Dora, Blakes Eltern vor zwölf Jahren bei einer Ausgrabung ums Leben kam, lebt sie bei ihrem Onkel Hezekiah. Dieser führt das Antiquitätengeschäft ihrer Eltern mehr schlecht als recht weiter, ...

Seitdem Pandora, Dora, Blakes Eltern vor zwölf Jahren bei einer Ausgrabung ums Leben kam, lebt sie bei ihrem Onkel Hezekiah. Dieser führt das Antiquitätengeschäft ihrer Eltern mehr schlecht als recht weiter, denn in seinem Laden befinden sich in erster Linie Nachbildungen und Fälschungen. Doch Pandora träumt davon, mit einer eigenen Schmuckkollektion erfolgreich zu sein und ihrem Onkel dadurch zu entkommen. Als sie eines Tages im Keller ihres Onkels eine griechische Amphore entdeckt, ahnt Dora, dass es eine Geschichte dazu gibt. Als sie den jungen Buchbinder und Hobbyarchäologen Edward kennenlernt, bittet sie diesen um Hilfe. Gemeinsam wollen sie die Herkunft des geheimnisvollen Gefäßes auf den Grund gehen. Dabei kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, dass sie in eine tödliche Gefahr bringt.
Dieses wunderschöne Cover und der Klappentext, der ein wenig auch eine mystische, spannende Geschichte versprach, machten mich unheimlich neugierig auf diese Geschichte. Zugegeben, zu Beginn musste ich mich ein wenig an den recht malerischen Schreivsitl gewöhnen, doch ab einem bestimmten Punkt konnte ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen und war gefangen von Doras Geschichte.
Autorin Susan Stokes-Chapman nimmt den Leser hier nicht nur mit auf eine historische Reise ins London rund um 1800, sondern verbindet mit ihrer Geschichte auch etwas mystisch geheinisvolles, was das gesamte Buch richtig spannend werden lässt. Sie versteht es ausgezeichnet, Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen und ich fühlte mich hier direkt in die Geschichte versetzt.
Diese liest sich auch absolut spannend, sie wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so dass man als Leser immer ein wenig mehr weiß, als die gerade handelnde Person und so manches Mal würde man ihnen am liebsten zurufen, vorsichtig zu sein.
Die Atmosphäre ist unheimlich gut gelungen, so gibt es auf der einen Seite das verstaubte, heruntergekommene Antiquitätengeschäft der Eltern, das Doras zu Hause ist, auf der anderen Seite lernt man die ärmlichen Verhältnisse in den Docks kennen, aber auch das prunkvolle Leben der Reichen.
Die Spannung steigt zunächst recht langsam, als Leser hat man hier Zeit, die Charaktere kennenzulernen und sich ein Bild der Personen zu machen. Doch im Laufe des Buches nimmt das Tempo immer mehr Fahrt auf und steigert sich bis zum Schluss. Während man gemeinsam mit Dora versucht, dem Geheimnis der Amphore, die auf eine Art auch mit dem Tod der Eltern in Zusammenhang zu stehen scheint, auf die Spur zu kommen, passiert auch auf Seiten des Onkels so einiges. Ich konnte hier auf jeden Fall mit Dora mitfiebern und habe eine Nachtschicht eingelegt, um das Buch noch zu beenden.
Richtig punkten konnte Susan Stokes-Chapman bei mir mit ihren Charakteren, allen voran Dora, die mir ganz schnell ans Herz gewachsen ist. Sie ist für ihre Zeit eine unheimlich selbständig und mutige junge Frau, die für ihre Träume lebt, aber auch dafür einsteht. Hürden, die man ihr in den Weg wirft, schafft sie geschickt aus dem Weg zu räumen. Sie ist lebendig gezeichnet und wirkte dadurch lebendig und ich konnte mich perfekt in sie hineinversetzen und dadurch mitfiebern.
Aber auch die Nebencharaktere werden lebendig und glaubwürdig gezeichnet. Edward mochte ich auf den ersten Blick und auch wenn er Dora etwas verschweigt, ist er doch ein unheimlich sympathicher Charakter. Doras Onkel Hezekiah ist in jeder Hinsich gelungen dargestellt, den Bösewicht hab ich hier sofort abgekauft und so manches Mal auf ihn geflucht. Diese beiden sind mit die wichtigsten Charaktere neben Dora, aber auch diejenigen, die nur kleinere Rollen einnehmen, werden glaubhaft gezeichnet.
Mein Fazit: Das Erbe der Pandora Blake konnte mich mehr als positiv überraschen, denn diese Geschichte liest sich spannend, fesselnd und die Charaktere werden intensiv gezeichnet. Neben den historischen Begebenheiten hat diese Geschichte auch etwas geheimnisvolles — mystisches, was natürlich auch mit an der Geschichte rund um die Amphore, die die Erschaffung der Pandora zeigt, liegt. Mir hat das Buch spannende Lesestunden bereitet und ich empfehle es gerne. Nicht nur für Leser historischer Romane!

Veröffentlicht am 21.12.2023

Macht Lust auf Lebkuchen und mehr

Love & Lebkuchen
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In der Geschichte geht es um die Schwestern Kathi und Theresa, deren Mutter plötzlich verstorben ist und ihnen ihre Konditorei hinterlassen hat. Allerdings läuft das Geschäft nicht allzu gut und die Hoffnung ...

In der Geschichte geht es um die Schwestern Kathi und Theresa, deren Mutter plötzlich verstorben ist und ihnen ihre Konditorei hinterlassen hat. Allerdings läuft das Geschäft nicht allzu gut und die Hoffnung der Schwestern liegt auf dem Geschäft beim Weihnachtsmarkt. Doch es taucht unerwartet Konkurrenz auf, der Sohn eines Münchner Bäckers eröffnet einen Laden im kleinen Ort und stiehlt den Frauen mit neuen Ideen die Kunden. Kurzerhand und ohne ihre Schwester einzuweihen, meldet sich Kathi beim Lebkuchenwettbewerb an. Doch ausgerechnet Simon Bergmüller nimmt auch daran teil.

Diese Geschichte klang einfach absolut passend für die vorweihnachtliche Stimmung und ich war auch vom ersten Moment an in der Geschichte. Die Autorin erzählt mit vielen liebevollen Details von den Schwestern, aber auch von dem kleinen Ort Falkenhain und vom Weihnachtsmarkt. Ich konnte all diese Dinge vor mir sehen und regelrecht den Duft nach Zimt und Lebkuchen riechen. Alleine das machte schon eine richtig cozy Weihnachtsstimmung.

Aber auch sonst war die Geschichte absolut lesenswert und wirkte völlig authentisch. Während man vor allem Kathi begleitet, erfährt man vieles über ihre Träume und ihr Leben. Denn Kathi ist mit Leib und Seele Konditorin. Sie machte diese Geschichte absolut lebendig und ich konnte mich so richtig in sie hineinversetzen. Der Höhepunkt ist natürlich der Backwettbewerb auf dem Weihnachtsmarkt, aber bis dahin geschieht so einiges.

Wer glaubt, hier ist die Lovestory im Vordergrund, den muss ich enttäuschen, denn es geht noch um so viel mehr, darum an seine Träume zu glauben und darum zu kämpfen, weitermachen, auch wenn es schwer wird, aber auch darum, sich selber Fehler einzugestehen. All das wird hier unheimlich gefühlvoll erzählt und ich konnte es zu jeder Zeit nachempfinden.

Kathi mochte ich so gerne, sie ist ein sehr emotionaler Mensch und hin und wieder handelt sie aus dem Bauch heraus. Ihre Wut, ihre Hoffnung, aber auch ihre Leidenschaft fand ich authentisch und mich mit ihr verbunden zu fühlen, fiel mir sehr leicht.

Theresa hingegen ist ein Mensch, der mit dem Kopf an die Dinge geht und versucht, eher pragmatisch zu denken. Dabei geraten Kathi und sie häufiger aneinander und trotzdem spürte man die gegenseitige Liebe der Schwestern.

Die weiteren Charaktere sind zwar eher Nebencharaktere, werden aber durchweg liebevoll gezeichnet. Simon Bergmüller scheint ein arroganter Schnösel zu sein, entpuppt sich aber dann doch als ein Mensch, der vieles hinter seiner Fassade versteckt. Die Freundinnen, Mitarbeiter, Weihnachtsmarktgäste- und Mitarbeiter, jeden einzelnen konnte ich vor mir sehen und fühlen.

Mein Fazit: Love und Lebkuchen ist ein Buch voller Emotionen und wird unheimlich gefühlvoll erzählt. Ich konnte Charaktere und Handlung lebendig vor mir sehen und war tief in der Geschichte drin. Mich konnte diese Geschichte mit ihrer weihnachtlichen Atmosphäre fesseln und bestens unterhalten. Wer noch nicht in Weihnachtsmarktstimmung ist, sollte sich hiervon verzaubern lassen und wer Weihnachten liebt, ist hier eh gut aufgehoben. Leseempfehlung!