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Veröffentlicht am 11.02.2024

Historisch spannender und eindringlicher Roman

Die Hexen von Cleftwater
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Die Hexen von Cleftwater ist ein Roman mit wahrem Hintergrund und bezieht sich auf die Hexenverfolgung 1645 in East Anglia.

Die stumme Dienerin Martha muss mit ansehen, wie der Hexenjäger Makepeace in ...

Die Hexen von Cleftwater ist ein Roman mit wahrem Hintergrund und bezieht sich auf die Hexenverfolgung 1645 in East Anglia.

Die stumme Dienerin Martha muss mit ansehen, wie der Hexenjäger Makepeace in ihr Dorf Cleftwater kommt und sämtliche Frauen als Hexen betitelt. Direkt als eine der ersten wird das junge Dienstmädchen Prissy aus Marthas Haushalt beschuldigt.

Zitat S. 38:
«Es scheint, als gäbe es doch Hexen in unserer Mitte. Und Prissy ist bloß eine von ihnen, wie Master Makepeace behauptet.»

Die Autorin schockiert mit den damals gängigen "Untersuchungen" und "Prüfungen", denen diese Frauen unterzogen wurden.
Unter anderem wurden Hautwucherungen (Teufelszitzen) und auffällige Muttermale gestochen, die Frauen mussten stundenlang in Bewegung bleiben, mussten hungern und wurden am Ende gehängt, wenn sie nicht vorher bereits verstarben. Doch Martha hat von ihrer Mutter einen Atzmann - eine kleine Hexenpuppe - geerbt, mit der sie nun versucht, sich selbst und die anderen Frauen zu schützen.

Zitat S. 198:
«Tu für sie, was du kannst. Jawohl. Sie hatte getan, was sie konnte, aber das reichte bei Weitem nicht aus. Das Böse war nach Cleftwater gekommen und hatte Kummer mitgebracht, mehr, als sie geahnt hatte.»

Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen. Es ist fast schon erschreckend, wie authentisch und kraftvoll Meyer die soziale Dynamik beschreibt, gegen diese Frauen vorzugehen, und wie auf einmal alle überzeugt sind, es tatsächlich mit Hexen zu tun zu haben. Die entsetzlichen Grausamkeiten der Hexenprozesse beschwört die Autorin auf unheimliche Weise herauf und schafft gekonnt eine Atmosphäre schleichender Angst. Mir lief regelmäßig ein Schauer über den Rücken. All diese unschuldigen Frauen, die gequält und vorgeführt wurden und sterben mussten, weil ein einzelner Mann Lügen und Gerüchte gesät hat.

Fazit: Ein historisch spannender und eindringlicher Roman, der einem vor Augen hält, wie schlimm es werden kann, wenn Gerüchte und Lügen eine Eigendynamik entwickeln. Eine tiefgehende Geschichte über eine paranoide Gesellschaft, erzählt aus der Perspektive einer stillen Frau. Hat mich vollkommen in ihren Bann gezogen. Wow!

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Phänomenaler Auftakt

Godkiller
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Nachdem Erzählungen um Götter momentan wieder im Trend sind, war mir klar, dass neben den Büchern von Madeline Miller das Debüt von Hannah Kaner stehen muss. Auch wenn die Genres unterschiedlicher nicht ...

Nachdem Erzählungen um Götter momentan wieder im Trend sind, war mir klar, dass neben den Büchern von Madeline Miller das Debüt von Hannah Kaner stehen muss. Auch wenn die Genres unterschiedlicher nicht sein könnten, finde ich die Geschichten, die um Götter gewoben werden, spannend.

„Es war schwer, einen Gott in seinem Element zu töten.“ Dieser Satz hat mich sofort gefangen genommen. Inara benötigt die Hilfe von Kyssen, der Göttertöterin. Sie ist an einen Gott gebunden, den Kyssen bisher nicht töten konnte. Nun müssen sie einander helfen. Ich möchte auch gar nicht allzu viel vom Plot verraten oder den Klappentext wiederholen. Es geht um viel Repräsentation, Freundschaft und wichtige Entscheidungen.

Die Idee, dass das Schicksal der Menschen beziehungsweise ihre Wünsche Götter entstehen lässt und deren Kräfte nährt, ist nicht neu, aber wenig vertreten und hier sehr gut ausgearbeitet. Generell ist der Plot mit dem Ideenkonstrukt klug durchdacht. Hier merkt man, dass die Autorin über zehn Jahre an diesem Buch gearbeitet hat. Wahnsinn, oder? Andererseits erkennt man das auch an der Erzählung, denn die Geschichte läuft langsam an und lässt sich insgesamt reichlich Zeit. Das passt allerdings auch, denn die verschiedenen Sichtweisen, aus denen die Story erzählt wird, brauchen nun mal Zeit, um zusammenzufinden.

Der Schreibstil wurde von den Übersetzern super eingefangen und wiedergegeben, denn auch im Original merkt man nicht, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt. Kaner schreibt souverän und beschreibt die fiktive Welt, die sie erschaffen hat, mit einer Liebe zum Detail, die trotzdem nicht ermüdend ist. Die erdachten Eigennamen passen wunderbar in das Universum.

Fazit: Ich kann es kaum erwarten, den zweiten Teil in den Händen zu halten. Ich bin mir jetzt schon sicher: Das Warten wird sich lohnen! Nach diesem phänomenalen Auftakt liegt die Messlatte hoch. Freunde der Fantasy-Literatur sollten hier unbedingt reinschauen.

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Ein Ereignis jagt das nächste

Trust Me – Ein Kind. Eine unmögliche Entscheidung. Wem traust du?
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Stellt euch vor, eine fremde Frau drückt euch im Zug ihr Baby in den Arm und bittet euch, einen Moment aufzupassen. Kurz darauf verlässt die Frau den Zug und überlässt euch eurem Schicksal. Klingt verrückt? ...

Stellt euch vor, eine fremde Frau drückt euch im Zug ihr Baby in den Arm und bittet euch, einen Moment aufzupassen. Kurz darauf verlässt die Frau den Zug und überlässt euch eurem Schicksal. Klingt verrückt? Ist es auch - und damit die perfekte Basis für einen nervenaufreibenden Thriller, den T.M. Logan uns hier auftischt.

Die Geschichte startet rasant, denn schon nach wenigen Seiten überschlagen sich die Ereignisse und fesselten mich direkt an die Handlung. Sei es die ausweglose Situation von Ellen, ihre Flucht mit dem Baby oder ihre verzweifelte Suche nach der Wahrheit – Logan hat den Spannungsbogen konstant oben gehalten und mir kaum Zeit zum Atmen gelassen. Er erzählt die Geschichte hauptsächlich aus Sicht von Ellen, wechselt aber immer mal wieder die Perspektiven, um den Leser die Handlung noch intensiver erleben zu lassen.

Mit Ellen hat der Autor eine großartige, mutige und liebenswerte Protagonistin erschaffen. Das Schicksal legt ihr und ihrem unerfüllten Kinderwunsch einfach so ein Baby in die Arme. Ohne zu zögern, beschützt sie die kleine Mia und würde ihr Leben für sie geben. Dabei hat mich ihre Entfaltung wahnsinnig fasziniert. Von der traurigen Ehefrau entwickelt sie sich nach und nach zu einer starken Persönlichkeit, die vor nichts und niemandem Angst hat. Doch auch sie ist nicht davor gefeit, dass es Menschen gibt, denen man nicht vertrauen sollte…

Zum Schluss hin gab es für mich kein Halten mehr. Atemlos fieberte ich der Auflösung entgegen und wurde am Ende selbst getäuscht. Logan macht dem Buchtitel alle Ehre und hat mir damit wieder bewiesen, dass man auf keinen Fall jedem blind vertrauen sollte.

Fazit: Ein grandioser Thriller, der mich kaum zum Atmen kommen ließ. Ein Ereignis jagt das nächste, und ich fühlte mich mittendrin bei der Verfolgungsjagd um Ellen und Baby Mia. Nervenkitzel pur und damit absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Süchtig nach dieser Reihe!

Seven Days
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Der junge Afro-Amerikaner Andy soll seine Arbeitskollegin Skylar getötet haben. So zumindest lautet die Anklage des Staatsanwalts Randal Korn. Doch die Vorgeschichte von Korn macht Eddie Flynn auf den ...

Der junge Afro-Amerikaner Andy soll seine Arbeitskollegin Skylar getötet haben. So zumindest lautet die Anklage des Staatsanwalts Randal Korn. Doch die Vorgeschichte von Korn macht Eddie Flynn auf den Fall aufmerksam. Korn hat schon zu viele unschuldige Menschen auf dem elektrischen Stuhl hinrichten lassen. Aber nicht Andy – dafür will Flynn sorgen und lässt sich eine extra Lizenz ausstellen, die es ihm ermöglicht, in einem anderen County als Anwalt zu fungieren. Cooler Schachzug! Aber die Beweise sind erdrückend, dafür hat Korn gesorgt. Wer bereits einen Teil der beliebten Reihe gelesen hat, weiß jedoch: Flynn wäre nicht Flynn, wenn er nicht einen Ausweg finden würde, um Andy zu entlasten. Dabei bringt er nicht nur sich, sondern sein ganzes Team in Lebensgefahr. Und mich in völlige Eskalation! Was habe ich mich auf einen neuen Band gefreut. Zugegeben war auch etwas Angst mit dabei, ob mich der Autor diesmal enttäuschen bzw. nicht ganz abholen würde. Aber nö, Pustekuchen! Cavanagh kann’s einfach!

Ich habe fleißig alle Bände dieser Reihe verschlungen und dachte immer, dass ich bereits alle Facetten von Flynn kenne und er mich kaum noch überraschen kann. Falsch gedacht! Denn Flynn ist nicht nur ein Stehaufmännchen und Überlebenskünstler, er ist auch ein Mensch mit einem großen Herzen, der es nicht ertragen kann, wenn jemandem Unrecht getan wird. Deshalb nimmt er sich pro bono dem Fall von Andy an und zeigt wiedermal sein ganzes Talent. Dabei hat er diesmal volle Rückendeckung von Kate, Harry und Bloch – einem Team, dem er bedingungslos vertrauen kann. Ich wäre so gern ein Teil von ihnen!

Der Schreibstil von Cavanagh ist schonungslos, direkt und ohne Tamtam. Er greift die bedrückende Atmosphäre im Gerichtssaal auf und ich als Leserin hatte das Gefühl, gleich die Stecknadel fallen zu hören. Ich fühlte mich mittendrin – sei es auf der Anklagebank oder in den Reihen der Jury. Ich habe mit Andy mitgefiebert und bis zur Urteilsverkündung voller Faszination das anwaltliche Talent von Eddie und seinem Team mitverfolgt und bewundert.

Fazit: Große Liebe für Eddie Flynn! In diesem Teil hat der Autor sogar noch mal eine Schippe obendrauf gelegt und mich auf eine Art und Weise fasziniert, die nur schwer zu toppen ist. Bitte lass‘ diese Reihe niemals enden, lieber Steve! Ich bin nämlich total süchtig nach Flynn!

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Einfallsreich und spannend

Minen der Macht
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"Minen der Macht - Der Formbrecher" ist der zweite Teil der Fantasy-Saga aus der Feder von fünf namhaften Autoren.

Die Minenstadt Grubenstedt besteht aus einem Schacht, der mehrere hundert Meter in die ...

"Minen der Macht - Der Formbrecher" ist der zweite Teil der Fantasy-Saga aus der Feder von fünf namhaften Autoren.

Die Minenstadt Grubenstedt besteht aus einem Schacht, der mehrere hundert Meter in die Tiefe reicht und verschiedene Ringe hat, beginnend mit dem ärmsten ganz unten und dem reichsten ganz oben. Dies ist im Buch auf einer Zeichnung gut erkennbar.

Die Bände sollte man jedoch in Reihenfolge lesen, da die Minenstadt und ihre Einwohner im ersten Teil ausführlicher beschrieben werden.

Einer der Hauptcharaktere, Hauptmann Gunter vom Adlerstein, konnte bereits im Reihenauftakt die seltsamen Morde mit Hilfe seiner neuen Freunde, die von sämtlichen Ringen zusammengewürfelt wurden, aufdecken. Auch dieses Mal muss er nach der Entdeckung einer grotesk entstellten Leiche auf deren Hilfe hoffen. Doch jeder hat so seine eigenen Probleme.

Zitat S. 112:
"Es gibt Wichtigeres als Gold." "Nur, wenn man welches hat." (...)
"Wenn man sich ständig Sorgen darüber machen muss, ob man als Teil einer Intrige hingerichtet wird, verlieren viele Dinge an Bedeutung. Und meine Familie durchlebt genau diese spezielle Sorge nun bereits zum dritten Mal."

Mir gefällt diese ausgeklügelte Fantasywelt der Minenstadt sehr gut. Die Rollenverteilung von Arm und Reich ist etwas überspitzt dargestellt, doch auch recht sinnbildlich.

Dass das Buch von fünf Autoren geschrieben wurde, ist nicht zu merken. Der Schreibstil ist flüssig und es hakt nirgends. Wenn man sich die Autoren genauer anschaut, sind es wohl eher Genre-Elemente, die da sehr erfolgreich von allen Beteiligten eingebracht und vermengt wurden.

Der magische Kriminalfall ist einfallsreich und spannend. Die Charaktere sind interessant und stellvertretend für jeden Ring in der Mine gänzlich verschieden. Dennoch wächst diese Gruppe immer mehr zusammen und kann letztlich die Bedrohung ausschalten - zumindest vorerst. Denn das Ende lässt den Leser erneut mit einigen offenen Fragen zurück.

Ich bin gespannt auf den dritten Teil!

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