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Veröffentlicht am 22.12.2023

Liebes Buch!

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten
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DAS VAMPIRTIER und die Sache mit den Tomaten
Lotte Schweizer


Emma und ihr Vater leben gemeinsam in einer kleinen Wohnung. Das Zusammenleben mit Papa klappt wunderbar - bis auf die Tatsache, dass Papa ...

DAS VAMPIRTIER und die Sache mit den Tomaten
Lotte Schweizer


Emma und ihr Vater leben gemeinsam in einer kleinen Wohnung. Das Zusammenleben mit Papa klappt wunderbar - bis auf die Tatsache, dass Papa ihr keinen Hund kaufen will.
Genau einen Tag vor ihren achten Geburtstag eröffnet ihr Papa, dass sie morgen Zuwachs in ihrer kleinen Wohnung bekommen. Doch nicht der ersehnte Vierbeiner soll einziehen, sondern Diana, Papas Freundin samt ihren Zwillingssöhnen Lenny und Paul. Diese Jungs sind zwei Jähre älter und sollen zum Entsetzen von Emma auch noch in ihrem Zimmer schlafen …
Doch Emma muss zugeben, dass die Zwillinge gar nicht soooo übel sind und Freundin Diana sogar eigentlich total nett ist, außerdem ist sie eine Hundeliebhaberin!
Schnell entwirft Emma einen Plan, wie sie alle gemeinsam Papa von der Notwendigkeit eines Hundes überzeugen können. Und tatsächlich gelingt es ihnen, Papa umzustimmen, doch der Hund, der aus Transsilvanien kommt, ist so ganz anders, als sie sich einen Vierbeiner mit Fellnase vorgestellt haben. Er scheint tagsüber nur zu schlafen und er hat eine außergewöhnliche Vorliebe für Ketchup. Was der Hund mit Halloween und den Tomaten von der Vermieterin Frau Meise zu tun hat, müsst ihr allerdings selber herausfinden.

Was für ein liebes und bezauberndes Buch von der Autorin Lotte Schweizer, die wir bereits von der Serie „Detektei für magische Unwesen“ kennen.
Das Buch ist spannend erzählt und liebevoll von Alexandra Helm illustriert. Bestens geeignet zum Vorlesen und für die Erstleser ab 7 Jahre.
4½/ 5

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Veröffentlicht am 29.11.2023

Ein super Auster

Baumgartner
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BaUmGArTnEr
Paul Auster

Was habe ich mich auf den neuen Paul Auster gefreut! Jetzt ist er da und endlich hat das Warten ein Ende!

Sy Baumgartner ist emeritierter Professor der Literatur. Seine große ...

BaUmGArTnEr
Paul Auster

Was habe ich mich auf den neuen Paul Auster gefreut! Jetzt ist er da und endlich hat das Warten ein Ende!

Sy Baumgartner ist emeritierter Professor der Literatur. Seine große Liebe und Ehefrau Anna hat er vor zehn Jahren bei einem Badeunfall verloren.
Wie überwindet man so einen Schicksalsschlag von einem innig geliebten Menschen?
Erst einmal gar nicht. In lähmender Lethargie versuchte Sy einfach nur den Tag hinter sich zu bringen. Dieser Zustand hielt an, bis er das bis dahin heilige Refugium seiner Frau Anna sichtete: Ihr Arbeitszimmer. Dort fand er ihre unveröffentlichten Gedichte, die er zu einem Buch zusammenstellte. Nur durch diesen Schatz fand Sy ganz langsam zurück ins Leben und sogar zu einer neuen Liebe.

Im Mittelpunkt des Buches steht die Trauer Sys.
Indem er uns Texte seiner Frau vorliest, erfahren wir mehr über Annas Vergangenheit und später auch über das junge Paar/Ehepaar Baumgartner selbst.
Später, ab der Mitte des Buches, ist Sy dann im Mittelpunkt. In poetischer Sprache hören wir seine Herkunftsgeschichte an und lauschen Erinnerungen an Freunden und Bekannten - ab und zu schweift er ein wenig ab und kommt wieder auf Anna zu sprechen.
Außerdem begegnen wir weiblichen Personen mit dem Nachnamen Auster - das lässt darauf schließen, dass ein Teil der Handlung autobiografisch ist.

Wunderbar! Es ist wieder ein typischer Auster (Gott sei Dank!).
Das Buch lebt von seinem leicht melancholischen Erzählstil - ein zartes Buch über einem Mann, der in der letzten Lebensperiode angekommen ist und von einem Autor geschrieben, der leider selbst an Krebs erkrankt ist.
Gute Besserung Paul Auster und eine große Leseempfehlung von mir an alle Auster-Fans und diejenigen, die unaufgeregte und gutgeschriebene Texte schätzen.
4½/ 5

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Veröffentlicht am 21.11.2023

Sehr Intensiv!

Gittersee
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GITTERSEE
Charlotte Gneuß

Gittersee, DDR 1976:

„Das hätten sie gleich erzählen müssen, jetzt ist es Beihilfe zur Republikflucht.“

Eigentlich wollte Karins Freund sie zum Wochenendausflug mitnehmen. ...

GITTERSEE
Charlotte Gneuß

Gittersee, DDR 1976:

„Das hätten sie gleich erzählen müssen, jetzt ist es Beihilfe zur Republikflucht.“

Eigentlich wollte Karins Freund sie zum Wochenendausflug mitnehmen. Aber die 16-jährige Karin traute sich nicht, ihren Vater um Erlaubnis zu fragen. Niemals hätte er sie mit Paul und seinem Freund über das Wochenende zum Zelten gelassen. Schließlich muss sie sich ja um ihre kleine Schwester kümmern - und Oma zur Hand gehen - und ihrem Vater Gesellschaft leisten. Alles wie immer.
Doch dann kommt es ganz anders: Paul kommt von dem Wochenendausflug nicht zurück - er ist in den Westen geflohen.
Und ganz plötzlich ist Karin im Mittelpunkt der Stasi. Diese glaubt ihr nicht, dass sie von der Flucht ihres Freundes nichts wusste. Immer stärker wirkt die Staatssicherheit auf das junge Mädchen ein, bis ihr ganzes Leben aus den Fugen gerät.

Charlotte Gneuß hat es wunderbar verstanden, den grauen Alltag in der DDR, das gegenseitige Misstrauen und die tägliche Leier des Staates über die Vorteile des Sozialismus und die Nachteile des Kapitalismus herauszuarbeiten.
Der Schreibstil der Autorin ist speziell und gefiel mir außerordentlich gut.
Für mich als Wessi wirkt diese DDR-Geschichte sehr authentisch und deshalb spreche ich gerne eine Leseempfehlung aus.
4½/ 5

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Total realistisch ...

Übertretung
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ÜBERTRETUNG
Louise Kennedy

Ach, an dieser Stelle muss die wunderschöne Covergestaltung des Steidl-Verlags einmal erwähnt werden. Diese Leineneinbände sind einfach wunderschön und ein wahrer Hingucker! ...

ÜBERTRETUNG
Louise Kennedy

Ach, an dieser Stelle muss die wunderschöne Covergestaltung des Steidl-Verlags einmal erwähnt werden. Diese Leineneinbände sind einfach wunderschön und ein wahrer Hingucker! ❤️📓

coverliebe und

schockverliebt

Nordirland 1975:
In Belfast eskalieren die Troubles: Jeden Tag explodieren Bomben, Autos brennen und unschuldige Zivilisten werden ermordet. Protestanten und Katholiken sind Feinde und töten sich gegenseitig.
In diesen Unruhen lebt die katholische Grundschullehrerin Cushla Lavery inmitten einer Vorstadt, die überwiegend von Protestanten bewohnt ist.
Hier betreibt ihr Bruder Eamonn den Pub, den einst seine Mutter Gina führte. Er versucht sich bedeckt zu halten - unauffällig zu sein und am besten seine Konfession zu verschweigen. Doch seine Mutter und Schwester halten sich nicht an seine Regeln:
Gina trinkt - und das schon zum Frühstück und hat im Anschluss ihre Zunge nicht immer unter Kontrolle.
Doch das große Sorgenkind ist seine unverheiratete Schwester. Sie lässt sich mit einem verheirateten Protestanten ein. Doch damit nicht genug. Als der kleine katholische Davy von den Klassenkameraden gemobbt wird, setzt sie sich für ihn ein und das wiederum hat verhängnisvolle Folgen …

Louise Kennedy hat das Leben in Nordirland, in den 70er-Jahren, die verheerende Wohnungssituation, die Verzweiflung der Menschen, gepaart mit Ausweg- und Arbeitslosigkeit sowie der allgegenwärtigen Angst der Bürger vor Attentaten, unglaublich gut dargestellt. Brutal, ergreifend und eindringlich sind ihre Schilderungen - ich hatte das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Langsam baut die Autorin die Spannung auf, bis sie zum Ende kaum noch auszuhalten ist.
Ein sehr gutes Buch, das ich euch unbedingt empfehlen möchte.
4½/ 5

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Spannend

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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DER BLUTKÜNSTLER
Chris Meyer

Hier kommt eine große Leseempfehlung für alle, die es spannend mögen:

Die Galeristin Selma wird über Nacht selbst zu einem Kunstprojekt: Ihre Kollegin findet sie am Morgen ...

DER BLUTKÜNSTLER
Chris Meyer

Hier kommt eine große Leseempfehlung für alle, die es spannend mögen:

Die Galeristin Selma wird über Nacht selbst zu einem Kunstprojekt: Ihre Kollegin findet sie am Morgen in Einzelteile zerlegt und auf einer Leinwand drapiert. Mit ihrem Blut hat der Mörder zuvor noch ein Kunstwerk erschaffen. Auffällig ist nicht nur ihr blondes Haar, das der „Blutkünstler“ zu Zöpfen flocht, sondern auch das gelbe Kleid, welches er ihr nachträglich anzog. Beides lässt auf einen Serientäter schließen, der bereits in anderen Großstädten mehrere grausame „Kunstwerke" hinterließ.

Tom Bachmann, der bekannte Profiler, wird zu den Ermittlungen des BKAs hinzugezogen. Er ist dafür bekannt, Psychopathen tief in die Seele schauen zu können.
Bachmann muss sich beeilen, denn der Blutkünstler hat noch viele Ideen für „größere Werke“ und wird nicht lange warten, diese bald umzusetzen.

Wow, das war spannend. Auch wenn Thriller nicht mein bevorzugtes Genre ist und ich „Schisshase“ hinter jeder Tür den Mörder erwarte, konnte mich dieses Buch von Beginn an einfangen. In nur zwei Nachmittagen habe ich dieses Buch durchgesuchtet -
es hat einfach alles, was ein Thriller braucht.

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