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Veröffentlicht am 10.03.2024

Sturmmädchen – Freundinnen in dunkler Zeit

Sturmmädchen
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Elli, Margot und Käthe genießen einen herrlichen Frühsommertag am Wasser. Plötzlich taucht eine Gruppe junger Männer auf und belästigt die drei. Doch sie haben Glück, und die Männer ziehen nach ein paar ...

Elli, Margot und Käthe genießen einen herrlichen Frühsommertag am Wasser. Plötzlich taucht eine Gruppe junger Männer auf und belästigt die drei. Doch sie haben Glück, und die Männer ziehen nach ein paar verbalen Äußerungen davon. Wir schreiben das Jahr 1933, Margot ist Jüdin. Wenige Jahre später ist Käthe von der neuen Ideologie begeistert, doch Elli weiß nicht, was diese Zukunft bringen soll. Das Schicksal von Margot scheint besiegelt.

Innerhalb der ersten Seiten fühlte ich während des Lesens eine intensive Bindung zu Elli. Als wäre sie eine gute Freundin, begleitete ich sie auf ihrem Weg. Elli ist im Dorf das „Hinkemädchen“, da sie ein verkürztes Bein hat. Gemeinsam mit ihrer Mutter wohnt sie in einem Backes auf einem großen Bauernhof.

Mit Entsetzen verfolgte ich auch die Entwicklung von Käthe und einigen weiteren Nebenfiguren. Wie viele dieser Menschen mag es wohl gegeben haben? Wie konnte eine solche Ideologie es schaffen, selbst in einem kleinen Eifeldorf die Seelen der Menschen zu vergiften, wo sich doch alle untereinander kennen? Neben einer spannenden Geschichte mit gut ausgearbeiteten Charakteren lässt das Buch den Leser mit Fragen und Selbstreflexion zurück.

Autorin Lilly Bernstein ist ein gefühlvoller Roman um drei Freundinnen gelungen, welcher mich emotional mitgenommen hat. Mir war während des Lesens, als würde ein Film in meinem Kopf ablaufen. Bücher, welches ein solch intensives Kopfkino auslösen, liebe ich.

Ich danke Literaturtest für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 28.01.2024

Geschwistertreffen – Eine niemals endende Beziehung

Geschwistertreffen
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Geschwister sind fast immer Konkurrenten, mal bewusst, mal unbewusst. Durch ihre zeitlichen Abstände voneinander werden gleiche Situationen unterschiedlich wahr genommen und beurteilt. In diesem halb autobiographischen, ...

Geschwister sind fast immer Konkurrenten, mal bewusst, mal unbewusst. Durch ihre zeitlichen Abstände voneinander werden gleiche Situationen unterschiedlich wahr genommen und beurteilt. In diesem halb autobiographischen, halb fiktiven Roman treffen sechs Geschwister Mitte der 1990er Jahre anlässlich des Verkaufs ihres Elternhauses aufeinander. Es beginnt ein Gefühlskarussell, welches alte Konflikte und deren Rückblicke mit dem Wissen von heute verständlich werden lassen.

Geschwisterbeziehungen sind etwas Besonderes. Im Roman gehen die Kindheitserinnerungen der Figuren zurück in die 1950er bis 70er Jahre, welche sie in einem kleinen Dorf verbracht haben. Während des Lesens durchlebt man gemeinsam mit allen Charakteren die Ereignisse, und oft kommen dabei eigene Erinnerungen zurück. Jedem, der Geschwister hat und/oder auf dem Dorf aufgewachsen ist, dürfte die eine oder andere Situation und manches Geschehnis bekannt vorkommen.

Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass sie fast nur in Dialogform und Gedanken verfasst ist. So ergibt sich das Gefühl, selbst Teil dieser Gruppe zu sein und jederzeit mit in die Diskussion einsteigen zu können.

Ich danke dem VERRAI Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 21.01.2024

Der Schlitten

Der Schlitten
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Die Tochter von Martin Ultor wird ermordet aufgefunden. Er zerbricht daran und will nur noch eines: sich am Mörder rächen. Dieser soll sterben, grausam und sehr lange soll sich sein Todeskampf hinziehen.

„Der ...

Die Tochter von Martin Ultor wird ermordet aufgefunden. Er zerbricht daran und will nur noch eines: sich am Mörder rächen. Dieser soll sterben, grausam und sehr lange soll sich sein Todeskampf hinziehen.

„Der Schlitten“ nimmt den Leser mit in die Gedanken und Ansichten von Martin Ultor. Der Roman ist aus seiner „Ich-Perspektive“ erzählt und gibt so das Gefühl wieder, direkt mit Martin zu sprechen, so als sitze man ihm gegenüber. Auf diese Weise wurde ich förmlich in die Geschichte hineingezogen. Zusammen mit Martin erlebte ich sein Gefühlschaos und seine Gedanken, welche sich gut nachempfinden lassen.

Als dann auch der Mörder seiner Tochter mit Martin zusammentrifft, muss nicht nur Martin, sondern auch der Leser feststellen, dass dieser ein Mensch und kein grausames, gesichtsloses und kaltes Monster ist. Die Gespräche zwischen beiden Figuren sowie Martins Gedanken und Gefühlswelt geben dem Buch auch eine philosophische Note.

Am besten hat mir gefallen, welchen psychologischen Weg Martin gegangen ist. Was Trauer, Verzweiflung und Wut mit einem Menschen machen können, zeigt diese Geschichte. Der Roman regt zum Nachdenken an und hat mich emotional mit auf eine Achterbahnfahrt genommen.

Ich danke Literaturtest.de für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 22.12.2023

Die Kinder von Schönbrunn – Träume von einer besseren Welt

Die Kinder von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 2)
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Der Weltkrieg ist seit Jahren vorbei. Greta hat den Verlust ihres geliebten Gustavs noch nicht verarbeitet. Denn er gilt ja nur als verschollen, und so klammert sich Greta an die Hoffnung, dass Gustav ...

Der Weltkrieg ist seit Jahren vorbei. Greta hat den Verlust ihres geliebten Gustavs noch nicht verarbeitet. Denn er gilt ja nur als verschollen, und so klammert sich Greta an die Hoffnung, dass Gustav doch noch eines Tages vor der Tür steht. Der Zufall führt Greta in eine Erzieherinnenschule im Schloss Schönbrunn. Dort lernt sie den Pädagogen Michael kennen. Hat sie das Recht, sich neu zu verlieben? Diese Frage drängt sich ständig in ihr auf, denn sie möchte Gustav nicht betrügen.

Während Greta zurück ins Leben findet, erfährt der Leser auch, wie es mit Emma weitergegangen ist. Zudem gibt es einen kleinen Einblick in die damalige Erziehungsweise von Kindern und die angestrebten Neuerungen auf diesem Gebiet.

Der Roman ist spannend geschrieben und hat mich auch emotional erreicht. Eine wunderschöne Geschichte, welche offen lässt, wie es mit den Kindern weitergehen wird. Aber, vielleicht gibt es irgendwann einen dritten Teil, welcher alle offenen Fragen beantwortet. Momentan muss sich jeder Leser sein eigenes Ende ausdenken, was auch nicht so schlecht ist.

Veröffentlicht am 22.12.2023

Die Frauen von Schönbrunn – Ein Leben für das Wohl der Tiere

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
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Emma wird im Sommer 1914 Pflegerin im Wiener Tiergarten Schönbrunn. Sie plant, später in Zürich Tiermedizin zu studieren, da dies in Wien noch nicht möglich ist. Doch der Ausbruch des Ersten Weltkrieges ...

Emma wird im Sommer 1914 Pflegerin im Wiener Tiergarten Schönbrunn. Sie plant, später in Zürich Tiermedizin zu studieren, da dies in Wien noch nicht möglich ist. Doch der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verändert alles. Da fast alle Männer eingezogen werden, sind nur nur noch alte Tierpfleger und Frauen für die Versorgung der Tiere verantwortlich. Der an der Front verletzte Tierarzt Julius Winter soll das Team unterstützen. Emma muss sich zu Hause auch noch um ihre schwangere Schwester kümmern. Die Versorgungslage wird immer schlechter.

Beim Lesen merkt man die Liebe der Autorin zu Tiergärten. Mit viel Gefühl schildert sie das Leben zur damaligen Zeit. Während des Lesens hatte ich immer wieder gefühlt, selbst dabei zu sein. Es war eine reine Zeitreise.

Selbst in der größten Not gilt es, an vielen Stellen noch die alte Etiketten zu wahren, während gleichzeitig hungernde Kinder in Lumpen für Essen anstehen. Trotz aller Umstände ist es spannend, die Entwicklung von Emma und ihrer Beziehung zu Julius zu folgen. „Die Frauen von Schönbrunn – Ein Leben für das Wohl der Tiere“ hat mir ein wunderbares Kopfkino geliefert.