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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2023

Bunt, fröhlich und spannend - wie es das Cover verspricht :-)

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
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Darum geht‘s:
Die junge Mexikanerin Valentina kann ihren 18. Geburtstag kaum erwarten. An dem Tag wird sie zu „La Catrina“, die Symbolfigur des „Dia de los Muertos“, dem Tag der Toten. Als „La Catrina“ ...

Darum geht‘s:
Die junge Mexikanerin Valentina kann ihren 18. Geburtstag kaum erwarten. An dem Tag wird sie zu „La Catrina“, die Symbolfigur des „Dia de los Muertos“, dem Tag der Toten. Als „La Catrina“ wird sie verlorenen Seelen helfen, in das Reich der Toten zu gelangen. Doch in der modernen Welt haben es magische Wesen wie Valentina alles andere als leicht und begegnen viel Misstrauen. Daher muss sie alles dran setzen ihr Geheimnis zu verbergen. Nicht Mal ihr Zwillingsbruder weiß über Ihre Gabe Bescheid. Als Valentina mit ihm und ihrem Vater nach Dublin ziehen, vertraut sie sich der Studentin Lily an, ohne zu ahnen, dass die neue Freundin eine Hexe ist und ganz besondere Pläne verfolgt. Somit nimmt das Schicksal seinen Lauf…

So fand ich‘s:
Der mexikanische „Dia de los Muertos“ hat mich schon immer fasziniert und ich finde die Tradition der „Ofrenda“, dem Altar, mit dem man den Verstorbenen gedenkt, einen wunderschönen Brauch. Kein Wunder also hat mich das farbenfrohe Cover mit einer Zeichnung einer „La Catrina“ quasi magisch angezogen. Und auch der Anfang der Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Ich war dann fast ein wenig traurig, als Valentina und ihre Familie Mexiko verlassen haben. Ich wäre gerne noch dortgeblieben und hätte noch mehr von den Traditionen rund um den Tag der Toten erfahren.

Doch auch in Dublin geht die Geschichte dann sehr spannend weiter. Besonders gut gefallen hat mir die Kombination der modernen und jugendlichen Sprache und der heutigen technischen Welt gemischt mit den Ereignissen rund um die übersinnlichen Wesen, die man als Leser nach und nach kennenlernt. Es ist an sich eine verborgene, geheime Welt, deren Figuren gegen Misstrauen und Vorurteilen zu kämpfen haben.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Diese Passagen sind aber so miteinander verknüpft, dass man den Geschehnissen gut folgen kann und gleichzeitig einen guten und tiefgehenden Einblick in das Seelenleben der Figuren bekommt. Auf mich wirken Valentina und Co. so noch lebendiger und realer.

Zu Beginn bekommt man den Hinweis, dass einige Figuren bereits in den vorangehenden Dilogien der Autorin („Clans of London“ und „Flames & Arrow“) vorkommen und in dieser Dilogie entsprechende Verbindungen vorkommen. Da ich die Autorin Sandra Grauer gerade erst für mich selbst entdeckt hatte, war ich etwas in Sorge, ob mir dann gegebenenfalls entsprechende Wissenslücken die Lesefreude trüben könnten. Doch ich habe über die gesamte Geschichte hinweg nichts vermisst und mich zu keinem Zeitpunkt „verloren“ gefühlt. Nichtsdestotrotz kann ich mir gut vorstellen, dass es sich lohnt, die beiden ersten Dilogien zu kennen.

Jedenfalls freue ich mich auch ohne dieses Vorwissen auf den zweiten Teil, da dieser erste Band zwar an einer für uns Leser angenehmen Stelle endet, man aber weiß, dass da noch einiges kommen wird. Und ich werde auch den zweiten Teil gerne hören, da mich die Erzählerin Viola Müller mit ihrer jugendlichen und einfühlsamen Stimme perfekt durch die Geschichte begleitet hat. Sie hat es wunderbar geschafft, den einzelnen Perspektiven jeweils eine eigene Seele zu verleihen.

Für mich ist „Flower & Bones“ ein spannender, kurzweiliger Hörgenuss, auch wenn ich nicht mehr so ganz zur Zielgruppe gehöre, und ich empfehle diese Dilogie sehr gerne jüngeren, aber auch älteren Fantasy-Fans.

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Viel mehr als eine historische Familiengeschichte

Dornblüte
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Darum geht’s:
Im Jahre 1824 lebt der Arzt Carl Haiden mit seiner Familie in ärmlichen Verhältnissen in Leipzig. Das Leben der Familie nimmt eine positive Wendung, als Baron Ferdinand von Siebenfels, einer ...

Darum geht’s:
Im Jahre 1824 lebt der Arzt Carl Haiden mit seiner Familie in ärmlichen Verhältnissen in Leipzig. Das Leben der Familie nimmt eine positive Wendung, als Baron Ferdinand von Siebenfels, einer von Carls Patienten, ihn großzügig in seinem Testament bedacht hat. Die Familie wohnt fortan auf einem fürstlichen Landsitz im Erzgebirge. Als sich immer wieder seltsame Dinge ereignen, ist die Neugier der Familie geweckt. Sie entdecken ein junges, verwildertes, sehr scheues Mädchen, das jeweils aus dem Nichts auftaucht und dann immer wieder verschwindet. Erst gelingt es nur dem 17jährigen Sohn mit der Unbekannten Kontakt aufzunehmen. Doch alle möchten unbedingt das Geheimnis um das wilde Mädchen lüften.

So fand ich‘s:
Bei diesem Buch waren es das Cover und der Titel, die mich neugierig gemacht hatten. Erwartet habe ich dann auch eher einen leichteren, historischen Roman. Aber der Autor Wolfgang Jaedtke hat mir dann rasch gezeigt, was er als Erzähler draufhat. Er beschreibt die Verhältnisse der damaligen Zeit auf eindrückliche und einfühlsame, aber auch auf spannende Art und Weise. Erschüttert haben mich vor allem die damaligen Methoden zur Behandlung psychisch erkrankter Patienten.

Besonders gut gefällt mir, wie lebendig und behutsam der Autor seine Figuren zeichnet, mit ihren Stärken aber auch mit ihren allzu menschlichen Schwächen. Als Leser begegnet man in dieser Geschichte auch spannenden Personen wie Jakob Grimm und anderen berühmten Zeitgenossen, was die historische Zuordnung abrundet.

Dem Autor ist es auch gut gelungen, mir „unterwegs“ nicht zu viel zu verraten, so dass sich der Plot immer wieder in eine überraschende Richtung weiterentwickelt.

Das Buch wirkt auf mich sehr realistisch, manchmal etwas bedrückend, aber immer wieder hoffnungsvoll. Und eine kleine, wohldosierte Prise Romantik vervollständigt die Geschichte für mich zu einem besonderen und angenehmen Leseerlebnis. Das heißt aber nicht, dass es sich um einen Liebesroman handelt. Der Schwerpunkt liegt hier definitiv im spannenden, historischen Bereich.

Für mich ist es ein Buch, bei dem ich mich jedes Mal besonders auf das Weiterlesen gefreut habe. Und auch das Ende ließ mich das Buch zufrieden zuklappen.

Ich bin sicher, dass „Dornblüte“ auch andere, die gerne historische Romane lesen, genauso zu begeistern vermag, wie mich.

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Veröffentlicht am 01.12.2023

Eine Geschichte, die den Zauber der Weihnacht zum Leuchten bringt

Der Markt der Wünsche
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Darum geht’s:
Julie Marin wohnt mit ihrem herzkranken Sohn bei ihrer Tante in Bath. Ihre ganze Aufmerksamkeit schenkt sie ihrem Sohn und vernachlässigt dadurch ihre eigenen Bedürfnisse. Aber sie liebt ...

Darum geht’s:
Julie Marin wohnt mit ihrem herzkranken Sohn bei ihrer Tante in Bath. Ihre ganze Aufmerksamkeit schenkt sie ihrem Sohn und vernachlässigt dadurch ihre eigenen Bedürfnisse. Aber sie liebt die Weihnachtszeit mit all ihren Lichtern und Gerüchen. Mit viel Liebe gestaltet sie wie jedes Jahr den Adventskalender für John Woods traditionellen Spielzeugladen „Fabulous Emporium“, ein Paradies nicht nur für Kinder und eine Begegnungsstätte der besonderen Art. Hier treffen die unterschiedlichsten Personen aufeinander. Doch eines verbindet sie alle: die Begeisterung für die Weihnachtszeit. So entsteht auch die Idee zum Wunschbaum. Ob Nick, der verantwortlich für den Weihnachtsmarkt ist, in all dem Trubel den Weg zu Julies Herz finden wird?

So fand ich’s:
Der Prolog entführt einen direkt in die Welt von John Woods Fabulous Emporium, das mich kurzzeitig an Dustin Hoffmans Film „Mister Magorium’s Wonder Emporium“ erinnert hatte. Doch schnell merkte ich, dass John Wood und sein heimeliger Spielzeugladen ihren ganz eigenen Charme und Zauber ausstrahlen.

Auch im weiteren Verlauf der Geschichte lässt uns der Autor diese zauberhafte Atmosphäre spüren, was es zu einem perfekten Weihnachtsbuch macht. Es enthält genau die Zutaten, die ich mir für eine solche Geschichte wünsche: liebenswerte Figuren, der Duft von leckeren Weihnachtsspezialitäten, leuchtende Sterne sowie kleine und größere Wunder.

Die Liebesgeschichte nimmt hier gar nicht so viel Raum ein, wie man es von solchen Büchern gewohnt ist. Die Freundschaft und Zugewandtheit zwischen den Figuren und vor allem der Zauber der Weihnacht stehen absolut im Vordergrund. Und genau das macht dieses Buch für mich so besonders. Auch der Erzählstil hat mir sehr gut gefallen. Passend zum Thema ist er ein klein wenig verspielt, aber ohne jemals allzu kitschig zu werden.

Von der Geschichte möchte ich gar nicht mehr verraten, sie hat aber meine romantische Seele zum Lächeln gebracht. Und wenn es möglich wäre, würde ich am liebsten gleich die Koffer packen und nach Bath reisen, um im Fabulous Emporium zu stöbern und meinen Weihnachtswunsch… Fast hätte ich mich verplappert. Das müsst ihr schon selbst rausfinden, was dort mit den Weihnachtswünschen geschieht.

Wenn es also einen Ort gibt, an dem der Zauber der Weihnacht richtig leuchtet, dann ist es bestimmt der Weihnachtsmarkt in Bath!

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Ein neues, spannendes Abenteuer im Flüsterwald

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. In den Fängen der Zauberin. Mit Farbschnitt nur in der 1. Auflage! (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 3)
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Achtung: Dieser Leseeindruck enthält Spoiler zu den vorherigen Bänden.

Darum geht’s:
Die Freunde rund um Lukas und Ella konnten die Zauberin noch nicht in ihre Schranken weisen. Und diese holt zum nächsten ...

Achtung: Dieser Leseeindruck enthält Spoiler zu den vorherigen Bänden.

Darum geht’s:
Die Freunde rund um Lukas und Ella konnten die Zauberin noch nicht in ihre Schranken weisen. Und diese holt zum nächsten Schlag aus: Sie entführt Ella! Bei der Suche könnte ihnen die Elfe Mirabella, die Spezialistin für Suchzauber, helfen. Doch ausgerechnet sie ist Felicitas Erzfeindin, die ihr im Elfeninternat das Leben schwer gemacht hatte. Wird Felicitas sich für ihre Freundin Ella überwinden können und mit Mirabella gemeinsame Sache machen? Und schaffen es die Freunde, Ella zu befreien?

So fand ich’s:
Andreas Suchanek hat es wieder getan! Er hat mich auch mit diesem 3. Band der zweiten Staffel ein spannendes und turbulentes Abenteuer im Flüsterwald erleben lassen. Ich bin nach wie vor fasziniert, dass der Autor sein Niveau über die ganze Reihe hinweg so hochzuhalten vermag. Mit Lukas, Ella, Rani und Co. wird es einfach nie langweilig. Diesmal hatte ich sogar den Eindruck, dass Andreas Suchanek in Sachen Spannung noch eine Schippe draufgelegt hat. Jedenfalls kann ich es kaum erwarten, bis der vierte und letzte Band dieser Staffel erscheint und ob es den Freunden gelingt, alle Zauberwälder zu retten.

Auch in diesem Buch kommt der Humor nicht zu kurz und vor allem Rani bringt mich immer wieder zum Lachen. Und auch diesmal gefällt mir ganz besonders, wie gezeigt wird, wie sich die Freunde aufeinander verlassen können und dass man gemeinsam stark ist.

Ich möchte auch die Illustrationen von Timo Grubing nicht unerwähnt lassen. Die Bilder sind so liebevoll und lebendig gezeichnet und runden damit das Lesevergnügen perfekt ab. Das Cover ist auch diesmal eine besondere Augenweide, finde ich.

„Der Flüsterwald“ ist und bleibt eine meiner Lieblings-Kinderbuch-Serien und ich beneide jeden, der diese Reihe noch kennenlernen darf. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich auf den Weg in den Flüsterwald zu machen!

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Veröffentlicht am 21.10.2023

Überraschend, originell & faszinierend

Ich träumte von einer Bestie
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Darum geht’s:
Die junge Datenforensikerin Fleur flüchtet sich am liebsten in ihre Arbeit und findet im Internet den gewünschten Abstand zur realen Welt. Als ihr biologischer Vater verstirbt und sie somit ...

Darum geht’s:
Die junge Datenforensikerin Fleur flüchtet sich am liebsten in ihre Arbeit und findet im Internet den gewünschten Abstand zur realen Welt. Als ihr biologischer Vater verstirbt und sie somit das Erbe ihrer verhassten Großmutter antreten soll, muss sie ihr Schneckenhaus verlassen und sich der Vergangenheit ihrer Familie stellen – erst widerwillig, aber dann entfachen einige geheimnisvolle Details Fleurs Neugier und sie macht sich auf, ihrer Familiengeschichte in der französischen Auvergne auf den Grund zu gehen. Dort angekommen, wird Fleur auch immer wieder mit der Legende rund um die Bestie von Gévaudan konfrontiert und sie erkennt, dass sie auch sich selbst zuliebe herausfinden muss, ob es eine Verbindung ihrer Ahnen mit diesem Mythos gegeben hat.

So fand ich’s:
Aufgrund des Klappentextes und auch angesichts von Nina Blazons früheren Büchern hatte ich mit einer Fantasy-Geschichte gerechnet. Doch dann entwickelte sich der Plot in eine für mich sehr überraschende Richtung. Enttäuscht war ich jedoch nicht – ganz im Gegenteil!

Zu Beginn lernt der Leser Fleur recht intensiv kennen. Man merkt schnell, dass sie ein ganz besonderer Mensch mit einer sehr zarten und verletzlichen Seele ist, die ein dunkles Geheimnis mit sich trägt. Dennoch konnte ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen und hoffte, dass der Verlauf der Geschichte mir dafür Erklärungen liefern würde.

Auch die anderen Figuren wirkten auf mich sehr real. Die Autorin hat jedenfalls die Charaktereigenschaften sehr eindrücklich ausgearbeitet, so dass ich mir die wichtigsten Personen nicht nur bildlich vorstellen konnte, sondern deren Wesenszüge quasi gespürt habe. Hierzu hat bestimmt auch der intensive Erzählstil dazu beigetragen. Ich habe zumindest immer wenn ich das Buch zur Hand genommen hatte, alles um mich herum vergessen können.

Die Autorin geizt nicht mit Details und Informationen. Dadurch bin ich kurzzeitig etwas hibbelig geworden, weil ich unbedingt dem Geheimnis auf die Spur kommen wollte. Ich musste mich an der Stelle also noch etwas gedulden. Und trotzdem kam bei mir keine Langeweile auf.

Außerdem zeugen diese zahlreichen Einzelheiten von einer sehr intensiven und fundierten Recherchearbeit. Auch die Beschreibungen der Landschaften ließen viele Bilder in meinen Gedanken entstehen.

Wie bereits erwähnt, hatte ich mich auf ein Fantasy-Buch eingestellt und wurde dann von der Richtung, die die Geschichte eingeschlagen hat, sehr überrascht. Doch es hat sich definitiv gelohnt dranzubleiben. Denn Nina Blazon hat hier eine ganz besondere und originelle Mischung aus modernen Figuren, aufwühlender Familiengeschichte und Mythologie geschaffen, die mich sehr gefesselt hat.

Der Auflösung bin ich selbst nur ein Quäntchen nahegekommen und wurde auch hier nochmals von der Autorin überrascht. Rückblickend ist auch alles in sich schlüssig und meine Fragen, die sich im Verlaufe der Lektüre entwickelt hatten, wurden alle beantwortet.

So konnte ich das Buch äußerst zufrieden nach packenden Lesestunden zuklappen und empfehle es jedem Lesebegeisterten sehr gerne weiter.

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