Die beiden Schwestern Isla und Hannah halten nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern fest zusammen. Bei dem Unfall wurde auch Hannah schwer verletzt und sitzt seitdem im Rollstuhl. Isla bemüht sich seitdem, ihrer Schwester nicht nur Elternersatz sondern auch in allen anderen Belangen eine Stütze zu sein, doch Hannah findet, dass Isla es etwas übertreibt mit ihrem Bemuttern. Überhaupt glaubt Hannah, dass Isla aufgehört hat, ihr eigenes Leben zu leben und versucht Isla mit allen möglichen Männern zu verkuppeln, was bislang aber nicht geklappt hat.
Auch Islas Arbeitskollege Aaron, redet mit Engelszungen auf sie ein und gibt ihr den Ratschlag, endlich mal wieder mit einem netten Mann auszugehen. Doch Isla hat ganz andere Sorgen. Sie wurde mit einem weit reichenden Projekt bedacht und hat alle Hände voll damit zu tun, dieses Projekt voranzutreiben. Dazu soll sie die alljährliche Weihnachtsfeier ihrer Firma organisieren.
Als ein neuer CEO aus den vereinigten Staaten eintrifft, fällt Isla aus allen Wolken. Denn ihr Chef entpuppt sich ausgerechnet als der Mann, dem sie kurz zuvor in einem Cafe in Notting Hill unterstellt hatte, er wäre ein Pädophiler. Dabei handelte es sich bei den beiden Mädchen, die sich in seinem Beisein befanden, um seine Töchter. Doch Chase Bryan ist nicht nachtragend. Was gut ist, denn Isla wird ihm als direkte Assistentin unterstellt. Allerdings dauert es nicht lange, bis der gestresste Chef und Vater, seine neue Kollegin als Kindermädchen für seine Töchter abstellt und sie von ihren bisherigen Aufgaben abzieht. Isla ist empört, doch dann zeigt sich Chase von einer anderen Seite. Er schätzt Islas uneingeschränkte Offenheit und bittet sie darum, ihn bei seinem geplanten Projekt zu unterstützen.
Es ist eine Herzensangelegenheit für Chase und eine große Chance. Isla ahnt zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht, dass das geplante Luxushotel mitten in Notting Hill gebaut werden soll, ihrem Wohnort. Arglos zeigt sie Chase ihre Heimat, führt ihn und seine Töchter in urige Restaurants und unwiderstehliche Cafes…
Ich hatte vor ca. zwei Jahren, Mandy Baggots ersten Roman, „Winterzauber in Manhattan“, gelesen der mich restlos begeistert zurückgelassen hatte. Und als Fan des Hugh Grant und Julia Roberts Films „Notting Hill“, hatte ich mich bereits im Vorfeld sehr auf den neuen Roman der Autorin gefreut. Um es vorweg zu nehmen, mit „Winterzauber in Notting Hill“, ist Mandy Baggot erneut eine schöne, leichte und stimmungsvolle Weihnachtsromance gelungen, die mir viel Lesespaß bereitet und meine Geschmacksnerven, ob der vielen erwähnten Leckereien, reichlich gekitzelt hat.
Dennoch habe ich bei meiner Bewertung einen Punkt abgezogen, weil ich fand, dass die Liebesgeschichte zwischen Isla und Chase, diesmal ein wenig zu sehr an der Oberfläche bleibt. Sicher, die Dialoge, die die beiden miteinander führen, sind amüsant und auch Chases chaotische Töchter versprühen viel Charme, genauso wie auch die übrigen Nebenfiguren sympathisch gestrickt sind, doch ich hätte mir einfach mehr Gespräche des Heldenpaars gewünscht, die in die Tiefe gehen. Dazu blieben mir Isla und Chase etwas fremd. Zwar wurde nachvollziehbar geschildert, warum der Romanheld stets versucht, Nüchternheit in allen Lebenslagen zu bewahren, doch empfand ich es als nicht glaubwürdig, wie schnell sich am Ende alles zum Guten wendet.
Auch auf den Konflikt mit Chases Exfrau und seinem Bruder, geht die Autorin nicht mehr wirklich ein. Genauso wie Isla und Hannah, für mein Empfinden, ein durchaus ausführlicheres Gespräch über die Zukunft hätten führen können.
Trotz meiner Kritikpunkte hat dieser Roman aber auch viele positive Seiten. Die Autorin lässt Notting Hill und die Stadt London sehr authentisch und bildhaft vor dem inneren Auge der Leser entstehen und es macht einfach viel Spaß, den Romanfiguren bei ihren Sightseeing- Restaurant- und Cafebesuchen über die imaginäre Schulter zu schauen. In Sachen Weihnachtsatmosphäre kann der Roman ebenfalls auf ganzer Linie punkten und die Liebesgeschichte von Hannah und Raj fand ich richtig süß, wenn sie auch etwas zu kurz kam.
Wer noch auf der Suche sein sollte, nach einer leichten, kurzweiligen und soliden Weihnachtsromance, kann hier ruhig zugreifen und wird sich bestimmt gut unterhalten fühlen. Mir ging es schließlich genauso, wenn auch der allerletzte Funke, im Vergleich zu „Winterzauber in Manhattan“, bei mir leider nicht übergesprungen ist.
Kurz gefasst: Stimmungsvolle Weihnachtsromance, nicht nur für „Notting Hill“ Fans.