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Veröffentlicht am 14.02.2024

Blick auf‘s Erwachsenwerden

Die Mur checkt’s nicht
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Bei dem „Coming-of-age“ Roman „Die Mur checkt‘s nicht“ handelt es sich um ein kleines, hochwertiges Büchlein mit Lesebändchen.

Das Cover ist schön gewählt, mit dem Titel des Buches hadere ich noch. Vermutlich ...

Bei dem „Coming-of-age“ Roman „Die Mur checkt‘s nicht“ handelt es sich um ein kleines, hochwertiges Büchlein mit Lesebändchen.

Das Cover ist schön gewählt, mit dem Titel des Buches hadere ich noch. Vermutlich bietet der gewählte Titel eine Möglichkeit, bereits hier die Jugendsprache aufzugreifen, die sich durch das gesamte Buch zieht. Allerdings liegt der Fokus mehr bei Nick und Hannah, als bei Nicks Mutter (der Mur), die zwar immer mal eine Rolle spielt, aber aus meiner Sicht nicht unbedingt den Titel verdient.

Erzählt wird nämlich aus der Sicht des Teenagers Nick, der kurz vor dem Abitur steht und uns an seiner Sicht über das Leben, die Schule, die Familie und die Liebe teilhaben lässt. Ob die Jugendsprache entsprechend des heutigen Gebrauchs realistisch eingesetzt wurde kann ich persönlich nicht beurteilen (vermutlich ändert diese sich auch schneller als man schauen kann). Aber als Stilmittel gelingt es so, eine authentische Geschichte zu erzählen, die sehr nah am Protagonisten und seiner Lebensrealität bleibt.

Die Erzählung lässt sich sehr flüssig lesen, macht Spaß und ist aus meiner Sicht von Anfang bis Ende sehr schlüssig. Die inneren Konflikte und die großen Fragen des Erwachsenwerdens werden sehr gut dargestellt und vom Protagonisten teils humorvoll, teils philosophisch betrachtet.

Ein Roman aus der Lebensrealität vieler Jugendlicher, der auch das Thema der psychischen Gesundheit nicht scheut und feinfühlig behandelt.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Mitreißende Geschichte um Autonomie und Liebe

Zwei Welten
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Charlotte, eine junge Frau kurz vor ihrem 18. Geburtstag, wird von ihrem Bruder aus der gewaltsamen Bevormundung ihrer gemeinsamen Mutter ‚gerettet‘ und in eine geheime Gesellschaft eingeführt.

Diese ...

Charlotte, eine junge Frau kurz vor ihrem 18. Geburtstag, wird von ihrem Bruder aus der gewaltsamen Bevormundung ihrer gemeinsamen Mutter ‚gerettet‘ und in eine geheime Gesellschaft eingeführt.

Diese zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Mitglieder über die verschiedensten magischen Gaben verfügen. Auch Charlotte ist mit Gaben gesegnet und nicht nur das - sie zeigt besondere Begabungen, die nur in jeder 10. Generation auftreten.

Wir begleiten die Protagonistin nun, gemeinsam mit alten und neuen Freunden und Liebschaften, bei ihrem Leben in der Gesellschaft, die noch stark an alten Traditionen festhält und nach und nach die Rebellin in ihr weckt.

Das Buch liest sich sehr flüssig und hat sehr schnell einen richtigen Sog auf mich ausgeübt. Die Geschichte ist sehr spannend und voller magischer, phantasievoller Ideen. Um ehrlich zu sein, hat Charlotte mir relativ lange einiges abverlangt, denn es dauert, bis sie aus ihrer unterwürfigen und passiven Rolle erwacht und Stärke und Mut beweist. Die Gaben der Menschen sind sehr vielfältig und stecken voller Ideenreichtum.

Sprachlich ist das Buch überwiegend flüssig zu lesen - es gibt ein paar Formulierungen, die für mich gewöhnungsbedürftig und ungewohnt waren (z.B. wenn es um die Augen geht oder die Blicke, die die Personen sich zuwerfen). Aber das hat meinem Lesespaß keinen Abbruch getan und das fulminante Ende lässt mich jetzt voller Ungeduld auf die Fortsetzung warten.

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Authentisch und mitreißend

Essex Dogs
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Schon die Gestaltung des Buchumschlags katapultiert einen in die Vergangenheit. Es erinnert von den Farben und dem Motiv an ein englisches Kriegsbanner. Besonders angetan hat es mir der Buchrücken, ...

Schon die Gestaltung des Buchumschlags katapultiert einen in die Vergangenheit. Es erinnert von den Farben und dem Motiv an ein englisches Kriegsbanner. Besonders angetan hat es mir der Buchrücken, der wie ein hochwertiges, altes ledergebundenes Buch gestaltet ist.

Wir befinden uns im Jahr 1346 und dürfen eine Gruppe von zehn britischen Söldnern begleiten, die mit der Armee des britischen Königs Edward III. in der Normandie landen und sich brandschatzend durch das Land vorarbeiten.

Dabei merkt man von Anfang an, dass der Autor ein erfahrener Historiker ist, der es versteht zu schreiben. Von der ersten Seite an taucht man ein in die Zeit und das Geschehen rund um Loveday und seine Essex Dogs. Dabei wird viel Wert auf Authentizität gelegt. Die Bilder und Beschreibungen sind drastisch, man kann sich die Zustände in dem Lager, mit all dem Dreck, dem Gestank und der Gewalt sehr gut vorstellen. Die Sprache ist derb, gespickt mit Kraftausdrücken. Und die Handlungen sind brutal und nicht beschönigend.

Die Handlung orientiert sich an der Geschichte des entsprechenden Feldzugs der britischen Armee im hundertjährigen Krieg und ist doch absolut mitreißend geschrieben und ist bis zuletzt sehr spannend.

Gut gefallen hat mir, dass man wechselnd Loveday, den Anführer der Essex Dogs und Romford, einen 16 jährigen Bogenschützen begleitet und einem als Leser somit unterschiedliche Einblicke in das Geschehen ermöglicht werden. So liegt der Fokus auf den Erlebnissen der einfachen Männer und doch erhält man etwas Einblick in die Handlungen und Entscheidungen der Heeresführer und des Königs.

Wer einen historischen Roman mit einem Helden, der „seiner Zeit voraus ist“ - wie man es in historischen Romanen oft vorfindet - sucht oder gar eine romantische Liebesgeschichte in den Wirren des 100 jährigen Krieges erwartet, ist hier falsch.

Mit „Essex Dogs“ begibt man sich auf eine spannende Reise auf den Spuren einer Reihe „kaputter“ Söldner, die versucht, die Geschehnisse authentisch wiederzugeben - ohne den Leser zu schonen.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Spannende Unterhaltung

Der Mädchenhenker (Thriller)
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„Der Mädchenhenker“ ist der zweite Thriller des Autors rund um das Ermittler-Duo Emma und Alex. Das Buch liest sich sehr gut und flüssig und entwickelt sich schnell zu einem wahren Page-Turner. Schon auf ...

„Der Mädchenhenker“ ist der zweite Thriller des Autors rund um das Ermittler-Duo Emma und Alex. Das Buch liest sich sehr gut und flüssig und entwickelt sich schnell zu einem wahren Page-Turner. Schon auf der ersten Seite geht es heftig los und man wird als Leser gleich mitten ins Geschehen geworfen.

Schnell zeigt sich, dass es sich um einen Serientäter handelt, der nicht lange fackelt und junge Frauen ins Visier nimmt, die sich in der Vergangenheit dadurch hervorgetan haben, ihre Mitmenschen zu mobben und zu schikanieren.

Nach und nach bringt das Duo Licht ins Dunkle und man kann sie voller Spannung bei ihrer Ermittlungsarbeit begleiten. Ich bin eine begeisterte Thriller-Leserin und bin aus vorherigen Lektüren etwas mehr Plot-Twists gewöhnt. Doch auch so war ich bis zuletzt voll dabei und fand doch auch noch die ein oder andere Überraschung vor.

Über das Ermittler-Duo erfährt man im Laufe des Buches das ein oder andere private Detail, allerdings noch nicht sehr viel - auch da tun sich noch einige Geheimnisse auf, die eventuell Stoff für weitere Bände der Reihe bieten.

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Veröffentlicht am 24.12.2023

Netter Adventsbegleiter

Liliane Susewind – 24 Tiere suchen ein Zuhause. Das Adventskalenderbuch
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Ich habe das Buch für meine beiden Töchter gekauft und wir haben gemeinsam jeden Abend ein Kapitel aus dem Buch gelesen.

Es ist wirklich liebevoll illustriert und bietet für jeden Tag bis Weihnachten ...

Ich habe das Buch für meine beiden Töchter gekauft und wir haben gemeinsam jeden Abend ein Kapitel aus dem Buch gelesen.

Es ist wirklich liebevoll illustriert und bietet für jeden Tag bis Weihnachten eine kurze Episode einer zusammenhängenden Geschichte.

Für uns war es das erste Zusammentreffen mit Liliane Susewind, dem Mädchen, das mit den Tieren sprechen kann. Sie und ihr Freund haben es sich zur Aufgabe gemacht, bis Weihnachten für alle 24 Tiere aus dem Tierheim ein neues, liebevolles Zuhause zu finden.

Wirklich eine sehr schöne Idee. Ich weiß, dass es eine Geschichte für Kinder ist und kein Sachbuch, aber es wird doch ein sehr naives Bild gezeichnet, wie Tiere vermittelt werden. Z.B. dass ein Kind im Kaufhaus auf einen der Hunde trifft, mit ihm spielt, dann kommt der Vater dazu und sagt sinngemäß „Ach super, so einen Hund haben wir schon lange gesucht, den nehmen wir mit.“ Mich haben dieses und viele andere Beispiele etwas gestört, aber meine Töchter waren von dem Buch begeistert, deswegen treffen wir uns bei 4 Sternen.

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