Spannend
Die verschwundenen Studentinnen
Der Autor hat mit seinem ersten Thriller „Die stumme Patientin“ auf die Bestsellerlisten geschafft. Obwohl ich sein Erstlingswerk nicht gelesen habe, freue ich mich nun umso mehr auf das Buch, denn sein ...
Der Autor hat mit seinem ersten Thriller „Die stumme Patientin“ auf die Bestsellerlisten geschafft. Obwohl ich sein Erstlingswerk nicht gelesen habe, freue ich mich nun umso mehr auf das Buch, denn sein aktueller Thriller konnte mich überzeugen.
Wir lernen Marianna kennen, die während einer Griechenlandreise ihren Freund, Sebastian, auf tragische Weise verlor. Als Gruppentherapeutin versucht sie Flucht in ihrer Arbeit zu finden, denn der Verlust würde sie sie noch mehr vor der Außenwelt abkapseln.
Der Autor beschreibt zu Beginn der Geschichte Mariannas Schicksalsschlag ausführlich, so dass ich es nachempfinden konnte. Dennoch kam der Tod von Sebastian während der Handlung immer wieder zur Sprache, weshalb ich mir wünschte, es würde nicht ständig angesprochen werden.
Marianna war eine starke und unabhängige Frau, die sich von niemandem beeinflussen ließ und ihrem Standpunkt beibehielt. Ihr hartnäckiger Charakter bewies sich, als ihre Nichte sie bei der Suche nach dem Mörder ihrer besten Freundin bat. Da tat sie alles in ihrer Macht stehende, um der jungen Studentin, Zoe, zur Seite zu stehen, denn sie wusste selbst, wie es einen geliebten Menschen zu verlieren.
Die Suche beschrieb der Autor spannend, dennoch gab es zeitweise Momente, in denen es zu Wiederholungen kam, die ruhig ausgelassen werden konnten.
Neben Mariannas Perspektive erzählt der Autor aus der Sicht vom Mörder. Genau hier lockte mich der auf die falsche Fährte, denn ich nahm bis zum Schluss an, eine bestimmte Person sei der Mörder, doch je mehr ich mich dem Ende näherte, bewies sich mein Verdacht, dass ich vielleicht falsch liegen könnte und der Autor mit mir ein falsches Spiel spielen würde. Als neue Protagonisten und neue Geheimnisse dazu kamen, häuften sich meine Verdachtspersonen immer weiter an. Wie etwa der Professor, der sowohl Lehrer als auch seine Studentinnen zu manipulieren wusste. Doch wer schlussendlich der wahre Mörder war, ließ mich mit offenem Mund zurück
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Mit einem flüssigen Schreibstil und den kurzen Kapiteln ließ sich das Buch in einem Rutsch lesen. Der Autor wusste, wie er gewaltsame Szenen beschreiben konnte, ohne brutal zu klingen. Gleichzeitig lernt man viel über die Psyche des Bösen und die Bedeutung der griechischen Literatur.
Ein weiterer Kritikpunkt war das knappe Ende. Die Morde an den Studentinnen wurde aufgeklärt, dabei wurde kurz auf das Motiv eingegangen. Da hätte ich mir ein in sich abgerundeten Abschluss gewünscht
Fazit:
Ein interessanter Thriller, der den Leser mit seinen Wendungen und dem überraschenden Ende in die Irre führt. Eine klare Leseempfehlung.