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Veröffentlicht am 11.01.2018

Probleme hier, Probleme da - ich frag mich nur, wo der rote Faden war?

Game on - Schon immer nur du
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Worum geht es?

Seit Ethan Dexter Fiona Mackenzie zum ersten Mal gesehen hat, weiß er, dass er sie haben muss. Sie ist in ihrer Art so völlig anders als er: Während Dex ruhig und grüblerisch ist und über ...

Worum geht es?

Seit Ethan Dexter Fiona Mackenzie zum ersten Mal gesehen hat, weiß er, dass er sie haben muss. Sie ist in ihrer Art so völlig anders als er: Während Dex ruhig und grüblerisch ist und über den Dingen zu stehen scheint, ist Fi der reinste Wirbelwind, extrovertiert und voller Leben. Aber wie es so schön heißt: Gegensätze ziehen sich an. Nur dass Fi ihn bislang noch nie richtig bemerkt hat. Dies ändert sich schlagartig, als er ihr in einer Bar einen heißen Kuss raubt, der ihr Hören und Sehen vergehen lässt, obwohl Gerüchte besagen, dass der Muskelprotz von einem Footballspieler eigentlich noch Jungfrau ist. Dex hatte eigentlich nicht vor, sich an die Schwägerin seines besten Freundes Gray heranzumachen – ungeachtet der Tatsache, dass er sich schon lange nach ihr verzehrt – aber nach diesem Kuss steht ein Rückzug nicht mehr zur Debatte: Er muss sie haben. Wäre da nur nicht Fis eiserne Regel, keine Profisportler zu daten…

Meine Meinung

Dies ist offiziell der dritte Band der Game-on-Reihe, war aber mein erster Ausflug dorthin. Für mich steht jetzt schon fest, dass ich definitiv auch noch die anderen Bände der Reihe lesen werde, obwohl ich mir von diesen noch ein klein wenig mehr erhoffe, da mich „Schon immer nur du“ nicht vollständig zufriedenstellen konnte. Es ist noch Luft nach oben.

Dies lag keinesfalls am Schreibstil, denn der liest sich sehr angenehm und flüssig. Kristen Callihan hat einen unterhaltsamen Humor und versteht es gleichzeitig, die Gefühlswelt ihrer Protagonisten feinfühlig und authentisch zu beschreiben, sodass man mit diesen mitfühlen und sich teilweise gut mit ihnen identifizieren kann.

Das Besondere an diesem Buch war aber definitiv der männliche Protagonist, den ich so noch nie in einem anderen Buch angetroffen habe. Er ist ein Bär von einem Mann, Muskeln, Tattoos, ein Man Bun (Männer-Dutt) und einen Holzfällerbart. Fi vergleicht ihn mit Khal Drogo aus Game of Thrones. Eigentlich ist er so gar nicht ihr Typ, aber er hat trotzdem irgendetwas an sich, was sie unwiderstehlich zu ihm hinzieht. In seiner Art ist er mindestens genauso einzigartig: Er ist ein stiller Typ, ein Denker, der andere analysiert, Situationen gerissen manipuliert und Probleme lieber mit seinem Verstand als mit seinen Fäusten löst. Seine Gefühle trägt er hinter einer grüblerischen Maske, aber Fi scheint trotzdem in der Lage zu sein, hinter diese zu schauen.

Fiona ist ein interessanter Gegenpart dazu, denn sie ist das komplette Gegenteil. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge, ist ehrlich und direkt, ohne grausam zu sein. Ein Wirbelwind, der sofort mächtig Eindruck auf den schweigsamen Footballspieler macht. Sie bringt ihn langsam dazu, aus sich herauszukommen, während er ihr Rückhalt und Verständnis für ihre beruflichen Probleme entgegenbringt. Trotz der Tatsache, dass sie immer fröhlich und lebenslustig wirkt, wurmt sie die Tatsache, dass sie alle – vor allem ihre Eltern – für die „flatterhafte Fi“ halten, die nie etwas zuende bringt und ständig vor allem davonläuft. Dex scheint der erste zu sein, der wirklich an sie glaubt…

Aufgrund dessen – weil sich die beiden so gut ergänzen und trotz ihrer unterschiedlichen Art harmonieren – hat es Spaß gemacht, ihre Geschichte zu verfolgen. Man hat ihre Verbindung und die Gefühle zwischen ihnen gespürt. Die Bettszenen waren gut geschrieben, sodass man auch als Leser die Funken sprühen spürte. Sie waren manchmal jedoch ein bisschen zu häufig, sodass hin und wieder die eigentliche Handlung etwas in den Hintergrund gedrängt wurde. Mit der Zeit wurde aber nicht mehr jede komplett ausgeschrieben, was auf Dauer zu viel gewesen und der Handlung geschadet hätte.

Was mich ein bisschen an dem Buch gestört hat, ist die Tatsache, dass es keinen richtigen roten Faden gab. Normalerweise ist es in Liebesromanen ja so, dass man ein klares Ziel vor Augen hat: z.B. das Zusammenfinden der Protagonisten nach einigen Schwierigkeiten. Hier war das irgendwie nicht der Fall: Es war mehr der Beziehungsverlauf, die Probleme einer Fernbeziehung und mit der Presse, die im Mittelpunkt standen. Das wurde mir irgendwann zu viel und langgezogen. Ich wusste nicht, wo das Ganze noch hinführen sollte. Als langweilig würde ich es zwar nicht bezeichnen, da ein Problem auf das andere folgte und das Interesse des Lesers immer wieder geweckt wurde, aber es war ein einziges Auf und Ab und mir persönlich fehlte der rote Faden.

In Bezug darauf erwarte ich mir von den anderen Bänden der Reihe noch etwas mehr Spannung und einen strikteren Handlungsverlauf. Neugierig auf diese bin ich definitiv geworden, da man von den jeweiligen Pärchen hier einen groben Eindruck/Vorgeschmack bekommt und sogar das Kennenlernen von Finn und Chess aus dem vierten Band kurz geschildert wird. Ich bin gespannt, ob diese mich mehr begeistern können.

Fazit

Im Großen und Ganzen ein unterhaltsamer Liebesroman mit einigen Auf und Abs und einem ungewöhnlichen, interessanten männlichen Protagonisten. Ich vergebe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.01.2018

Ein witziges Buch über Freundschaft & die Leidenschaft für Musik.

Playlist für Zwei
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Klappentext (LovelyBooks)

Treffen sich zwei, die unterschiedlicher nicht sein könnten – Tripp, ein Außenseiter, dem seine Gitarre alles bedeutet, und Lyla, eine Miss Perfect und die beste klassische Cellospielerin ...

Klappentext (LovelyBooks)

Treffen sich zwei, die unterschiedlicher nicht sein könnten – Tripp, ein Außenseiter, dem seine Gitarre alles bedeutet, und Lyla, eine Miss Perfect und die beste klassische Cellospielerin der Schule. Diese beiden müssen sich nun einen Proberaum teilen. Über eine Post-it-Notiz von Lyla an Tripp, den Raum gefälligst aufzuräumen, kommen die zwei ins Gespräch. Zunächst in Form von Zetteln, dann auch per E-Mail und Handy. Lyla ist erstaunt, wie gut sie sich mit Tripp versteht – sie entdeckt ihr kreatives Potential, beginnt Gitarre zu spielen und Songs zu schreiben. Doch davon ist ihr Umfeld alles andere als begeistert.

Meine Meinung

Ich muss sagen, ich bin nach Beenden dieses Buches gerade etwas verwirrt. Warum hatte ich angenommen, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt? Nun … das Cover deutet das an, oder? Die Herzen? Und der Klappentext hat auch etwas danach geklungen. Ich habe auf eine romantische Entwicklung gewartet … und gewartet und gewartet und auf einmal war das Buch zuende.
Das ist so ziemlich der größte Kritikpunkt, den ich gleich zu Anfang anführen möchte, denn ich bin mit einer völlig falschen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen und in Bezug darauf extrem enttäuscht. Wäre es eine Liebesgeschichte gewesen, hätte ich über alle kleineren Kritikpunkte, die ich gleich noch anspreche, irgendwie hinwegsehen können. Ich habe zwar nichts gegen Geschichten über Freundschaft, Verbundenheit und Seelenverwandtschaft, aber wenn ich eine Liebesgeschichte erwarte, dann hätte ich auch gerne eine…

Ich habe zwei Anläufe gebraucht, um überhaupt mit dem Buch zu beginnen, da mich der Schreibstil etwas abgeschreckt hat. Er ist vor allem zu Anfang stockend und abgehackt und verzichtet fast komplett auf detailliertere Beschreibungen. Wie sehen die Charaktere überhaupt aus? Ich könnte von keiner einzigen Person sagen, welche Haar- oder Augenfarbe sie hat. Komischerweise hat mich das aber nicht groß gestört, da man sich auf diese Weise ein eigenes Bild der Charaktere machen konnte. Mit der Zeit habe ich mich auch an den Schreibstil gewöhnt und kam in einem flotten Tempo durch die Seiten.

Besonders am Lesen gehalten hat mich der Humor der Autorin. Ich musste stellenweise laut über Tripps sarkastische Kommentare oder Lylas schlagfertige Antworten lachen. Sie führen herrlich spielerische, witzige Unterhaltungen (per Telefon, Zettel oder von Angesicht zu Angesicht), die mir zu lesen richtig Spaß gemacht haben. Bei den beiden passt es einfach, sie schwingen in derselben Frequenz und können sich einander anvertrauen.

Ebenso war die Musik, die ja ein zentrales Thema des Buches ist, ein richtiges Highlight. Auch als Nicht-Musikerin hatte ich großen Spaß an den schönen (und witzigen) eingeschobenen Songtexten und Tripps Gitarrentipps für Lyla. Man hat die Leidenschaft für Musik durch die Seiten gespürt.

Überraschenderweise weist das Buch auch ernstere Klänge auf, da sowohl Tripp als auch Lyla ein Elternteil verloren haben. Ich hatte an einer Stelle Tränen in den Augen, völlig geplättet davon, dass das Buch auch eine gewisse Tiefe besitzt. Gegen Ende gab es außerdem eine Wendung, mit der ich absolut nicht gerechnet hätte, da sie zum überwiegend lockeren Ton des Buches so gar nicht gepasst hat. Ich hätte sie auch nicht zwingend gebraucht, da auf diese Weise alles auf einmal sehr schnell ging und überhaupt nichts geklärt wurde. Es wurden keine Gespräche geführt, auf die man eigentlich das ganze Buch gewartet hat. Mich hat das leider etwas unzufrieden zurückgelassen.

Fazit

Alles in allem ein amüsanter Roman über Freundschaft und die Leidenschaft für Musik. Ich finde aber, dass eine Liebesgeschichte dem Buch ganz und gar nicht geschadet hätte. Ich vergebe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.12.2017

War ganz gut, aber der Wow-Effekt fehlte.

Night School 1
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Der erste Band der Night School-Reihe lag lange und mit hohen Erwartungen auf meinem SuB. Schon relativ früh zeigte sich, dass der Klappentext viel zu viel spoilerte und wichtige Plot Twists vorwegnahm ...

Der erste Band der Night School-Reihe lag lange und mit hohen Erwartungen auf meinem SuB. Schon relativ früh zeigte sich, dass der Klappentext viel zu viel spoilerte und wichtige Plot Twists vorwegnahm – aufgrund dessen versuche ich mich mal an einer eigenen Inhaltsangabe, die nicht ganz so viel verrät.



Worum geht es?



Nach dem merkwürdigen Verschwinden ihres Bruders bringt sich Allie regelmäßig in Schwierigkeiten, sie rebelliert und verzeichnet schon in ihrem jungen Alter einige Vorstrafen. Ihre Eltern sehen keinen anderen Weg als sie in ein Internat fernab ihrer Clique zu schicken. Sie teilen ihr nicht mit, wo sich dieses befindet, und verschweigen ihr auch weitere Informationen, sodass sie dort angekommen erstmal völlig vor den Kopf gestoßen ist, da in Cimmeria jegliche technische Geräte strikt untersagt und die Regeln streng sind. Nach einiger Zeit kommt ihr das Internat noch merkwürdiger vor als ohnehin schon, da sich unheimliche Ereignisse zutragen und keine Person auf dem Internat wirklich vertrauenswürdig scheint. Sind ihre Freunde, die für die Allie sie hält? Und was hat es überhaupt mit dieser geheimnisvollen Night School auf sich, über die niemand sprechen darf?



Meine Meinung



Gleich vorab muss ich sagen: Ich habe mehr erwartet. Es gibt so viele sehr gute Bewertungen zu dem Buch, dass ich mir davon einiges versprochen hatte. Leider war das Buch für mich nur mittelmäßig.



Der Einstieg in das Buch war für mich eher holprig. Vor allem zu Anfang wirkte der Schreibstil unbeholfen, die Figuren verhielten sich merkwürdig und nicht authentisch und es wurde von einer Handlung zur nächsten gesprungen (sie rennen gerade weg und auf einmal hat er die Arme um sie geschlungen – stelle ich mir sehr schwierig vor, so beim Rennen). Dies wurde mit der Zeit jedoch merklich besser, sodass am Ende nichts mehr davon zu merken war.



Dies gilt auch für die Handlung, die etwa im Mittelteil langsam an Fahrt aufnahm und schließlich (und immer wieder) richtig spannend wurde. Man rätselt mit, was es mit der Night School und allgemein mit dieser merkwürdigen Schule auf sich hat, aber wirkliche Anhaltspunkte gibt es einfach nicht. Man tappt im Dunkeln und ist zwischenzeitlich wirklich verwirrt, weil man keine Ahnung hat, was da eigentlich abgeht. Je mehr man eingeweiht wird, desto spannender wird es, sodass ich zu diesem Zeitpunkt das Buch fast gar nicht mehr zur Seite legen konnte.



Von den Charakteren entsteht dauernd ein völlig neuer Eindruck, sodass man sich bei keiner Person wirklich sicher sein kann, ob sie vertrauenswürdig ist. Es gab eigentlich nur eine Person (außer Allie), der ich die ganze Zeit vertraut habe – so merkwürdig sie sich manchmal auch verhalten hat – und der ich zu keinem Zeitpunkt etwas Böses unterstellt habe. Aus Spoilergründen nenne ich mal keinen Namen. Alle anderen Personen wirkten in ihrem Verhalten entweder so unschuldig oder so verdächtig, dass ich ständig an ihnen gezweifelt habe, was die Spannung in dem Buch stetig aufrechterhielt.



So gut sich das jetzt auch anhört, so war die Auflösung für mich etwas enttäuschend, weil ich wohl einfach etwas Spektakuläreres erwartet hätte. Mir fehlte ganz klar der Wow-Effekt in dem Buch, die überraschenden Wendungen, die einen völlig vom Hocker hauen. Natürlich gab es einige Wendungen, mit denen ich nicht wirklich gerechnet hatte, aber leider waren sie nicht besonders genug, um mich wirklich mitzureißen oder zu schockieren.



Die spannenden Stellen im Buch konnten mich jedoch so weit überzeugen, dass ich dem Folgeband eine Chance geben werde, in der Hoffnung, dass dieser größere Überraschungen für den Leser bereithält.



Fazit



Insgesamt ist der erste Band der Night School-Reihe für mich relativ enttäuschend, er wies jedoch genügend spannende Stellen auf, die meine Lust am Weiterlesen aufrechtgehalten haben. Das Buch ist kein Muss, aber auch keine Zeitverschwendung. Ich vergebe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.10.2017

Zu reibungsloser Ablauf, wenig Tiefe und stereotype Charaktere - trotzdem unterhaltsam!

Coldworth City
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Coldworth City war mein zweiter Roman von Mona Kasten und ist völlig anders als der erste Band der Again-Reihe. Mona Kasten wagt hier einen Ausflug in ein ganz anderes Genre und überzeugt damit leider ...

Coldworth City war mein zweiter Roman von Mona Kasten und ist völlig anders als der erste Band der Again-Reihe. Mona Kasten wagt hier einen Ausflug in ein ganz anderes Genre und überzeugt damit leider nur, wenn man beide Augen zudrückt und wohlwollend über Logikfehler und Oberflächlichkeiten hinwegsieht.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Raven, Knox und Wade. Raven, unsere Protagonistin, ist eine Mutantin auf der Flucht. Gemeinsam mit ihrem Bruder Knox täuschte sie ihren Tod vor, um den Fängen einer Forschungsorganisation namens AID zu entkommen, die Experimente an Mutanten durchführt, um ein Serum herzustellen, das diesen ihre Kräfte nimmt. Während sie nachts in Coldworth City nun auf Superheldin macht und Verbrechen verhindert, entgeht ihr, dass sie schon seit längerer Zeit dabei beobachtet wird. Von Wade, der dem „Untergrund“ angehört und sie für diesen anwerben will, um der AID endlich das Handwerk zu legen.

Schon durch die Inhaltsangabe wird schnell deutlich, dass sich hier vieler Stereotype bedient wird. Ein Bösewicht, eine Widerstandsgruppe, die sich gegen diesen auflehnen will, und eine Heldin, die persönlich involviert ist. Auch Wade ist stereotyp, denn er ist der geheimnisvolle, gezeichnete Held mit tragischer Vergangenheit. Aber er ist nicht der arrogante Schönling, den man vielleicht erwarten würde, sondern ein abgeklärter Einzelgänger mit einer eigenwilligen Frisur und einer fiesen Narbe, die sein gesamtes Gesicht entstellt. Aufgrund dessen hat er trotz stereotyper Eigenschaften mein Interesse geweckt. Raven wirkt daneben fast langweilig, denn auch sie hat zwar viel in ihrer Vergangenheit mitmachen müssen, charakterlich ist sie jedoch sehr eintönig. Ohne Zweifel ist sie eine toughe Protagonistin, die sich selbst zu wehren weiß, die darüber hinaus aber sehr gewöhnlich ist. Alle anderen Charaktere, selbst Ravens Bruder Knox, bleiben sehr blass, da man nur das Nötigste über sie erfährt.

Die Liebesgeschichte zwischen Wade und Raven hatte aufgrund von Wades Charakter und Aussehen schon ganz am Anfang des Buches mein Interesse geweckt, war aber trotz der im Klappentext angepriesenen „großen Lovestory“ eher unzufriedenstellend. Positiv war zwar, dass sie die Handlung nicht in den Hintergrund drängt, jedoch war das Gebotene doch etwas wenig.

Dies gilt jedoch für das gesamte Buch. Wie Charaktere und Liebesgeschichte ist auch die Handlung sehr oberflächlich gehalten. Mit Informationen und Details wird so stark gespart, dass der Leser quasi darum gebeten wird, nicht mitzudenken und sich einfach berieseln zu lassen. Hintergrundinformationen, die wichtige Lücken schließen würden, fehlen gänzlich, als hätte man sich mit der Idee nicht näher auseinandersetzen wollen. Es wäre so viel mehr möglich gewesen.

In diese Oberflächlichkeit spielt die Tatsache hinein, dass alles sehr schnell geht und unglaublich glatt läuft. Hindernisse werden innerhalb weniger Seiten und nahezu mühelos überwunden, auch Ravens Entwicklung vollzieht sich unnatürlich schnell. Theoretisch gesehen taugt der Plot viel besser als Film, denn dort stehen einem nun mal nicht so viele Möglichkeiten offen, langsame, realistische Charakterentwicklungen zu entwerfen, wie das beispielsweise in Büchern (eigentlich) der Fall ist. Story und Charaktere hätten viel mehr hergegeben, sodass mindestens ein zweiter Band noch möglich gewesen wäre.

Sieht man über die Oberflächlichkeit und gewisse Unstimmigkeiten hinweg, so kann Coldworth City überzeugen. Ich fühlte mich trotz oben genannter Kritikpunkte die meiste Zeit über gut unterhalten – die Idee war interessant, Spannung kam auf und auch die Charaktere waren nicht unsympathisch. Erwarten darf man jedoch keine von vorne bis hinten ausgeklügelte Story und mit Andeutungen und Informationslücken muss man sich leider abfinden.

Fazit

Coldworth City hat mir insgesamt Spaß gemacht, da ich die Kritikpunkte beim Lesen als nicht übermäßig störend empfunden habe. Das Buch bietet spannende Unterhaltung, aber keine Tiefe – weder in Hinblick auf die Charaktere noch auf die Handlung – und das muss man so hinnehmen. Es liest sich mit geringer Seitenanzahl, großer Schrift und angenehmem Schreibstil sehr schnell und kann daher einfach mal zwischendurch gelesen werden, denn Zeitverschwendung ist es meiner Meinung nach nicht. Ich vergebe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.09.2017

Schöner Schreibstil, blasse Charaktere - ein durchschnittliches Lesevergnügen.

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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Akram El-Bahays „Bücherstadt“ ist aus der Sicht des 25-jährigen Diebes Sam geschrieben, der sein Dasein als Dieb an den Nagel hängen und in der Palastwache aufgenommen werden möchte. Statt jedoch als Wache ...

Akram El-Bahays „Bücherstadt“ ist aus der Sicht des 25-jährigen Diebes Sam geschrieben, der sein Dasein als Dieb an den Nagel hängen und in der Palastwache aufgenommen werden möchte. Statt jedoch als Wache des Weißen Königs eingesetzt zu werden, findet er sich auf einmal in Paramythia, der unterirdischen Bücherstadt, wieder und soll das Tor zum geheimnisvollen Herz der Bücherstadt bewachen. Monoton und langweilig, findet Sam, der sich nicht an den Unmengen von Büchern erfreuen kann, da er nie das Lesen gelernt hat. Anders als die vermeintliche Dienerin Kani, die eine Büchernärrin ist wie ihr Vater und eines Nachts Sams Aufmerksamkeit erregt, als es einen Eindringling in Paramythia zu geben scheint. Auf einmal ist überhaupt nichts mehr monoton und langweilig…

Mit der Bibliothek der flüsternden Schatten ist ein weiteres Buch mit einer neuen, interessanten Fantasywelt dazugekommen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht, da mir sofort der fantastische Schreibstil des Autors ins Auge gesprungen ist. El-Bahay versteht es, Sätze mit ungewöhnlichen, aber treffenden Metaphern zu schmücken und Umgebungen sowie Personen bildhaft zu beschreiben. Diesem Schreibstil sind mit zunehmender Seitenzahl jedoch leider viele zu ausschweifende Beschreibungen verschuldet, die nicht selten meine Konzentration gestört haben. Zudem hatte ich mit der Zeit Schwierigkeiten, Namen zuzuordnen, da meinem Gefühl nach zu viele davon auftauchen. Schon wenige Seiten später hatte ich vergessen, um wen es sich bei einer bestimmten Person handelte.

Das Buch begann sehr spannend und interessant, da man direkt in die neue Welt hineingestoßen wird. Man lernt Sam in seinem Element als Dieb kennen und erkundet mit ihm gemeinsam das erste Mal die geheimnisvolle Bücherstadt Paramythia, die so viele Straßen besitzt, dass man sich problemlos in ihr verlaufen kann. Leider nahm, wie es vielleicht auch schon angeklungen ist, meine Begeisterung für die Geschichte mit Voranschreiten der Seitenzahl leider etwas ab. Trotz reichlich vorhandener Handlung wurde ich nicht vollkommen von dem Geschehen mitgerissen, da auch Doppelungen zu anderen Büchern auftraten und bestimmte Szenen in meinen Augen zu unspektakulär gelöst wurden.

In diese Tatsache spielte mit hinein, dass die Figuren nicht vollständig zu erfassen waren und dem Leser undurchschaubar blieben. Vor allem Sam war ein eher distanzierter Charakter, der auch den Leser nur wenig an seinen Gefühlen teilhaben lässt. Aufgrund dessen war sein Verhalten für mich auch nicht immer nachvollziehbar. Es war gewöhnungsbedürftig, für ihn im Prinzip aber auch passend. Da dies jedoch auch für seinen Gegenpart Kani galt, die ähnlich schwer zu greifen war, hat es der Geschichte in meinen Augen etwas geschadet. Charaktere wie Shagyra oder Hakim, die ein wenig in ihrem Verhalten herausstachen, haben das etwas ausgleichen können.

Sehr positiv hervorzuheben ist, dass die Liebesgeschichte zwischen Sam und Kani nicht im Vordergrund stand, aber dennoch immer wieder präsent ist. Dadurch gerät die Handlung jedoch zu keiner Sekunde zu stark in den Hintergrund – hier war genau die richtige Menge „Romantik“ eingebunden, ohne zu überladen zu wirken.

Fazit

Mit El-Bahays erstem Band zu seiner neuen Trilogie ist ihm ein interessanter, aber eher mittelmäßiger Auftakt gelungen, der vor allem durch seinen schönen Schreibstil und der Idee, der dieser neuen Fantasywelt zugrunde liegt, zu überzeugen weiß. Leider mischen sich ausschweifende Passagen und gewöhnliche, unzugängliche Protagonisten unter, die den Lesespaß etwas minimieren. Vielleicht überzeugen mich die kommenden Bände mehr. Ich vergebe 3,5 Sterne!