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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2023

Familiengeschichte

Heimwärts
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Zum Inhalt:
Jess erfährt im fernen England, dass ihre Großmutter Nora in Australien ins Krankenhaus gebracht wurde. Da Jess sowieso nichts in London hält, fliegt sie direkt nach Sydney, - schließlich hat ...

Zum Inhalt:
Jess erfährt im fernen England, dass ihre Großmutter Nora in Australien ins Krankenhaus gebracht wurde. Da Jess sowieso nichts in London hält, fliegt sie direkt nach Sydney, - schließlich hat Nora Jess nach dem Weggang von deren Mutter aufgezogen. Dort eingetroffen kommt Jess langsam einer großen Familientragödie auf die Spur: Ihre Großtante und deren drei Kinder sind gestorben und ein viertes verschwand; ein erweiterter Suizid stand im Raum.

Mein Eindruck:
Kate Morton benutzt die Figur eines Schriftstellerkollegen, um die Geschichte der Todesfälle und der folgenden Ermittlungen darzustellen. So wechseln sich die Vorkommnisse im Hier und Jetzt mit denen der Vergangenheit ab, als Jess das Buch dieses Schriftstellers in die Hände bekommt. In beiden Strängen ist das dramatische Ereignis (in der Vergangenheit der Tod, in der Gegenwart der Unfall) nicht das Ende, sondern der Beginn der Geschichte, welche die Autorin mit viel Zeit und Einfühlungsvermögen entwickelt. Leider insbesondere in der Vergangenheit mit sehr vielen Charakteren, so dass es schwer ist, den Überblick zu behalten. Was Morton jedoch absolut gelingt, ist die Unklarheit darüber, warum und wie es zu den Todesfällen kam.

Mein Fazit:
Am Schluss ist alles geklärt. Wirklich alles!

Veröffentlicht am 28.12.2023

Alte Sünden

Finsternebel
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Zum Inhalt:
Ein Kind wird entführt und getötet. Dem Ermittlerteam um Mina fallen die Parallelen zu einer anderen Kindstötung auf und eine mögliche Serie ist greifbar. Obwohl eine bekannte und beliebte ...

Zum Inhalt:
Ein Kind wird entführt und getötet. Dem Ermittlerteam um Mina fallen die Parallelen zu einer anderen Kindstötung auf und eine mögliche Serie ist greifbar. Obwohl eine bekannte und beliebte Persönlichkeit ihre Hilfe anbietet, schwört Mina auf Vincents Hilfe und gemeinsam versuchen sie, den Mördern Einhalt zu gebieten.

Mein Eindruck:
Auch der zweite Teil von Läckbergs Trilogie, die sie zusammen mit dem Mentalisten Henrik Fexeus entwickelt hat, macht es ihren Lesen nicht leicht. Zu kaputt sind die beiden Protagonisten, als dass man sich leicht mit ihnen identifizieren könnte. Hier die Polizistin mit Waschzwang, dort der Mentalist mit Zahlenphobie. Ein bisschen nervt es schon, dass die Geschichte mit den Macken aufgebläht wird. Glücklicherweise gibt es noch ein Restteam, dass zwar ebenfalls jeweils ein Päckchen zu tragen hat; diese sind jedoch im üblichen Bereich verhaftet und damit leichter verdaulich.
Der Fall ist superspannend, da auch wirklich bewundernswert die Opferperspektive beleuchtet wird und Hoffnung und Angst absolut spürbar werden. Dass schon wieder die persönliche Verquickung in den Fall immanent ist, sei deshalb verziehen.
Doch eins ist wirklich ärgerlich und schmälert im Nachhinein den Lesegenuss total: Wenn klar ist, was läuft, müsste man sich schützen, - egal, was es für auf jeden Fall nicht lebensgefährliche Konsequenzen hätte. Das wird von einigen Personen nicht beherzigt und ist so glaubhaft wie der erfolgreiche Verkauf von Wärmepumpen in der Hölle.

Mein Fazit:
Wirklich spannend bis zum Herzklabaster. Leider gibt es einen Epilog.

Veröffentlicht am 25.12.2023

Alte Freunde

Schneesturm
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Zum Inhalt:
Vor 10 Jahren starb Cillian, der Mann der Inselpolizistin Cara, bei einem Bootsunfall. Zum Jahrestag will sich die alte Clique aus sechs Freunden treffen, um seiner zu gedenken. Ein Sturm zieht ...

Zum Inhalt:
Vor 10 Jahren starb Cillian, der Mann der Inselpolizistin Cara, bei einem Bootsunfall. Zum Jahrestag will sich die alte Clique aus sechs Freunden treffen, um seiner zu gedenken. Ein Sturm zieht auf, der die Insel von der Außenwelt abschneidet; kurz danach meldet ein anonymer Anrufer eine Leiche. Cara stellt fest, dass die Leiche zu ihrer Clique gehört... und der Täter möglicherweise auch.

Mein Eindruck:
Die größte Stärke der Geschichte liegt in seiner Umgebung. Triona Walsh beherrscht es wirklich gut, die Unwirtlichkeit Irlands und die mitunter schwierige Art der Ureinwohner darzustellen. So kann man sich wunderbar in Cara einfühlen, die dort immer noch als Fremdkörper gesehen wird. Was einen nicht umbringt, macht härter - und nach diesem Grundsatz trotzt die Protagonistin sämtlichen widrigen Umständen, nimmt sich selbst zurück, um den Fall vorwärts zu bringen. Selbstkritisch, unaufgeregt, nicht perfekt, aber zielstrebig. Es ist schade, dass dieser Krimi wohl nicht Teil einer Reihe um Cara werden kann - das gute Personal dafür wäre gegeben.
Die Geschichte rund um die Clique kommt ein bisschen schwer in Schwung, doch die Gefahr durch die fehlende Unterstützung von außerhalb verhilft ihr zu einer gewissen Dauerspannung. Das Ende ist zwar nicht wirklich unvorhersehbar, aber rund.

Mein Fazit:
Mit Ecken und Kanten und ein bisschen traurig - wie eine irische Insel im Sturm

Veröffentlicht am 23.12.2023

Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe...

Die Insel der Tausend Leuchttürme
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Zum Inhalt:
Hildegunst begibt sich, der Gesundheit wegen, auf die Insel Eydernorn. Durch eine wetterbedingte Unmöglichkeit, den Kontakt zur Außenwelt zu halten, schreibt er Briefe an seinen Freund auf ...

Zum Inhalt:
Hildegunst begibt sich, der Gesundheit wegen, auf die Insel Eydernorn. Durch eine wetterbedingte Unmöglichkeit, den Kontakt zur Außenwelt zu halten, schreibt er Briefe an seinen Freund auf Vorrat, um diesen über Hildegunsts Erfahrungen auf Eydernorn ins Bild zu setzen.

Mein Eindruck:
Ein gutes Stück ist diese Geschichte eine einzige Freude. Andreas Fröhlich liest genial und man meint, einen älteren Herrn - sorry, Lindwurm - mit seinen Wehwehchen und einer gehörigen Portion Selbstkritik zu sehen. Der Humor, der sich ebenfalls in den Schilderungen über die Schrullen der Insulaner zeigt, ist ganz wunderbar und die Stunden fliegen praktisch nur so dahin. Aber dann kommt langsam aber sicher der Höhepunkt (über den natürlich nicht zu viel verraten werden soll) und darüber kann man getrennter Meinung sein. Denn es ist schon sehr viel, was man dabei schlucken muss; für manchen dann auch zu viel.

Mein Fazit:
Obwohl ich den Stil liebe und viel Spaß hatte, hat mir das Ende einen guten Teil des Genusses verdorben.

Veröffentlicht am 03.12.2023

Ein dynamisches Trio

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
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Zum Inhalt:
Judith wundert sich zwar über die Einladung zum Polterabend bei einem einflussreichen Bewohner ihres Dorfes, aber dass dieser sein Leben bedroht sieht, gibt den Ausschlag. So findet sie sich ...

Zum Inhalt:
Judith wundert sich zwar über die Einladung zum Polterabend bei einem einflussreichen Bewohner ihres Dorfes, aber dass dieser sein Leben bedroht sieht, gibt den Ausschlag. So findet sie sich gemeinsam mit ihren Freundinnen Suzie und Becks auf der Gartenparty ein. Doch trotz ihrer Anwesenheit kommt der Bräutigam zu Tode. In einem verschlossenen Raum, ohne andere Anwesende. Unfall oder doch Mord, - denn Sir Peter hatte sehr viele Feinde.

Mein Eindruck:
Richard Thorogood agiert in seinen Cosy-Crimes um das aktive Damentrio mittleren Alters wie bei seinen "Death in Paradise"-Krimis: Zwar gibt es Tote (und bei einem bleibt es hier nicht), aber die gute Laune kommt nie zu kurz. Er schafft für einige Figuren Verdachtsmomente, so dass genügend Motive die Knobelei um Tat und Täter für die Leser unterfüttern. Die Hauptpersonen agieren glaubwürdig und immer ihrem gezeichneten Charakter entsprechend. Die einzelnen Tugenden der drei Damen sind die Basis für die Aufklärung und diese erfolgt nachvollziehbar.

Mein Fazit:
Wie gut, dass die Rente noch kein Thema ist