Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen
Das Mädchen mit dem Porzellangesicht„Das Mädchen mit dem Porzellangesicht“ ist ein Roman aus der Feder von Simone Keil.
Der Puppenmacher Kazuki Kobayashi ist überglücklich, als seine kleine Tochter Miyo zur Welt kommt, doch diese ist in ...
„Das Mädchen mit dem Porzellangesicht“ ist ein Roman aus der Feder von Simone Keil.
Der Puppenmacher Kazuki Kobayashi ist überglücklich, als seine kleine Tochter Miyo zur Welt kommt, doch diese ist in großer Gefahr. Da ihr Vater einen Vertrag mit dem dubiosen Advokaten Francis Fairweather geschlossen hat, der diesem jedes Jahr ein Kind aus seiner Sammlung verspricht – nicht ahnend, dass dieser das Wort „Kind“ nicht nur auf seine Puppen bezieht, sondern auch auf sein menschliches Kind.
Um seine Tochter zu schützen, versteckt er sie hinter einer Maske aus Porzellan, welche sie auf magische Weise vor den Augen des Advokaten beschützen soll, doch das Leben von Miyo ist dadurch von Einsamkeit und Flucht geprägt.
Das Cover des Romans ist sehr edel und besticht durch seine elegante Aufwartung, sodass man das Buch sehr gern in die Hand nimmt.
An den Schreibstil musste ich mich jedoch zunächst gewöhnen. Es ist mir lange nicht so schwer gefallen, in eine Geschichte hineinzufinden. Das liegt nicht an der genialen Idee, die dahintersteckt. Es werden tolle Elemente integriert wie menschlich denkende und fühlende KI-Roboter, magisch erscheinende Wesen, Menschen mit Behinderungen, die im Leben ihren Platz und ihr Glück gefunden haben. Auch die Sprache ist gespickt mit kleinen Andeutungen und Metaphern, die einen beim Lesen immer wieder zum Nachdenken bringen.
Es fehlte mir jedoch immer wieder an tiefergehenden Erläuterungen, die Figuren waren oft zu blass, die Geschehnisse zu schnell abgehandelt.
In einem Großteil der Geschichte war ich vom Gefühl her sehr bedrückt und hatte nur kleine Lichtblicke, die mir das Lesen wenigstens etwas erleichterten. Dadurch hatte ich auch nie das Gefühl, unbedingt weiterlesen zu wollen.
Das Setting im 19. Jahrhundert hat mich tatsächlich auch etwas irritiert. Es handelt sich zwar um einen Fantasy-Roman, jedoch werden auch immer wieder geschichtliche Hintergründe nebenbei eingeworfen. Dies war in meinen Augen unnötig.
Das Ende der Geschichte war überraschend, aber mir leider etwas zu einfach gelöst.
Auch wurden für mich offene Fragen nicht wirklich abschließend beantwortet, sodass ich das Buch etwas unzufrieden schließen musste.
Fazit:
Eine sehr schöne und interessante Idee, in der noch mehr Potential steckt und der sicher ein paar mehr Seiten gut getan hätten.