Wenn zwei Welten aufeinanderprallen und sich gegenseitig retten
Ich hatte fast vergessen wie verdammt wunderbar die Bücher von Jojo Moyes sind, egal ob man sie liest oder hört.
An dieser Geschichte habe ich alles geliebt. ich habe gelacht, schrecklich geweint und ...
Ich hatte fast vergessen wie verdammt wunderbar die Bücher von Jojo Moyes sind, egal ob man sie liest oder hört.
An dieser Geschichte habe ich alles geliebt. ich habe gelacht, schrecklich geweint und bin sehr dankbar für eine Geschichte, die mitten aus dem Leben berichtet.
Es handelt sich hier einerseits um den erfolgreichen Unternehmer Ed, der mit einem Freund eine Softwarefirma gegründet hat, aber aufgrund von Insider-Handels angeklagt und vor Gericht gebracht wird. Gleichzeitig liegt sein kranker Vater im Sterben und er will ihm nicht unter die Augen treten, weil er denkt, ihn zu enttäuschen.
Auf der anderen Seite gibt es Jess, eine Anfang 20-Jährige alleinerziehende Frau mit mehreren Jobs, die alle nicht ausreichen um die monatlichen Ausgaben zu decken. Sie hat mit ihrem Ex Martie eine gemeinsame Tochter, die hochbegabt in Mathe ist und er hat aus einer vorherigen Beziehung Nicki mitgebracht, einen Jungen, der nicht weiß wo er zugehört, sich gern schminkt und dunkel kleidet. Obwohl er nicht Jess` leiblicher Sohn ist, hat sie ihn zu sich genommen und liebt ihn wie er eigenes Kind. Da sie dachte Martie sei krank und psychisch instabil, übernahm sie die volle Verantwortung für die 2 Kinder.
Jess ist als Putzfrau bei Ed angestellt und hält anfangs nicht viel von ihm. Als er eines Abends in einer Bar, in der sie nebenbei auch noch kellnert, zu viel trinkt, bringt sie ihn in einem Taxi sicher nach Hause. Dabei verliert er eine Geldrolle und seinen Firmenausweis und aus ihrer finanziellen Not heraus, steckt sie beides ein. Ihre Familie hat es sehr schwer in ihrer Wohngegend. Nicki wird aufgrund seines "Andersseins" gehänselt und verhauen von Nachbarjungs.
Als ein Lehrer von Tanzie Jess sagt, Tanzie sei hochbegabt und eine Privatschule bietet ihr ein Stipendium an, weil sie so herausragend in Mathe ist, will Jess ihrer Tochter diese Chance gern ermöglichen, aber es scheitert am Geld. Dann ergibt sich die Möglichkeit in Schottland an einer Matheolympiade teilzunehmen und damit das Preisgeld zu gewinnen. Aus Gewissensbissen heraus fährt Ed die Familie zu der Olympiade, weil Jess ihn nicht hängen lassen hat, als er in der Bar zu betrunken war um selbst nach Hause zu fahren. Die Fahrt ist total amüsant, ich musste manchmal so lachen beim Zuhören. Besonders witzig ist der Döner-Moment.
Nicht nur die Kinder sind mit an Bord, sondern auch Norman - Tanzies übergroßer Hund, den sie so sehr liebt.
Die Geschichte ist einfach nur wunderbar. Alle Charaktere sind auf ihre eigene Weise so liebenswert! Dank der Reise schweißen alle irgendwie zusammen. Zwischendurch taucht auch Martie wieder auf, Jess` Ex-Mann und man wird als Zuhörer so verdammt sauer, da sich solche Stories auch im echten Leben häufig genug zutragen. Obwohl Ed im Vergleich zu Jess und ihrer Familie wohlhabend ist, empfinde ich ihn nicht als eingebildet und er behandelt auch niemanden von oben herab. Aber aufgrund dieser Unterschiede überdenkt er seine Lebensweise und kommt zu guten Erkenntnissen über sich selbst.
Ich habe Jess immer bewundert. Obwohl ihrer Familie so viel Schlechtes passiert, ist sie stets so optimistisch und trotz ihres jungen Alters ist sie immer kontrolliert, beherrscht und hat die richtigen Ratschläge für ihre Kinder. Wenn man diese Geschichte hört/liest, merkt man erst einmal über was für Lappalien man sich selbst manchmal beschwert.
Die Geschichte nimmt einen interessanten Verlauf an, teilweise wie erwartet, teilweise nicht.
Als Tanzie von den Nachbarjungs belästigt wird und ihr treuer Hund ihr zu Hilfe kommt, habe ich total geweint. Die Szene war so gut geschrieben, dass es jeder Leser/Zuhörer gut vor Augen haben konnte.
Diese Geschichte ist authentisch, weil es viele Menschen gibt, die kaum Geld haben, weil sie vielleicht in jungen Jahren Fehler gemacht haben, aber sich bemühen mit mehreren Jobs irgendwie ihr Leben und ihre Familie über Wasser halten zu können, während sich das andere Elternteil vielleicht gar nicht um die Kinder kümmert.
Noch dazu ist die Geschichte trotz dieser Ausgangssituationen witzig, authentisch, traurig und augenöffnend erzählt und ich habe es sehr geliebt.
Bitte gebt mir mehr Bücher von Jojo Moyes! Alle, die es noch nicht kennen, obwohl es ja schon älter ist, lest oder hört es. Es ist ganz egal, aber gebt es euch, es ist wunderbar!