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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2020

Es scheint weit weg zu sein und doch ist es immer näher, als wir denken

Die zerrissene Zeit
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Bei diesem Buch handelt es sich um eine Textsammlung verschiedener Kurzgeschichten. Kurz und prägnant werden hier von verschiedenen Autoren insbesondere die Themen Rassismus und allgemein Antisemitismus, ...

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Textsammlung verschiedener Kurzgeschichten. Kurz und prägnant werden hier von verschiedenen Autoren insbesondere die Themen Rassismus und allgemein Antisemitismus, Fanatismus, Umweltprobleme und fehlende Nachhaltigkeit, Flucht, Armut sowie allgemein Hass innerhalb unserer Gesellschaft als große gesellschaftliche Probleme der Gegenwart und auch der Zukunft näher durch leuchtet und in Form einer Geschichte verpackt dem Leser näher gebracht.

Sprachlich ist das Buch hervorragend gelungen, ich bewundere besonders die hohe Anzahl jüngerer Autoren, die sich bereits mit den aktuellen Gesellschaftsproblemen auseinandersetzen. Ein wenig störend sind an einigen Stellen einige kleine Rechtschreibfehler, die aber dem Inhalt keinen Abbruch bescheren. Inhaltlich wird bereits nach den ersten Kurzgeschichten der Lektüre einem vollends bewusst, dass uns einfach ALLE diese Themen etwas angehen und wir nicht davor die Augen verschließen dürfen. Manche Geschichten sind so erbarmungslos dramatisch geschrieben, dass sie weh tun, manche lassen nur nachdenklich zurück, andere machen sprachlos. Gerne schiebt man solche Themen weit von sich weg und will sich im ohnehin schon stressigen Alltag nicht von ihnen stören lassen, denn man ist ja nicht so wie die anderen, die z. Bsp. Hass streuen - und doch: solche Vorfälle passieren jeden Tag neben uns, unter uns, durch uns – manchmal unbemerkt und völlig unbewusst.

Ganz besonders schwer wurde mein Herz bei der Nennung des Datums 09.10.2019 (Geschichte: Der Rucksack). Momentan beherrscht die internationale Medienwelt das Gerichtsverfahren zum antisemitischen Terroranschlag von Halle/Saale, der an diesem Tag stattgefunden hat. Ich selbst wohne nicht weit von dort entfernt und habe mich bereits 1000 x gefragt, Warum? Wie konnte das nur passieren? Wie konnte sich der Täter so radikalisieren? Es sind genau diese Fragen, die auch die anderen Geschichten an anderer Stelle schaffen zu fragen. Wieso handelst du so? Vor was hast du Angst? Wieso kann ich nicht anders sein, ohne dass es dich stört? Warum schaust du weg?

So viele Fragen, auf die niemand eine Antwort kennt. Doch wir können etwas tun: Nämlich unser eigenes Handeln reflektieren und es überdenken. Haben wir wirklich heute alle Mitmenschen gleichbehandelt oder hatten wir mal wieder was zu mäkeln oder zu lästern? Wir müssen uns außerdem ehrenamtlich, sozial oder politisch engagieren. Es fängt bereits im Kleinen an. Wer mit den unterschiedlichsten Menschen in einer größeren Gemeinschaft in Berührung kommt, merkt erst, wie bereichernd dies sein kann – eben, weil wir so sind, wie wir sind und weil wir so verschieden sind und weil wir alle verschiedene Fähigkeiten besitzen, mit denen wir gemeinsam etwas Großes schaffen können. Nutzen wir die Chance und stellen an den kleinen Rädchen der Zukunft, die unsere Gesellschaft ein klein wenig besser machen können.

Mein Fazit:

Die Geschichten haben mich sehr berührt und lassen mich nachdenklich zurück. Manche lassen noch Platz für Hoffnung, nachdem sie mir ein flaues Gefühl im Magen beschert haben. Ich glaube auch weiterhin an das Gute im Menschen. Packen wir die Dinge an – ein jeder nach seinen Möglichkeiten. Diese Textsammlung ist unbedingt zu empfehlen und gehört für mich auch in den Unterricht der höheren Klassenstufen!

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Fesselnd, erotisch und mit ganz viel Gefühl

All die Momente mit dir
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Samantha, genannt Sam, ist eine junge Frau, die bis jetzt vieles im Leben gemacht hat aber nie irgendwas richtig. So hat sie versucht ihrem Traumjob von einer Modelkarriere zu verwirklichen, was ihr nicht ...

Samantha, genannt Sam, ist eine junge Frau, die bis jetzt vieles im Leben gemacht hat aber nie irgendwas richtig. So hat sie versucht ihrem Traumjob von einer Modelkarriere zu verwirklichen, was ihr nicht gelungen ist und hat dafür eine berufliche Ausbildung hintenangestellt. Da sie eine sehr selbstbewusste Frau ist und auch oft sagt, was sie denkt, wird sie von vielen in ihrer kleinen Heimatstadt Oak Valley misstrauisch beäugt – sie passt einfach nicht in das stark konventionelle Umfeld. Nachdem sie wieder eine Niederlage einstecken musste, lernt sie Rick kennen und auch bald schätzen. Er gibt ihr die Chance beruflich bei ihm einzusteigen und neu anzufangen. Sam nimmt dankbar an und blüht in ihrem neuen Job auf. Doch nicht nur ihr Job, auch die Nähe zu Rick sind für sie schnell fesselnd. Immer wieder ermahnt sie sich, dass sie sich den Gefühlen ihrem Chef gegenüber nicht hingeben will, da sie nun ihr Leben in geordnete Bahnen lenken möchte und nicht schon wieder eine Niederlage erleben möchte. Auch Rick, mittlerweile geerdet durch eine herbe Enttäuschung im Leben, erkennt nicht nur schnell Sam’s Fähigkeiten sein Geschäft zu führen, sondern bald seine Gefühle für sie. So müssen sie beide Entscheidungen für oder gegen die Liebe treffen.

Das Cover des Buches lässt bereits vermuten, dass es sich um die Liebesgeschichte eines jungen Paares dreht. Es ist erstaunlich gut gewählt, denn der Mann hinter der Frau scheint diese zu stützen während sie den Blick in die Ferne schweifen lässt und überlegt, ob sie das Richtige tut. Das ist mehr als passend zur Gesamtgeschichte des Buches und zeigt die innere Zerrissenheit der Charaktere. Die Autorin, C.S. Bieber, war mir vorher noch nicht bekannt. Ihr Schreibstil ist sehr angenehm, sehr frisch und in gewissen Situation extrem prickelnd aber angenehm erotisch.

Nach einem relativ schnellen und abrupten Start am Anfang des Buches (die erste Begegnung zwischen Sam und Rick ist mir fast etwas zu schnell gewesen) ist man sofort im Geschehen drin und findet sich bald im Strudel der Begegnungen zwischen ihnen wieder und kann sich mitreißen lassen. Bereits die ersten Seiten knistern schon spannungsgeladen. Mich wundert es tatsächlich, dass aus meinem Reader vor lauter Spannung keine Blitze geschossen kamen. 😉 C.S. Bieber vermag es den Leser so in die Gefühlswelt der Charaktere mitzunehmen, dass man völlig mit ihnen mitfühlt und sich auch ihre Sehnsüchte und Wünsche genauso vorstellen kann. Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Ich-Perspektive von Sam erzählt, aber auch Rick hat eigene Kapitel, in welchem aus seiner Sicht berichtet wird. Dies gefällt mir außerordentlich gut, denn man erhält dadurch zusätzlich sehr viele Einblicke in das Gefühlsleben der Charaktere. Die Geschichte ist zusätzlich mit viel Spannung aufgeladen, denn es wird in Nebensätzen von Anfang an immer wieder darauf verwiesen, dass beide eine unschöne Vergangenheit bzw. bittere Enttäuschung machen mussten, die aber erst im hinteren Teil des Buches (endlich!) aufgeklärt wird. Es fehlt damit nicht an Dramatik. Auch das Setting im Bereich einer Kleinstadt hat mich völlig überzeugt, denn ich kenne es (in einem Dorf lebend) ebenso, dass Außenstehende meinen, sie wissen mehr über einen als man selbst. Insgesamt wird die Liebesgeschichte damit äußerst realistisch. Sicherlich kann gestritten werden, ob die Beziehung Angestellte und Chef nicht etwas zu klischeehaft ist, doch die Gesamtbeschreibung der Situationen in der Liebesgeschichte passt einfach perfekt zueinander.

Mein Fazit:

Eine wunderbare Liebesgeschichte, die sich schnell voller Spannung aber dennoch behutsam zwischen beiden entwickelt und dann in vielen erotischen Momenten ihren Höhepunkt findet und letztendlich auch in einem Happy End, nachdem es nochmal dramatisch wird – viel besser kann man einen Liebesroman nicht schreiben. Ich bin ehrlich berührt und bedanke mich für das schöne Buch und empfehle es allen, die sich schnell von kribbelnden Begegnungen mitreißen lassen können.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Äußerst realitätsnah aber stellenweise vorhersehbar

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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Hulda Gold bzw. Fräulein Gold ist eine selbstbewusste junge Frau mitten in den Geschehnissen der 20er Jahre. Von der Gesellschaft bereits als „spätes Mädchen“ bezeichnet, da sie noch keinen Ehemann und ...

Hulda Gold bzw. Fräulein Gold ist eine selbstbewusste junge Frau mitten in den Geschehnissen der 20er Jahre. Von der Gesellschaft bereits als „spätes Mädchen“ bezeichnet, da sie noch keinen Ehemann und Kinder hat, übt sie mit Leidenschaft ihren Beruf aus, denn sie ist Hebamme. So hilft sie im Nachkriegsberlin, welches noch versucht sich von den Schrecken des 1. Weltkrieges zu erholen, Kinder auf die Welt zu bringen und kümmert sich rührend um die Mütter als auch um die Kinder, oftmals sogar ohne Bezahlung. Dabei trifft sie auf die Ärmsten der Armen und sieht neben Freude auch viel Leid. Durch Zufall erfährt sich bei der Betreuung der Wöchnerin Lilo von einem Kriminalfall. Deren Nachbarin Rita wurde tot im Kanal gefunden, was Lilo äußerst verunsichert und verstört, da Rita für sie wie eine mütterliche Freundin war. Da Hulda stets das Beste für die Betreuung ihrer Wöchnerinnen gibt, nimmt sie sich dieser Sache an und beginnt erste eigene Nachforschungen zu unternehmen. Nicht zuletzt ist es auch Huldas Neugier, die geweckt wurde und somit Schritt für Schritt einer Ungeheuerlichkeit auf die Spur kommt. Damit verstrickt sie sich zunehmend in den Fall und gerät dabei selbst in große Gefahr.

Anne Stern beginnt mit dem Buch Fräulein Gold die Trilogie um die Hebamme Hulda Gold. Die Autorin war mir, bis mir das Buch ins Auge gefallen ist, leider noch nicht bekannt, aber das Cover des Buches und auch die gesamte Buchaufmachung (nämlich mit goldener Farbe) fällt bereits sehr auf und ist damit bemerkenswert gut gewählt. Die auf dem Cover abgebildete junge Frau im Kleidungsstil der 20er Jahre erkennt man sofort als Sinnbild der Hulda Gold. Genau so möchte man sie sich vorstellen und genau mit jenem selbstbewussten Blick, mit dem sie in die Kamera schaut, tritt sie auch im Buch auf.

Neben diesen reinen Äußerlichkeiten gelingt es Anne Stern sprachlich vortrefflich Hulda Gold sowie alle anderen Charaktere zu skizzieren. Vor dem geistigen Auge entsteht unweigerlich das Berlin der 20er Jahre. Sofort kann man sich in die Situation hineinversetzen, man sieht förmlich noch die Strapazen des erst vor kurzem beendeten Krieges, die Zerstörungen, die Entbehrungen. Gleichzeitig spürt man auch förmlich den Lebensmut und die Aufbruchsstimmung der noch jungen Weimarer Republik aber auch die Unsicherheiten der nahenden und bereits beginnenden Inflation. Die historischen Zusammenhänge werden äußerst prägnant in die Geschichte um die Hauptprotagonistin eingebunden. Auch die Beschreibung des Berufes der Hebamme zur damaligen Zeit finde ich äußerst interessant und spannend. Ob damals oder heute: Der Beruf der Hebamme ist immer noch völlige Hingabe und Berufung. Auch das kommt hervorragend im Buch zur Geltung. Ich hätte mir gerne noch mehr Einblicke in die Hebammenarbeit zu jener Zeitepoche gewünscht. Im Hinterkopf hatte ich immer die Serie „Call the Midwife“, die zwar in den 50er Jahren im Londoner East End spielt, aber für mich anfangs erstaunliche Parallelen zum Buch hatte, denn auch hier üben Hebammen mit sehr viel Herz und Hingabe ihren Beruf in einer sehr armen Gegend aus. Leider wurde meine Erwartung in dieser Hinsicht enttäuscht. Trotzdem muss man es Anne Stern zugute heißen, dass auch junge Frauen, die sich noch nicht großartig mit dem Thema Schwangerschaft und Geburt auseinandergesetzt haben, dieses Buch bedenkenlos lesen können, ohne dadurch verschreckt zu werden. Sehr bewegt haben mich außerdem die medizinischen Abhandlungen zur Behandlung von psychischen Krankheiten zur damaligen Zeit, die man zusätzlich nebenher erfährt. Das machte mich sprachlos.

Weiterhin fügt Frau Stern in diesem Roman auch den Kriminalfall sehr geschickt ein. Sehr gut gemacht, zeitlich perfekt und spannend eingebaut und doch teilweise etwas vorhersehbar. Bereits beim Lesen keimte in mir auch ein Verdacht auf, worauf die Sache hinauslaufen könnte. Ich fand es leider ein bisschen befremdlich, dass ausgerechnet die Hebamme Hulda Gold sich auf eigene Faust auf Spurensuche begibt und sich dabei sogar selbstlos in große Gefahr begibt. Das passt für mich nicht ganz zusammen, auch wenn Hulda insgesamt äußerst selbstbewusst und unerschrocken auftritt.

Mein Fazit:

Fräulein Gold bietet beste Unterhaltung und von jedem ist etwas dabei: Medizin, Krimi, Geschichte sowie reichlich Spannung. Ein Buch, welches man erst aus der Hand legt, wenn es fertiggelesen ist. Die Leseprobe zu Band 2, die sich bereits mit im Buch befindet, macht gleich wieder neugierig auf den nächsten Roman. Dennoch erscheint mir manches etwas unrealistisch oder vielleicht „zu viel gewollt“. Dennoch- wer vor hat in die Welt der 20er Jahre durch die Augen einer Hebamme einzutauchen und dabei noch einen spannenden Kriminalfall lösen möchte, der ist bei dem Buch genau richtig!

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Gelungener Auftakt einer neuen Serie

Die Berghebamme – Hoffnung der Frauen
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1893 in Bayern: Die junge Maria ist die beste Hebamme ihres Jahrgangs in der Hebammenschule in München. Auf Drängen ihres Kinder- und Jugendfreundes Max kehrt sie in ihre Heimat Brannenburg zurück, obwohl ...

1893 in Bayern: Die junge Maria ist die beste Hebamme ihres Jahrgangs in der Hebammenschule in München. Auf Drängen ihres Kinder- und Jugendfreundes Max kehrt sie in ihre Heimat Brannenburg zurück, obwohl sie eigentlich als geächtet gilt, denn sie selbst ist als uneheliches Kind unbekannter Eltern aufgewachsen. Zurück in der beschaulichen Heimat soll sie die neue Ortshebamme werden und kämpft gegen allerlei Widrigkeiten, ihre eigentliche Vorgängerin Alma will sich nicht zurückziehen, mit dem Pfarrer legt sie sich an, weil sie manche kuriose Praktik nicht mehr ausführen möchte, sondern stattdessen sehr viel Wert auf Hygiene legt. Dazu kommt die Anziehung zu ihrem Jugendfreund Max, der verheiratet ist und dessen junge Frau schwanger ist.
Das Buch „Die Berghebamme-Hoffnung der Frauen“ stammt von Linda Winterberg. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich die Autorin Nicole Steyer. Bisher kannte ich die Autorin nicht. Da mich aber medizinische Themen, vor allem rund um die Frauengesundheit aus der Vergangenheit interessieren und mir auch das Cover des Buches gut gefallen hat, war ich entsprechend neugierig auf das Buch. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und angenehm und die Kapitel verfliegen sehr schnell. Ich habe das Buch beinahe am Stück durchgelesen, weil mich die Geschichte der Maria sehr interessiert hat und auch die Beschreibungen zu Geburten und Problemen der Frauen an sich sehr gut gefallen haben. Sehr gut dargestellt fand ich die Probleme, die die Kirche mit dazu eingebracht hat und auch sehr erschreckend, dass ungetaufte Kinder nicht auf dem Friedhof bestattet werden durften. Maria übernimmt auch in medizinischer Sicht für die damalige Zeit sehr schnell Verantwortung und führt Neuerungen ein, bald hat sie alle Hände voll zu tun. Da bleibt nicht viel Zeit sich selbst zu entwickeln, was mir auch ein wenig gefehlt hat. Maria ist als Figur relativ ungreifbar und unnahbar, zwar irgendwie sympathisch, aber auch ein wenig wankelmütig. Das hat mich vermutlich am meisten gestört. Bei allen Problemen, die auftreten, will sie sofort die Tasche packen und den Ort wieder verlassen. Auch ihre nicht aufgearbeitete Kindheit spielt da mit rein und verunsichert sie zusätzlich, nervt aber in gewisser Weise nach der 5.Wiederholung.
Fazit: Insgesamt ist der 1.Teil der neuen Hebammen-Saga ein guter Start. Maria ist vor allem medizinisch gesehen ihrer Zeit ein wenig Voraus und tut alles zum Wohl der Frauen. Allerdings hat sie auch noch ein wenig Entwicklungspotenzial verdient, weshalb ich 4 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 26.12.2023

Gelungener Abschluss der Reihe

Zimtträume – Die Frauen der Backmanufaktur
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Das Familienunternehmen Meister läuft fortan und die nächste Generation steht in den Startlöchern. Bald wird das 50jährige Firmenjubiläum begangen. Doch wieder wirft ein Krieg in Deutschland und Europa ...

Das Familienunternehmen Meister läuft fortan und die nächste Generation steht in den Startlöchern. Bald wird das 50jährige Firmenjubiläum begangen. Doch wieder wirft ein Krieg in Deutschland und Europa seine Schatten voraus und sorgt nicht nur bei Familie Meister selbst für schwierige Zeiten und harte Schicksalsschläge.
Eva-Maria Bast legt mit „Zimtträume“ nun den 3.Band und damit den Abschluss der Trilogie rund um Familie Meister vor. Sie beschreibt darin in fiktiver Romanform mit zugrunde liegenden wahren Begebenheiten die Entstehung eines großen deutschen Backzutatenherstellers, der heute noch existiert. Auch der 3.Band der Reihe ist sehr kurzweilig geschrieben und sofort ist man wieder im Geschehen drin, allerdings fällt es etwas schwer, sich auf die vielen neuen Namen der neuen Generation zu konzentrieren. Das Cover hat zum vorhergehenden Titel einen hohen Wiedererkennungswert und besticht durch seine Schlichtheit. Die Kapitel sind erneut recht kurz und wechseln sehr schnell, oftmals auch die Perspektiven oder die gerade handelnde Person. Das Buch ist insgesamt in drei größere Abschnitte eingeteilt, Teil 1 1941, Teil 2 1943 bis 1944 und Teil 3 1945 bis 1946. Teil 1 nimmt hierbei aber den größten Teil des Buches ein und die Nachkriegszeit wird nur angerissen. Dennoch ist es der Autorin wieder recht gut gelungen aktuelles Zeitgeschehen in die Familiengeschichte der Meisters einzubinden und ihre Charaktere zum Leben zu erwecken. Natürlich darf auch etwas Drama und Intrigen nicht fehlen. Die Charaktere des Buches sind überwiegend sympathisch, bleiben mir aber allgemein alle etwas zu unnahbar. Am ehesten hat es mir da noch die unkonventionelle Maria angetan. Der Bezug des Titels „Zimtträume“ passt dieses Mal besser dazu als der letzte Titel mit Zucker, da das Gewürz doch hin und wieder in der Firmen- und Familiengeschichte vorkommt. Der 3. Teil der Saga endet meiner Meinung nach auch offen, auch wenn die Trilogie nun abgeschlossen wird. Ein kleiner Ausblick, wie zum Bsp. 30 Jahre später hätte mir da zum Abschluss mehr gefallen.
Mein Fazit: Insgesamt ist es wieder eine sehr schöne zeitgenössische Familiengeschichte, aber ich vermisse das gewisse, besondere Etwas und vergebe daher 4 Sterne.

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