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Veröffentlicht am 07.03.2018

Haare schwarz wie Ebenholz, Blut heiß wie Feuer.

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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"Du musst dich entscheiden, wofür du kämpfen willst. Und wer du wirklich bist."

Inhalt:
Ruby ist eine Fireblood. Ihre Gabe ermöglicht es ihr, das Feuer, was durch ihre Adern fließt, zu kontrollieren, ...

"Du musst dich entscheiden, wofür du kämpfen willst. Und wer du wirklich bist."

Inhalt:
Ruby ist eine Fireblood. Ihre Gabe ermöglicht es ihr, das Feuer, was durch ihre Adern fließt, zu kontrollieren, es heraufzubeschwören um damit zu retten oder zu zerstören.
Sie lebt mit ihrer Mutter unentdeckt in einem kleinen Dorf in den Bergen, immer dazu angehalten, ihre Fähigkeiten zu unterdrücken, doch eines Tages spüren sie die Soldaten des Frostkönigs auf. Ruby wird gefangen genommen und ihr Dorf zerstört, denn der König ist ein Frostblood und lässt Firebloods wie Ruby gnadenlos jagen. Nach fast einem halben Jahr im Kerker wird sie unerwartet gerettet und das ausgerechnet von zwei Frostbloods. Sie brauchen Rubys Feuer um ihr Ziel, den König zu stürzen, zu erreichen, doch kann sie den Fremden trauen? Und was bedeutet das Knistern zwischen ihr und dem jungen Frostblood Arcus?

Schreibstil, Aufbau und Charaktere:
Das Buch wird aus der Sicht von Ruby Otrera, einer Fireblood, erzählt. Sie ist siebzehn Jahre alt und entsprechend fällt auch der Ton aus, in dem das Buch geschrieben wurde. Mit einer gehörigen Portion Ironie, Sarkasmus und einer spitzen Zunge erzählt Ruby ihre Geschichte und es fällt einem sofort leicht, sich in ihre Gedanken hineinzuversetzen und sie gern zu haben. Die Szenen mit Arcus, dem jungen Frostblood, werden zunehmend intensiver und das zeigen auch Rubys Gedanken und Gefühle, an denen man teilnimmt. Die Erzählung der Fireblood haben mich von Anfang an in ihrem Bann gezogen und so wurde dieses Buch zu einem Kandidaten, den man mal wieder nicht aus der Hand legen könnte, bis die letzte Seite gelesen war.
Wie ein typisches Romantasy-Buch beginnt es friedlich, nimmt eine negative Wendung, die dann jedoch schnell wieder ausgebügelt wird. Die Zeit, in der dann alles mehr oder weniger gut ist, ist meine liebste, und umso mehr hasse ich dann den Augenblick, von dem jeder Liebesgeschichten-Leser weiß, dass er früher oder später kommen muss.. nämlich der Moment ab dem dann wieder alles schief läuft, bis das Ende des Buches erreicht ist. Dieser Aufbau ist bekannt und von mir gleichermaßen geliebt wie gehasst, doch da das Ende nicht komplett offen gelassen wird und auch nur bedingt negativ ist, bin ich sehr zufrieden damit.
Ruby und Arcus sind die beiden Hauptpersonen in dieser Liebesgeschichte. Da die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten, sind sie sich zu Beginn spinnefeind, was sich natürlich im Laufe der Zeit wandelt. Ruby hat ein feuriges Temperament, ist nicht zu bändigen und kann sehr stur und schlagfertig sein, wenn die Situation es erfordert. Arcus hingegen ist verschlossen und gibt sich im wahrsten Sinne des Wortes kaltherzig. Das einzige, was die beiden Gabenträger zu vereinen scheint, ist der Wunsch, den König vom Thron zu stürzen.
Die beiden Protagonisten und die Entwicklung ihrer Beziehung haben mich total überzeugt, ich habe immer mitgefiebert, wenn es Spannungen oder Annäherungen zwischen ihnen gab.

Fazit:
Das Prinzip einer Romantasy-Trilogie dürfte vielen bekannt sein und eventuell auch schon zum Halse raus hängen. Ich jedoch liebe diese Bücher und kann gar nicht genug von komplizierten Beziehungen, dramatischen Wendungen und Happy Ends bekommen. Die Autorin hat somit natürlich kein komplett neues Erzähl-Schema aufgetan, die Idee der Fire- und Frostbloods begeistert mich aber. Feuer und Eis können eigentlich nicht miteinander, und dennoch halten sie sich gegenseitig im Gleichgewicht, so wie Ruby und Arcus einander meiden wollen und sich zugleich zueinander hingezogen fühlen.
Für jeden Romantasy-Fan ist dieses Buch ein absolutes Muss, dieses Buch kombiniert altbewährtes mit einer neuen, aufregenden Geschichte, die man lieben muss. Ich kann den zweiten Teil gar nicht erwarten!

Veröffentlicht am 11.02.2018

Das Mädchen von der Venus

Die Rache der Polly McClusky
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"Es spielte keine Rolle, dass der Bär nicht echt war. Dafür war er wahr."

Inhalt:
Polly McClusky war schon immer anders als die anderen Mädchen in ihrem Alter. Die anderen Mädchen hatten keinen Teddybären ...

"Es spielte keine Rolle, dass der Bär nicht echt war. Dafür war er wahr."

Inhalt:
Polly McClusky war schon immer anders als die anderen Mädchen in ihrem Alter. Die anderen Mädchen hatten keinen Teddybären mehr dabei, wenn sie irgendwo hin gingen, Polly schon. Aber das macht nichts, denn für sie war es okay, anders zu sein. Als unverhofft ihr Vater Nate auftaucht, weiß sie, dass etwas nicht stimmt, denn ihr Vater sitzt eigentlich im Gefängnis. Entgegen ihrer Instinkte vertraut sie ihm und er nimmt sie mit auf einen Roadtrip der besonderen Art. Nate McClusky ist der Einzige, der seine Tochter jetzt noch beschützen kann, denn er hat sich im Knast gefährliche Feinde gemacht, die jetzt ihm und seiner Tochter nach dem Leben trachten.

Charaktere:
Polly ist ein besonderes Mädchen. Trotz ihrer elf Jahre ist sie eigentlich zu alt für einen Teddy und das weiß sie auch. Dennoch fühlt sie sich gut mit ihm an ihrer Seite. Freunde hat sie keine, sie denkt aufgrund ihrer Hochbegabung einfach nicht so wie eine typische Elfjährige, was man im Buch immer wieder merkt. Sie zieht Schlüsse, die man von einem Kind in ihrem Alter nicht erwarten würde und macht im Laufe der Geschichte eine erstaunliche und teilweise etwas erschreckende Entwicklung durch. Am Anfang noch schüchtern gewinnt sie während der Flucht mit ihrem Vater eine Menge Selbstbewusstsein und hat oft eine sehr nüchterne und faszinierte Sicht auf die grausamen Morde und Überfälle, die ihr Vater verüben muss, um sie zu schützen.
Nate McClusky, gerade frisch aus dem Knast entlassen, steht nach einem Mord im Gefängnis auf der Abschussliste der Aryan Steel, einer Gang angeführt von Crazy Craig. Dieser hat einen Hinrichtungsbefehl gegen Nate, seine Ex-Frau Avis und seine Tochter Polly erlassen. Avis konnte er nicht schützen, aber für Polly würde er sterben, das schwor er sich. Er trainiert sein Kind, damit es sich schützen kann, und Polly entwockelt sich zu einer kleinen Version ihres Vaters. Die beiden machen einiges zusammen durch und im Laufe der Geschichte wächst das Band zwischen Vater und Tochter.

Schreibstil:
Ich muss sagen, die Art und Weise, wie das Buch geschrieben ist, hat ein bisschen was von dem Videospiel Grand Theft Auto. Die weißen Jungs gegen die schwarzen, verschiedene miteinander verfeindete Gangs, brutale Morde, korrupte Polizisten und mächtige Drogenbosse. Oft fließt Blut, aber obwohl ich eigentlich eher zartbesaitet bin, fand ich keinen Mord zu detailliert und keine Bluttat zu brutal beschrieben. Der "Ghettoslang" ist allgegenwärtig, selbst die kleine Polly nimmt sich irgendwann der groben Sprache und der Flüche an. An einigen Stellen war es mir teilweise ein "gottverdammt" zu viel, aber der Schreibstil ist definitiv der Geschichte angemessen, er lässt das Geschehene realistisch wirken.

Fazit:
Die Flucht von Polly und Nate war sehr spannend zu lesen. Normalerweise lese ich ungern Bücher, in denen es so gewalttätig zugeht, aber dieses hat mich wirklich gepackt. Gerade die Wandlung die Polly durchgemacht hat, vom schüchternen Mädchen zur mutigen, kalten Mini-Killerin, erstaunte mich. Es ist zwar nur Fiktion, aber der Gedanke daran, dass ein kleines Mädchen von der Gewalt so fasziniert ist, lässt mich schaudern. Dennoch gefiel mir das Ende der Geschichte und ich würde das Buch jedem empfehlen, der auf der Suche nach einer Vater-Tochter-Geschichte der besonderen Art ist und schon immer die Gedanken eines "Mädchens von der Venus" verfolgen wollte.

Veröffentlicht am 27.12.2023

Unerwartet gut!

Die Sonnenfeuer-Ballade 1: A Song to Raise a Storm
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A Song to raise a Storm hat mich mehr als positiv überrascht. Julia Dippel wird ja von vielen gehyped und auch ich mag ihre Bücher, aber daran, so richtig geflasht worden zu sein, erinnere ich mich nicht ...

A Song to raise a Storm hat mich mehr als positiv überrascht. Julia Dippel wird ja von vielen gehyped und auch ich mag ihre Bücher, aber daran, so richtig geflasht worden zu sein, erinnere ich mich nicht (mehr). Daher war ich umso glücklicher, dass dieses Buch es geschafft hat, mich zu sehr großen Teilen von den Füßen zu reißen.

Am besten gefallen haben mir die allgegenwärtigen Whodunnit-Vibes, die das Buch so richtig spannend machen. Man ist stets mit den Protagonisten auf der Hut vor anderen und auch vor einander, die Hinweise verdichten sich in alle Richtungen. Ich für meinen Teil wäre natürlich wie immer tausend Mal auf der falschen Fährte gewesen.

Das Ganze gepaart mit einer Fantasy-Welt ist schon mega. Leider empfand ich anfangs den Info-Dump als etwas erschlagend, gefühlt gab es da tausend neue Begriffe für Wesen, Völker, Orte und was nicht alles. Das hat mich etwas aus dem Konzept gebracht, hielt aber zum Glück nicht so lange an, dass es ernsthaft stören würde.

Die Truppe, die Sintha im Gasthaus, was im Klappentext schon erwähnt wird, begegnet, hat eine sehr coole Dynamik. Ich liebe es, wenn so ein eingespieltes Team mit grundverschiedenen Charakteren auf die Protagonisten trifft und sich dann eine Einheit ergibt, derer man selbst gern ein Teil wäre.

Das Abenteuer, was die Figuren zusammen erleben, wird nie langweilig, was ich Schreibenden immer sehr hoch anrechne. Am Ende war ich dann wegen der typischem Fehlkommunikation und des auch nur deshalb entstandenen Dramas etwas genervt, weil auch der Cliffhanger genau darauf baut. Für mich kein ganz runder Abschluss eines faszinierenden Buches, aber ich hoffe hier auf eine zufriedenstellende Auflösung im zweiten Band.

Veröffentlicht am 20.11.2023

Nicht ganz so gut wie Amelia

Für immer unter einem Himmel
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Für immer unter einem Himmel ist nicht mein erster Ausflug in die sprachliche Welt von Ashley Schumacher. Amelia war ein Jahreshighlight und so hoffte ich natürlich beim neusten Buch auf das selbe Ergebnis. ...

Für immer unter einem Himmel ist nicht mein erster Ausflug in die sprachliche Welt von Ashley Schumacher. Amelia war ein Jahreshighlight und so hoffte ich natürlich beim neusten Buch auf das selbe Ergebnis. Ich kann direkt spoilern, dass Anna und Weston es nicht ganz geschafft haben, den hohen Ansprüchen gerecht zu werden, aber mir dennoch ein allumfassendes Leseerlebnis spendierten.

Marchingbands sind ein schräges Konzept, finde ich. Bisher habe ich erst einmal in einem Jugendbuch intensiver darüber gelesen und fand es mehr als befremdlich, hier war das aber zum Glück nicht der Fall. Vielleicht ist nach ein paar Kapiteln Gewohnheit an den Gedanken eingetreten, jedenfalls mochte ich den musikalischen Aspekt, der der ganzen Love Story zugrunde liegt, sehr gern. Er ist ein Element, an dem sich Kreise schließen, zentral während der ganzen Geschichte und bedeutungsvoll am Anfang und am Ende. Einfach berührend, wenn ihr es lest, werdet ihr verstehen.

Anna und Weston sind trotz ihrer Gemeinsamkeiten manchmal wie Tag und Nacht. Der eine ist von der Gesellschaft abgestempelt und wird geradezu verteufelt, obwohl er einfach er selbst ist, die andere sitzt fest hinter strengen Regeln und dem Glauben ihrer Eltern, bis sie den Mut findet, auszubrechen. Beide sehnen sich nach Liebe und Anerkennung und finden sie im jeweils anderen. Wie die zwei zusammenfinden und sich verlieben, war einerseits wunderschön mit anzusehen, andererseits haben mich die Einflüsse, die von außen auf sie einprasseln, unglaublich wütend gemacht. Dass Menschen so engstirnig sein können, wie es hier der Fall ist, geht mir manchmal nicht in den Kopf, und hat meine positive Stimmung während des Lesens oft getrübt.

Natürlich sind die Steine, die der Beziehung in den Weg gelegt werden, ein essentieller Teil der bittersüßen Story. Es gibt auch Momente fürs Herz, keine Frage. Und die lassen einen sehr viel verzeihen, aber die gedrückte Stimmung, die zum Beispiel immer dann entsteht, wenn Annas Eltern ins Spiel kommen, hat dem Humor, der Liebe und der Freundschaft einen Dämpfer verpasst, der zwar im Klappentext angeteasert wurde, dessen Ausmaß mich aber überrascht hat.
Wenn man sich darauf einstellt, dass man eine herzzerreißende Love Story erhält und nicht nur Witz und Charme, sondern auch Trauer und Bitterkeit bekommt, dann ist man besser beraten als sich auf eine locker-leichte Liebesgeschichte zwischen zwei Jugendlichen zu freuen.

Mein Fazit:
Auch dieses Buch hat mir das Herz gebrochen, genau wie Amelia. Und auch dieses Mal konnte Ashley Schumacher es wieder flicken, allerdings sind kleine Risse zurückgeblieben. Die Geschichte von Anna und Weston ist so emotional, oft witzig und mitreißend, manchmal aber auch sehr niederschmetternd. Stellt euch auf eine Geschichte in, die nicht nur die Sonnenseiten des Lebens zeigt, sondern auch die Hoffnungslosigkeit und die Ablehnung, die einem manchmal begegnet. Lasst euch darauf ein, ihr werdet es nicht bereuen.

Veröffentlicht am 25.06.2023

Wieder ein großartiges Buch

The Last Piece of His Heart
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Emma Scott ist für mich eine der besten New Adult Autor*innen, die es gibt. Ich inhaliere jedes Buch, was ich von ihr zwischen die Finger kriege, mit Begeisterung, so auch dieses. Jedoch muss ich einräumen, ...

Emma Scott ist für mich eine der besten New Adult Autor*innen, die es gibt. Ich inhaliere jedes Buch, was ich von ihr zwischen die Finger kriege, mit Begeisterung, so auch dieses. Jedoch muss ich einräumen, dass es nicht zu den Highlights gehört, die ich sonst immer bei dieser Autorin erwarten konnte. Das war insofern schade, dass ich die Story gern extrem gehyped hätte, heißt aber natürlich nicht, dass das Buch deshalb gleich schlecht gewesen sein muss. Im Gegenteil, ich mochte auch diese Geschichte sehr.

Ronan und Shiloh sind grundverschiedene Personen, er dunkel und geheimnisvoll, sie kreativ und offen. Doch zusammen ergeben sie eine so verführerische Kombination, dass man die Funken geradezu sehen kann beim Lesen. Mich haben die zwei als Paar überzeugt, gerade weil sie so unterschiedlich sind. Was sie eint, ist ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und der Wille, für die, die sie lieben, alles zu tun was nötig ist, um sie zu schützen.

Wie man es kennt, steckt auch dieses Buch voller Emotionen, Geheimnisse und dramatischer Wendungen. Die Hauptfiguren kommen sich näher, während sie beide ihre ganz persönlichen Kämpfe austragen, und sie dabei zu beobachten und hinter ihnen zu stehen, war mir eine Freude. Man leidet in den düsteren Momenten mit ihnen, liebt in den hoffnungsvollen Szenen, freut sich über alle Fortschritte und weint über Verluste. Emma Scott hat einen ganz besonderen Stil, der die Lesenden mitten rein ins Geschehen zieht und am Ende emotional völlig fertig wieder loslässt.

Auch die Nebenfiguren lernt man entweder bedingungslos lieben oder aus tiefster Seele hassen, die Autorin zeichnet ihre Charaktere jedes Mal wunderbar vielschichtig und lebendig, egal ob Freund oder Feind. Das finde ich unheimlich beeindruckend und schätze ich am meisten an ihr.

Insgesamt ein wirklich gutes Buch mit sexy Szenen, wo aber auch das Gefühl nicht zu kurz kommt. Die Chemie der Hauptfiguren ist greifbar, beide für sich sind schon unendlich sympathisch. Zusammen entfachen sie ein Feuerwerk am Emotionen, was jedoch für meinen Geschmack immer noch hinter meinen schönsten Emma-Scott-Highlights zurückbleibt. Dennoch ein 4,5 Sterne Buch, was gerundet dann die volle Punktzahl erreicht.