Die Perspektive steuert den Inhalt.
J.B. Blackwood, erfolgreiche Autorin, Ende 30, steht kurz davor einen Preis für ihr Werk zu bekommen. Verheiratet mit dem 20 Jahre älteren Patrick. Kennengelernt an der Uni, der Klassiker: Er der schon ...
J.B. Blackwood, erfolgreiche Autorin, Ende 30, steht kurz davor einen Preis für ihr Werk zu bekommen. Verheiratet mit dem 20 Jahre älteren Patrick. Kennengelernt an der Uni, der Klassiker: Er der schon charismatische Professor, sie die junge Frau mit Ambitionen. Nun dreht sich der Wind. Sie, wie erwähnt, steht in der Blüte ihrer Karriere und seine beginnt zu schwinden. Die Ehe kriselt, also wird ihr Jahrestag zum Versuch zur Rettung. Und diese kommt dann auf der gemeinsamen Kreuzfahrt für ihn leider nicht, denn er geht über Board. (Keine Sorge, steht sogar auf dem Klappentext, daher nicht zu weit gespoilert…). Was nun?
Dieser Roman aus der Feder der australischen Autorin Stephanie Bishop, ist großartig erzählt und das ausschließlich aus der Perspektive der Protagonistin und ist dadurch ambivalent, sehr subjektiv und gibt dadurch auch nicht den vollen Einblick in die Gegebenheiten. Sehr geschickt macht die Autorin Stephanie Bishop dieses Spiel mit uns Leser:innen. Die Zweifel, wie sehr sie Opfer ist, wie stark sie unter seinem Verlust leidet, ihre wahren Umstände, machen sich beim Lesen immer wieder bemerkbar. Auch wie sie Dinge meinen könnte, da hochgradig interpretierbar.
Spannend und eine gute Unterhaltung. Ich hatte das Gefühl am Ende einen sehr stringenten Spannungsbogen und Aufbau zu erkennen. Sicherlich auch dem Fakt geschuldet, dass die Autorin auch Literaturwissenschaftlerin ist.
Ich mochte den Roman sehr gerne lesen und kann ihn einer Leserschaft empfehlen, die sich nicht scheut auch gerne mal hinter die Kulissen einer äußerlich gelungenen Ehe zu schauen.