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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2023

Die Betreuung für ein Geschwisterkind, viel Liebe und eine erdrückende Verantwortung

Sieben Tage Mo
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Mo und Karl sind Geschwister, 12 Jahre alt, Zwillinge und sie sind fast inmmer zusammen. Ihre Zuneigung zueinander ist groß und sie haben viel Spaß zusammen, oft zumindest. Denn sie sind ein sehr ungleiches ...

Mo und Karl sind Geschwister, 12 Jahre alt, Zwillinge und sie sind fast inmmer zusammen. Ihre Zuneigung zueinander ist groß und sie haben viel Spaß zusammen, oft zumindest. Denn sie sind ein sehr ungleiches Paar. Mo hat bei der Geburt einen Sauerstoffmangel erlitten und ist behindert. Grenzen kennt er nicht und wenn er etwas will, kann es schon mal heftig werden. Karl liebt seinen Bruder sehr und ist immer an seiner Seite. Er beschützt ihn, passt auf ihn auf. Das muss er tun, weil sein Vater aufgrund seiner Arbeit meist irgendwo weit weg unterwegs ist und seine Mutter als Krankenschwester auch nicht viel Zeit für die Betreuung aufbringen kann. Meistens möchte er es auch, weil es schön ist, mit Mo die Welt, seine Welt, zu erkunden. Aber manchmal ist es auch einfach sehr viel, sehr belastend und seine eigenen bescheidenen Wünsche bleiben auf der Strecke, mit dem Fahrrad durch die Gegend fahren, wenn man gerade Lust dazu hat, sich mit Freunden treffen und gar ein Date mit Nida, dem Mädchen, das er so mag. Dass er irgendwann mal eine letztendlich falsche Entscheidung trifft und das dies dann Folgen hat, was soll man sagen, ein 12-jähriger Junge, mit allem allein gelassen, zutiefst nachvollziehbar und eigentlich überhaupt nicht seine Schuld.
Ein schweres Thema, das diese Geschichte uns näherbringen will. Wie dies alles an uns herangetragen wird, einfach toll, sehr gut ausbalanciert, berührend. Man fühlt mit, man ist mit dabei, hat viel Hochachtung und fragt sich erst einmal, wo eigentlich die Eltern mit ihrer Verantwortung ihren beiden Söhnen gegenüber geblieben sind. Zuerst, denn auch das ist die besondere Qualität, mit der der Autor seine Geschichte erzählt. Auch die Eltern sind 'in Not'. Sie zerreissen sich zwischen Arbeit, denn auch der finanzielle Aspekt muss nun mal geschultert werden und gerade auch bei der Mutter, dem Wunsch, zuhause ihr behindertes Kind zu betreuen. Und die 'Ungerechtigkeit', die sie Karl aufbürden, auch sie ist ihnen bewusst, wenn sie sie auch die meiste Zeit verdrängen.
Dieses Buch, es gibt dem Thema und ganz vorne weg, den Menschen, die eine solche Situation zu meistern haben, eine Stimme, indem es Bewusstsein schafft für deren so ganz anderem Leben, dem, was sie schultern müssen, welch große Last es zu tragen gilt. Und ganz wichtig, es zeigt auch die, die anders sind und uns Dinge vorleben, die wir annehmen sollten und unser Leben bereichern können.
Sehr empfehlenswert, für alle.

Veröffentlicht am 28.12.2023

Ein Regenbogenschön zu sein, ist etwas ganz besonderes und gar nicht so leicht

Ria Regenbogen und die Wolkenmagie (Band 2)
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Ria Regenbogen, wer den ersten Band der Reihe gelesen hat, kennt sie ja schon ein bisschen. Aber es ist auch total ok, wenn man hier in Buch 2 ganz neu auf sie trifft. Ria ist ein Wetterling und lebt zusammen ...

Ria Regenbogen, wer den ersten Band der Reihe gelesen hat, kennt sie ja schon ein bisschen. Aber es ist auch total ok, wenn man hier in Buch 2 ganz neu auf sie trifft. Ria ist ein Wetterling und lebt zusammen mit ihrer Familie in Wetterlande, hoch in den Wolken. Bisher dachte sie, die Magie hätte sie vergessen, aber als dann herauskommt, dass es die mächtige Regenbogenmagie ist, die zu ihr gehört, ist sie natürlich überglücklich. Sie ist nun ein Regenbogenschön und das ist seit 1000 Jahren nicht mehr vorgekommen. Ihre Magie ist mächtig, aber bei Ria ist sie gut aufgehoben, weil sie einfach ein nettes Wesen hat und mit ihren Fähigkeiten auf jeden Fall nur Gutes tun will. Doch dazu muss sie diese erst einmal richtig beherrschen und beim Üben dafür geht so einiges schief. Das ist dann auch der Grund, warum alle anderen gerade sie verdächtigen, für all die merkwürdigen Dinge verantwortlich zu sein, die gerade so vorgehen in ihrer Welt. Ria war das natürlich nicht, aber die einzige Möglichkeit, dies zu beweisen, liegt darin, den wahren Bösewicht zu finden. Und so macht sie sich mit ihren Freunden, die ganz fest zu ihr halten, auf den Weg, mitten hinein in ein spannendes, wunderbar fantastisches Abenteuer, in dem es jede Menge zu erleben gibt.
Einfach nur toll, diese Geschichte, unheimlich kreativ gestaltet, in einfach allen Bereichen. Allein die herrlichen Wortschöpfungen, das bringt so manchen Lacher, auch bei den Erwachsenen. Man ist sofort voll mit dabei in dieser wettermagischen Welt und begleitet die sehr sympathische Hauptfigur auf ihrem Weg, mit all den wolkig fluffigen Wesen, die es zu retten gilt. Aber das macht Ria schon. Und es wird auf jeden Fall nicht ihr letztes Abenteuer sein, dafür ist ein Regenbogenschön einfach zu besonders und die Fantasie der Autorin auch.

Veröffentlicht am 27.12.2023

Achtung, auch bei dir sind es die Dubties und die sind doch an allem schuld, oder?

Lilo und die Dubties
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Hallo, hereinspaziert, gleich mit der ersten Seite fallen wir mitten hinein, in die Dubtieswelt. Das ist eigentlich erst einmal das Zuhause von Lilo und ihrer Familie, aber eben nicht nur. Lilo ist ein ...

Hallo, hereinspaziert, gleich mit der ersten Seite fallen wir mitten hinein, in die Dubtieswelt. Das ist eigentlich erst einmal das Zuhause von Lilo und ihrer Familie, aber eben nicht nur. Lilo ist ein sehr nettes Kind und sie mag Spaß. Kleine Streiche gehören da natürlich dazu, aber irgendwas läuft aus dem Ruder. Denn die Lustigkeiten werden immer mehr und Lilos Eltern finden daran überhaupt nichts mehr lustig. Da ist richtig Ärger angesagt. Aber Lilo war es ja gar nicht. Es waren die Dupties, kleine bunte zu jedem Spaß aufgelegte koboldige Wesen, die manchmal auch nicht wissen, wann es genug ist. Aber ganz prinzipiell meinen sie es nur gut und wollen einfach dem Leben mehr Lachen geben. Doch man bekommt sie kaum zu Gesicht und so glauben Lilos Eltern ihrer Tochter nicht und es gibt mächtig Streit, so schlimmen Streit, dass Lilo einfach weglaufen will, von Daheim.
Was für eine spaßige quirlige Duptieslustige Geschichte, in der es herrlich bunt, lebendig und turbulent zugeht, irgendwie auch überraschend echt, so direkt aus dem Leben mit Kindern und mit Eltern. Denn die Geschichte ist aus Kindersicht erzählt und das gibt einem bei der ein oder anderen Situation als Erwachsenem durchaus zu denken. So fühlt sich das also an, so sieht das vielleicht auch mein Kind. Und es ist durchaus auch ernst, was hier passiert und authentisch, weil wir alle schon mal eine Situation erlebt haben, die Emotionen hervorbringt, die dann zu mehr werden können, aber hoffentlich eben nie tun. Und damit das mit dem Ernst nie wirklich so richtig 'blöd' wird, sind natürlich die Dupties da. Die sind bei uns inzwischen so richtig seßhaft geworden und sorgen dafür, dass man das ein oder andere dann doch etwas lockerer nimmt.
Danke Dupties!

Veröffentlicht am 19.12.2023

Spannendes Jugendbuchabenteuer mit Zeitreisefaktor

Das Zeitportal (Band 2) – Entführt in die Vergangenheit
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Felix, Jonas, Nina und Anton sind dicke Freunde. Doch eines Tages ist Felix einfach verschwunden. Liegt da vielleicht eine Entführung vor? Auf jeden Fall braucht Felix Hilfe und so machen sich die drei ...

Felix, Jonas, Nina und Anton sind dicke Freunde. Doch eines Tages ist Felix einfach verschwunden. Liegt da vielleicht eine Entführung vor? Auf jeden Fall braucht Felix Hilfe und so machen sich die drei auf die Suche. Einen ersten sehr verwirrenden Hinweis bietet sein Bild in einem Jahrbuch von 1961. Ist er per Zeitreise dort gelandet? Seine Freunde sind davon überzeugt und reisen ihm nach. Dort finden sie Felix dann auch. Aber das ist erst der Anfang eines spannenden, sehr unterhaltsamen Abenteuers, das uns zusätzlich auch noch etwas Geschichte mit auf den Weg gibt. Wer weiß heute schon noch etwas vom 'Kalten Krieg'.
Zeitreisen ist wirklich nicht ohne, das kann richtig dramatisch werden und die Folgen, gefährlich für die ganze Menschheit, wenn man nicht aufpasst. Aber so gute Freunde bekommen das schon hin. Und das Ergebnis, ein tolles Buch, das voll überzeugt.
Und was die vier hier gelernt haben, können sie ja dann bei ihrem nächsten Zeitreisetrip einsetzen. Ich bin mir sicher, es wird ein nächstes Abenteuer geben.

Veröffentlicht am 19.12.2023

Ein College-Roman, der mehr zu bieten hat

Flüchtige Freunde
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Leda fühlt sich am College, dank ihrer Mitgliedschaft in einer Studentinnenverbindung, gut eingebunden und ihre Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Familie wird so, zumindest oberflächlich, gestillt. Ihre ...

Leda fühlt sich am College, dank ihrer Mitgliedschaft in einer Studentinnenverbindung, gut eingebunden und ihre Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Familie wird so, zumindest oberflächlich, gestillt. Ihre eigene Mutter ist vor einiger Zeit gestorben und den Verlust und die Gefühle drumherum hat sie, eher unterbewusst, tief in sich selbst vergraben. An Halloween zieht sie mit ihren Verbindungsschwestern los und lässt es krachen. Als sie am nächsten Tag ziemlich lädiert zu sich kommt, weiß sie so gut wie nichts mehr von der zurückliegenden Nacht. Allerdings stellt sich sehr bald heraus, dass ein Mädchen mit Namen Charlotte seither verschwunden ist. Und Leda glaubt, sie irgendwann letzte Nacht getroffen zu haben. Während auf dem Campus Suchaktionen starten und man allmählich von etwas richtig Schlimmem ausgeht, macht sich Leda, mit einem Hang zur Obzession, auf eigene Faust daran, Ledas Spuren zu folgen.
Diese Geschichte, sie bietet, im positiven Sinne, nicht das Übliche, was man so von einem College-Roman erwartet. Liebe, Alkohol, Drugs, auch das ist natürlich dabei, aber der Fokus liegt auf Leda selbst und auf der Entwicklung, die sie während ihrer Suche, durchlebt. Sie gibt, ganz langsam, ihre vor allem für die Außenwelt aufgesetzte Haltung auf, gesteht sich ein, wie traumatisiert sie vom Tod ihrer Mutter ist, einen Vater hat es nie gegeben, und sie lässt 'Heilung' zu. Vieles, was in diesem Roman passiert, findet innen statt und so sind wir der jungen Leda sehr nah, wenn sie auf ihre ganz persönliche Reise geht. Das Alles geht angemessen mit der tatsächlichen Handlung einher und nimmt auch Themen wie sexueller Consens und den öffentlichen Umgang mit sexuellem Missbrauch auf.
Ein tolles Buch, das damit punktet, Überraschendes zu bieten und sich angenehm von den üblichen College-Romanen abhebt.