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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2024

Eine weibliche Sicht auf die Liebe und das Leben

Wilde Minze
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Oft werden in Romanen und Geschichten die Standards angenommen, wie Mann findet Frau oder Frau verliebt sich in Mann. Hier ist es endlich mal ein anderes Setting und wirklich nett gemacht. Denn die beiden ...

Oft werden in Romanen und Geschichten die Standards angenommen, wie Mann findet Frau oder Frau verliebt sich in Mann. Hier ist es endlich mal ein anderes Setting und wirklich nett gemacht. Denn die beiden Protagonistinnen Der Roman der Amerikanerin Nina Lacour ist ihr Erwachsenen-Romandebüt, da sie bisher für Jugendliche schrieb. Daher kein erstes Buch, aber der erste Roman für Erwachsene.
In diesem Roman geht es um zwei sehr unterschiedliche Frauen, die kennen und lieben lernen. Sie wachen an der Situation und aus ihrer Vergangenheit heraus. Sara,
Emilie ist Floristin und kommt aus bürgerlichen Verhältnissen. Von ihren Eltern mit wenig Aufmerksamkeit bedacht, da ihre Schwester immer mehr Hilfe als Drogensüchtige brauchte. Sara, die mit 17 Jahre in Elternhaus verlassen hat um sich aus dem armen Kleinstadtmilieu zu entfernen.
Der Roman ist zwar eine Liebesgeschichte, aber aus meiner Sicht stehen die Verletzungen und die Vergangenheitsbewältigung im Vordergrund. Wird doch auch immer wieder in die Vergangenheit gesprungen.
Insgesamt ein gutes Buch, aber mich hat es nicht zu 100% überzeugt.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Sie richtet den Blick nach Innen - eine Analyse

Pick me Girls
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Bei diesem Buch war die Erwartungshaltung hoch, ist doch Sophie Passmann eloquent, weiß wie man gegen einen Standpunkt argumentiert und drückt oft ein Gefühl aus, was wir Frauen haben, aber nicht so recht ...

Bei diesem Buch war die Erwartungshaltung hoch, ist doch Sophie Passmann eloquent, weiß wie man gegen einen Standpunkt argumentiert und drückt oft ein Gefühl aus, was wir Frauen haben, aber nicht so recht benennen können. Daher: Messlatte sehr hoch!
Dann kam dieses sehr persönliche Buch: Pick me girls. Und zu meiner Schande…da ist sie wieder diese Scham…. muss ich zugeben, dass ich nicht mal wusste was ‚pick me girls‘ sind/waren… Aber dafür ist das regelmäßige Lesen ein Segen, es gibt immer wieder was zu lernen, hilfreich oder auch nicht.
Dieses Buch ist sehr persönlich und lässt uns Sophie Passmann noch mal aus einem weiteren sehr intensiven Blickwinkle wahrnehmen. Bewundernswert, wer schon so stark in der Öffentlichkeit steht so tief in der eigenen Kindheit und Jugend zu wühlen und das auf diese Weise zu dokumentieren. Oder ist das (m)eine alte weibliche Prägung der Perfektion, dass so was unter Verschluss bleiben sollte?
Ein Buch in dem Sophie Passmann aus ihrer Ich-Perspektive reflektiert, analysiert, Kluge Bemerkungen fallen lässt und das in ihrer unverkennbaren Art. Auch wenn der Text sehr nach Innen gerichtet ist und keine feministische Kampfansage, nehme ich einiges mit und reflektiere meine eigenen Handlungen und was mich prägte.

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Veröffentlicht am 22.09.2023

Hinter die Fassade schauen

Die schönen Jahre
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Wir begeben uns in das Italien, nach Rom der 80er Jahre und treffen auf ein ungleiches Freundinnen-Paar. Mehr geboren aus der Not heraus als aus tiefer Zuneigung. Denn die eine neidet der anderen ihr Leben ...

Wir begeben uns in das Italien, nach Rom der 80er Jahre und treffen auf ein ungleiches Freundinnen-Paar. Mehr geboren aus der Not heraus als aus tiefer Zuneigung. Denn die eine neidet der anderen ihr Leben und ihr Geld. Federica kommt aus einem gut situierten Elternhaus und hat die schönste Schwester weit und breit, Livia. Die Erzählerin ist arm und möchte genauso wie die andere begehrt und geliebt werden.
Jahre später, die beiden sind mittlerweile in ihren besten Jahren angekommen und hatten 30 Jahre lang keinen Kontakt, prallen ihre zurückgelassenen jugendlichen Persönlichkeiten gegen einander in der Gegenwart und bringen Unruhe. Eine Aufarbeitung, eine Reibung, eine Auseinandersetzung beginnt. Wo doch die Erzählerin mittlerweile eine berühmte Schriftstellerin ist, bleibt doch der Funken Unsouveränität zurück und eine Bitterkeit des Ruhms. Federica pflegt mittlerweile ihre Schwester und hat die offenen Arme verloren, die aus ihr in der Jugend die Anziehungskraft ausmachte.
Der Roman entblättert nach und nach die Beziehung der beiden. Wie sie zueinander standen, was sie verbindet und entzweit. Traumatische Erlebnisse paaren sich mit Entfremdung.
Kein leichter Tobak und auch sprachlich an der ein und anderen Stelle nicht so einfach verdaubar, gibt auch diese uns Raum für Interpretation – wie es auch zwischen den beiden viele Leerstellen im Ungesagten gibt.
Gut übersetzt wurde dieser in Italien hochgelobte Roman von Christiane von Bechtholsheim.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Dorfidyll mit fatalen Ansichten

Rotwild
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Mich hat der erste Band der Reihe in den Bann gezogen und ich konnte das „Fuchsmädchen“ nicht weglegen. Mir hat besonders der Schreibstil von Maria Grund gefallen und das tut er auch wieder in „Rotwild“. ...

Mich hat der erste Band der Reihe in den Bann gezogen und ich konnte das „Fuchsmädchen“ nicht weglegen. Mir hat besonders der Schreibstil von Maria Grund gefallen und das tut er auch wieder in „Rotwild“. Landschaften zeichnen sich vor dem inneren Auge und der ermittelte Fall lässt die Seiten nur so fliegen. Aber dieser Krimi ist nicht so gelungen wie Band 1 aus meiner Sicht. Gut, aber nicht so herausragend. Und was hier aus meiner persönlichen Sicht auch zum Tragen kommt, ist die Abfolge der Krimis ist entscheidet um die Ermittlerin zu verstehen.
Wir treffen wieder auf Sanna Berling und ihre Partnerin Eir Pedersen, es ist einiges an Zeit ins Land gegangen seit den Ermittlungen zum Fuchsmädchen und nun trifft Sanna auf einen sterbenden jungen Mann auf einer verlassenen Farm, der mit Wunde bedeckt ist. Sie und ihre ehemalige Kollegin Eir nehmen die Ermittlungen auf.
Die Spannungskurve steigt positiv an und dann flacht sie ab und gibt dem Privatlieben der Ermittlerinnen sehr viel Raum um dann den Fall mit Pauken abzuschließen.
Ich werde trotzdem den dritten Band lesen, da ich noch Hoffnung habe, dass dieser wieder so gut wird wie das Fuchsmädchen!

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Sprache ist das Fundament für alle Lebensbereiche

Sprachbildung für alle!
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Ohne größere Erwartungshaltung habe ich mich der Streitschrift ‚Sprachbildung für alle!‘ gewidmet und blieb leider etwas ratlos zurück. Denn für mich ist eine Streitschrift ein Text der aufwühlen sollte, ...

Ohne größere Erwartungshaltung habe ich mich der Streitschrift ‚Sprachbildung für alle!‘ gewidmet und blieb leider etwas ratlos zurück. Denn für mich ist eine Streitschrift ein Text der aufwühlen sollte, ein Text der uns aus unserer Komfortzone zieht und eine radikal andere Richtung einschlägt als das althergebrachte. Also, doch eine Erwartung gehabt, die nicht erfüllt wurde.
Was die 60 Seiten aber wirklich für mich taten, ist eine Ordnung der gegenwärtigen Sprachdebatte. Es ist aus meiner Sicht eher ein Essay über die aktuelle Situation, eine Einordnung und eine richtungsweisende Schrift, was sich ändern sollte. Was mir zum Schluss fehlte, war deine richtungsweisende Idee, die uns weiterbringt.
Juliana Goschler hat hier einen eher nüchternen Fachtext geschrieben und sich nicht zu reißerischen Äußerungen verleiten lassen, was dem Ganzen entsprechend weniger Dynamik, dafür mehr Seriosität verleiht. Immer wieder mit Beispielen durchzogen, macht sie ihre Standpunkte deutlich und untermauert faktisch.

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