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Veröffentlicht am 27.12.2023

Ostfriesischer Weihnachtskrimi

Der Weihnachtsmannkiller
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Mit Weihnachten hatte er nichts am Hut. Er wollte die Reihen der Weihnachtsmänner lichten. Da im Dezember oft die Erde gefroren war, machte es Schwierigkeiten die Leiche zu entsorgen und er schuf Platz ...

Mit Weihnachten hatte er nichts am Hut. Er wollte die Reihen der Weihnachtsmänner lichten. Da im Dezember oft die Erde gefroren war, machte es Schwierigkeiten die Leiche zu entsorgen und er schuf Platz in seiner Tiefkühltruhe. Im letzten Jahr verschwand Hermann Volks und seine Frau war fest überzeugt, dass ihr Mann tot war, doch da keine Leiche auftauchte, galt er weiterhin als vermisst. Da noch mehr Männer verschwunden waren, vertrat Ann Kathrin Klaasen die These, dass ein Serienkiller in Norden mordet. Alle die vermissten Männer haben in der Adventszeit sich als Weihnachtsmann oder Nikolaus verkleidet. Jeder, der in Norden den Weihnachtsmann spielte, war in Gefahr.

Ich muss gestehen, bei den Krimis von Klaus-Peter Wolf liebe ich die Hörbuchversion. Da der Autor die Hörbücher selbst spricht, werden sie für mich zu etwas Besonderen und ich habe den Eindruck einer persönlichen Autorenlesung. Beim Hören bin ich schnell mitten im Geschehen, treffe alte Bekannte wieder und fühle mich dazu gehörig.

Der Erzählstil hat mir wieder gut gefallen. Gekonnt spielt Klaus-Peter Wolf mit Worten und äußert Gesellschaftskritik, so dass es jedes Mal für mich ein Genuss ist, dem Hörbuch zu folgen. Mein Kopfkino wird bei vielen Passagen des Krimis aktiviert und entlockt mir ein Schmunzeln, stellenweise hätte ich mir aber doch mehr Spannung gewünscht. Trotzdem hat mit das Hörbuch wieder amüsante Stunden bereitet.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Der Wunsch zu helfen

Wie ein Stern in mondloser Nacht
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Henni kommt aus ärmlichen Verhältnissen, doch sie muss für ihre kranke Mutter putzen gehen, lieber hätte sie für eine bessere Zukunft gelernt. Ed kommt aus einer gut situierten Familie und möchte mehr ...

Henni kommt aus ärmlichen Verhältnissen, doch sie muss für ihre kranke Mutter putzen gehen, lieber hätte sie für eine bessere Zukunft gelernt. Ed kommt aus einer gut situierten Familie und möchte mehr über das Leben der Armen erfahren. Beide werden ein Paar, doch dann zerbricht die Freundschaft. Ed geht zum Studieren nach Cambridge und Henni beginnt eine Ausbildung zur Hebamme. Schnell stellt Henni fest, dass die Schere zwischen Arm und Reich in den fünfziger Jahren immer mehr auseinander klafft. Aus Not setzen verzweifelte Mütter ihre Neugeborenen aus oder töten sie. Henni will diesen Müttern helfen und stellt eine Apfelsinenkiste in den Hinterhof ihres Geburtshauses auf. Die erste Babyklappe ist entstanden.

Die Geschichte wird abwechselnd durch zwei Handlungsstränge erzählt. Beim Lesen begleiten wir Henni in dem Zeitraum von 1947 bis 1956 in Berlin und erfahren viel über die Nöte der Mütter, denn Kinder führten oft zum Verarmen der Familien. Im Jahr 2000 spielt der zweite Erzählstrang. Hier treffen wir auf die Journalistin Liv, die selbst ein Findelkind ist und mehr über ihre leiblichen Eltern herausfinden möchte.

Das Cover passt perfekt zum Buch. Der Schreibstil von Marie Sand ist sehr bildhaft und detailliert. Man kann sich gut in Henni hineinversetzen und ihre Beweggründe für die Babyklappe nachvollziehen. Es ist spürbar, dass sie menschlich das Richtige für die Mütter und Babys tun möchte und um dieses Ziel zu erreichen, über sich selbst hinaus wächst. Eine berührende Geschichte, die zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 12.08.2023

Vermittelt Hannover-Flair

Der Tote im Zoo
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Die Kommissarin Inga Haarmann hat ihre Dienststelle gewechselt. Der erste Fall führt sie in den Hannoverschen Zoo. Ein toter Tierpfleger gibt Rätsel auf und was hat es mit dem verschwundenen Zirkusschwein ...

Die Kommissarin Inga Haarmann hat ihre Dienststelle gewechselt. Der erste Fall führt sie in den Hannoverschen Zoo. Ein toter Tierpfleger gibt Rätsel auf und was hat es mit dem verschwundenen Zirkusschwein Daphne auf sich?. Als dann noch seltsame Aufzeichnungen im Notizbuch des Tierpflegers auftauchen, ist die Verwirrung groß. Inga kommt dem Geheimnis Stück für Stück näher und eine Spur führt sie nach Südfrankreich.

Schnell bin ich mit der neuen Ermittlerin Inga Haarmann warm geworden. Wechselnde Erzählstränge und unerwartete Wendungen brachten meine Ermittlungen durcheinander.

Mir hat dieser Krimi spannende Lesestunden bereitet und Hannover-Flair vermittelt.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Auf der Suche nach einem besseren Leben

Strahlend schöner Morgen
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„Strahlend schöner Morgen“ ist nicht nur ein Roman, sondern auch eine sozialkritische Reportage. Es werden sehr viele fiktive Einzelschicksale beschrieben, die alle auf der Suche nach einem besseren Leben ...

„Strahlend schöner Morgen“ ist nicht nur ein Roman, sondern auch eine sozialkritische Reportage. Es werden sehr viele fiktive Einzelschicksale beschrieben, die alle auf der Suche nach einem besseren Leben sind. James Frey widmet einigen Personen nur kurze Passagen, andere Menschen kommen öfter vor und ihr Lebensweg wird über einen längeren Zeitraum geschildert. Zu diesem Kreis gehören:
Old Man Joe, ein Obdachloser, der nachts in einer Tankstelle auf der Toilette übernachten darf und am Morgen den Sonnenaufgang am Strand betrachtet. Er ist glücklich, wenn er am Tage genug Geld erbetteln kann, um sich seine Ration Chablis zu kaufen.
Die mexikanischen Einwanderer Jorge und Graciella, die glücklich über die Geburt ihrer Tochter Esperanza auf amerikanischen Boden sind und ein angenehmeres Leben suchen. Der Werdegang von Esperanza wird erzählt, die als Hausmädchen bei einer tyrannischen Chefin arbeitet und sich in deren Sohn verliebt.
Dylan, der Maddie vor ihren gewalttätigen Eltern schützen will und sich mit ihr auf den Weg in eine bessere Zukunft macht.
Der erfolgreiche Schauspieler Amberton Parker, der nach außen eine Bilderbuchfamilie verkörpert, aber in Wahrheit homosexuell ist und am Ende an einer nicht erwiderten Liebe zerbricht.
Die Kapitel über die vielen Schicksale der Personen werden immer wieder unterbrochen durch kurze Informationen über Los Angeles. Es beginnt mit der Entstehung und Entwicklung der Stadt und einzelner Bezirke. Dann fließen Fakten und Daten zu unterschiedlichen Themen wie Gewalt, Drogen, Kriminalität, Armut, verstopfte Straße, Urlauber, Reichtum und Ruhm ein.
Trotz der vielen wechselnden Abschnitte lässt sich das Buch flüssig lesen. Die Geschichten sind sehr unterschiedlich geschrieben, mal liebevoll und warmherzig, dann wieder hart und brutal.
Ein sehr bewegendes und informatives Buch.

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Schatten der Vergangenheit

Der Ruf der Highlands
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Im Prolog des Buches wird der Leser eingeführt in die beginnende Fehde zwischen zwei schottischen Familienclans. Zwei Männer streiten um eine Frau, der Kampf endet für einen tödlich.

Dann erfolgt ein ...

Im Prolog des Buches wird der Leser eingeführt in die beginnende Fehde zwischen zwei schottischen Familienclans. Zwei Männer streiten um eine Frau, der Kampf endet für einen tödlich.

Dann erfolgt ein Zeitsprung nach Edinburgh ins Jahr 1913. Lili Campell, eine engagierte Lehrerin, übt mit ihrer Schülerin Isobel Munroy einen Schwerttanz für die Schulveranstaltung ein. Auf der Feier lernt sie den Vater des Mädchens, den reichen Baronet Sir Niall Munroy, der Witwer ist, kennen und ist von ihm begeistert. Doch sie unterdrückt ihre Gefühle, denn Lili kommt aus ärmlichen Verhältnissen. Ihre Mutter ist Köchin und ihr Vater ist vor ihrer Geburt verstorben. Eine Verbindung zwischen diesen unterschiedlichen Kreisen scheint aussichtslos.

Doch Sir Niall Munroy bleibt hartnäckig und so reist Lili nach dem Tod ihrer Mutter mit Niall und seiner Tochter Isobel zum Familiensitz in die Highlands, um zu heiraten. Sie wird von der Familie nicht mit offenen Armen aufgenommen. Es gibt Geheimnisse im Hause Munroy, über die nicht offen gesprochen werden. Sie klingen durch in halben unvollständigen Sätzen.

Eine zu Herzen gehende historische Liebesgeschichte, da man bereits ahnt, dass der Baronet und Lili zu den verfeindeten Familien gehören und die Schatten der Vergangenheit einen Einfluss auf das weitere Geschehen haben werden.

Der Roman lässt sich flüssig lesen. Die Beschreibungen vom Brauchtum der Highlands und die Landschaft sind gut skizziert ohne zu ausschweifend zu werden. Die Protagonistin Lili empfand ich sehr sympathisch und beim Lesen war ich neugierig, wie sich ihre Verbindung mit dem Baronet weiterentwickelt. Obwohl vieles vorhersehbar war, war ich von der Geschichte gefesselt und habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen. Eine entspannende Lektüre über Liebe, Hass und Familienintrigen im schottischen Hochland.

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