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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2023

Das ganze Leben ist eine Reality-Show

Spiel der Lügner
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Zum Inhalt:
Sieben Teilnehmer eines neuen Fernsehformats denken, dass sie an einer Survival-Show teilnehmen. Doch dann verkündet die Moderatorin, dass es um ihre intimsten Geheimnisse gehen soll. Die Preisgabe ...

Zum Inhalt:
Sieben Teilnehmer eines neuen Fernsehformats denken, dass sie an einer Survival-Show teilnehmen. Doch dann verkündet die Moderatorin, dass es um ihre intimsten Geheimnisse gehen soll. Die Preisgabe dieser Geheimnisse könnte Leben zerstören, - und bald passiert genau das. Ein Leben wird zerstört.

Mein Eindruck:
Zum zweiten Mal führt uns Clare Mackintosh nach Wales, um der dortigen Polizistin Ffion beim Ermitteln über die Schulter zu gucken, zum zweiten Mal von Leo Brady unterstützt. Die Autorin spinnt nicht nur die komplizierte Beziehung zwischen den beiden Polizisten und Ffions Familiengeschichte weiter, sondern präsentiert eine spannende und kurzweilige Mörderjagd. Obwohl sie die verantwortliche Person dann relativ früh präsentiert, ist durch das Drumherum noch genügend Futter für interessante Wendungen zum Schluss.
Am meisten Spaß macht jedoch die Entlarvung des angeblichen "Reality"-TV, welches mit Realität genauso viel zu tun hat, wie ein Ochse mit der Milchabgabe: Ein gewisser äußerer Rahmen täuscht etwas vor, was nicht existiert und hinter die Fassade kann nicht jeder blicken.
Gelungen ist der Schluss, der eine perfekte Öffnung für weitere Fälle mit den Ermittlern sein kann - alten wie neuen. Dass auch diese ohne handwerkliche Fehler in Hinsicht auf die Arbeit der Polizei funktionieren wird, kann Mackintosh als Kommissarin garantieren.

Mein Fazit:
Nicht übertrieben, sondern lebensecht

Veröffentlicht am 29.12.2023

Die erste Liebe vergisst man nie

Herzschuss
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Zum Inhalt:
Der Abgeordnete Gansel wird tot aufgefunden. Leo Kreuthner, Polizist der besonderen Art, verwickelt sich in Widersprüche und wird dadurch zum Verdächtigen. Nicht nur war Gansel mit Leos Jugendliebe ...

Zum Inhalt:
Der Abgeordnete Gansel wird tot aufgefunden. Leo Kreuthner, Polizist der besonderen Art, verwickelt sich in Widersprüche und wird dadurch zum Verdächtigen. Nicht nur war Gansel mit Leos Jugendliebe verheiratet, - er spielte ihr auch noch übel mit und Leo hatte davon nicht nur Kenntnis, sondern eine belegbare Auseinandersetzung mit Gansel. Kommissar Wallner glaubt jedoch nicht wirklich an die Täterschaft Leos und bietet sein gesamtes Können auf, um den wahren Täter zu finden.

Mein Eindruck:
Mei, was ist das wieder schön, in Miesbach zu weilen. Obwohl Föhr seinem Schema treu bleibt, einen Fall auf der Vergangenheit aufzubauen. wird es nie langweilig. Dafür sorgen der bayrische Wortwitz und das lieb gewordene Dauerpersonal wie Wallners Opa Manfred oder die halbseidenen Typen aus der Mangfall-Mühle. Doch auch mit neuen Personen beweist der Autor ein glückliches Händchen und die einerseits zielstrebige, aber andererseits auch mit großer Schlagfertigkeit gesegnete neue Vorgesetzte wird bestimmt auch in folgenden Krimis noch einiges an Herzrasen bei Wallner auslösen; sei es aus beruflichen, möglicherweise aber auch aus privaten Gründen.
Der Krimi ist gut strukturiert und auch wenn gewiefte Leser auf die verantwortliche Person kommen sollten, ist das Motiv zwar glaubhaft, aber nicht unbedingt erwartbar.

Mein Fazit:
Niederbayern zum Niederknien

Veröffentlicht am 27.12.2023

Perfekte Thriller-Unterhaltung

London Rules
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Zum Inhalt:
Roddy Ho ist verliebt in Kim, eine absolute Traumfrau. Und so interessiert an Roddys Fähigkeiten, dass er ihr gerne alle seine Geheimnisse verrät. Kurz danach passiert vieles auf der britischen ...

Zum Inhalt:
Roddy Ho ist verliebt in Kim, eine absolute Traumfrau. Und so interessiert an Roddys Fähigkeiten, dass er ihr gerne alle seine Geheimnisse verrät. Kurz danach passiert vieles auf der britischen Insel, was den Geheimdienst auf Touren bringt. Und zum Geheimdienst gehört auch dessen Dependance im Sloagh House...

Mein Eindruck:
Schon das Ende seines ersten Kapitels führt dazu, dass einem der Mund offen steht (wenn man NICHT den Klappentext verinnerlicht hat) und genau das ist das, was man an Mick Herron schätzen muss: Er brilliert nicht nur mit wunderbaren Charakteren (wobei egal ist, ob sie sympathisch oder nicht sind), sondern ist ebenso virtuos in Wortwahl (hier auch ein Dank an die Übersetzung) und dem kreieren von Settings. Durch die Angewohnheit, seine Agenten über die Klinge springen zu lassen, falls ihm danach ist, hält Herron seine Leser unter Dauer(an)spannung.
Wie er dazu die momentane politische Lage in Großbritannien einbindet und mit seinem jeweiligen Personal bespielt, sucht in der Krimilandschaft Ihresgleichen. Der dabei immer wieder aufblitzende, typisch britische, schwarze Humor ist die Kirsche auf der Torte.

Mein Fazit:
Großartig, jedes weitere Wort ist verschwendet

Veröffentlicht am 26.12.2023

Beförderung

Stille Falle
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Zum Inhalt:
Nach einer Intrige ihrer einflussreichen Mutter und eines rachsüchtigen Kollegen wird Leo Asker versetzt. Jetzt ist sie zwar Abteilungsleiterin, aber nicht der Abteilung Kapitelverbrechen, ...

Zum Inhalt:
Nach einer Intrige ihrer einflussreichen Mutter und eines rachsüchtigen Kollegen wird Leo Asker versetzt. Jetzt ist sie zwar Abteilungsleiterin, aber nicht der Abteilung Kapitelverbrechen, sondern der für hoffnungslose Fälle. Doch Leo wäre nicht Leo, wenn sie sich einfach auf das Abstellgleis schieben lassen würde. Denn ausgerechnet in einer Miniatur-Eisenbahnlandschaft finden sich Hinweise auf Vermisstenfälle und auch der neueste ist dabei, an dem sich die alten Kollegen die Zähne ausbeißen.

Mein Eindruck:
Was für ein guter Einfall für eine neue Serie! Das Personal wächst einem sofort ans Herz, die typisch schwedischen Einflüsse werden perfekt in Szene gesetzt und ein bisschen was an Romantik findet sich ebenfalls. Unter dem Aspekt, dass Anders de la Motte für die Polizei gearbeitet hat, kann man zusätzlich davon ausgehen, dass die Schilderungen der Vorgänge nicht völlig abseits der Wirklichkeit beschrieben werden. Die Prepper-Szene ist in Schweden ein großes Thema und dass die Menschen auf dem Land ihre Probleme auch einmal rustikal lösen, ist ebenfalls Kennern der Szene bekannt.
De la Motte schafft es sogar, dass die Vergangenheit von Leo Asker einen um sie bangen lässt, obwohl sie diese natürlich überlebt haben muss.
Der unterschwellige Humor und die starke Protagonistin lassen darauf hoffen, dass der in Schweden schon erschienene, zweite Teil schnell auf den Markt kommt, - ein boshafter Cliffhanger zum Schluss füttert dazu perfekt an.

Mein Fazit:
Spannend, interessante Charaktere und mit schwarzem Humor gewürzt - einfach nur perfekte Krimiunterhaltung

Veröffentlicht am 23.12.2023

Magisch

Threads of Power
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Zum Inhalt:
Die Welt besteht aus vier Teilen, die jeweils unterschiedlich stark mit Magie gesegnet sind. Die Türen, durch die früher eine Verbindung zwischen den Teilen bestand, scheinen zerstört. Doch ...

Zum Inhalt:
Die Welt besteht aus vier Teilen, die jeweils unterschiedlich stark mit Magie gesegnet sind. Die Türen, durch die früher eine Verbindung zwischen den Teilen bestand, scheinen zerstört. Doch diese Barrikaden werden fragil.

Mein Eindruck:
"Threads of Power" ist der erste Teil einer Trilogie, die auf einer vorherigen (Weltenwanderer) aufbaut. Doch auch ohne Kenntnis dieser Bücher ist es möglich, sich - wenn auch ein bisschen holprig - in der fantastischen Welt der vier Londons einzufinden. Und wenn man sich erst einmal eingelesen hat, wird man mit einer überbordenden Fülle an magischen Möglichkeiten überschüttet. Dabei gestaltet Schwab ihre Geschichte wunderbar undurchsichtig, so dass Freund oder Feind, Gefährte oder Verräter, Gut oder Böse nicht immer direkt klar sind und in Teilen bis zum Schluss undurchsichtig bleiben. Spannende Teilstücke halten sich die Waage mit humorvollen, Liebes- wechseln sich ab mit Kampfszenen und Kinder werden behütet oder beißen sich durch eine feindliche Umgebung. Dabei stattet die Autorin sämtliche Charaktere mit Tiefe aus, so dass man selbst an Bösewichtern eine gewisse Freude haben kann. Ebenfalls gefällt, dass trotz sehr offenem Ende nicht das Gefühl vorherrscht, dass man auf das nächste Buch angefüttert werden soll und lange hungrig bleiben muss...
... nun ja, nicht völlig....

Mein Fazit:
Ich will wissen, wie es weitergeht. Sofort!