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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2024

Bücher sind nicht nur zusammen gesetzte Buchstaben

Der Wortschatz
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Wörter sind nicht nur zusammengesetzte Buchstaben, sie haben eine Bedeutung, für mich stellen sie z. B.: Farben dar, ich kann mir zitronengelb gut vorstellen, ich denke an eine Zitrone und weiß welche ...

Wörter sind nicht nur zusammengesetzte Buchstaben, sie haben eine Bedeutung, für mich stellen sie z. B.: Farben dar, ich kann mir zitronengelb gut vorstellen, ich denke an eine Zitrone und weiß welche Farbe gemeint ist. Nun findet Oscar eine ganze Kiste mit Wörtern, damit kann er erstmal gar nichts anfangen, er schmeißt mit den Wörtern um sich. ohne nachzudenken, Er kränkt, verändert und versteht die Folgen nicht. Auf einmal hat er keine Wörter mehr und entdeckt wie traurig das ist. Louise dagegen geht mit Wörtern sorgsam um und erfindet sogar welche. Sie bringt ihm bei wie man welche erfindet und wie man überlegt damit umgeht. Wie Louise sagt, Wörter sind magisch sie verändern die Welt. Das wird in allen Bildern deutlich, der zitronengelbe Igel, oder die Eiche mit einer wallenden Frisur. Auch das Erschrecken von Oscar was er mit seinen Worten anrichten kann ist beeindruckend dargestellt. Dazu kommen Seiten auf denen Wörter im Vordergrund stehen. Ein tolles Buch das behutsam erklärt wie wir mit unserer Sprache umgehen sollten und natürlich sind die vielen schönen Wörter wie wolkenweich, frühlingsfrisch, birnensaftig oder blubberwild spannend. Das fördert natürlich auch das Sprachvermögen, denn Kinder wollen nachahmen und werden sich selber Wörter ausdenken und ihr Sprachschatz wird größer werden. Die Bilder an sich sind freundlich und die schwarzen Buchstaben wirken wie eine Unterstreichung des Textes.

Veröffentlicht am 07.01.2024

Spannende Betrachtungen

Das Philosophenschiff
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Die hundertjährige Anouk Perleman-Jacob erzählt einem Schriftsteller ihre Lebensgeschichte, er soll sie als Roman schreiben weil die Wahrheit zu unglaubwürdig ist. Sie ist als Kind vor den Bolschewisten ...

Die hundertjährige Anouk Perleman-Jacob erzählt einem Schriftsteller ihre Lebensgeschichte, er soll sie als Roman schreiben weil die Wahrheit zu unglaubwürdig ist. Sie ist als Kind vor den Bolschewisten geflohen oder sie wurde mit ihren Eltern, als eine humanitäre Geste, ausgebürgert. Gemeinsam mit anderen Intellektuellen wurden sie auf ein Schiff verbracht und von St. Petersburg nach Deutschland verschifft. Auf diesem Schiff kommt nach einiger Zeit auch Lenin, auch er muss sein Land verlassen.
Die Zeit Zeugin berichtet von dem Leben in der Stadt nach der Revolution und dem Leben danach, Ihre Erlebnisse sind von Grausamkeiten geprägt und vom Heimweh ihrer Eltern nach Russland.
Gleichzeitig ist das Buch voll von philosophischen Betrachtungen über Gefühle egal welcher Art, hervorherrschend ist natürlich die Angst. Auch mit welchen Augen man die Welt sieht, wenn man Erlebnisse wie die alte Dame hinter sich hat. Das ist sehr spannend, ich hätte nie gedacht das ich das so empfinden würde. Aber der Autor integriert diese Frage in seinem Roman und beschreibt sie als existenziell. Wenn man sich dann damit auseinander setzt kommt natürlich heraus, solche Erfahrungen habe ich noch nicht gemacht. Es ist Schlimmes in meinem Leben passiert aber ich habe nie gehungert, nie Angst vor einem gewaltsamen Tod gehabt, nie einen mit erlebt. Dann erscheint einem das eigene Leben als wunderschön und die Malaisen sind wirklich nur solche.
Ein Buch zum Nachdenken auf lange Zeit.

Veröffentlicht am 27.12.2023

Ungewöhnliche Freundschaft

Einstein, der kleine Pinguin
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Ein Zoobesuch mit der ganzen Familie kann zu außerordentlichen Ereignissen führen, zu mindestens bei Familie Stewart. Im Zoo sehen die Kinder einen Pinguin und sind begeistert. Aber man kann ...

Ein Zoobesuch mit der ganzen Familie kann zu außerordentlichen Ereignissen führen, zu mindestens bei Familie Stewart. Im Zoo sehen die Kinder einen Pinguin und sind begeistert. Aber man kann so ein Tier ja nicht mit nach Haus nehmen aber wenn es denn zu Besuch kommen sollte ist es willkommen, so die Aussage der Eltern. Leicht gesagt, passiert in der Regel nicht. Aber nun steht Einstein vor der Tür, mit einem Rucksack voller Fische und wie sein Name ausdrückt, sehr clever und intelligent.
Für die Kinder Imogen und Arthur der absolute Glücksfall, für die Eltern weniger, nun beginnt das Abenteuer ein Zootier in den Alltag der Familie zu integrieren.
Eine wundervolle und liebevoll erzählte Geschichte. In den wunderschönen Bildern ist der Text immer wieder zu erkennen. Der Geschwisterstreit wird ausgesetzt um dem kleinen Pinguin zu helfen. Wie die Eltern immer wechselseitig mal streng mal nachsichtig sind um den Kindern gerecht zu werden und nicht immer der Buhmann zu sein. Witzig sind die Details wenn der Pinguin mit in die Schule geht oder zum Einkaufen. Am Ende bleibt eine tiefe Freundschaft und der Gedanke dies ist ein Buch das man auswendig können möchte.

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Veröffentlicht am 16.12.2023

Über und unter den Wolken

Die Wolkengucker
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Wolken gucken, das hat jeder schon mal gemacht ohne Nachdenken einfach so, mal etwas erkennen, ein Tier oder eine Phantasiegestalt oder einfach nur das Ziehen beobachten und daran denken wohin sie reisen ...

Wolken gucken, das hat jeder schon mal gemacht ohne Nachdenken einfach so, mal etwas erkennen, ein Tier oder eine Phantasiegestalt oder einfach nur das Ziehen beobachten und daran denken wohin sie reisen könnten. Das hat Marianne auch gern gemacht, die verstorbene Freundin von Wilma, sie wollte das Wilma nach ihrem Tod nicht so allein ist und hat angeregt das sie gemeinsam mit anderen Wolken schaut und an sie denkt. Da ist Matt mit seiner Tochter die hat früher gern mit ihrer Mutter in die Wolken geguckt aber nun ist auch Matts Frau tot und die Trauer lähmt ihn. Ayla ist Wilmas Haushaltshilfe und sieht keine richtige Zukunft für sich. Diese Personen sind das Grundgerüst des Wolkenguckerclub. Ganz langsam kommen mehr hinzu und gemeinsam empfinden sie Ruhe und Frieden an diesen Sonntagen in Wilmas Garten.
Sehr emotional erzählt die Autorin von dem Umgang mit Trauer und den Problemen die daraus erwachsen. Alleinerziehender Vater, sie werden bewundert, bekommen aber ungefragt viele Tipps. Eine bezahlbare Wohnung in München dafür braucht es zwei Jobs und es reicht immer noch nicht. Alt und allein, da hilft auch kein Geld um Glücklich zu sein. Ein Nerd, ein leichtes Mobbingopfer.
Alles Themen die im Alltag vorkommen ohne das wir sie als Außenstehende erkennen, erst wenn wir mit der Nase darauf gestoßen werden, wollen wir helfen aber wissen nicht wie.
Hier im Buch ist die Lösung einfach und erfolgreich. Zuhören das reicht.
Ein Wohlffühlbuch für alle die Wolken auch schön finden und für alle die Wolken noch kennenlernen wollen.

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  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 14.12.2023

Wir treffen uns in Bagdad

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Der Titel ist etwas mysteriös. Wer sind die Teufel, die Drogenhändler oder andere Ganoven? im Zweifelsfall alle, hinter denen der Donnerstagsmordclub hinter her ist. Diesmal wird es für die alten ...

Der Titel ist etwas mysteriös. Wer sind die Teufel, die Drogenhändler oder andere Ganoven? im Zweifelsfall alle, hinter denen der Donnerstagsmordclub hinter her ist. Diesmal wird es für die alten Herrschaften persönlich, ein alter Freund wurde ermordet, jemand der alt war und keiner Fliege etwas zuleide tat. Der Mord ist unerklärlich, aber sie wären nicht so erfahren mit den Tücken des Lebens als das sie nicht kleine Spuren finden und im Gegensatz zu der Polizei, die diesmal schwere Geschütze auffährt, auch verfolgen. Gleichzeitig spielt das Privatleben des Clubs eine größere Rolle.
Sehr emotional werden diesmal Fragen zu den Themen Demenz und Sterbehilfe gestellt und auch aus Sicht der unmittelbar Betroffenen beantwortet. Die Frage wann ist die Liebe am größten, wird aus verschiedenen Richtungen betrachtet. Auf dem ersten Blick gehört das nicht in einem Krimi, aber im Gegenteil es hat einen Rahmen geschaffen. Freundschaft ist dann am schönsten wenn der andere versteht das er nur da sein muss und mehr nicht. Denn der Donnerstagmordclub ist eine besondere Gruppe von Freunden, sehr unterschiedliche Menschen, die außer dem gleichen Wohnsitz und dem Interesse die Welt etwas gerechter zu machen auf dem ersten Blick wenig gemeinsam haben.
Der Autor erklärt am Ende des Buchs warum er die Themen etwas in den Vordergrund geschoben hat, ein Dank an alle Betroffenen und ein Mut machen für die ungewisse Zukunft. Für mich ist der Donnerstag mittlerweile auch ein besonderer Tag in der Woche, einfach weil er mich immer an diesen Club erinnert.