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Veröffentlicht am 18.02.2024

Hat Potential, das am Ende nicht ausgeschöpft wird

Flame & Arrow, Band 2: Elfenkriegerin
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Nachdem sie den Drachenprinzen hintergangen hat, kehrt Fae Kailey nach Fairyland zurück, um festzustellen, dass der Prinz recht hatte. Die Fae-Königin tut alles, um Krieg gegen die Drachen führen zu können, ...

Nachdem sie den Drachenprinzen hintergangen hat, kehrt Fae Kailey nach Fairyland zurück, um festzustellen, dass der Prinz recht hatte. Die Fae-Königin tut alles, um Krieg gegen die Drachen führen zu können, ohne dass sie dafür verantwortlich gemacht werden kann. So will sie auch Kailey wegen angeblich eigenmächtigen Handels festnehmen und hinrichten lassen. Ihr Onkel rettet sie und es bleibt ihr nur eine Wahl. Sie muss zu dem Drachen gelangen, um Aidens Schwester Sharni zu warnen. Doch wie sollte die ihr glauben, nachdem sie vom Schicksal ihres Bruders erfahren hat. Die Zeit drängt, denn die Fae-Königin bereitet sich auf einen baldigen Kampf und die Auslöschung der Drachen vor.

Ich brauchte eine Zeit lang, um wieder in die Handlung hineinzufinden. Das Ende des ersten Bandes hatte ich aber noch im Kopf und dachte mir schon, dass es so kommen wird, wie es dann in Band zwei weiterging. Die äußerst verzwickte Situation von Kailey, die von ihrer eigenen Königin verfolgt wird und von Aidens Drachenschwester gehasst, macht die Geschichte anfangs spannend, denn niemand vertraut ihr nach dem Verrat so wirklich. Auch Sharni, Aidens Schwester hat einige Probleme, sich im Hort der Drachen zu behaupten. Da gibt es so einige unschöne Überraschungen. Viele Handlungsweisen der Protagonistinnen sind nur allzu verständlich und zunächst traut niemand dem anderen, was sich als gar nicht mal so dumm herausstellt.

Der Schreibstil von Sandra Grauer ist auch in diesem Band wieder gut lesbar und flüssig. Sie schafft es, dass man sich vor allem das Seelenleben der Protagonist
innen gut vorstellen und mit ihnen mitfühlen kann. Auch kommt es zu gut beschriebenen Kampfszenen und auch Charaktere aus dem Vorgängerband werden mit eingebunden. Dazu noch weiter aus Grauers großer Fantasy-Welt. Ab einem gewissen Zeitpunkt geht es allerdings nur noch um Kampfmanöver, deren Ausgang lange auf sich warten ließ und mich nicht wirklich überzeugen konnte. Es ging doch alles sehr schnell und am überraschendsten waren die letzten Seiten. Das passte für mich irgendwie nicht so recht. Nachdem ich aber jetzt auch Flower & Bones 1 gelesen habe, hatte ich das Gefühl, dass dieser Band nur eine Art Vorbereitung dafür war. Insgesamt noch ganz gut. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Schöner, aber sehr ruhiger zweiter Band der Seelenpferde

Die Seelenpferde von Ventusia, Band 2: Wüstentochter (Abenteuerliche Pferdefantasy ab 10 Jahren von der Dein-SPIEGEL-Bestsellerautorin)
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Fiona ist in Ventusia angekommen und fühlt sich dort wohl. Doch sie und ihre Freunde haben die Aufgabe weitere Mädchen in der Welt der Menschen zu suchen und diese nach Ventusia zurückzubringen. Ihr Ziel ...

Fiona ist in Ventusia angekommen und fühlt sich dort wohl. Doch sie und ihre Freunde haben die Aufgabe weitere Mädchen in der Welt der Menschen zu suchen und diese nach Ventusia zurückzubringen. Ihr Ziel ist Mira, die vor dem Krieg in ihrem Land nach Deutschland flüchten musste. Sie hat Schreckliches erlebt und ist daher immer auf der Hut. Von Pferden hält sie sich besonders fern. Etwas in ihrer Vergangenheit hat ihr die Freude an ihnen genommen. Als immer wieder ein Schimmel in ihrer Nähe auftaucht wähnt sie sich in Gefahr, bis sie merkt, dass er kein normales Pferd ist. Sie erfährt, dass noch etwas viel Gefährlicheres in der Nachbarschaft unterwegs ist.

Der erste Band der Seelenpferde endete relativ offen, so dass ich neugierig war, wie es in Ventusia und mit der Suche nach den versteckten Mädchen weitergeht. Vor allem Fionas Schicksal und das Rennen, bei dem 7 Mädchen antreten müssen, reizten mich. Allerdings geht es in diesem Band in weiten Teilen recht ruhig zu. Bis auf die Bedrohung für das Flüchtlingsmädchen Mira gibt es wenig Höhepunkte im Spannungsbogen. Der Schreibstil und die Handlung sind ähnlich wie im ersten Band. Sehr ausführlich geht es um Miras Gedanken, was einerseits toll ist, weil sich die Autorin versucht, in die Rolle als Flüchtling hineinzuversetzen und das vielleicht das Verständnis junger Leser*innen für sie verbessert, andererseits ist manches doch recht idealtypisch beschrieben, wie z.B. der große Zusammenhalt der Einwohner ihres Heimes, wo es immer friedlich zugeht. Aber insgesamt finde ich es gut, dass die Autorin diese Personenkonstellation und Umgebung gewählt hat. Die Biographie von Mira ist sehr interessant.

Auch die Emotionen bringt Jennifer Benkau gut rüber. Leider entwickelt sich aber die Handlung für mich zu wenig weiter. Tatsächlich geht es nur um die Auffindung und Überredung MIras, mit nach Ventusia zu kommen und ihr Seelenpferd zu finden. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, bedeutet das, dass wir noch 5 solche Suchen erleben werden, bevor die Reihe zu einem Finale kommt und das wäre dann doch etwas eintönig. Etwas mehr Fortschritt im Plot wäre mir lieber. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Modern interpretierte indische Küche

Easy Indien
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Von Alex Wahi habe ich schon ein Kochbuch, nämlich Wahi, von dem ich recht begeistert war. Ich liebe die indische Küche und war begeistert, dass sich das neue Buch des Fernsehkochs und Gastronomen dieser ...

Von Alex Wahi habe ich schon ein Kochbuch, nämlich Wahi, von dem ich recht begeistert war. Ich liebe die indische Küche und war begeistert, dass sich das neue Buch des Fernsehkochs und Gastronomen dieser widmet. Trotz seiner indischen Wurzeln betont Wahi gleich im Vorwort, dass wohl kein Inder die indische Küche in ihrer Gänze kennt. Jede Region hat eigene typische Gerichte. Wahi versucht hier nun die traditionellen Gerichte modern zu interpretieren. Dabei achtet er auch darauf, dass sehr spezielle Zutaten, die man nur online erhalten kann durch einfach erhältliche ersetzt werden. Dazu packt er noch seinen eigenen Style. Heraus kommt eine etwas eigenwillige Zusammenstellung verschiedenster Gerichte von den Grundlagenrezepten über Snacks und Streetfood, Beilagen, Fleisch & Fisch, Vegetarisch & Vegan bis hin zu Drinks & Sweets. Komischerweise erfolgen Geschichten und Hinweise zu den Gerichten erst immer auf einer Themenseite nach den Rezepten, was mich anfangs etwas irritiert hat. Z. B. kommt erst das Rezept für den indischen Frischkäse Paneer, später steht im Text, dass wir herausfinden werden, wie Paneer hergestellt wird. Das ist mir zu dem Zeitpunkt aber schon bekannt.

Eigenwillig finde ich die Zusammenstellung, da die Rezepte doch stark den Stempel des Verfassers tragen und oft dasselbe Gericht in mehreren Varianten enthalten ist, z. B. die Samosa in vegan, vegetarisch und mit Fleisch. Da hätte man in einem anderen Kochbuch einfach das Grundrezept und drei verschiedene Füllvarianten gefunden. Hier ist jede ein eigenes Rezept. Auch beim Naan-Brot gibt es mehrere Rezepte. Die Hauptgerichte oder die typischen Speisen, die man beim Inder gern isst, kommen hingegen etwas zu kurz. Geschmacklich kann man nicht meckern, da versteht Wahi sein Handwerk. Das Mango Malai Chicken ist ein Gedicht, ebenso die Linsen Falafeln. Auch sind die meisten Rezepte leicht verständlich und können gut nachgekocht werden. Optisch bleibt das Buch nahe am tatsächlichen Aussehen der fertigen Speisen, insofern auch authentisch, doch wirkt manches etwas lieblos angerichtet und nicht so einladend. Dabei haben wir nichts probiert, was nicht geschmeckt hat.

Der Aufbau der Rezepte beinhaltet alle nötigen Informationen: Portionsangabe, Zubereitungszeiten, Nährwertangabe, Zutatenliste, Zubereitungsanleitung in nummerierten Schritten und ggf. Tipps zu Varianten, Verfeinerungen, Feinheiten usw. Trotzdem kommt das Buch bei mir über die 3,5 Sterne nicht hinaus.

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Veröffentlicht am 26.12.2023

Weiteres magisches Abenteuer in Grauers Fantasy-Welt

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
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In Valentinas Familie erben die weiblichen Mitglieder eine besondere Gabe: Sie haben die Fähigkeit toten Seelen bei ihrem Weg ins Jenseits zu begleiten. Doch bevor Valentina an ihrem 18. Geburtstag zu ...

In Valentinas Familie erben die weiblichen Mitglieder eine besondere Gabe: Sie haben die Fähigkeit toten Seelen bei ihrem Weg ins Jenseits zu begleiten. Doch bevor Valentina an ihrem 18. Geburtstag zu einer Catrina wird, stirbt ihre Mutter und der Vater nimmt sie und ihren Zwillingsbruder Emiliano mit nach Irland, wo sie in Dublin studieren sollen. Valentina ist mit dieser Entscheidung nicht glücklich. Doch schnell findet sie in Irland, wo sich gerade die Drachen der Welt offenbaren, Freunde und lernt auch die Hexe Lily kennen, ohne zu ahnen, dass diese ihr nicht zufällig über den Weg gelaufen ist. Gleichzeitig driftet ihr Bruder immer mehr in eine Gruppe radikaler Drachengegner ab.

Der erste Band dieser neuen Dilogie von Sandra Grauer ist sehr schön gestaltet. Das Cover zeigt typische Motive, die man mit dem traditionellen Tag der Toten in Mexiko in Verbindung bringt und auch die Inhaltsbeschreibung bezieht sich vornehmlich darauf. Allerdings macht schon das Vorwort klar, dass es sich wieder um eine Geschichte handelt, die in der Welt spielt, die die Autorin in ihren beiden vorangegangenen Dilogien aufgebaut hat. Es geht also nicht nur um die Catrina, sondern auch um viele andere magische Wesen und die menschlichen Antipathien gegen sie. So gibt es eine radikale Gruppe, die die magischen Wesen bekämpfen möchte und das Thema nimmt sehr viel Raum ein. Es ist wie eine Übertragung von Rassismus in eine Fantasiegesellschaft. Eine große Rolle spielen auch Personen, die schon aus Flame & Arrow und Clans of London bekannt sind. Es sind nicht nur Nebencharaktere. Ich fand es sehr hilfreich, dass ich wenigstens Flame & Arrow gelesen hatte, denn darin erfährt man, warum sich die Drachen der Welt überhaupt zeigen.

Vom Schreibstil her ähnelt das Buch ebenfalls den vorherigen Werken und dürfte daher vor allem Jugendliche ansprechen. Die Mischung ist zwar durch die verschiedenen Charaktere abwechslungsreich, allerding erwartet man sich als Leser wegen des Covers wohl eine etwas andere Geschichte. Die Verwandlung in eine Catrina spielt keine größere Rolle als Drachen, Hexen oder Menschen. Das hat mich dann doch etwas enttäuscht. Fans von Grauers Welt wird aber auch dieser Band wieder gut gefallen. Für mich war diesmal der Anfang etwas zu lang gezogen, das Ende hingegen dann doch recht spannend, dazu hielt es die ein oder andere Überraschung parat. Alles in allem würde ich das Buch eher als einen Band 5 und weniger als eine neue Dilogie ansehen. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Solider Krimi ohne großen Weihnachtsbezug

Mord im Christmas Express
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Ex-Polizistin Roz muss unbedingt den Zug nach Fort William erwischen, um rechtzeitig für ihre Tochter da zu sein, wenn diese ihr Baby auf die Welt bringt. Das Band zwischen den beiden war nie so eng, daher ...

Ex-Polizistin Roz muss unbedingt den Zug nach Fort William erwischen, um rechtzeitig für ihre Tochter da zu sein, wenn diese ihr Baby auf die Welt bringt. Das Band zwischen den beiden war nie so eng, daher würde Roz alles tun, um sie dieses Mal zu unterstützen. Doch weder das Wetter noch die Mitfahrenden spielen richtig mit. Auch in Roz sieht es sehr finster aus. Ein Ereignis ihrer Vergangenheit wird durch die Geburt wieder aufgerührt, das Roz am liebsten vergessen würde. Da nur wenige Passagiere im Nachtzug sind, verbringen die 18 Personen den Abend miteinander. Doch mindestens einer von ihnen wird die Nacht nicht überleben. Denn unter ihnen ist ein Mörder mit einem Plan.

Ich lese sehr gern britische Krimi-Klassiker, vor allem Agatha Christie, daher war ich gleich interessiert, wie das Motiv a la Orientexpress hier weihnachtlich ausgeschmückt wird. Sehr schnell wird klar, dass im Buch jedoch eher ernstere Töne gespielt werden. Vor allem Protagonistin Roz belastet ein Ereignis aus der Vergangenheit, das wenig enge Verhältnis zur Tochter und ein mögliches Zuspätkommen und Enttäuschen sehr. Glücklicherweise ist es gerade ihr gebuchter Nachtexpress, der trotz starker Schneefälle doch mit Verspätung Richtung Schottland fährt, wo Roz Tochter bereits in den Wehen liegt. Die Sorge um Tochter und Enkelin treibt sie um. Eher als Ablenkung und mit geschultem Auge einer Polizistin studiert sie die Mitfahrerinnen, eine gute Mischung aus Familie mit Kindern, quizzenden Studentinnen, einem Staatsanwalt, der Roz bekannt vorkommt, einer alten Dame samt Sohn, einem Influencer-Pärchen und einem Schwarzfahrer. Die Personen werden allerdings so beschrieben, dass man die unsympathischen sofort erkennt. Bei den anderen blieb ich als Leserin eher distanziert. Den größten Raum im Krimi nehmen Roz Gedanken und die Beschreibung der Personen und des Abends ein. Daher dauert es auch etwas, bis das erste Opfer auftaucht.

Die Autorin schildert dann den weiteren Verlauf und die eher oberflächlichen Beobachtungen und Ermittlungen. Es finden Befragungen statt und immer wieder erfährt man mehr über Roz. Gerade mit einer Leiche im Zug hätte ich mir da etwas mehr Spannung und Finesse erwartet. Das Thema auf das der ganze Fall hinausläuft ist relativ früh erkennbar und so wundern manche Entdeckungen nicht mehr so sehr. Einiges ist aber auch anders als erwartet. Der Krimi ist handwerklich solide gemacht, könnte jedoch etwas fesselnder sein. Zu viel wird durch Reden herausgefunden. Dass das Buch Mord im Christmas Express heißt, finde ich auch nicht ganz glücklich gewählt, da Weihnachten jetzt keine so große Rolle spielt und man doch eine Story erwartet, die eher Richtung cosy Crime geht. Das Wohlfühlmoment fehlt hier aber völlig. Eigentlich überwiegen doch recht stark die negativen Gefühle der Protagonist*innen, was bei ihren Erlebnissen auch kein Wunder ist. Das Buch lässt sich ganz gut lesen, ist aber eben nicht der cosy Weihnachtskrimi, den man erwarten könnte. 3,5 Sterne

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