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Veröffentlicht am 14.03.2024

Augenöffnend

Beklaute Frauen
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Rosalind Franklin ist Ihnen vielleicht ein Begriff. Wenn auch nicht so sehr wie Watson und Crick. Ich jedenfalls habe erst nach der Schulzeit von ihr erfahren. Aber wissen Sie, wer Mileva Maric war? Lucia ...

Rosalind Franklin ist Ihnen vielleicht ein Begriff. Wenn auch nicht so sehr wie Watson und Crick. Ich jedenfalls habe erst nach der Schulzeit von ihr erfahren. Aber wissen Sie, wer Mileva Maric war? Lucia Moholy oder auch Elisabeth Hauptmann? Wissen Sie, was diese Frauen in ihrem Leben geleistet haben, oder kennen Sie nur die Männer an ihrer Seite?

In „beklaute Frauen“ erzählt Leonie Scholer über Frauen, deren Errungenschaften Männern zugeschrieben werden, über Frauen, die aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt werden und auch über Probleme, denen Frauen auch heute noch gegenüberstehen, wenn sie sich nicht mit der klassischen Rollenverteilung zufriedengeben.

Ich habe das von Felicity Grist gesprochene Hörbuch gehört und wollte es eigentlich allein hören, doch mein PArtner fand es so interessant, dass er mich gebeten hat, doch stets zusammen zu hören. Er war erstaunt, betroffen und oft auch fassungslos. Felicity Grist hat Leonie Schölers Buch und Schreibstil perfekt umgesetzt. Sie hat sich besonders bei den Namen große Mühe gegeben, was man sehr herausgehört hat und mir teilweise schon fast zu bemüht vorkam, aber das ist nichteinmal ein Staubkorn an Kritik. Sie konnte den Humor und die Spitzen der Autorin perfekt umsetzen und hat uns trotz des doch schweren Themas immer wieder zum Schmunzeln gebracht.
Es handelt sich hier nicht um eine Ansammlung von Biografien beklauter Frauen. Nein, dieses Buch geht viel tiefer und erläutert, oft anhand eben jener Frauen, die Probleme, denen sich Frauen über die Generationen hinweg stellen müssen.
Ein wirklich interessantes, Augen öffnendes Buch. Obwohl Felicity Grist tolle Arbeit geleistet hat, hätte ich wohl gern das physische Buch gelesen, weil es so viele Stellen gab, die ich gern unterstrichen hätte.


Veröffentlicht am 12.03.2024

Das Leben einer unglaublichen Wissenschaftlerin

Das verborgene Genie
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Das Buch über Rosalind Franklin ist mein erstes Buch aus der Reihe "starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte" von Marie Benedict und ich war so begeistert, gefangen, gefesselt, dass ich mir ...

Das Buch über Rosalind Franklin ist mein erstes Buch aus der Reihe "starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte" von Marie Benedict und ich war so begeistert, gefangen, gefesselt, dass ich mir die anderen Teile auch noch anschaffen werde.

Marie Benedict schafft es, Rosalind Franklin zum Leben zu erwachen und wir, die Leser, kleben förmlich auf den Seiten, während wir uns erst mit ihr freuen und dann mit ihr leiden. Unglaublich lebhaft und tief wird eine Frau geschildert, die für die Wissenschaft lebt und der übel mitgespielt wurde. Ich liebe die Naturwissenschaften und doch habe ich erst, als ich in der Schule ein Referat über die DNA gehalten habe, nebenbei über Rosalind erfahren. Dabei gebührt ihr so viel mehr Ruhm.

Da Rosalind selbst erzählen darf, ist man als Leser:in völlig involviert und spürt die Ungerechtigkeit am eigenen Leib. Dies weckte in mir eine unsagbare Wut.

Ein wirklich wundervoll geschriebenes Buch über eine beeindruckende Frau und ein Must read für alle, die die DNA noch immer nur mit Watson und Crick in Verbindung bringen, alle, die mehr über starke Frauen erfahren wollen und alle, die ein gutes Buch zu schätzen wissen.

Volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Kochen mit Zutaten frisch aus der Natur

Sarahs wilde Küche
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Als Hundebesitzer bin ich viel in der Natur und so wuchs mein Interesse an Kräutern und anderen Pflanzen automatisch. Die Natur hat uns so viel zu bieten, wenn wir nur richtig hinschauen.

Sarah Maria ...

Als Hundebesitzer bin ich viel in der Natur und so wuchs mein Interesse an Kräutern und anderen Pflanzen automatisch. Die Natur hat uns so viel zu bieten, wenn wir nur richtig hinschauen.

Sarah Maria Klamm hilft uns in ihrem Buch „Sarahs wilde Küche“ dabei, den Blick für die Schätze der Natur zu schärfen. Nach kurzen, aber informativen Tipps und Tricks zum Finden, Sammeln, Trocknen und Zubereiten von Wildpflanzen, werden auch schon die verschiedenen Pflanzen von Apfel bis wilder Hopfen vorgestellt. Die kurzen Pflanzenportraits sind informativ, ersetzen aber natürlich kein Bestimmungsbuch. Gerade, wenn man sie von giftigen Doppelgängern unterscheiden will, braucht man einfach mehr Infos. Aber sie geben einen guten Einblick über die Pflanzen unserer Umgebung und wie sie uns nutzen.
Dann folgen die Rezepte, nach Monaten geordnet. Im Januar, in dem wir uns zum Zeitpunkt dieser Rezension befinden, gibt es Rezepte zur Brennnessel, Fichtensalz und Efeuwaschmittel. Hier in meiner Region ist die Brennnessel noch kaum zu finden. Das ändert sich erst im Februar. Ich hätte mir hier vielleicht mehr Rezepte zur Vogelmiere gewünscht, die erst später im Buch auftaucht. Aber irgendwo muss man mit der Ordnung nfangen und die Pflanzen wachsen ja von Region zu Region unterschiedlich. Die Rezepte an sich werden durch schöne Bilder begleitet, die die Lust zum Nachkochen wecken. Einiges kenne ich auch schon und weiß, wie lecker es ist. Die Beschreibung ist leicht verständlich und die Zutaten, die wir nicht vom Spaziergang mitbringen, hat man oft sowieso im Haus oder sind leicht erhältlich.

Ein wirklich schönes Buch für Anfänger und Liebhaber der Kräuterkunde, in dem jeder Neues für sich entdecken kann. Durch die Aufteilung der Rezepte in Monate und nicht nur nach Pflanzen, weckt das Buch ein wenig den Abenteuertrieb. Man möchte gleich los und die jeweiligen Pflanzen finden, ernten und verarbeiten.

Von mir eine klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Spannender Auftakt einer neuen Reihe von Karen Rose

Kaltblütige Lügen
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Die Bücher von Karen Rose begleiten mich quasi mein gesamtes bisheriges Erwachsenenleben und so habe ich mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass es wieder Naschschub gibt.

Das Cover ist recht typisch ...

Die Bücher von Karen Rose begleiten mich quasi mein gesamtes bisheriges Erwachsenenleben und so habe ich mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass es wieder Naschschub gibt.

Das Cover ist recht typisch Karen Rose, finde ich, und hat hohen Wiedererkennungswert. Man fragt sich natürlich, was es mit den Handschellen auf sich hat, merkt aber erst im Verlauf der Lektüre, wie gut das Cover wirklich passt.

Doch interessanter als das Cover ist natürlich der Inhalt und der kann wirklich überzeugen. Der Leser geht wirklich jede Gefühlsregung durch. Von absoluter Sympathie über Mitleid, Aufregung über die Blödheit mancher Aktionen bis hin zu wirklicher Abscheu erlebt der Leser wirklich alles. Der Fall ist absolut spannend und nicht wirklich vorhersehbar. Man hat natürlich ab und zu eine Idee, aber ich war bis zuletzt nicht sicher, wohin uns die Reise führt. So macht das Lesen Spaß.

Wir haben hier aber nicht nur einen erstklassigen Thriller vor uns, sondern auch den perfekten Auftakt einer Reihe. Wir erfahren, warum Kit McKittrick zur Polizei geht, was sie in diese Karriere getrieben hat, wir lernen ihre Familie kennen, ihren Mentor, Kollegen… und bekommen so quasi nebenbei einen guten Grundstock für weitere Romane gelegt. Ich finde, es hilft immer ungemein, wenn man weiß, wie die Personen zueinander stehen und ihre Dynamik nicht nur versteht, sondern auch nachvollziehen kann und dafür hat Karen Rose hier eine wundervolle Basis geliefert. Auch Sam Reeves ist ein toller Charakter. Er wird unfreiwillig in die Geschichte gezogen und man spürt, wie jedes Verbrechen Wellen schlägt, die nicht nur das direkte Umfeld betreffen.

Ein wirklich erstklassiger Thriller, den ich jedem Fan von Karen Rose und allen, die es werden wollen, wärmstens ans Herz lege.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2023

Erschreckend, spannend, aufwühlend

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
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Kurze Infos für alle, die nicht gerne Rezensionen lesen. Es ist der zweite Teil einer Reihe, den man aber problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Teils lesen kann.
Man weiß sehr früh, wer der Täter ist, ...

Kurze Infos für alle, die nicht gerne Rezensionen lesen. Es ist der zweite Teil einer Reihe, den man aber problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Teils lesen kann.
Man weiß sehr früh, wer der Täter ist, was aber der Spannung keinen Abbruch tut.

Agonie hat alles, was einen Thriller ausmacht. Dieses Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Ich konnte es nicht aus der Hand legen und denke auch Tage nach Beenden des Buches noch darüber nach.
Agonie behandelt verschiedene Themen. Das Hauptthema, um das sich auch die Morde drehen, ist die industrielle Schweinehaltung und – Schlachtung. Die Opfer werden nämlich wie Vieh abgezogen und ausgeweidet. Hier nimmt das Autorenduo auch kein Blatt vor den Mund und zeigt wirklich sehr eindrucksvoll, wie unser Fleisch auf den Teller kommt. Doch nicht nur das Leid der Tiere wird eindrucksvoll beschrieben, man erfährt auch von den Problemen der Bauern, die gegen die Großkonzerne keine Chance haben. Das Thema geht wirklich unter die Haut.
Was mir auch sehr gut gefällt ist, dass die persönlichen Probleme der queeren Ermittlerin auch eine Rolle spielen. Ich befürworte es sehr, dass queere Themen nicht mehr nur in explizit queeren Büchern zur Sprache kommen, sondern ganz selbstverständlich in Geschichten eingewoben werden.

Der Schreibstilist, ebenso wie der Storybogen ist wirklich, wirklich gut. Ich habe dieses Buch in einem Rutsch gelesen und mich teilweise eingeschlossen, um nicht gestört zu werden.

Für mich war dieses Buch ein Highlight des Jahres und ich werde mir auf jeden Fall noch den ersten Teil um Frey und Milosevic besorgen, auch wenn der zweite Teil natürlich gezwungenermaßen Spoiler zum ersten Teil enthält. Aber ich möchte unbedingt mehr von diesem Autorenduo lesen, denn sie wissen einfach, wie man gesellschaftskritische Themen in spannende Geschichten packt.


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