Profilbild von tinstamp

tinstamp

Lesejury Star
offline

tinstamp ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tinstamp über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2024

Sehr dramatisch

Der süße Duft der Reben
0

Was mir an den Romanen von Tara Haigh gefällt, sind ihre Locations und interessanten historischen Themen. In "Das schwarze Gold des Südens" ging es um den Anbau von Süßholz und die Lakritzgewinnung. Diesmal ...

Was mir an den Romanen von Tara Haigh gefällt, sind ihre Locations und interessanten historischen Themen. In "Das schwarze Gold des Südens" ging es um den Anbau von Süßholz und die Lakritzgewinnung. Diesmal hat sich die Autorin den Rosinen gewidmet. Beides Themen, die mir viel Neues erzählten und wirklich interessant sind.

Wir befinden uns diesmal kurz in London und danach in Dénia an der Costa Blanca in Spanien. Die junge Isabel feiert 1903 ihren 21. Geburtstag und somit ihre Volljährigkeit. Die positive Zusage der Londoner Kunstakademie, die ihr einen Studienplatz ermöglicht, ist Isabels größtes Geburtstagsgeschenk. Doch die Freude währt nur kurz. Ihr Vater eröffnet ihr noch am selben Tag, dass sie zurück in ihre ehemalige Heimat Spanien reisen und ihren verhassten Cousin Rafael heiraten soll. Isabel ist entsetzt und muss all ihre Träume für eine Zukunft opfern, die ihr widerstrebt. Auf dem Weg nach Spanien heckt sie mit einer älteren Reisebekanntschaft einen Fluchtplan aus, der jedoch nicht ganz so endet, wie von Isabel gewünscht....

Die erste Hälfte des Landscape Romans hat mir gut gefallen und ist typisch für einen historischen Roman, in dem eine junge Frau im Mittelpunkt steht, die sich gegen die gesellschaftlichen Zwänge und starren Konventionen auflehnt. Ihre Flucht vor der arrangierten Ehe ist abenteuerlich. Allerdings wurde es mir mit der Zeit ein wenig zu viel des Guten. Man hat das Gefühl, dass die Autorin auf den fast 500 Seiten einfach so viel wie möglich hineinpacken wollte. Das ist zwar einerseits spannend, aber wirkt mit der Fülle unglaubwürdig. Außerdem war doch einiges etwas vorhersehbar.

Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind diesmal aus sehr unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, aber keineswegs stereotyp gezeichnet. Vorallem Rafael war für mich kaum durchschaubar.
Das Hintergrundwissen über den Weinanbau und die Herstellung von Rosinen wurde sehr einprägsam beschrieben. Tara Haigh hat dazu hervorragend recherchiert.
Sehr gefallen hat mir auch die bildhafte Darstellung der Landschaft und vorallem die Beschreibung der ostspanischen Stadt Dénia, welche durch den Rosinenhandel zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen großen Aufschwung nahm und zu dieser Zeit eine sehr moderne Stadt war.

Von der Autorin gab es während der Leserunde sehr interessante Informationen zu den historischen Hintergründen, was das Lesen der Geschichte einfach einmalig macht.
Ein spannendes Thema war zum einem die (leider auch heute noch verrichtete) Monokultur oder der Beginn des Reblaus-Befalls in Europa.

Fazit:
Der Roman vereint den interessanten historischen Inhalt rund um die Herstellung von Rosinen mit einer Liebesgeschichte und hat noch einen kleinen Krimianteil. Vorallem aber gibt es viel Drama und so einige Intrigen, die Spannung erzeugen, mir aber ganz einfach zu viel wurden. Manchmal ist weniger mehr...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2024

Enttäuschend

Refugium
0

Ich lese sehr gerne Thriller, die in Skandinavien spielen und die Werbung, die eine Art Fortsetzung der "Millenium-Trilogie" versprachen, haben mich neugieirg gemacht. Dass der Autor sich damals beworben ...

Ich lese sehr gerne Thriller, die in Skandinavien spielen und die Werbung, die eine Art Fortsetzung der "Millenium-Trilogie" versprachen, haben mich neugieirg gemacht. Dass der Autor sich damals beworben hat genau diese Trilogie weiterzuschreiben und ein anderer den Vorzug bekam, merkt man beim Lesen sehr. Es scheint, dass John Lindqvist versucht in seiner "Stormland" Trilogie seine Enttäuschung zu verarbeiten und damit zeigen möchte, dass er es kann. Für mich war dieser erste Band allerdings kein Reihenauftakt, den ich auf jeden Fall weiterverfolgen möchte.

Dabei ist der Beginn wirklich stark und spannend. Bei einer Mittsommer Party werden der Gastgeber und seine Gäste von zwei schwerbewaffneten Männern innerhalb von Sekunden hingerichtet. Niemand überlebt bis auf die 14jährige Tochter des Gastgebers, die sich unter Wasser versteckt hat. Der Überfall findet nicht weit von Julia Malmros Ferienhaus, Autorin und ehemalige Polizistin, statt, die sich dort nach einem handfesten Skandal zurückgezogen hat. In der Begleitung von Kim Ribbing, der ihr bei ihrem aktuellen Roman als Computernerd vom Verlag zur Hilfe gestellt wurde, kommen die Beiden zuerst am Tatort an und entdecken die einzige Überlebende. Doch das junge Mädchen ist verstummt. Der ermordete Gastgeber, Olof Helander, war ein Jugendfreund Julias. Gemeinsam mit Kim beginnt sie private Nachforschungen anzustellen, was ihrem Ex-Mann Jonny nicht passt, der als Polizist die Ermittlungen leitet.

Was spannend beginnt, lässt leider sehr stark nach. Nach dem fesselnden Beginn werden die Protagonisten eingeführt, wobei Kim die interessantere Figur ist. Sein Hintergrund bleibt zuerst sehr vage und geheimnisvoll und wird erst nach und nach teilweise aufgedeckt. Er soll wohl an Lisbeth Salander erinnern...beides geniale Hacker und rebellische Charaktere. Die Rückblicke in Kims Vergangenheit fand ich interessant und richtig erschreckend.
Julia Malmros ist eine selbstbewusste und sympathische Figur, die ich jedoch nicht ganz greifen konnte. Die Ermittlungen von Julia und Kim sind spannend erzählt, während die der Polizei im Vergleich geradezu beschämend sind.
Lindqvist öffnet viele Handlungsstränge, die für mich die Länge des Thrillers ausmachen. Er hat sich einigen aktuellen Themen gewidmet, wie Klimaschutz, Wirtschaft, Energiekrise, Scheinfirmen und Korruption.
Ebenfalls werden die privaten Gefühle von Kim und Julia, sowie von Ex-Mann Johnny immer wieder durchgekaut. Bei einem Thriller brauche ich weder eine Liebesgeschichte, noch Affären oder ähnliches. Der Hauptaugenmerk in "Refugium" liegt eindeutig bei den beiden Protagonisten und deren Entwicklung und nicht beim Fall selbst, was ich schade finde.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die kurzen Kapitel helfen dabei noch schnell ein weiteres zu lesen. Das Ende war mir etwas zu sehr "showdownlastig" ....was mich generell bei vielen Büchern in diesem Genre stört, die dann oftmals an einen Hollywood Blockbuster erinnern.


Fazit:
Leider war der erste Teil der Stormland Trilogie nicht wirklich mein Fall. Zu viele Handlungsstränge und zu viel persönliches rund um die beiden Ermittler. Mir fehlte es an Spannung und ich werde nach diesem ersten Teil die Trilogie nicht fortsetzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2024

Mehr Beziehungsdrama als Krimi

Strohtod
0

Der Klappentext und das Setting Reiterhof waren ausschlaggebend mich für diesen Krimi zu bewerben. Im Reitermilieu hatte ich bisher keinerlei Kriminalromane gelesen. Obwohl ich wie Sebastian Buck, der ...

Der Klappentext und das Setting Reiterhof waren ausschlaggebend mich für diesen Krimi zu bewerben. Im Reitermilieu hatte ich bisher keinerlei Kriminalromane gelesen. Obwohl ich wie Sebastian Buck, der neue Kommissar in Frankfurt, Pferde eher mit viel Achtung begegne, fand ich eine Geschichte in diesem Ambiente spannend.

Der Einstieg hat mir sehr gut gefallen, denn er erzeugt schnell Spannung. Reitlehrer und Pferdetrainer Alexander Wiesner wird tot im Reitstall aufgefunden. Bald stellt sich heraus, dass sein Tee vergiftet war. Wiesner wurde für seine Kompetenz geschätzt. Bei der Damenwelt war er sehr beliebt und ein richtiger Weiberheld. Menschlich war er jedoch alles andere als angesehen.

Auf der Reitanlage steht ein wichtiges Turnier bevor und der Konkurrenzkampf ist in vollem Gange. Die Schar der Verdächtigen ist deshalb groß und die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Dies liegt aber nicht nur an der Anzahl der möglichen Täter:innen, sondern vorallem an dem neu zusammengewürfelten Ermittlerpärchen.
Leider ist die anfangs erzeugte Spannung sehr schnell wieder verpufft. Sebastian Buck, der wegen Beziehungsprobleme freiwillig von Kassel nach Frankfurt gewechselt ist, ist ein problembehafteter Mann, der gerne unkontrollierte Wutausbrüche hat und es seiner Kollegin Meike nicht einfach macht.

Auch mir war der Kriminalhauptkommissar nicht wirklich sympathisch und ich empfand sein ewiges Selbstmitleid einfach nur ätzend. Sein Privatleben bekommt in diesem Krimi so viel Platz, dass der eigene Mordfall immer mehr in den Hintergrund gerät. Für mich hielt sich die Spannung dadurch in Grenzen.
Während Sebastian Buck in all seinen Facetten beschrieben wird, bleibt Meike extrem blass. Von ihr weiß man auch am Ende nicht wirklich viel mehr als zu Beginn. Laut der Autorin soll sich das aber im zweiten Band ändern....

Der Schreibstil ist bildhaft und temporeich, manchmal etwas derb. Die Kapitel sind kurz gehalten, was den Lesefluss begünstigt. Das Setting hat mir ebenfalls gut gefallen.

Das Ende bleibt etwas offen, aber der Fall wird aufgeklärt, was für mich sehr wichtig ist.

Leider gab es auch noch so einige Fehler. Das Lektorat hat nicht ganze Arbeit geleistet, was für mich ebenfalls störend ist. Mein größter Kritikpunkt ist jedoch, dass Bucks Privatprobleme den Großteil des Krimis ausmachten und die eigentliche Krimihandlung zu sehr in den Hintergrund rückt.

Fazit:
Für echte Krimifans bleibt die Spannung leider zu sehr aus, weil der Mittelpunkt stark auf das Befinden des Kriminalhauptkommissars gelegt wird. Setting und Plot waren hingegen okay. Ich werde die Reihe allerdings nicht weiterlesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2023

Zäh und teilweise vorhersehbar, aber tolles Setting

If We Were Villains. Wenn aus Freunden Feinde werden
0

Vielleicht bin ich mit den falschen Voraussetzungen an den Roman in unserer Leserunde herangegangen...abgesehen davon, dass ich gar nichts von der Hype rund um "If we were villains" mitbekommen habe ;) ...

Vielleicht bin ich mit den falschen Voraussetzungen an den Roman in unserer Leserunde herangegangen...abgesehen davon, dass ich gar nichts von der Hype rund um "If we were villains" mitbekommen habe ;) Ich dachte tatsächlich das Buch wäre schon älter....und mein Gefühl trug mich nicht!
Der Roman wurde tatsächlich bereits 2017 mit dem Titel "Das verborgene Spiel" erstmals auf deutsch veröffentlicht.

Nach dem Durchlesen der Inhaltsangabe hatte ich in etwa die Vorstellung eine ähnliche Geschichte wie beim Film "The Riot Club" oder "Der Club der toten Dichter" (mein absoluter Lieblingsfilm) zu bekommen. Dem war nicht so...

Ich fand sehr schwer in die Geschichte und dachte nach dem ersten Leseabschnitt sogar daran das Buch abzubrechen. Es langweilte mich fuchtbar. Nachdem aber meine Mitleserinnen alle sehr positiv gestartet sind, las ich doch weiter.

Die Geschichte beginnt im Gefängnis. Im Prolog erzählt Oliver den damals ermittelnden Polizeibeamten, der den Job wechselt, was vor zehn Jahren wirklich vorgefallen ist. In Rückblenden wird die Handlung in 5 Akten erzählt, wobei auch immer wieder in die Gegenwart ins Gefängnis gewechselt wird. Das Oliver im Gefängnis sitzt ist kein Geheimnis, denn es wird bereits zu Beginn klargelegt. Ob er wirklich der Mörder ist, erfährt ihr allerdings erst zum Schluss.

Das Theatersetting hat mir sehr gut gefallen. Die Atmosphäre am Dellecher Collage, wo ausschließlich Shakespeare Stücke erlernt und aufgeführt werden, ist sehr anschaulich dargestellt. Nur mehr sieben Studenten haben es ins letzte Studienjahr geschafft. Die Liebe zu Shakespeare und zum Theater verbindet die sehr unterschiedlichen Charaktere. Dabei legen sie ihre Rollen auch im Privaten nicht gänzlich ab. Obwohl sie immer geschlossen als Clique auftreten, spürt man unterschwellig die aufkommende Rivalität. Eines Tages treibt einer von ihnen tot im See und es ist klar, dass der Mörder ein Mitglied der eingeschworenen Clique sein muss.

Die Handlung baut sich sehr langsam auf, ist komplex und hat doch einige Längen. Es gab kaum Überrschungen oder Twists. Der Plot ist hingegen facettenreich und die Sprache mit den laufend eingestreuten Shakespeare Versen etwas ganz Neues. Diese können mit der Zeit beim Lesen aber auch nerven, denn sie sind allgegenwärtig. Ich fand sie interessant, denn sie gaben der Geschichte das gewisse Etwas. Trotzdem habe ich manchmal darüber hinweggelesen.

Bei der Figurenzeichnung bin ich zwiegespalten. Einige davon sind sehr bildhaft dargestellt, vorallem was ihre Gefühlswelt betrifft. Andere sind wiederum so blass, dass man kaum etwas über sie sagen kann. Interessant war aber, wie erschreckend sich die Freundschaft der sechs entwickelt hat. Alkohol, Drogen, Angstzustände, Hilfslosigkeit, Gewalt finden mehr und mehr Einzug.

Gefallen haben mir einige Szenen, bei denen die Studenten zu besonderen Anlässen ein Theaterstück aufführen müssen. Diese sind wirklich gelungen. Man hält beim Lesen unwillkürlich den Atem an, so bildhaft werden die Szenen von der Autorin beschrieben.
Trotzdem fehlte es mir durchgehend an Spannung. Das Ende wurde von uns Leserinnen verschieden interpretiert, was einige Fragen aufgeworfen hat.


Fazit:
Die Hype um diese "Dark Academia" Geschichte, die neu aufgelegt und über TikTok erfolgreich beworben wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Für mich ist es ein Roman, der in einer Theaterakademie angesiedelt ist und durch den Mord einen leichten Krimitouch erhält. Es geht um Freundschaft und die Liebe zu Shakespeare. Für mich war es ein eher langweiliges Stück...
Gerne verlinke ich euch noch die Rezensionen der Mitleserinnen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2023

Außen hui, innen...naja

Die geheime Gesellschaft
0

Nachdem ich von der Autorin "Die versteckte Apotheke" gelesen habe, war ich auf ihren neuen Roman sehr neuigierig. Der Klappentext geht irgendwie in eine ähnliche Richtung und trotzdem ist die Geschichte ...

Nachdem ich von der Autorin "Die versteckte Apotheke" gelesen habe, war ich auf ihren neuen Roman sehr neuigierig. Der Klappentext geht irgendwie in eine ähnliche Richtung und trotzdem ist die Geschichte ganz anders.
Der Roman spielt im Jahre 1873. Lenna Wickes möchte den Mord an ihrer Schwester Evie aufklären und lässt sich bei der berühmten Spiritualistin und Wahrsagerin Vaudeline D' Allaire in Paris ausbilden. Sie ist bekannt dafür Kontakt zu Mordopfern aufzunehmen und deren Mörder zu finden. Lenna möchte unbedingt ihre ermordete Schwester kontaktieren und wird Vaudelines Gehilfin. Als Vaudeline eine Einladung der Londoner "Séance Society" erhält, begleitet sie Lenna in ihre Heimat zurück. Mr. Morley, der für die Séance Socity arbeitet, möchte den Mord am Leiter der Geheimgesellschaft aufklären und Vaudeline soll bei einer Séance den Täter ermitteln. Doch schon bald stellen die beiden Frauen fest, dass innerhalb der angesehenen Gesellschaft üble Machenschaften am Werk sind und sie selbst in großer Gefahr schweben...

Die Inhaltsangabe hat mich begeistert! Séancen und Geisterbeschwörungen im viktorianischen England, sowie eine junge Frau, die den Mord an ihrer Schwester aufklären möchte - das klang einfach großartig! Leider konnte die Geschichte weder mit dem Klappentext, noch mit dem wunderschönen Cover mithalten.

Der Beginn des Romans in einem verwunschenen Chateau, bei dem wir als Zuschauer bei einer Sèance dabei sein dürfen, wurde wunderbar atmosphärisch beschrieben. Danach wechseln wir nach London und lernen Mr. Morley kennen, der ein etwas eigenartiger Zeitgenosse ist. Aus seiner und aus der Perspektive von Lenna erfahren wir mehr über die geheimnisvolle "Séance Socity", seinem Leiter und die Rolle von Evie in diesem exklusiven Herrenclub. Lenna und Mr. Morley verbindet dabei, dass die jeweiligen Mordfälle zum gleichen Zeitpunkt auf ähnliche Art und Weise passiert sind....

Im Gegensatz zu Sarah Penners vorherigen Roman spielt "Die geheime Gesellschaft" in einer Zeitebene. Wir sind ausnahmslos im viktorianischen Zeitalter in London (und kurz in Paris) unterwegs. Diese bildet ein perfektes Setting für diese Geschichte. Der Glauben an Übersinnliches spielte zu dieser Zeit eine große Rolle. Männerclubs und Wahrsagerei sind en vogue. Das Frauenbild ist nicht vorhanden und dennoch sind auch diesmal wieder die Frauen die handelnden Figuren, die mit den Männern "spielen" und diese im Glauben lassen, dass "sie das Sagen haben".

Leider wird die Geschichte für einen historischen Roman mit Okkultismus und einen Hauch Krimi zu träge erzählt. Es passiert nicht wirklich viel und die amourösen Abenteuer zwischen Lenna und Vaudeline überzeugten mich ebenso wenig. Erst zum Ende hin kommt wirklich Spannung auf und ich habe das Buch danach in einem Zug ausgelesen. Für eine bessere Bewertung hat es leider dennoch nicht gereicht.

Wie schon bei "Die versteckte Apotheke" ist das Cover nicht nur außen wunderschön, sondern setzt sich innen auf dem Hardcover fort, wenn man den Schutzumschlag abnimmt. Ein Traum!

Fazit:
Ein großartiges Thema, eine tolle Atmosphäre, aber leider eine ziemlich zähe Handlung, die mich nur teilweise begeistern konnte. Schade! Nun hoffe ich, dass der nächste Roman von Sarah Penner wieder spannender wird. An tollen Themen fehlt es bei ihr ja nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere