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Veröffentlicht am 02.06.2024

Jungbrunnen

Wir werden jung sein
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Inhalt: Ihr Leben gerät aus den Fugen, als die Teilnehmer einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité plötzlich jünger werden. Jakob ist gerade seiner ersten Liebe begegnet und verliert auf einmal ...

Inhalt: Ihr Leben gerät aus den Fugen, als die Teilnehmer einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité plötzlich jünger werden. Jakob ist gerade seiner ersten Liebe begegnet und verliert auf einmal jegliche Lust. Jenny wünscht sich seit vielen Jahren vergeblich ein Kind und wird plötzlich schwanger. Wenger, ein schwerkranker Immobilienpatriarch, verabschiedet sich mit einem rauschenden Fest von der Welt, um kurz darauf – zur Verzweiflung seiner Erben – wieder aufzublühen. Und Verena, die zweifache Olympiasiegerin über 100 Meter Freistil, hat ihre Profizeit längst hinter sich, als sie bei einem Schaukampf der Ex-Stars überraschend neue Rekorde aufstellt. Als die Öffentlichkeit von ihrer Verjüngung erfährt, überschlagen sich die Ereignisse.



Nach "Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße" war ich unglaublich gespannt auf den neuen Roman des Autors Maxim Leo. Vollkommen begeistern konnte er mich dieses Mal jedoch nicht. Dies lag vor allem an den vielen eingeführten Protagonisten, deren Geschichten sich zunehmend erweiterten und schließlich verwoben, sodass ich irgendwann den Überblick verlor. Mir fiel es schwer, der Geschichte noch zu folgen und einen übergeordneten "Sinn" zu erkennen. Auch mit den einzelnen Protagonisten wurde ich nicht so recht warm, sie blieben mir überwiegend fremd. Dennoch fand ich das Gedankenspiel interessant, was passiert, wenn unsere Gesellschaft den ewigen Jungbrunnen finden würde. Viele Begebenheiten bzw. Reaktionen der Menschen wirkten sehr authentisch und würde ich - oftmals traurigerweise - auch genau so im wahren Leben erwarten. Auch, wenn ich nicht in Begeisterungsstürme ausbrechen konnte, fand ich den Roman lesenswert und freue mich auf weitere Geschichten des Autors.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Regelrecht ausufernd

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Inhalt: Heinz Labensky hat auch nach der Wende den Osten Deutschlands nie verlassen und sitzt in einem Seniorenheim die Zeit ab. Bis eines Tages ein Brief die Tristesse unterbricht und Licht ins Dunkel ...

Inhalt: Heinz Labensky hat auch nach der Wende den Osten Deutschlands nie verlassen und sitzt in einem Seniorenheim die Zeit ab. Bis eines Tages ein Brief die Tristesse unterbricht und Licht ins Dunkel des größten Rätsels seines Lebens bringt: Das Verschwinden seiner Jugendliebe Rita. Er steigt in den Flixbus nach Warnemünde, um der Sache auf den Grund zu gehen. Auf der Fahrt animieren den mit blühender Fantasie gesegneten Labensky die verschiedensten Mitfahrenden zu einer Reise durch die eigene Vergangenheit und er erzählt eine haarsträubende Geschichte nach der anderen. Doch am Meer angekommen, muss Labensky eine Entscheidung treffen. Will er die Wahrheit erfahren und die Realität so akzeptieren, wie sie ist? Oder will er weiter in seiner selbst geschaffenen Fantasiewelt leben?

Ich war sehr gespannt auf den Roman von Herrn und Frau Tsokos, die erstmals gemeinsam ein Buch veröffentlichen - und dies dazu noch thematisch weit entfernt vom üblichen Gefilde Rechtsmedizin und Thriller. Inhaltlich habe ich die Geschichte rund um "Heinz" als sehr interessant empfunden. Auch, wenn der Protagonist aufgrund seiner Intelligenzminderung etwas anstrengend wirkte, habe ich ihn schnell ins Herz geschlossen. Als "Kind des Westens" habe ich auch viele neue Eindrücke zum Thema DDR erhalten können. Leider war die gesamte Handlung jedoch in so ausufernde Beschreibungen und Aufzählungen eingebettet, dass ich nur mühsam mit der Lektüre vorankam. So wurde z.B. das Eingießen und die Einnahme eines Getränks über eine gesamte Seite geschildert, gespickt mit Anekdoten & Co. Das war mir auf Dauer dann doch etwas zu zäh und ich musste mich zwingen, das Buch wieder in die Hand zu nehmen und auszulesen. Hinzu kam, dass die Begegnungen, die Heinz hatte, zunehmend zu phantastisch auf mich wirkend. So trifft er beispielsweise auf Baader und Meinhof und soll an der Namensfindung der RAF beteiligt gewesen sein. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten und ich hatte Schwierigkeiten, das Buch überhaupt wieder in die Hand zu nehmen. Das Ende hingegen hat mich versöhnt - es wirkte auf mich stimmig und zur Figur Heinz passend. Insgesamt ein etwas sperriger Roman, der mich trotz der liebenswerten Hauptfigur leider nicht vollends begeistern konnte.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Düstere Zeiten

Die Hexen von Cleftwater
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„Die Hexen von Cleftwater“ ist ein historischer Roman, der in East Anglia zu Zeiten der Hexenverbrennungen im 17. Jahrhundert angesiedelt ist. Die Protagonistin Martha Hallybread ist in ihrem Dorf als ...

„Die Hexen von Cleftwater“ ist ein historischer Roman, der in East Anglia zu Zeiten der Hexenverbrennungen im 17. Jahrhundert angesiedelt ist. Die Protagonistin Martha Hallybread ist in ihrem Dorf als Hebamme und Heilerin die Anlaufstelle für Gebährende und Kranke. Seit Jahrzehnten durch ein Halsleiden stumm kann sie sich dabei allerdings nur mit Händen und Füßen verständigen. Als bei einer Geburt ein gezeichnetes Baby zur Welt kommt und direkt verstirbt, wird ihre Helferin Prissy im Nachgang als Hexe verfolgt. Hexenjäger Makepeace hinterlässt nichts als verbrannte Eder und Martha muss alles geben, um ihrer Freundin zu helfen. Dabei muss sie tunlichst aufpassen, nicht selbst in Verdacht zu geraten.

Der Autorin ist es in ihrem Roman-Debüt hervorragend gelungen, die Zeit der Hexenverbrennung, das Elend auf dem Land mit den furchtbaren Lebensumständen, die patriarchalische Gesellschaft und die unaufgeklärte Gesellschaft einzufangen. Oft musste ich das Buch ob seiner Grausamkeiten zur Seite legen. Ich bin mehrfach wütend über die damaligen Zustände und den Aberglauben der Bevölkerung geworden. Jeder verdächtigt jeden und stellt ihn an den Pranger. Hinzukommend die Unwissenheit über medizinische Zusammenhänge, die für uns heute so selbstverständlich ist. Das hat mich beim Lesen sehr mitfühlen lassen. Leider wurde ich jedoch mit der Protagonistin Martha nicht recht warm. Möglicherweise lag dies an ihrer Faszination für den Atzmann, der immer wieder eine Rolle spielte. Hiermit konnte ich, vermutlich aus meiner heutigen aufgeklärten Sicht, einfach nichts anfangen. Zudem reihten sich die einzelnen Aktionen etwas lieblos und häufig nicht nachvollziehbar aneinander, weshalb ich inhaltlich mit der Geschichte leider nicht allzu viel anfangen konnte. Nichtsdestotrotz fand ich den Einblick in die damalige Zeit und vor allem die Denkweise sehr wertvoll und durchaus gelungen.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Lebensgeschichte

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe
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Florence „Florrie“ Butterfield ist 80 Jahre alt und lebt in einem Seniorenheim bei Oxford. Als eines nachts die Heimleiterin aus dem Fenster stürzt, kann Florrie nicht an einen Selbstmordversuch glauben. ...

Florence „Florrie“ Butterfield ist 80 Jahre alt und lebt in einem Seniorenheim bei Oxford. Als eines nachts die Heimleiterin aus dem Fenster stürzt, kann Florrie nicht an einen Selbstmordversuch glauben. Kurzerhand fängt sie mit eigenen Ermittlungen an, die sie nicht nur in die Vergangenheit der Heimleiterin, sondern auch in ihre eigene Lebensgeschichte, eintauchen lassen.

„Florence Butterfield und die Nachtschwalbe“ ist entgegen meiner Erwartungen kein Kriminalroman, sondern ein Unterhaltungsroman. Inhaltlich dreht sich alles um die sehr gut ausgearbeitete Protagonistin Florrie, die neben ihren eher zufallsbedingten Ermittlungen ihr Leben Revue passieren lässt. Im Vorfeld habe ich etwas ganz anderes erwartet und empfand den Roman in der Gesamtschau daher als etwas zu betulich und lieblich. Die Rückblenden auf Florries Leben wurden mir nach und nach zu viel und der Roman uferte mir zu sehr aus. Hier hätte deutlich gekürzt werden können. Was mir allerdings wirklich gut gefallen hat, sind die intensiv ausgearbeiteten Figuren und das Setting. In Kombination mit einem sehr angenehmen Sprachstil bietet der Roman durchaus stimmungsvolle Wohlfühlatmosphäre.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Mäßig

Das Buch der gestohlenen Träume
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Der Roman "Das Buch der gestohlenen Träume" von David Farr ist für Kinder ab dem 11. Lebensjahr geeignet. Aus wechselnder Perspektive der Hauptfiguren wird die Geschichte von Rachel und ihrem Bruder Robert ...

Der Roman "Das Buch der gestohlenen Träume" von David Farr ist für Kinder ab dem 11. Lebensjahr geeignet. Aus wechselnder Perspektive der Hauptfiguren wird die Geschichte von Rachel und ihrem Bruder Robert dargestellt, die in einem Land leben, in dem eine Diktatur herrscht. In dieser Diktatur haben Kinder keine Rechte und werden unterjocht, zugleich verbietet der Präsident Charles Malstain das Lesen vieler Bücher. Eines dieser Bücher ist magisch und soll dem Präsidenten helfen, eine Krankheit zu überstehen. Durch verschiedene Zufälle gelangt es in die Hände von Rachel und Robert, die alles daransetzen, das Buch vor dem Präsidenten zu retten.

Mich persönlich konnte der Roman leider nicht vollends überzeugen. Es ist eine kindgerechte Adaptation des Romans "Fahrenheit 451" mit kleinen magischen Elementen, blieb mir dabei aber zu nah am bekannten Original. Es war sehr politisch - was sicherlich kein Fehler ist - erwartet habe ich aber einen deutlich höheren Fantasy-Anteil. In diesen politischen Zeiten ist dies sicherlich ein gutes Lehrstück, mich als Erwachsene hat es aber nicht so recht vom Hocker hauen können.

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