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Veröffentlicht am 27.04.2018

Ein Buch das durch Wände geht...

Gehen Sie einfach durch die Wand!
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nfos:
Verlag: SadWolf Verlag
Originaltitel: Gehen Sie einfach durch die Wand
Seitenanzahl: 245
ISBN: 9783946446354
Preis: 12,99 €
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Inhalt:
»Der ...

nfos:
Verlag: SadWolf Verlag
Originaltitel: Gehen Sie einfach durch die Wand
Seitenanzahl: 245
ISBN: 9783946446354
Preis: 12,99 €
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Inhalt:
»Der Tod nimmt nur das Leben, nicht die Liebe. Die Liebe bleibt.«

Madison Convay landet nach ihrem vierten Suizidversuch in der Psychiatrie. Sie ist überzeugt, für den frühen Tod ihrer ersten großen Liebe verantwortlich zu sein, denn Thomas sucht sie seit Jahren Nacht für Nacht in ihren Albträumen heim.

Der ebenso geniale wie kauzige Psychologe Dr. Hiram Goldblum ist ihre letzte Hoffnung auf ein normales Leben. Mithilfe des luziden Träumens soll seine Patientin dem Toten nochmals begegnen – tief schlafend, doch bei vollem Bewusstsein. Madison gelingt es tatsächlich, ihre Schuldgefühle zu überwinden und ihren Lebenswillen wieder zu entdecken. Doch dann geschehen Dinge, die selbst Dr. Goldblum nicht vorhersehen konnte.

»Gehen Sie einfach durch die Wand!« entführt den Leser in die surreale Welt der Klarträume, lässt die Grenzen zwischen Bewusstseinsebenen verschwimmen – und spielt mit der Frage: »Träume ich?«

Mit Fantasie, Empathie und einer gehörigen Portion Humor entführt die Autorin Petra Rénee Meineke ihre Leser in die surreale Welt der luziden Träume. Genau dorthin schickt der kauzige Psychologe Dr. Goldblum seine Patientin Madison Convay nach ihrem vierten Suizidversuch, um sich endlich ihren quälenden Albträumen um eine verlorene Liebe, Tod und Schuld zu stellen. Doch auch der Doc hat seine Leichen im Keller – und die Tiefen des Unterbewusstseins halten nicht nur für ihn einige Überraschungen bereit.

Die romantische Novelle »Gehen Sie einfach durch die Wand!« erschien erstmals auf der kanadischen Autorenplattform Wattpad, wo sie tausende Leser begeisterte und 2016 einen Wattys Award gewann.
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Meinung:
1. Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:
Das Cover ist ist durch die Computergestaltung sehr abstrakt und einfach gehalten. Rein von der Optik her wäre es kein Buch, welches ich sofort in die Hände nehmen würde. Jedoch wird der Leser durch den Inhalt des Buches mehr als belohnt. Der Schreibstil ist einfach und sehr verständlich gehalten, was jedoch nicht bedeutet, dass das Buch dadurch "einfach" ist. Der Leser wird durch das gesamte Buch in der Ich-Form begleitet. Dennoch ist die Ich-Form bei allen 3 Hauptprotagonisten vorhanden, so dass der Leser bei Beginn eines neuen Hauptteils nicht gleich weiß, welcher Protagonist seine Perspektive erzählt. Auffällig und zugleich sehr angenehm und interessant ist die Unterteilung des Buches. Das Buch besteht aus 3 Teilen, welches jeweils einem Protagonisten das Wort erteilt. Die Teile sind sehr schön abgegrenzt voneinander und erhalten jeweils ihren eigenen Prolog. Auch enden die jeweiligen Teile für mich mit einem Cliffhanger. Es sind somit 3 eigentlich abgeschlossene Handlungen, die dennoch zu einer gesamten Geschichte gehören und alle nicht abgeschlossen sind. Petra Renee´Meineke erschafft hier mehrere Facetten in einem, welches eine echt interessante und neue Art des Lesens vermittelt. Sie nutzt zudem einen weiteren markanten Schreibstil (kursiv/normal), um dem Leser in die unterschiedlichen Phasen des Träumens oder des Wachseins zu führen. Somit ist dem Leser immer augenscheinlich klar, ob der Protagonist sich gerade im Traumzustand befindet oder nicht.
Alle inhaltlichen Fakten (luzide Träume/ Traummerkmale/Coup-Contrecoup/oneiroider Traum) sind wissenschaftlich belegt und gut recherchiert. Auch verwendet Petra Renee´Meineke spachliche Stile um Personen näher zu beschreiben. So kommt nicht nur einmal eine Versinnbildlichung durch Wortspiele wie z.B. auffällig unauffällig zum tragen. Interessant sind auch die wiederkehrenden Sätze der jeweiligen Protagonisten auf ihre eigene Art und Weise, wie z.B. "Das erste Aufwachen nach dem sterben..."; "Das erste Aufwachen nach dem Ertrinken..."; "Das erste Erwachen nach dem sterben...". Somit wird dem Leser immer wieder der rote Faden in dem Buch aufgezeigt.

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2. Inhaltliche Ausseinandersetzung:
Der erste Teil der Geschichte beginnt mit Madison als "Maddy", die schon einige Suizidversuche hinter sich gebracht hatte. Nach dem letzten Versuch gerät sie an den Psychologen Hiram Goldblum, der mittels Traumarbeit die quälende "Schuldfrage" von Maddy bearbeiten möchte. Mit Hilfe von Goldblum erlernt Maddy ihre Träume zu kontrollieren und ihrer Frage "Bin ich Schuld am Tod von...?" auf den Grund zu gehen. Als Betroffene von Suizidversuchen sowie als Nichtbetroffene ist das Denken von Maddy sehr nachvollziehbar und klar dargestellt. Der erste Teil endet mit einem Cliffhanger der bis zum Ende des gesamten Buches dem Leser nicht klar werden lässt, was mit Maddy geschehen ist.
Der zweite Teil der Geschichte bedient sich an den Leiden des Mannes "Sam". Sam ist der Freund von Maddy, alkoholsüchtig und lässt den Leser in seine Welt der Ängste um Maddy eintreten. Auch er lernt Dr. Goldblum kennen und versucht gemeinsam mit ihm, Sams Frage an Maddy, in seinen Träumen eine Antwort zu erhalten. Auch dieser Teil endet mit einem Cliffhanger, der aber im dritten Teil nochmal Aufklärung findet.
Der dritte Teil dient der Sicht des Professors Dr. Goldblum. In den ersten beiden Teilen wirkt Goldblum auf mich eher unsymphatisch und nervig mit seinen ständigen wirren Gedanken. Das Buch hat es eigentlich nicht nötig das Klischee des "verrückten Professors" zu untermauern. Jedoch im dritten Teil wird er mehr und mehr als Mensch und greifbarer für den Leser. Dr. Goldblum geht in diesem Teil auf seinen eigenen Traum ein, der ihn dazu bewegt seinen Fehler wieder gut machen zu wollen. Dies kann er nur mithilfe des hinabsteigens in seine Träume erlangen. In seinen Träumen begegnet er wiederrum Maddy und es finden sich Rückblicke auf den zweiten sowie ersten Teil des Buches.

Fazit:
Das Buch ist wirklich sehr lesenswert. Dem Leser wird eine verwirrende Welt von Realität und Traumwelten vorgelebt, wobei es immer verworrener wird. Alles scheint miteinader zusammen zu hängen und doch ihre eigene Geschichte zu sein. Am Ende hat der Leser das Gefühl nicht mehr zu wissen was noch Realität ist und was Irreal. Selbst die Schreibstile ändern nichts mehr an den Gedanken "Ist das nun wirklich so oder ist das seine Fantasie?". Petra Renee´Meineke führt einen mächtig in die Irre, was sehr gut gelungen ist. Hervorzuheben ist der rote Faden, welcher souverän durch das Buch führt. Es sind die Kleinigkeiten die das Buch zum Nachdenken anregen, z.B. führt die Autorin im ersten Teil des Buches die Schaukel an, welche im letzten Teil des Buches nochmal stilistisch "...wurde knallrot, wie ein...Schaukelbrett." Erwähnung findet. Nicht ganz hinter gestiegen bin ich in der Beziehung von Goldman und Maddy. Denn Goldman erzeugt den Verdacht, dass er Maddy schon viele viele Jahre kennt. Jedoch wird es nicht weiter aufgeklärt und dieser Verdacht bleibt wie ein bitterer Nachgeschmack in den Gedanken haften. Schade finde ich zudem, dass die Schuld gegenüber Mike völlig im Dunkeln gelassen wird. Das schöne ist, dass dieses Buch offen und als einzelner Roman stehen bleiben und der Leser seine eigene Fantasie spielen lassen kann. Jedoch bietet dieses Buch soviel Stoff für einen zweiten Teil, denn es ist nach wie vor alles offen...Mal sehen ob Petra mit uns ein zweites mal durch die Wand gehen wird! Lohnen würde es sich auf jeden Fall!
Das Buch erhält von mir 5/5 Vikis.

Veröffentlicht am 09.03.2021

Absolute Leseempfehlung

Erfrorene Seele
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Ich habe das Buch „Erfrorene Seele“ von Berit Sellmann innerhalb einiger Tage durchgesuchtet. Ein Buch mit vielen Höhen und Tiefen, als emotionale Achterbahn und Gaumenschmaus für den literarischen Genuss. ...

Ich habe das Buch „Erfrorene Seele“ von Berit Sellmann innerhalb einiger Tage durchgesuchtet. Ein Buch mit vielen Höhen und Tiefen, als emotionale Achterbahn und Gaumenschmaus für den literarischen Genuss. Das Cover ist ja wirklich mal eine Augenweide. Großartig gestaltet! Wer hier jedoch einen Thriller erwartet wird sich etwas umgewöhnen müssen. Denn hier erlebst du eine etwas andere Spannung und Dunkelheit! Hier ist eher die zwischenmenschliche Grausamkeit im Fokus.
Ich habe den Schreibstil wirklich genossen. So bildlich und fantastisch. Keine 0815 Literatur, die dich mal eben die Seiten überfliegen lässt. Nein! Hier ist wirklich Satzweise, gar Wortweise alles genauestens geplant, um das Buch lebendig werden zu lassen. Sehr großes Kino! Dabei erlebt der Leser schon fast Poesie.
Wir befinden uns im Leben von Wiebke, die sich nach vielen Jahren auf eine Reise ins Ungewisse macht. Sie sucht ihre verschollene Mutter, die nach einer Reise nach Grönland nicht wieder zurück kam. Der Vater, ein Geheimnisträger und Alkoholiker versucht indes Wiebke vom Vorhaben abzubringen. Alles dem Anschein nach sehr mysteriös. Hierbei schafft Berit eine gewisse Spannung, die dem gesamtem Buch eine mystische, krisselnde Note verleiht. Als Leser möchte man einfach wissen, wie sich die Geschichte entwickelt und zudem die gesetzten Cliffhanger aufklären. Dabei befindet man sich immer in einer Sehnsüchtigen Wiebke, die voller Angst und Unsicherheit eine neue Welt erobert. Was passiert, wenn man nach Jahren plötzlich der Mutter gegenüberstehen könnte? Gibt es Erklärungen, die ein solches Verhalten einer Mutter gegenüber ihres Kindes begründen können?
Ich glaube ich war noch nie in Grönland, oder doch? Können Worte einen an die Orte führen, als wäre man schon einmal dort gewesen? Ja! Berit schafft genau diese Vorstellungen durch ihre Worte lebendig werden zu lassen. Wahnsinn!
Gibt es Anmerkungen? Ja! Nicht alle Geschehnisse sind für mich Menschlich nachvollziehbar gewesen. Insbesondere der Schluss war für mich etwas fragwürdig. Denn mir erschließt sich eine bestimmte Szene mit der Handlungsweise nicht überein. Auf der anderen Seite denke ich gerade an das kalte Grönland, wo die Selbstmordrate sehr hoch ist. Vielleicht werden dort auch die ein oder anderen Emotionen kalt. Jedoch scheint Grönland ein wunderschönes Land zu sein, welches dann wieder für die wärme im Herzen sorgen könnte. Dennoch ein wahnsinnig gutes Buch. Absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2019

Avatar ist cool

Avatar – Der Herr der Elemente: Premium 1
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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:



Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Gurihiru hat sämtliche Zeichnungen des Buches gemalt. Für Kinder von 6 - 12 Jahre sind die Zeichnungen echt gut gemacht. ...

Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:



Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Gurihiru hat sämtliche Zeichnungen des Buches gemalt. Für Kinder von 6 - 12 Jahre sind die Zeichnungen echt gut gemacht. Sie sind bunt und eher grob gehalten. Jedoch ist das nicht als Kritik zu sehen. Leider hat das Cover wenig Bezug zum Inhalt. Dennoch schön dargestellt. Der Schreibstil ist in der Gegenwart. Die Schrift ist für mich nicht optimal gewesen, da ich beim lesen durch die ständige Großschreibweise Probleme hatte flüssig lesen zu können. Zudem fand ich die Seitentexte am Rand ziemlich verwirrend und nicht unbedingt dienlich. In dem Buch geht es um Aang und seine Freunde die versuchen die Harmonie wieder herzustellen. Doch Feuerlord Zuko stellt sich dem in den Weg.



Fazit:



Ich fand die Geschichte von Aang toll. Zudem mochte ich die Charaktere aus dem Buch. Das Buch ist schön gestaltet und die Geschichte ist in sich rund und stimmig. Schön finde ich die Karte in der Innenseite und die Zeichnungen auf den letzten Seiten. Hier erfährt der Leser nochmal Einblicke in die Welt der Figuren und wie sie entstehen. Somit kann auch der Leser versuchen diese nachzuzeichnen. Die Geschichte um Aang und Zuko ist spannend und toll. Das Buch endet mit einem sehr fiesen Cliffhanger, welches einem ermutigt sofort weiterlesen zu wollen.
Leider gibt es einen halben Stern abzug, weil die Schrift überall groß ist, welches es mir erschwerte das Buch zu lesen. Zudem waren die Charakternamen für mich teilweise unnaussprechlich.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Unsterblich sein und doch sterblich!

Scythe – Die Hüter des Todes
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Infos:

Verlag: Fischer Sauerländer
Originaltitel: Scythe - Die Hüter des Todes
Seitenanzahl: 528
ISBN: 9783737355063
Preis: 19,99 €
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Inhalt:

Unsterblichkeit,
Wohlstand,
unendliches ...

Infos:

Verlag: Fischer Sauerländer
Originaltitel: Scythe - Die Hüter des Todes
Seitenanzahl: 528
ISBN: 9783737355063
Preis: 19,99 €
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Inhalt:

Unsterblichkeit,
Wohlstand,
unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.

Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt...
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Meinung:

1. Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:
Das Buch ist in 5 Hauptteile untergliedert und weist einzelne Kapitel mit deren Überschriften auf. Jedoch muss ich das Buch von zwei unterschiedlichen Perpektiven betrachten. Neal Shusterman nimmt sich divergierende Stilrichtungen an, welches das Buch nochmals an Tiefe gewinnen lässt. Der allgemeine Schreibstil innerhalb der Kapitel wurde einfach und verständlich gehalten und aus der Erzählerperspektive geschrieben. Jedoch grenzen sich die Tagebucheinträge und die einzelnen Kapitel stilistisch deutlich voneinander ab. Neal Shusterman verwendet bei den Tagebucheintragungen die Ich-Perspektive der Scythe. Zudem weisen diese Einträge philosophisches Denken auf, welches dem Leser zum Nachdenken anregen kann. Das Cover ist schlicht und einfach gehalten. Jedoch lässt dies ein breites Band an Interpretationsmöglichkeiten zu. In meinem Fall denke ich an die Zweideutigkeit, die das ganze Buch mit sich trägt. Durch die durchzogene Linie und damit verbundenen gegenteiligen Farbspiele wird für mich eine klare Grenze zwischen "Richtig" und "Falsch" und dennoch die Zusammengehörigkeit beider verdeutlicht. Genauso gut kann es die unterschiedlichen Denkweisen der Scythe hervorheben. Denn kein Scythe ist wie der andere und handelt nach seiner Wahrheit!

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2. Inhaltliche Ausseinandersetzung:
Das Buch hält sich nicht lange mit Einleitungen und Beschreibungen auf. Es wirft den Leser sofort mit dem ersten Kapitel in die Welt der Scythe und damit verbundenen Ängste der Menschen. Die Protagonisten Citra, Rowan, Faraday, Curie und die Gruppe von Goddard finden wenig Beschreibung der Charaktere, welches jedoch dem Buch nicht schadet. Sicher könnte hier mehr Tiefgang erfolgen, andererseits wird der Leser durch die Gespräche der Protagonisten untereinander deren Denkweise verdeutlicht. In dem Buch wird das "Warum gibt es Scythe" mit dem Werdegang der Menschheit beschrieben. Durch die Unsterblichkeit der Menschen und damit verbundenen Überbevölkerung muss es eine andere Form des "sterbens" geben. Denn nach dem Gesetz müssen alle Menschen wiederbelebt werden, sofern sie "natürlich" sterben durch z.b. Unfall oder Selbsttötung. Somit ist der "Nachlesung" nur den Scythe vorbehalten. Sie selbst sind an ihre eigenen 10 Gebote gebunden und agieren unabhängig von der Thunderhead, dem Computer und "Herrscher" über alles. Der Tunderhead sorgt für Gleichberechtigung zwischen allen Menschen. Niemandem soll es an irgendetwas mangeln. Zudem sind sämtliche Erinnerungen dort gespeichert. Scythe Faraday bildet zwei Lehrlinge (Rowan und Citra) als einen möglichen neuen Scythe aus. Jedoch gibt es nur einen Ring für einen neuen Scythe und somit sind beide gegenseitig Konkurrenten. Der Leser erfährt im Laufe des Buches mehr und mehr über das Leben und agieren der Scythe. Über ihre Sorgen, Ängste und Gefühle. Auch über die dunklen Gedanken und die Gefahr das alles ausser Kontrolle geraten kann, weil Gesetze und Regeln auch für sich selbst anders ausgelegt und neu interpretiert werden kann. Hier wird deutlich, dass nichts für die Ewigkeit gemacht ist.

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Fazit:

Dies ist mein erstes Buch von Neal Shusterman und ich bin echt begeistert, wie es jemand schafft jegliche "was wäre wenn" Fragen vorab zu beantworten und trotz momentaner irrealer Zukunftsvisionen alles zu beachten. Der Leser wird von Anfang an in eine Welt geworfen, die einen mit Fragen der Moral, Ethik und Menschlichkeit zurück lässt. Wie kann eine Welt funktionieren, wo doch eigentlich jeder den Gewinn der Unsterblichkeit hat und zugleich diesen durch andere Menschen (Scythe) wieder verlieren. Denn die Scythe waren und sind auch nichts weiter als Menschen, die jedoch Immunität genießen und nur sich selbst nachlesen dürfen. Der Begriff des Nachlesens ist ein für mich ein "Verschönerungswort" für Mord durch Henker! Es gibt zwar Gebote der Scythe die bestimmte "Nachlesungen" verbieten, allerdings ist die Wahl der menschlichen Jagd ihnen selbst überlassen, wann, wen und wie sie nachlesen. In der Realität würde ich es der Ausführung der Todesstrafe durch einen Menschen gleich setzen. Beim Lesen wird man mit seinem eigenen Glauben an die Menschheit allein gelassen. Symphatien, die eigentlich gegen die eigentliche Moral sprechen bringen das Denken durcheinander. Herz und Verstand agieren zwiespältig und nicht konform miteinander. Das Buch hat mich mehr als einmal "zerstört" und mit meinen Gefühlen allein gelassen.
Der erste Teil des Buches geht rasant nach oben und lässt nichts an Spannung, Ärger, Frust und Gefühlen aus. Leider plätschert in der Hälfte des Buches die Geschichte etwas dahin, was am Ende jedoch durch neue Spannungsbögen wieder an Fahrt gewinnt. Gerne hätte ich zwischendurch mehr "böse" Überraschungen erwartet, auch wenn diese mich noch mehr gefrustet, jedoch dem Buch 5/5 Sternen geboten hätte. Doch war die Geschichte leider so eher vorhersehbarer und mir 4,5/5 Sternen wert. Ich freue mich wahnsinnig auf den zweiten Teil.

Das Buch erhält von mir 4,5/5 Vikis

Veröffentlicht am 29.12.2023

Super süße Idee, Weltliteratur für Kinder zugänglich zu machen

Stolz und Vorurteil
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Mickey Mouse trifft Jane Austen. Auf 34 Seiten mit vielen Bildern untermalt soll der berühmte Roman „Stolz und Vorurteil“ bereits für 4jährige zugänglich sein. Geht denn das?

Das Buch ist schön groß, ...

Mickey Mouse trifft Jane Austen. Auf 34 Seiten mit vielen Bildern untermalt soll der berühmte Roman „Stolz und Vorurteil“ bereits für 4jährige zugänglich sein. Geht denn das?

Das Buch ist schön groß, so dass die Zeichnungen und die Schrift gut zur Geltung kommen. Das Augenmerk ist hauptsächlich auf die Bilder gelegt. Diese nehmen bestimmt 80% des Buches ein und werden durch kurze schriftliche Absätze sprachlich untermauert. Am Anfang werden die Personen vorgestellt und hier hatte ich mein erstes Denkproblem. Da die Figuren vermeintlich nacheinander aufgezählt werden, passten die Namen nicht gleich, da die ersten beiden jeweils die äußeren bildeten. Da die Namen aber mit den Figuren und deren kurze Charakterbeschreibung gezeichnet worden sind, fiel es mir gleich auf. Für Kinder ab 4 Jahren empfinde ich die Anzahl der Charaktere auf die Seiten gerechnet ziemlich hoch. Die Zeichnungen sind Walt Disney typisch und wunderschön. Passend des zeitlichen Rahmens wurde auf Kleidung und Objekte geachtet.
Der Text ist extrem knapp gehalten. Auf der einen Seite für die Aufmerksamkeitsspanne ok, jedoch bleibt dadurch wenig Platz für die eigentlich Story. Von eigentlich ab 400 Seiten Roman auf 32 gekürzt bleibt kaum Raum für Inhalt. Dementsprechend ist die Story sehr oberflächlich gehalten. Die Sätze waren einfach, verständlich und Kindgerecht. In Verbindung mit den Bildern, fand ich das Gesamtkonzept schon gut gelungen, jedoch bezweifle ich ob Kinder ab 4 Jahren dem „Sinn“ oder „Hintergrund“ der Geschichte folgen können.
Dennoch finde ich die Idee, Literatur mit Kindheitsfiguren zu verbinden großartig. Langsames heranführen an Weltliteratur, jedoch eher empfohlen für Grundschulalter. Durch die passenden Bilder ist es den Kindern möglich, die Geschichte selbst wieder zu geben.

Jane Austen und Mickey Mouse geht in jedem Fall. Mit etwas mehr Seiten, könnte man die Story etwas detaillierter darstellen. Alles in allem eine super süße Empfehlung von mir.

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