Ein Sommermärchen
TangosommerPhil und Riitta, jedes Jahr verbringen sie genau eine Woche miteinander, und zwar beim Tangofestival in Seinäjoki. Den Rest des Jahres verbringt sie ein ruhiges Leben in Lappland und er ist Direktor einer ...
Phil und Riitta, jedes Jahr verbringen sie genau eine Woche miteinander, und zwar beim Tangofestival in Seinäjoki. Den Rest des Jahres verbringt sie ein ruhiges Leben in Lappland und er ist Direktor einer Volkshochschule in Nürtingen, mittlerweile allerdings in Rente. Über die Vergangenheit und ihre frühere Liebe schweigen sie sich aus, so ist ihre Abmachung. Sie genießen einfach die Zweisamkeit beim Tanzen.
Doch in diesem Sommer ist alles anders. Riitta ist unruhig, sie hat sich zwar schon Stoff für ein neues Kleid bestellt, sie ist aber nicht sicher, ob Phil auch wirklich kommen wird. Sie hat von dem Tod seiner Frau gehört und macht sich Sorgen um ihn. Kurzerhand fliegt sie nach Stuttgart.
Phil hingegen freut sich das ganze Jahr auf diese eine Woche in Finnland. Seine Herzrythmusstörungen hat er mit Tabletten in den Griff bekommen und nun würde er gerne seine Tochter Johanna und seine Enkelin Leni auf einen Besuch nach Finnland mitnehmen. Dafür gibt es Gründe, die aber zunächst einmal im Dunkeln bleiben. Mit dem alten Ducato machen sie sich auf den langen Weg.
Die Perspektive wechselt zwischen den Hauptpersonen hin und her. Da sind aber nicht nur Phil und Riitta, da ist auch Johanna mit ihrer kleinen Tochter Leni. Johanna ist Journalistin ohne feste Anstellung und hat daher die Zeit, ihren Vater auf die Reise zu begleiten. Ihr ist lange nicht klar, warum ihr Vater ihr unbedingt Finnland zeigen will, zumal er sich, als sie erstmal angekommen sind, auch nicht wirklich auszukennen scheint.
Also, viele Fragezeichen, die sich erst im Verlauf des Buches lösen. Aber wie es scheint, wächst mit zunehmendem Alter auch die Weisheit und Einsicht in die Fehler der Vergangenheit, auch wenn es dafür manchmal eines plötzlichen Krankheitsschlages und eines kleinen Mädchens bedarf, die unvoreingenommen an Neues herangeht.
Das Buch liest sich gut und flüssig, ich habe mich im letzten Teil des Buches über Youtube von finnischer Tangomusik begleiten lassen, das passte gut und man konnte wunderbar in die Handlung eintauchen.