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Veröffentlicht am 04.01.2024

Madlfing zum zweiten

Wollwut
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Mit Wollwut hat Leonie Kramer den zweiten Teil der Handarbeitskrimireihe um den MKHC erschaffen. Und sie hat es nicht mit der heißen Nadel gestrickt, sondern sich wieder viel Mühe mit den lesenswerten ...

Mit Wollwut hat Leonie Kramer den zweiten Teil der Handarbeitskrimireihe um den MKHC erschaffen. Und sie hat es nicht mit der heißen Nadel gestrickt, sondern sich wieder viel Mühe mit den lesenswerten Feinheiten gegeben. Man beachte gerne die tollen Kapitelüberschriften!
Der Madlfinger Krimi und Handarbeitsclub verweilt z.Z. in Bad Kohlgrub für ein Wellnesswochende mit Wollfärbeseminar.
Kommissar Wallenstein ist gerade zurück aus Island als sein ehemaliger Kollege und Kumpel Arne aus Köln aufschlägt und ihn mit sportlichen Aktivitäten überhäuft, bis das Unglück passiert. Arm verstaucht und zur Physio nach Bad Kohlgrub.
Was passiert, wenn der Kommissar und der MKHC aufeinandertreffen? Natürlich ein Mord. Nicht nur, dass der Tote in der Moorwanne gefunden wird, nein er hat zusätzlich einen blauen Kopf. Wurde er in einem Färbebad des Seminars ertränkt?
Der MKHC mischt natürlich wieder heftig mit und Arne hilft eigentlich nur dem behinderten Kommissar, geht aber auch seine eigenen Wege.
Neben dem Kriminalfall, spielt das Leben im Dorf und die zwischenmenschlichen Beziehungen eine große, wichtige Rolle.
Wer gerne lustige Cosy Crimes liest, die nicht platt daherkommen und etwas Ahnung von Handarbeiten und Wolle hat, wird genau wie ich, vergnügliche Lesestunden haben. Es ist erstaunlich, welche Redewendungen und Anspielungen der Autorin zum jeweiligen Thema des Buches einfallen. Diesmal zum Thema färben mit der Hauptfarbe blau und immer pointiert platziert.
Ich freue mich auf weitere Bücher dieser Reihe und bin gespannt in welches Gebiet der kreativen Welt uns die Autorin dann entführt.

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Veröffentlicht am 29.12.2023

Toller Start einer neuen Krimireihe

Stille Falle
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Mit 'Stille Falle' beginnt eine neue Kriminalromanreihe des schwedischen Autors Anders de la Motte. Die Protagonistin Kriminalinspektorin Leo Asker arbeitet in der Abteilung für Kapitaldelikte und rechnet ...

Mit 'Stille Falle' beginnt eine neue Kriminalromanreihe des schwedischen Autors Anders de la Motte. Die Protagonistin Kriminalinspektorin Leo Asker arbeitet in der Abteilung für Kapitaldelikte und rechnet sich Chancen aus, die Abteilung, nach dem Weggang ihrer Chefin, zu übernehmen. Doch dann wird ihr alter Widersacher Jonas Hellmann zurückgeholt und macht ihr das Leben schwer, bis sie sogar strafversetzt wird. Sie soll die Reserveabteilung übernehmen. Die Abteilung für hoffnungslose Fälle und verlorene Seelen. Deren bisheriger Chef liegt im Krankenhaus und wird wohl später auch nicht wiederkommen.
Ihre Mitarbeiter flößen Ihr auf den ersten Blick nicht gerade Vertauen ein.
In der Abteilung Kapitaldelikte wird gerade fieberhaft nach der verschwundenen Smilla Holst und ihrem Freund Malik Masur gesucht. Für Hellmann steht fest, dass Masur der Entführer ist, denn Smilla stammt aus höheren Kreisen. Und es geht bestimmt um Lösegeld!
Leo verfolgt andere Spuren und kann nach und nach auf ihre neue Truppe zurückgreifen. Jeder scheint auf seinem Gebiet sehr fähig zu sein.
Das Buch ist in mehrere Erzählstränge gegliedert und auch in verschiedene Zeitebenen. Die kurzen, oft spannenden Kapitel verleiten dazu immer weiter zu lesen. Anfangs sind es noch zu viele Personen und Orte um gleich ganz reinzufinden, aber das ändert sich rasch. Alles entwickelt sich, viele Stränge verweben sich und bilden wieder neue Ideen. Für die Ermittler und für die Leser.
Ich habe mitgeraten, manchmal richtig gelegen, aber manchmal nur erstaunt festgestellt, wie man sich doch in Personen irren kann.
Am Ende wird der Fall abgeschlossen, Leo befördert und sie entscheidet sich für ihre weitere Karriere sehr überraschend. Alles endet mit einem Cliffhanger, der mich neugierig auf das nächste Buch macht.

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Veröffentlicht am 24.12.2023

Nicht alle waren Verbrecher

Helle Tage, dunkle Schuld
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Nach der tollen Ruhrgebietssaga der Autorin musste ich jetzt einfach mit : Helle Tage, dunkle Schuld weiterlesen. Auch dieses Buch spielt in Essen, diesmal im Jahr 1948. Der Krieg ist zu Ende, aber es ...

Nach der tollen Ruhrgebietssaga der Autorin musste ich jetzt einfach mit : Helle Tage, dunkle Schuld weiterlesen. Auch dieses Buch spielt in Essen, diesmal im Jahr 1948. Der Krieg ist zu Ende, aber es herrscht noch sehr große Not. Die Leute hungern und haben meist kein Dach über dem Kopf. Der letzte Winter war besonders hart.
Carl Bruns darf endlich wieder in seinem Beruf als Kriminalbeamter arbeiten. Wegen seines jüdischen Großvaters musste er aus diesem ausscheiden und hat 11 Jahre Unter Tage auf dem Pütt malocht. Nun begegnet er immer öfter seinen Widersachern, die teilweise wieder in ihre früheren Berufen eindringen. Carl versucht nicht nur aktuelle Mordfälle aufzuklären, sondern er beschäftigt sich auch mit einem Massaker an Zwangsarbeitern und Inhaftierten kurz vor Kriegsende. Als die Mutter des verurteilen Hauptverdächtigen dieses Massakers ermordet aufgefunden, verweben sich die Fälle.
Carl stößt bei seinen Recherchen auf seine erste Liebe Anne. Deren Schwester Frieda ist die Schwiegertochter der Getöteten und laut Testament erbt ihr Sohn Emil das Haus in Essen Rüttenscheid. Sie übersiedeln sofort von Köln nach Essen und wohnen nun gleich um die Ecke von Carl und auch vom Polizeipräsidium.
Die Geschichte, basierend auf wahren Begebenheiten, ist gut recherchiert und spannend zu lesen. Manche Tatsachen waren aus Erzählungen der eigenen Verwandtschaft bekannt, aber nicht unbedingt in dieser Ausführlichkeit. Hamsterfahrten, Hungern, Zwangseinquartierungen, Persilscheine usw. - harter Tobak, aber eingepackt in einem spannenden Kriminalroman. Wer ist Freund, wer ist Feind?
Von mir gibt es 5* und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.12.2023

Spannend und gut durchdacht

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
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Bei Nele Neuhaus' Kriminalroman 'Monster' handelt es sich bereits um den 11.Fall für Pia Sander, Oliver von Bodenstein und deren Team.
Die 16-jährige Schülerin Larissa (Lissy)wird zuerst vermisst gemeldet, ...

Bei Nele Neuhaus' Kriminalroman 'Monster' handelt es sich bereits um den 11.Fall für Pia Sander, Oliver von Bodenstein und deren Team.
Die 16-jährige Schülerin Larissa (Lissy)wird zuerst vermisst gemeldet, kurz darauf wird ihre Leiche entdeckt. Hinter einem Marienbild liebevoll zurecht gelegt und mit ihrem Mantel zugedeckt. Das spricht dafür, dass der Täter sein Opfer gut kannte, außerdem weist nichts auf ein Sexualdelikt hin. Neben ihren Eltern trauert ganz besonders ihre beste Freundin Sara. Diese hat gleich jemanden im Verdacht. Aber die Polizei geht anderen Spuren nach und bevor sie den Hauptverdächtigen einvernehmen kann, ist dieser verschwunden. Es handelt sich um einen abgelehnten Asylbewerber und dementsprechend schlagen die Wellen hoch.
Kurze Zeit später läuft ein Mann vor ein Auto. Es sieht aus, als ob dieser auf der Flucht war. Er hatte weder Strümpfe oder Schuhe an und das bei Minustemperaturen und Schnee. Außerdem wurde er misshandelt und hat zahlreiche Bißspuren. Wolfsbisse? - Nein. Hundebisse von einer Rasse, die nur äußerst selten ist und als Anlagehund zählt. Die letzte Mahlzeit des Getöteten: Kartoffelsalat mit Würstchen. Der Gerichtsmediziner hatte doch vor kurzem bereits eine Leiche auf seinem Tisch, dessen Mageninhalt das gleiche aufwies.
Viel haben die Ermittler ja nicht in der Hand, aber sie gehen jeder kleinsten Spur nach, kombinieren richtig und kommen so einer grausamen Verbrecherbande auf die Spur. Als es noch ein Selbstmordattentat im Gerichtsgebäude gibt, bei der zuvor eine Kollegin erschossen wird und Bodenstein fast Augenzeuge wird, fallen noch viele Puzzlesteine an die richtigen Stellen.
Dieser Fall ist für mich einer der besten aus der Taunuskrimi Reihe. Er behandelt viele aktuelle Themen: Ausländerfeindlichkeit, Selbstjustiz und auch die Medienpräsenz und deren rasante Übermittlung von Nachrichten und leider auch von Fakenachrichten.
Ich bin auf weitere Fälle gespannt, denn auch das Privatleben der Ermittler hat einige Veränderungen erfahren und macht mich neugierig darauf, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 28.11.2023

Ungewöhnliches Ende

Hope's End
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Kit(redge)Mc Deere bekommt einen neuen Auftrag als Pflegerin, nachdem sie eine zeitlang beurlaubt worden war. Sie war verdächtigt einen Todesfall herbeigeführt zu haben; dabei handelte es sich ausgerechnet ...

Kit(redge)Mc Deere bekommt einen neuen Auftrag als Pflegerin, nachdem sie eine zeitlang beurlaubt worden war. Sie war verdächtigt einen Todesfall herbeigeführt zu haben; dabei handelte es sich ausgerechnet um ihre Mutter, welche an einer Überdosis eines Schmerzmittels verstarb.
Als sie hört wohin sie diesmal eingeteilt wurde, würde sie den Auftrag gerne ablehnen, aber nach der Vorgeschichte geht es leider nicht.
Ihre neue Patientin ist Leonore Hope, welche im Jahr 1929 beide Eltern und ihre Schwester ermordet haben soll. Damals 17 Jahre jung; heute ein Pflegefall. Sie ist nun etwas über 70 Jahre alt und der Fall liegt 54 Jahre zurück- wurde aber nie vergessen. Wahrscheinlich auch, weil es einen längeren Reim über das Geschehen gibt und fast jedes Kind diesen kennt.
Kit trifft auf eine Patientin, welche nur die linke Hand bewegen kann. Im Laufe der Zeit versucht sie mit ihr, mit Hilfe einer Schreibmaschine, zu kommunizieren und erfährt so ein wenig von dem damaligen Geschehen.
Diese 'Vorgeschichte' zieht sich über mehr als die Hälfte des Buches. Durch den flüssigen Schreibstil wurde es nicht langweilig, aber irgendwie wartete ich auf etwas mehr Handlung. Als diese dann Fahrt aufnahm, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Geschehen 1929 und das im Jahre 1983 wurden in zwei Stängen, gut ersichtlich durch verschiedene Schriften, parallel erzählt. Beide nahmen Wendungen, welche nicht voraussehbar waren und immer wieder alle meine Vermutungen über den Haufen warfen. Die Auflösung war zwar im wahren Leben unwahrscheinlich aber interessant zu lesen.
Ich hatte spannende Lesestunden und werde auch weitere Bücher des Autors lesen, solange sie im Bereich Thriller angesiedelt sind.

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