Cover-Bild Die bittere Gabe
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 01.02.2018
  • ISBN: 9783492312219
Ellen Marie Wiseman

Die bittere Gabe

Roman
Sina Hoffmann (Übersetzer)

Noch nie im Leben durfte die zehnjährige Lilly ihre Kammer auf Blackwood Manor verlassen. Die Menschen würden bei ihrem Anblick zu Tode erschrecken, so ihre Mutter. Umso erstaunter ist das Mädchen, als sie eines Tages mit in den Zirkus darf. Doch statt eine Vorstellung zu bestaunen, wird Lilly an die Freakshow verkauft und fortan als »Eisprinzessin« ausgestellt. Ihr Schicksal bessert sich erst, als sie entdeckt, wie gut sie mit den Elefanten umgehen kann. Aber erst zwanzig Jahre später wird ihr hartes Los gesühnt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2023

Ein trauriges Schicksal und dennoch Hoffnung

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Spontan habe ich zu diesem Buch hier gegriffen, weil ich einfach nicht wusste, was ich als Nächstes lesen sollte und muss sagen, es hat mir die Freude am Lesen wiedergebracht und das, obwohl die Geschichte ...

Spontan habe ich zu diesem Buch hier gegriffen, weil ich einfach nicht wusste, was ich als Nächstes lesen sollte und muss sagen, es hat mir die Freude am Lesen wiedergebracht und das, obwohl die Geschichte eher erdrückend war, düster und sehr emotional. Mir wird diese aber sicher so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Dabei wird die Geschichte aus der Sicht der Protagonistin Lilly erzählt, aber auch einem Mädchen namens Jenny, mehr als zwanzig Jahre später. Was die beiden miteinander verbindet, wird schon recht früh klar und dennoch bleiben gewisse Geheimnisse, die erst nach und nach enthüllt werden und das auf sehr berührende, aber auch teilweise schockierende und grausame Weise.

Vor allem aber Lillys Schicksal hat mich hier besonders berührt. Sie wirkt sehr zart und zerbrechlich, aber auch liebenswert und ganz oft bedauernswert. Umso schlimmer fand ich, was ihr im Laufe der Geschichte alles geschieht. Sie hat es von Anfang an nicht leicht, wird dafür, dass sie etwas ganz Besonderes ist, immer wieder bestraft und bekommt so wenig Liebe. Dennoch findet sie gerade im Zirkus Freunde und damit auch so etwas wie eine Familie und auch ein kleines bisschen Glück. In all der Dunkelheit, welche sie umgibt, gibt es also doch ein paar kleine Sonnenstrahlen.

Ebenfalls habe ich Jennys Geschichte mit Spannung verschlungen. Schnell merkt man, dass sie ein Teil der Familie Blackwood ist, welches ihre ganz eigenen Schlachten zu schlagen hat. Auch sie hatte es nicht leicht, hat es aber geschafft, sich von ihrer Familie abzuwenden, bis sie eine Nachricht bekommt, die ihr ganzes Leben verändern soll und ein wirklich ergreifendes und auch schönes Vorangehen der Geschichte mit sich bringt. Außerdem bekommt der Leser mit Jennys Handlungsstrang auch die Antworten auf alle Geheimnisse, welche Lilly, den Zirkus und die Familie Blackwood umgeben.

Das Ende des Buches fand ich irgendwie schön und gleichzeitig auch grausam. So sehr habe ich mir ein Happy End gewünscht, für beide junge Frauen und doch war dieses Ende dann doch eher bittersüß. Dennoch hat es gepasst und die Geschichte für mich persönlich perfekt abgerundet.

Alles in allem bekommt man hier einen wirklich tieftraurigen und sehr melancholischen Roman über eine besondere Protagonistin, über schreckliche Geheimnisse und ein Mädchen, welches viel zu schnell erwachsen werden muss. Dieser ist wunderschön und flüssig von der Autorin geschrieben worden und hat mich von Anfang bis Ende in seinen Band gezogen. Ich kann ihn jedenfalls absolut empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.05.2018

Die bittere Gabe

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Amerika in den 1930er Jahren: Lilly wächst eingesperrt auf einem Dachboden auf. Ihre Eltern verstecken sie vor der Außenwelt, da Lilly einen „Makel“ hat; sie leidet an Albinismus. Ihr wird eingeredet, ...

Amerika in den 1930er Jahren: Lilly wächst eingesperrt auf einem Dachboden auf. Ihre Eltern verstecken sie vor der Außenwelt, da Lilly einen „Makel“ hat; sie leidet an Albinismus. Ihr wird eingeredet, sie sei ein Monster. Als dann eines Tages ein Zirkus in den Ort kommt, verkauft Lillys Mutter das Mädchen an die dortige Freak-Show.

Mein Leseeindruck:

Dieses ist mein drittes Buch von Ellen Marie Wiseman, und wie zuvor auch schon die beiden Vorgänger, hat mir auch „Die bittere Gabe“ unglaublich gut gefallen! Die Autorin schafft es einfach immer wieder, faszinierende Geschichten zu erzählen mit Charakteren, die einzigartig sind und einfach authentisch wirken.


Es gibt in diesem Buch zwei Handlungsstränge und zwei weibliche Hauptprotagonistinnen: Lilly und Julia. Beide Handlungsstränge und beide Charaktere konnten mich überzeugen. Ich habe mich in Lillys und Julias Welt hineinfühlen und mit ihnen mitfühlen können.

Auch ist es einfach spannend zu verfolgen, wie beide Handlungsstränge immer mehr miteinander verwoben werden, auch wenn es anfangs gar keine Gemeinsamkeiten zu geben scheint.


Die Autorin hat es mit diesem Buch wieder geschafft, mir fesselnde Lesestunden zu schenken! Ich hoffe, sie wird noch viele weitere Bücher schreiben!

Veröffentlicht am 10.05.2018

Nette Geschichte auf zwei Zeitebenen mit einigen Makeln

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Auf dieses Buch habe ich mich schon gefreut, seit ich das erste Mal davon gehört hatte und ich habe es mir sehr schnell nach Erscheinen gekauft. Ich liebe Geschichten, die im Zirkus spielen, vor allem ...

Auf dieses Buch habe ich mich schon gefreut, seit ich das erste Mal davon gehört hatte und ich habe es mir sehr schnell nach Erscheinen gekauft. Ich liebe Geschichten, die im Zirkus spielen, vor allem zu dieser Zeit (1930er Jahre). Das Cover ist wunderschön gestaltet und passt perfekt zur Story. Die Autorin kannte ich von dem Buch "Die dunklen Mauern von Willard State", welches mich nicht gerade vom Hocker gehauen hat. Trotzdem war ich mehr als gespannt. Doch leider konnte mich die Autorin auch dieses Mal nicht überzeugen.


Ich fing also an zu lesen, las und las und las und kam irgendwie doch nicht voran. Insgesamt habe ich außergewöhnlich lange für dieses Buch gebraucht und das hatte mehrere Gründe:

Selten habe ich mit Kapiteln, die aus Sicht wechselnder Charaktere geschrieben sind, Probleme. Hier war es jedoch so. Beide Geschichten fand ich sehr interessant, konnte aber nie in eine eintauchen, denn da war das Kapitel schon zuende und zack - befand man sich wieder in einer anderen Welt. Durch die Kürze der meisten Kapitel habe ich dann auch nie lange am Stück gelesen, sondern war immer wieder genervt, erneut aus dem Lesefluss gerissen worden zu sein und habe das Buch wieder weggelegt.

Ein weiterer Grund waren die immer wiederkehrenden inneren Monologe der beiden Hauptfiguren, die sich in ihrem Kopf immer und immer wieder dieselben Fragen stellen und nur selten bzw. manchmal sehr spät und manchmal gar keine Antwort darauf erhalten. Normalerweise stören mich innere Monologe nicht, hier jedoch waren sie einfach zu häufig und vor allem waren es immer wieder dieselben Gedanken, die wieder und wieder durchgekaut wurden.

Ein dritter Grund waren die Wortwiederholungen. Man hat den Eindruck, die Autorin hat ein neues Wort entdeckt das ihr gefällt und versucht dann, dieses so oft wie möglich in ihrem Buch unterzubringen. Dass die verschiedenen Personen im Zirkus auf jeder dritten Seite wieder neu eingeführt wurden, als hätte man sie vorher noch nicht kennengelernt (xy, die schönste dickste Frau der Welt oder xy, der kleinste Mann der Welt) kann ich ja aufgrund der Vielzahl der Personen noch nachvollziehen. Die Zirkusbesucher hätten jedoch nicht auf jeder Seite als 'Bauerntrampel' bezeichnet werden müssen. Einige Male im Laufe des Buchs hätten ausgereicht, um zu verdeutlichen, wie die Zirkusbetreiber über die Zirkusbesucher dachten. Hier jedoch kam der Begriff 'Bauerntrampel' gefühlt in jedem zweiten Satz vor, manchmal auch mehrmals im Satz. Ähnliches ist mir bei einigen anderen Wörtern aufgefallen.


Am Ende hätte die Geschichte wirklich Potenzial gehabt, Emotionen beim Leser hervorzurufen. Das hat bei mir jedoch leider nicht geklappt. Es las sich eher wie eine schnelle Abhandlung, um zum Ende zu kommen. Auf einmal wird doch noch alles, was vorher so langsam vor sich ging, ganz schnell aufgeklärt. Irgendwie wirkte die zweite Hälfte des Buchs auf mich unfertig.


Lilly, das kleine Mädchen im Zirkus, macht für mich eine unglaubwürdige Entwicklung durch. Zuerst ist sie ein äußerst schüchternes Mädchen (kein Wunder!), das nie den Umgang mit anderen Menschen gelernt hat, fügt sich dann aber problemlos in ihre neue Rolle als Zirkusmitglied, gewinnt mühelos Freunde, hat Vertrauen in die meisten Menschen und tritt mutig für die Menschen und Tiere ein, die ihr am Herzen liegen. Das klingt zwar schön, ist aber für mich unglaubwürdig, da sie eingeschlossen in einer kleinen Dachkammer aufgewachsen ist, ohne jemals das Haus verlassen zu haben oder anderen Menschen als ihren grausamen Eltern begegnet zu sein. Woher soll sie so schnell solche Kompetenzen gewonnen haben?


Die anderen Charaktere passen schon eher ins Bild, wenn auch das Gesamtbild irgendwie unstimmig bleibt.


Nach dem Lesen habe ich zuerst 4 Sterne vergeben, aber das fühlte sich nicht richtig an. Jetzt hatte ich einige Tage Zeit, die Geschichte zu verarbeiten und habe die Zahl nach unten korrigiert. 3 Sterne gibt es von mir. Leider war es kein solches Lesevergnügen, wie ich gedacht hatte.