Cover-Bild Die Geschichte der getrennten Wege
Band 3 der Reihe "Neapolitanische Saga"
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 540
  • Ersterscheinung: 27.08.2017
  • ISBN: 9783518425756
Elena Ferrante

Die Geschichte der getrennten Wege

Band 3 der Neapolitanischen Saga (Erwachsenenjahre)
Karin Krieger (Übersetzer)

Es sind die turbulenten siebziger Jahre und die beiden inzwischen erwachsene Frauen. Lila ist Mutter geworden und hat sich befreit und alles hingeworfen – den Wohlstand, ihre Ehe, ihren neuen Namen – und arbeitet unter entwürdigenden Bedingungen in einer Fabrik. Elena hat ihr altes neapolitanisches Viertel hinter sich gelassen, das Studium beendet und ihren ersten Roman veröffentlicht. Als sie in eine angesehene norditalienische Familie einheiratet und ihrerseits ein Kind bekommt, hält sie ihren gesellschaftlichen Aufstieg für vollendet. Doch schon bald muss sie feststellen, dass sie ständig an Grenzen gerät.

Ganze Welten trennen die Freundinnen, doch gerade in diesen schwierigen Jahren sind sie füreinander da, die Nähe, die sie verbindet, scheint unverbrüchlich. Würde da nur nicht die langjährige Konkurrenz um einen bestimmten Mann immer deutlicher zutage treten.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2021

Zwei erwachsene Frauen – zwei verschiedene Karrieren

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Die „Neapolitanische Saga“ geht weiter: Lila lebt weiterhin in Neapel. Ihre Ehe ist zerbrochen, sie hat sich von Stefano Carracci getrennt und lebt jetzt mit Enzo Scanno zusammen. Dieser kümmert sich auch ...

Die „Neapolitanische Saga“ geht weiter: Lila lebt weiterhin in Neapel. Ihre Ehe ist zerbrochen, sie hat sich von Stefano Carracci getrennt und lebt jetzt mit Enzo Scanno zusammen. Dieser kümmert sich auch rührend um Lilas Sohn Gennaro, dessen vermeintlicher Vater Nino Sarratore sein soll, der Mann, in den Elena seit ihrer Schulzeit heimlich verliebt ist. Nach einigen schlecht bezahlen Jobs haben sich Lila und Enzo auf die neuen elektronischen Rechner spezialisiert und arbeiten nun für ihren ehemaligen Erzfeind, den Camorra-Boss Michele Scolara. Elena hat Neapel verlassen und in Pisa studiert, wo sie auch Pietro Airota, einen jungen Professor aus angesehener Familie, kennen lernt. Sie hat ihr erstes Buch veröffentlich, heiratet Pietro und bekommt im Laufe der Jahre zwei Mädchen, Dede und Elsa. Die Familie lebt nun in Florenz. Die beiden Freundinnen haben kaum noch Kontakt. Lila erinnert sich nur an Elena als sie dringend deren Hilfe brauchte, sonst bricht sie alle Kontaktversuche von Elenas Seite ab. Wider Erwarten geht deren Ehe geht gut, die Mädchen wachsen heran, und sie beginnt ein neues Buch zu schreiben. Dann taucht plötzlich wieder Nino in Florenz auf …

Elena Ferrante ist das Pseudonym einer italienischen Schriftstellerin, deren Debütroman „L’amore molesto“ bereits 1992 in Italien und unter dem Titel „Lästige Liebe“ 1994 auf Deutsch veröffentlicht wurde. Internationale Bekanntheit erreichte sie durch ihre Neapolitanische Saga, deren erster Band „Meine geniale Freundin“ 2016 in Deutschland erschienen ist, der zweite Teil „Die Geschichte eines neuen Namens“ folgte 2017. In einem schriftlichen Interview gab die Autorin einige Informationen zu ihrer Person bekannt. Sie sei in einem Außenbezirk von Neapel geboren und aufgewachsen, heiße im realen Leben auch Elena und sei Mutter von Töchtern. Die Schriftstellerei sei nicht ihr Hauptberuf …

„Die Geschichte der getrennten Wege“ ist der dritte Band der „Neapolitanischen Saga“, die insgesamt vier Bände umfasst. Er erschien bereits 2013 im italienischen Original und 2017 in deutscher Übersetzung beim Suhrkamp-Verlag und behandelt das weitere Leben der beiden Freundinnen als reife Frauen. Wir befinden uns in den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts, einer Zeit, in der Italien von politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen und von Studentenunruhen geprägt war. Ehescheidungen sind nun auch in Italien möglich. Diese Umbrüche, die Stellung der Frauen und wie die beiden Freundinnen darin involviert sind, bilden überwiegend den Hintergrund dieser Geschichte. Sie sind jetzt Mitte Dreißig und während Elena eher intellektuell in Frauengruppen rebelliert, ist Lila aktiv an gefährlichen Aktionen beteiligt. Ihre Lebenswege haben sich getrennt, sie sind sich fremd geworden und bleiben doch auf seltsame Art verbunden, denn jede sieht in der anderen etwas, das sie selbst nie erreichen konnte. Da die Geschichte aus der Erinnerung Elenas erzählt wird (Band 1), erhält man naturgemäß tiefere Einblicke in deren Leben und Entwicklung, über das sie des Öfteren reflektiert. Die bisher meist unspektakulär verlaufene Geschichte nimmt gegen Ende zu deutlich Fahrt auf und der übliche Cliffhanger der Autorin lässt uns doch gerne zu Band 4 greifen.

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Veröffentlicht am 27.11.2017

Starker dritter Teil!

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Bereits die ersten beiden Teile der Neapolitanischen Saga konnten mich restlos begeistern und so habe ich mich unheimlich auf den dritten Teil gefreut! Man ist auch sofort wieder im Geschehen drin und ...

Bereits die ersten beiden Teile der Neapolitanischen Saga konnten mich restlos begeistern und so habe ich mich unheimlich auf den dritten Teil gefreut! Man ist auch sofort wieder im Geschehen drin und findet zur Not auch eine Zusammenfassung der bisherigen Handlung ganz zu Beginn des Buches.

Wir begleiten Elena und Lila in den 70er Jahren in Italien. Beide sind nun verheiratet und führen ihr Familienleben größtenteils getrennt voneinander. Dennoch kommen sie nie wirklich voneinander los. Elenas Leben verläuft ganz anders als das von Lila. Sie hat eine gute Partie gemacht und ist erfolgreich mit ihrem ersten Roman. Lila hat sich von Ihrem Mann getrennt und schlägt sich allein mit ihrem Sohn durch.

Man könnte meinen, dass Elena das bessere Los gezogen hat, dennoch beneidet sie ihre Freundin. Während Elena versucht es allen recht zu machen und oft unsicher ist, sagt Lila gerade heraus ihre Meinung und handelt auch danach, eckt damit aber auch an. Dennoch wird sie gerade wegen ihres starken Charakters geachtet. Dass merkt auch Elena und bewundert ihre Freundin dafür, hegt aber auch dunkle Gedanken in Bezug auf ihre Jugendfreundin, weil sie selbst gerne so stark wäre.
Der dritte Teil ist der bisher politischste der Reihe. Es gibt viele Unruhen und Elena und Lila sind ebenfalls betroffen und müssen Stellung beziehen, wodurch wieder Spannungen zwischen ihnen entstehen.

Elena Ferrantes Schreibstil ist ganz ausgezeichnet. Sie versteht es die Spannung zu halten, auch wenn sie viel über alltägliches schreibt. Ich finde, es ist nicht selbstverständlich eine Geschichte über zwei Freundinnen so aufregend zu erzählen und das vor allem über vier dicke Bücher lang. Die Autorin hat Charaktere geschaffen, die unbeschönigt dargestellt werden. Man soll sie nicht bewundern oder gern haben, sondern auch ihre dunklen Seiten kennenlernen, die in jedem Menschen stecken können. Dennoch möchte man Elena und Lila begleiten und giert nach jeder Information, die man zu ihnen erhalten kann.

Nun heißt es auf den vierten und letzten Teil warten! Ich bin schon sehr gespannt, wie es ausgehen wird und kann es kaum erwarten weiterzulesen.

Veröffentlicht am 21.10.2017

Verkappte Existenzen

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Endlich! Teil 3 ist da! Lila und Lenú sind mittlerweile Mitte/Ende 20 Jahre alt und ihr Leben nimmt den Lauf den sie selbst eingeschlagen haben. Lila lebt mit ihrem Sohn und Enzo nach wie vor im Rione ...

Endlich! Teil 3 ist da! Lila und Lenú sind mittlerweile Mitte/Ende 20 Jahre alt und ihr Leben nimmt den Lauf den sie selbst eingeschlagen haben. Lila lebt mit ihrem Sohn und Enzo nach wie vor im Rione und Lenú hat ihr erstes Buch veröffentlicht und lernt in den neuen Kreisen in denen sie sich bewegt ihren zukünftigen Mann kennen. Ein Mann mit einem gewisssen Namen und Geld. Der Kontakt der beiden ist einfach nur merkwürdig. Langsam aber sicher nähern sie sich im Laufe des Buches wieder an und ihre Freundschaft nimmt einen weiteren Lauf. Lila gerät in die Fänge der Politik und Lenú in das Alltagsleben einer Ehefrau und Mutter und einer Schriftstellerin die eigentlich keine ist, so ohne Idee für ein weiteres Buch. Beide stehen ohne die wahre Liebe da, sind im Konflikt mit sich selbst und auch in ihrer Freundschaft. Ferrante beschreibt das Leben der beiden wieder wahnsinnig emotional, manchmal auch ein wenig langweilig aber so das man es lesen will und muss, denn die Wendungen die dieser Teil zu bieten hat, sind rasant und erschreckend. Die beiden Damen sind erwachsen geworden und ebenso ist Ferrantes Schreibstil mit den Protagonisten mitgewachsen und erwachsen geworden. beschreibt wunderbar das wahre Leben nach der Schule und den Start ins Berufsleben der Beiden....alle verlieren sich in ihren Jobs, ihrer Karriere und vergessen ihre Freunde. Aber eine wahre Freundschaft ist in allen Lagen da und die beiden Grazien zeigen das es machbar ist. Genauso gehört es dazu zu streiten und anderer Meinung zu sein. Elena Ferrante macht es weiter spannend und die Sucht nach den beiden Protagonisten ist größer denn je! Mille grazie und die Freude auf Band 4 ist riesig!

Veröffentlicht am 27.09.2017

Kampf der jungen Frauen um ihren Platz in der Gesellschaft - konnte mich überzeugen

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Mit dem Roman „Die Geschichte der getrennten Wege“ liegt nun auch der dritte Band der vierteiligen Reihe von Elena Ferrante rund um die Ich-Erzählerin Elena und ihrer gleichaltrigen Freundin Raffaella, ...

Mit dem Roman „Die Geschichte der getrennten Wege“ liegt nun auch der dritte Band der vierteiligen Reihe von Elena Ferrante rund um die Ich-Erzählerin Elena und ihrer gleichaltrigen Freundin Raffaella, die von Elena Lila gerufen wird, in deutscher Übersetzung vor. Die Protagonistinnen verbindet eine über 60-jährige Freundschaft. Der vorliegende Roman erzählt von der Zeit, in der Lila weiterhin in Neapel wohnt und Elena als junge Ehefrau nach Florenz zieht. Es ist Ende der 1960er beziehungsweise es sind die 1970er Jahre und Italien wird von sozialen Unruhen erschüttert. Doch obwohl sie räumlich voneinander getrennt leben und einander nur noch selten sehen, reißt die Verbindung nie gänzlich ab und sie halten telefonischen Kontakt. Die Rivalität um einen Vorrang in ihrer Freundschaft bleibt dennoch weiter bestehen.

Der Erzählung voran gestellt ist eine Liste der handelnden Personen und die wichtigsten Ereignisse der Vergangenheit in die sie eingebunden waren. Der Roman beginnt zunächst im Jahr 2010, Lila wird vermisst und Elena schreibt über ihre gemeinsame Freundschaft. Bei ihrem letzten Treffen vor fünf Jahren hat sie einige nachteilige Veränderungen an Lila wahrgenommen. Sie deutet dem Leser an, dass in der Zwischenzeit einiges Furchtbares geschehen ist. Mich machte das natürlich neugierig, denn ich wollte wissen, was sich in den vergangenen Jahren Schreckliches ereignet hat. Gespannt wartete ich aber auch darauf, von schönen Erlebnissen der jungen Frauen in Neapel und Florenz zu erfahren, denn immerhin dauerte die Freundschaft der beiden Frauen weiterhin an.

Zunächst sieht es so, als ob Elena das Glück gefunden hat. Sie hat ein Buch geschrieben, das veröffentlicht wurde und erfolgreich ist. Mit Pietro Airota, den sie während ihres Studiums kennenlernte, hat sie den Sohn einer angesehenen und wohlsituierten Mailänder Familie geheiratet. Vergleichsweise jung wird er zum Universitätsprofessor berufen und erhält einen Lehrstuhl in Florenz. Schon bald wird Elena schwanger. Lila hat sich aus ihrer Ehe mit Stefano befreit und lebt mit einem Freund aus Kindheitstagen zusammen. Während sie ihren kleinen Sohn von einer Nachbarin betreuen lässt arbeitet sie selbst Vollzeit in einer Wurstfabrik. Die Arbeitsbedingungen sind hart und die Arbeiter permanent unzufrieden. Glaubte ich nun, dass beide den sich aus der Situation heraus vorgezeichneten Lebensweg gehen würden, so lag ich gänzlich falsch. Elena Ferrante hat sich für ihre Figuren ein Auf und Ab des Schicksals erdacht, bei der die Figur des Nino Sarratore, der mir als Leser bereits seit Band 1 der Romanserie bekannt war und der eventuell der Vater von Lilas Sohn ist, eine bedeutende Rolle spielt.

Elena hat viel Zeit dafür aufgewendet sich aus dem neapolitanischen Milieu zu lösen. Dabei spricht sie bewusst keinen Dialekt mehr. Von sich selbst sagt sie, dass ihre Sprache männlicher geworden ist mit dem Ziel, sich von der durch Männern dominierten Gesellschaft zu lösen. Denn nur wer auf Augenhöhe agieren kann, wird auch die Hintergründe begreifen. Ihr Verhalten hat sie insgesamt einer höheren Gesellschaftsschicht angepasst. Und dennoch ist sie nicht zufrieden mit ihrer Arbeit. Nach einer ersten Welle der Anerkennung für ihr Erstlingswerk, bleiben die Ideen zu einer Fortsetzung ihres Schreibens bruchstückhaft. Von der traditionellen Rolle als Hausfrau und Mutter kann sie sich nicht gänzlich lösen und findet bei ihrem Mann keine Unterstützung zur Selbstverwirklichung, weil er seine eigene Karriere vorantreiben will.

Ende der 1960er beginnen die Arbeiter in Italien gegen die wirtschaftliche und soziale Ungerechtigkeit aufzubegehren. Am Beispiel der Wurstfabrik, in der Lila arbeitet, bindet die Autorin diesen historischen Aspekt in ihren Roman ein. Kommunisten und Faschisten versuchen die Oberhand zu gewinnen und bekämpfen nicht nur den sozialen Missstand sondern sich auch gegenseitig. Dabei kommt es in Neapel zu blutigen Kämpfen. Ich erlebte Lila in der täglichen Tretmühle der eintönigen Fabrikarbeit. Doch wem die Figur im Roman inzwischen vertraut geworden ist wie mir, kennt Lila als einfallsreich und intelligent. Sie weiß um ihre Begabung für Ungewöhnliches, denn sie hat auch schon früher Erfolg mit ihrer Kreativität gehabt. So nimmt sie eine Idee ihres Lebensgefährten auf und geht ihr mit Hartnäckigkeit und Ausdauer nach. Lila ist sich darüber bewusst, dass Wissen eine Art Macht über andere Personen mit sich bringt. Sie nutzt es als Werkzeug, um den von ihr gewünschten Platz in der Gesellschaft zu finden.

Elena Ferrante schaffte es, mich mit der Entwicklung ihrer Protagonistinnen immer wieder zu überraschen. Die schöne klare Sprache wird dabei gerade im Umfeld von Lila oft rau, manchmal sogar roh. Doch diese Art unterstützt es, den Kampf der beiden jungen Frauen um einen Platz in der Gesellschaft zu verdeutlichen. Durch die gewählte Erzählperspektive konnte ich dem Versuch Elenas folgen, das geltende Frauenbild in ihrer Zeit zu begreifen, gerade auch aus der Sicht der Männer, genauso wie der Ergründung ihrer eigenen Libido.

Wieder einmal konnte die Autorin mich mit ihrer Erzählung überzeugen. Ich bin schon gespannt darauf, welche Erfahrungen die beiden Freundinnen auf ihrem Lebensweg noch machen werden und ob Lila gefunden wird beziehungsweise gefunden werden will. Wer die Serie noch nicht kennt, sollte jetzt mit dem Lesen beginnen, denn der letzte Band erscheint voraussichtlich im Februar 2018.

Veröffentlicht am 18.09.2017

Tiefschürfend

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Der dritte Teil der Saga um die Leben von Lila und Elena in Italien behandelt die Erwachsenenjahre der beiden. Lila hat ihren Sohn mitgenommen und muss sich durchschlagen. Elena hat einen recht erfolgreichen ...

Der dritte Teil der Saga um die Leben von Lila und Elena in Italien behandelt die Erwachsenenjahre der beiden. Lila hat ihren Sohn mitgenommen und muss sich durchschlagen. Elena hat einen recht erfolgreichen Roman geschrieben, arbeitet auch für die Zeitung, lässt sich aber immer mehr in den Haushalt zurück treiben.
Im Mittelpunkt stehen daneben aber auch die gesellschaftlichen, sozialpolitischen Umbrüche der 60er Jahre. Viele Figuren, die den Lesern bereits in den ersten Bänden begegnet sind, tauchen auch jetzt auf, haben sich auf verschiedene Seiten geschlagen.
So entsteht ein umfassendes Bild der politischen und sozialen Lage.
Das Verhältnis zwischen Lila und Elena ist sehr abgekühlt und es bleibt abzuwarten, ob und wie sich das noch einmal ändern wird.
Das Grandiose an diesen Romane ist jedoch, dass es der Autorin gelingt, über ganz private Einzelschicksale den Wandel, die Entwicklung in einer Zeit des Umbruchs auf einer sehr breiten Basis darzustellen. Das Persönliche ist zugleich immer auch politisch und gesellschaftlich relevant.
Sehr ansprechend ist auch die Sprache, Elenas Sprache, die aus ihrer Sicht schildert, wie die Dinge laufen, wo etwas falsch läuft und wer wem hinterherläuft.
Insgesamt ist es ein großes Vergnügen, den dritten Band zu lesen. Erwartungsvoll sehe ich dem vierten und letzten Teil entgegen, der hoffentlich die in Band ganz zu Anfang aufgeworfene Frage nach dem Verbleib von Lila aufklären wird. Beide sind mir ans Herz gewachsen.