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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2023

Geplättet und begeistert

Liebewesen
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Dieser Roman ist einfach außergewöhnlich. Er hat mich mitgerissen und getroffen - zuerst mit seinem Humor, dann mit den Hintergründen, warum Lio so ist wie sie ist.

Ich war auch ziemlich baff, dass das ...

Dieser Roman ist einfach außergewöhnlich. Er hat mich mitgerissen und getroffen - zuerst mit seinem Humor, dann mit den Hintergründen, warum Lio so ist wie sie ist.

Ich war auch ziemlich baff, dass das hier ein Debütroman ist. Aber in einem Podcast-Interview mit der Autorin habe ich dann erfahren, dass sie einige Jahre daran gearbeitet hat. Ich muss schon sagen, dass hat auf keinen Fall geschadet.

Ich empfinde alles als genau auf den Punkt gebracht. Keine Zeile zuviel. Der Humor passt sehr gut. Manchmal ist er auch eine Verarbeitungsstrategie.

Aber Vorsicht: Auch wenn es zunächst ganz locker und leicht beginnt. Dieses Buch ist keine leichte Kost für die Seele. Ich war hinterher ziemlich geplättet. Trotzdem begeistert.

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Veröffentlicht am 25.12.2023

Alles anders als es scheint

Kein guter Mann
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Von Anfang an war ich durch den mitreißenden Schreibstil in die Geschichte hineingezogen. Gleich der erste Satz hatte eine Sogwirkung auf mich:

„Lange bevor Walter aus Versehen Gott wurde, suchte seine ...

Von Anfang an war ich durch den mitreißenden Schreibstil in die Geschichte hineingezogen. Gleich der erste Satz hatte eine Sogwirkung auf mich:

„Lange bevor Walter aus Versehen Gott wurde, suchte seine Chefin bereits nach Wegen, ihn loszuwerden.“

Es wird die Vorgeschichte erzählt, wie es dazu kam, dass der Protagonist Walter, Postbote, in die Christkindfiliale strafversetzt wurde: Ein Kleinkrieg mit einem Nachbarn, ziemlich absurd und mit Augenzwinkern erzählt. Ich war dabei voll auf Walters Seite.

Er scheint irgendwie fertig mit der Welt zu sein, aber dennoch ist mir gleich vom Anfang an klar, dass er einen großen Gerechtigkeitssinn hat.

Wie ist Walter so geworden? Das wird durch Rückblenden erzählt und manches davon ist ziemlich erschütternd. An manchen Stellen habe ich auch nur den Kopf geschüttelt, und zwar über die Gutmütigkeit des jungen Walter, die ihn letzten Endes in schlimme Situationen gebracht und ihn fast ruiniert hat, zumindest mental.

Als er dann beginnt, durch einen Briefwechsel, in dem er den lieben Gott spielt, dem kleinen Ben zu helfen, bin ich gerührt darüber, was Walter auf die Beine stellt. Mir kam es fast so vor, als sähe er in Ben einen Teil seines jüngeren Ichs.

Das Ende war für mich sehr überraschend, zwar recht traurig, aber zum Teil auch tröstend. Mehr kann ich nicht verraten, ohne zu spoilern. Ich fand es jedenfalls sehr passend.

Fazit: Großartig erzählte Geschichte mit ungewöhnlichem und unterschätztem Protagonisten. Obwohl insgesamt eher traurig, gibt es auch Stellen zum Schmunzeln.

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Veröffentlicht am 23.12.2023

Lustig und schön

Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen
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Ich hatte Petra Hülsmann durch eine Leserunde hier bei der Lesejury kennengelernt. Nun wollte ich ein anderes Buch von ihr lesen und stieß so auf dieses.

Ich bin nur so durch den Text gefegt, denn es ...

Ich hatte Petra Hülsmann durch eine Leserunde hier bei der Lesejury kennengelernt. Nun wollte ich ein anderes Buch von ihr lesen und stieß so auf dieses.

Ich bin nur so durch den Text gefegt, denn es liest sich superschnell weg. Petra Hülsmann hat einfach eine Schreibe zum Wohlfühlen, Lachen und zum Teil Gerührtsein.

Das wird nicht das letzte Buch dieser Autorin bleiben. Die anderen der Hamburg-Reihe werde ich bestimmt auch noch lesen.

Schön fand ich auch, den Taxifahrer Knut wiederzutreffen, wenn auch nur ganz kurz.

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Veröffentlicht am 16.12.2023

Mitgefiebert, amüsiert und ein wenig gegruselt

Monsteranwalt
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Ich hatte bereits den ersten Teil dieser Reihe gelesen und mich nun gefreut, dass es mit diesem Buch eine Fortsetzung gibt.

Eigentlich fängt es jetzt mit dem „Monsteranwalt“ Daniel Becker erst richtig ...

Ich hatte bereits den ersten Teil dieser Reihe gelesen und mich nun gefreut, dass es mit diesem Buch eine Fortsetzung gibt.

Eigentlich fängt es jetzt mit dem „Monsteranwalt“ Daniel Becker erst richtig an, denn nun hat er seine eigene Kanzlei und vertritt vor allem sogenannte Monster. Bei vielen davon ist diese Bezeichnung nicht gerechtfertigt, denn es sind einfach nur Wesen mit zum Teil magischen Kräften, die sie vor der Allgemeinheit verborgen halten.

Der Hauptheld Daniel Becker ist mir zwar schon im ersten Teil ans Herz gewachsen, aber in diesem Buch ist meine Sympathie noch gewachsen. Der Typ hat wie jeder seine Schwächen, aber nimmt sich selbst oftmals nicht ganz ernst. Für seine Mandanten läuft er jedoch zu Höchstform auf.

In diesem Buch hat mir die Vielfalt seiner Fälle besonderen Spaß gemacht. Oftmals habe ich mich amüsiert gefragt: Wie kommt man denn nur auf so etwas? Beispiel: Ein Mann, der in Abbeizer gefallen ist und seitdem als glibberige Masse weiterlebt und mit toten Katzen gefüttert wird. Au weia!

Ich will nicht verraten was dahintersteckt, aber das ist nur einer von den skurrilen Fällen, um die sich Daniel Becker kümmert, und die das ganze Buch besonders witzig und abwechslungsreich machen.

Der Hauptstränge der Geschichte – die Sache mit den Hexen und der Fall der Bürgermeisterin, wie er bereits im Klappentext angekündigt ist – sind äußerst dramatisch, twistbehaftet und zum Teil brutal.

Ich bin da ziemlich empfindlich und sollte dieses Buch einmal verfilmt werden, möchte ich den Film nicht sehen. Aber als Lesestoff ist es in Ordnung.

Außerdem gefallen mir die Dialoge sehr und ich hoffe, dass es noch weitere Fortsetzungen geben wird.

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Story und Schreibstil: überwältigend!

Die sieben Monde des Maali Almeida
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Was für eine Idee! Die Zwischenwelt als eine Art Einwanderungsbehörde darzustellen. Dort findet sich der Hauptheld dieses Buches, Maali Almeida, plötzlich wieder. Er hat keine Ahnung, wie er dahin gekommen ...

Was für eine Idee! Die Zwischenwelt als eine Art Einwanderungsbehörde darzustellen. Dort findet sich der Hauptheld dieses Buches, Maali Almeida, plötzlich wieder. Er hat keine Ahnung, wie er dahin gekommen ist. Er muss wohl tot sein, irgendjemand hat ihn umgebracht.

Nun hat er nur eine Woche Zeit, um die Hintergründe herauszufinden. Das ist bei seinem umtriebigen Leben als Kriegsfotograf und Zocker gar nicht so einfach.

Ich war sofort überwältigt vom Schreibstil dieses Autors. Schon nach der Leseprobe hätte ich am liebsten einfach weitergelesen. Aber ich musste warten, bis ich das ganze Buch hatte.

Neben der überaus spannenden Lektüre um diesen ambivalenten Charakter habe ich noch eine Menge über Sri Lanka und den dortigen Bürgerkrieg gelernt.

Ich lese gern ungewöhnliche Bücher über mir bis dato sehr fremde Kulturen, sofern sie auch noch eine mitreißende Story erzählen. Bei diesem Buch bin ich voll auf meine Kosten gekommen.

Fazit: Tolles Buch! Leseempfehlung.

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