viel Inhalt in wenigen Seiten
WolfszoneJoe ist ein begnadeter Privatdetektiv und bekannt für seine Verschwiegenheit und seinen Erfolg. So ist es keine große Überraschung, als die Militär-Magnatin Sylvia Kraupen gerade ihn um Hilfe bittet, ihre ...
Joe ist ein begnadeter Privatdetektiv und bekannt für seine Verschwiegenheit und seinen Erfolg. So ist es keine große Überraschung, als die Militär-Magnatin Sylvia Kraupen gerade ihn um Hilfe bittet, ihre vermisste Tochter Lisa für sie zu finden. Joe macht sich auf den Weg nach Brandenburg, um dort die letzte Spur von Lisa zu verfolgen. Eine Spur, die mitten in die Wolfszone führt.
Das Cover ist sehr schlicht gehalten; hauptsächlich grau-silbern mit einer Blutspur quer über den Einband. Ich musste sofort an einen grauen Wolf denken und dessen Hinterlassenschaften. Zusammen mit dem Klapptext war das Bild ausschlaggebend, dass ich zu dem Buch gegriffen habe.
Christian Endres hat eine spannenden, durchdachten und packenden Schreibstil, der mich neugierig auf sein Buch macht! Die Seiten flogen nur so an mir vorbei und mir gelang es ohne Probleme, in die Welt von Cyberwölfen, Aktivisten und Militärs abzutauchen.
Dem Autor ist es wunderbar gelungen, zwei packende Themen zu vermischen: Klimawandel und Cyborgisierung. Und dies alles vor dem Hintergrund einer Suche nach einem verschwundenen Mädchen.
Die ganze Welt sieht nach Brandenburg. Dort ist eine Rudel Wölfe eine Verbindung mit Technologie eingegangen. Nicht freiwillig, sondern dank Anfällen ist es zu dieser Mutation, ober besser gesagt Cyborgisierung gekommen. In wie weit die Wölfe gefährlich sind, gilt es herauszufinden. Das Militär hat eine Wolfszone eingerichtet und die Finger ruhen nervös am Abzug. Jede Sichtung könnte in einer Katastrophe enden.
Aber es gibt auch Befürworter für die Cyber-Wölfe. Eine Gruppe Aktivisten, die das Leben um jeden Preis bewahren und schonen wollen. Welcher Weg der richtige ist, wird wohl nur die Zukunft bringen; falls die Wölfe denn eine haben. Dürfen wir wirklich das durch uns entstandene Leben einfach mit Gewalt beenden?
Lisa gehört der Gruppe der Umweltschützer an. Joe ermittelt und versucht einen Weg zur Wahrheit zu finden, doch der ist fast so unmöglich zu finden, wie ein Schattenplatz.
Ich mag die vorherrschende Stimmung der Angst, der Hitze und der Unruhe, die Christian Endres schafft. Der Autor scheint an allen Ecken zu kämpfen und wirft ein sehr weit gespanntes Netz. Nach und nach, quasi Seite für Seite zieht sich dieses Netz zusammen und seine Geschichte wird immer dichter und nachdenklich stimmender.
Spannend hat Christian Endres auch seine Charaktere gestaltet! Eine Bindung konnte ich zwar zu keinem eingehen, da sie mir dafür zu vielschichtig und zu durcheinander waren, aber interessant fand ich die allemal!
Allen voran natürlich der Detektiv Joe, der seinen Job ausgesprochen gut macht und doch zum Spielball der einzelnen Parteien zu werden droht. Doch was wie ein Hin und Her wirkt, scheint doch zum Ziel zu führen; irgendwie.
Aber auch die ehemalige Extremsportlerin Marija fand ich toll. Eine zielstrebige, ehrgeizige Frau, die für ihren Fehler büßen muss. Statt in der Weltelite mitzufahren, ist sie nun Fahrradkurier und darf ihre Tochter nur selten sehen.
Um nur zwei zu nennen, die ich besonders reizvoll fand!
Und trotzdem hat mich das Buch nicht zu hundert Prozent überzeugen können. Mir war es zu unruhig und die Themen zu vielfältig. Ich für meinen Teil hätte lieber mehr über die Cyborg-Wölfe gelesen. Vielleicht wäre ein Mehrteiler auch für mich besser gewesen, bei dem die einzelnen Themen wie Umweltschutz, Klimawandel, Cyborgisierung, Extremsport, Mafia-Strukturen, Militär, Liebesgeschichte und Ermittlertätigkeit deutlicher geworden wären. So wirkt das ganze Buch gehetzt.