Das wahre Leben
Das wahre Leben schreibt immer die besten Geschichten. Dass da etwas dran ist, zeigt Ursula März mit diesem faszinierenden Büchlein mit vierzehn Episoden aus dem Alltag des Gerichts.
Sachlich auf den ...
Das wahre Leben schreibt immer die besten Geschichten. Dass da etwas dran ist, zeigt Ursula März mit diesem faszinierenden Büchlein mit vierzehn Episoden aus dem Alltag des Gerichts.
Sachlich auf den Punkt gebracht, schildert Autorin Ursula März, welche selbst Gerichtsreporterin ist, ganz unterschiedliche Mordprozesse und Tathergänge. Mit feinem Spürsinn sieht sie hinter die Fassade der Menschen im Saal, ergründet deren Motive, sucht Auslöser und Ziele einer jeden Missetat. Da gibt es überwiegend Menschen wie du und ich, Menschen, die unauffällig in der Nachbarschaft leben, denen man regelmäßig im Supermarkt begegnet und doch sitzen sie eines Tages auf der Anklagebank. Wie ist das passiert? Wie konnte es so weit kommen? Präzise beschreibt März vierzehn Beispiele, wie aus ganz „normalen“ Mitbürgern Straftäter werden, aus Gier, aus Berechnung, bisweilen durch reinen Zufall, der eine Reaktionskette auslöst. Jeder Fall für sich ist spannend und faszinierend, der Schreibstil passt perfekt zu dieser Art von Buch, in dem es um wahre Sachverhalte geht, welche teils informieren, teils verwundern, teils unterhalten.
Ein gelungener Mix aus Krimielementen, welchen wahre Begebenheiten zugrunde liegen, einzelne Episoden, die kurz und bündig dargestellt werden und dem Leser ermöglichen, auch einmal die Tätersicht einzunehmen, ohne etwas zu verharmlosen oder zu beschönigen. Wie geht es Anwälten und Richtern, was ist deren täglich Brot, was spielt sich Prozess um Prozess im Gerichtssaal ab? Einen Abriss an Antworten kann dieses Buch liefern und die Menschen hier draußen wahrlich zum Staunen bringen. Ich empfehle „Verfehlungen und Verbrechen“ sehr gerne weiter.