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Veröffentlicht am 18.02.2024

Wunderbarer Humor, herrliche Situationskomik

Wie sind Sie hier reingekommen?
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Wolfgang Schneider ist gerade mal Anfang Zwanzig und heißt wirklich so - was haben sich seine Eltern dabei bloß gedacht? Das ist schon schlimm genug, aber Wolfgang kommt auch noch aus der westfälischen ...

Wolfgang Schneider ist gerade mal Anfang Zwanzig und heißt wirklich so - was haben sich seine Eltern dabei bloß gedacht? Das ist schon schlimm genug, aber Wolfgang kommt auch noch aus der westfälischen Provinz und langweilt sich dort unendlich. Die Lösung - zum Studium in die pulsierende Hauptstadt. Also zieht Wolfgang nach Berlin und beginnt ein Studium - allerdings ohne sich wirklich für das Studienfach zu interessieren. Er läßt sich treiben, lernt die Stadt, ihre Ur- und ihre zugezogenen Einwohner kennen und fragt sich schon bald: "Was geht hier eigentlich ab?"
Wolfgang stellt fest, dass es gar nicht so einfach ist, in einer Stadt mit dreieinhalb Millionen Einwohnern echte Bekanntschaften oder gar Freundschaften zu knüpfen. Und das Geld reicht natürlich auch nicht, so dass Wolfgang skurille Nebenjobs annimmt und plötzlich und ungeplant zum gefragten Performance-Künstler avanciert. Wolfgang ändert seinen Namen, taucht ein in eine Welt, die Offenheit und Toleranz predigt, in Wahrheit aber seine ganz eigenen festgefahrenen Regeln folgt.

Tilman Birr hält mit dem Buch "Wie sind Sie hier reingekommen?" der selbsternannten Berliner Toleranzgesellschaft auf humorvolle Weise den Spiegel vor. Brüllend komische Dialoge wechseln sich mit nachdenklich machenden Passagen ab. Ein herrlich witziges Buch, das zwischen den Zeilen sehr viel mehr bietet als nur Humor. Absolute Leseempfehlung - vor allem für junge Menschen, die ohne klare Zukunftsvorstellung in Berlin studieren möchten.

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Veröffentlicht am 20.01.2024

Starker Serienauftakt - von Diederike Dirks werden wir hoffentlich noch viel lesen

Hauptkommissarin Diederike Dirks / Friesenkunst
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Diederike Dirks, Kriminalhauptkommissarin in Aurich, hat mit ihrem Assistenten Kriminalkommissar Oskar Breithammer einen neuen Fall. Ein bekannter lokaler Künstler wurde tot aufgefunden - offensichtlich ...

Diederike Dirks, Kriminalhauptkommissarin in Aurich, hat mit ihrem Assistenten Kriminalkommissar Oskar Breithammer einen neuen Fall. Ein bekannter lokaler Künstler wurde tot aufgefunden - offensichtlich ermordet. Der Mann lebte ruhig und zurückgezogen, hatte nur wenig Kontakt zu anderen Menschen, keine Geldsorgen und scheinbar keine Feinde - also, wer hatte einen Grund ihn zu töten?

Dirks und Breithammer beginnen zu ermitteln und stoßen auf interessante Hinweise - sowohl auf die Vergangenheit des Opfers, als auch seinen Lebenswandel in den vergangenen Jahren bezogen. Zwischenzeitlich ist die Hauptkommissarin ein wenig abgelenkt, denn ihre beste Jugendfreundin wurde von ihrem Mann verlassen und sucht nun Trost in der Heimat - bei ihrer Mutter und bei Diederike. Als dann auch noch Dirks' Assistent Oskar Breithammer einige zweifelhafte Verhaltensweisen an den Tag legt, droht die Kommissarin die Kontance zu verlieren. Der Fall bekommt wieder ihre volle Aufmerksamkeit - und die braucht Dirks auch, denn die Ermittlungsergebnisse offenbare unglaubliche Zusammenhänge.

Der Auftakt zur Nordsee-Krimireihe um Hauptkommissarin Diederike Dirks und Kommissar Oskar Breithammer ist mehr als gelungen. Der Kriminalfall ist verzwickt, wendungsreich und spannend. Vor allem die im Hintergrund ablaufenden Erzählstränge bieten Stoff für jeden Menge Fortsetzungen und spannende Lesestunden mit den neuen sympatischen Kommissaren aus Ostfriesland.

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Veröffentlicht am 20.01.2024

Das beste Ermittlerteam der vergangenen Jahre

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Der Donnerstagsmordclub besteht aus vier mittlerweile weit über siebzigjährigen, aber noch sehr rüstigen, um nicht zu sagen extrem aktiven Senioren. Elizabeth, Joyce, Ibrahim und Ron haben in ihren Leben ...

Der Donnerstagsmordclub besteht aus vier mittlerweile weit über siebzigjährigen, aber noch sehr rüstigen, um nicht zu sagen extrem aktiven Senioren. Elizabeth, Joyce, Ibrahim und Ron haben in ihren Leben jeder für sich schon sehr viel erlebt, aber das hält sie nicht davon ab, sich in ihrer luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase in der Grafschaft Kent regelmäßig alte Kriminalfälle vorzunehmen, nach neuen Erkenntnissen zu forschen und bestenfalls - falls noch nicht geschehen - das Verbrechens aufzuklären.

In diesem ersten Band der neuen Reihe des britischen Autors Richard Osman fällt den vier Senioren-Detektiven ein Fall praktisch direkt vor die Füße, denn im Zuge von Grundstücks- und Baugeschäften rund um die Seniorenresidenz stirbt eine nicht unbedeutende Person us ihrem direkten Umfeld – und das nicht auf natürliche Weise.

Elizabeths Spürsinn ist geweckt und die ehemalige Geheimagentin stürzt sich mit ihren drei Freunden, sehr zum Leidwesen der örtlichen Polizei, sofort in die Ermittlungen - oder doch nicht zum Leidwesen...?

Richard Osman ist mit diesem Buch ein Geniestreich gelungen. Die immer wieder wechselnden Erzähler geben der Geschichte Schwung, die Erzählstränge sind genial verwoben und die unzähligen Charaktere (vor allem Bogdan, Donna und Chris) wunderbar getroffen und dargestellt. Die vier Hauptprotagonisten sind nicht nur megasympathisch, sondern auch witzig, herzlich, teilweise niedlich naiv, aber dabei hochintelligent und zielstrebig. Und schlauer als alle anderen Charaktere zusammen - außer vielleicht Bogdan...

Von der ersten bis zur letzten Seite ein Lesegenuss der ganz besonderen Art. Bitte mehr davon - viel, viel mehr!

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Veröffentlicht am 20.01.2024

Wunderbar zu lesender Cosy-Crime-Fantasy-Mix

Spellbound - Lieber verhext als verstorben
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Emma hat in der Menschenwelt eigentlich ein geregeltes Leben als Anwältin geführt. Durch die Verkettung einiger Umstände hat es sie in die malerische Kleinstadt Spellbound verschlagen – und das hat gravierende ...

Emma hat in der Menschenwelt eigentlich ein geregeltes Leben als Anwältin geführt. Durch die Verkettung einiger Umstände hat es sie in die malerische Kleinstadt Spellbound verschlagen – und das hat gravierende Folgen. Denn Spellbound ist nicht nur ein magischer Ort, an dem Elfen, Hexen, Zauberer, Werwölfe, Wallkyren und unzählige weitere fantastische Wesen leben - es ist darüber hinaus ein Ort, auf dem ein Fluch liegt. Niemand, der Spellbound betreten hat, kann das magische Städtchen je wieder verlassen.

Emma sitzt also fest. Wie gut, dass sie sich zumindest um ihr Auskommen keine Sorgen machen muss, denn ihr Vorgänger als Anwalt der Stadt kann aufgrund gewisser Umstände nicht mehr praktizieren. Außerdem ist Spellbound eigentlich genau der richtige Ort für Emma, denn es stellt sich schnell heraus: Emma ist eine Hexe. Ihre - zugegeben - noch sehr rudimentären Fähigkeiten bessert sie fortan mit ihren neuen Freundinnen in der Hexen-Nachhilfeschule auf. Emma hat schnell Freunde und Anschluss gefunden und staunt dennoch jeden Tag aufs Neue über die Vielfältigkeit ihrer neuen Heimat.

Im fünften Band pendelt Emma zwischen persönlichen Highlights und Ehrungen, großen beruflichen Herausforderungen und persönlichen Tiefschlägen. Schließlich gerät sie sogar selber in Gefahr, den auch eine Hexe ist in Spellbound nicht vor Verbrechen gefeit.

„Spellbound. Lieber verhext als verstorben“ ist eine sehr schön zu lesende, spannende und in höchstem Maße humorvolle Geschichte, die Krimi, Herzschmerz, verrückte Situationen und Spannung mit unnachahmlichen Charakteren und Protagonisten verknüpft. Wer mit diesem Buch in die Reihe einsteigt, der möchte unmittelbar nach dem Ende der Lektüre sofort die Vorgängerbände lesen um die Vorgeschichte nachzuvollziehen. Wer die Reihe bereits kennt, der beginnt unmittelbar nach dem Ende auf den sechsten Band hinzufiebern.

Einfach eine schöner, liebevoller Cosy-Crime-Fantasy-Mix, der dem Leser ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Tolle Fortsetzung, sehr humorvoll und lesenswert

Monsteranwalt
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Daniel Becker, der Anwalt, dem die Monster vertrauen, hat sich nach seinen Abenteuern im ersten Band der Reihe "Im Zweifel für das Monster" von seinem Traum, Teilhaber einer angesehenen Kanzlei in Seattle ...

Daniel Becker, der Anwalt, dem die Monster vertrauen, hat sich nach seinen Abenteuern im ersten Band der Reihe "Im Zweifel für das Monster" von seinem Traum, Teilhaber einer angesehenen Kanzlei in Seattle zu werden, verabschiedet und tritt nun - seit einiger Zeit selbstständig - praktisch nur noch für Monster und andere übernatürliche Wesen als Verteidiger und Rechtsbeistand auf. In seiner kleinen, eher schäbigen Kanzlei unterstützen ihn, neben seinem Praktikanten Phil, der sprechende Hund Dennis als Bürohilfe und Empfangschef, sowie Ermittlerin Martina. Beide sind mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ausgestattet, denn Dennis kann erschnüffeln, ob ein Mandant menschlich ist oder einer anderen Spezies angehört, während Martina als Gestaltwandlerin - halb Mansch, halb Ratte - die besten Fähigkeiten beider Spezies in einer "Person" vereinigt.

Das Geschäft läuft eher schleppend, aber eines Tages kommt eine großgewachsene, attraktive Dame in Daniels' Kanzlei und bittet um ein Gespräch, das schnell eine ganz andere Wendung erfährt, als der Monsteranwalt es für möglich gehalten hätte. Ruck Zuck ist Daniel Becker mit seinem Team wieder in eine haarsträubende Geschichte verwickelt, die nicht nur Nerven sondern auch viel Feingefühl und Kombinationsgabe erfordert.

Royce Buckigham hat mit dem "Monsteranwalt" eine herrlich witzige, haarsträubend abgedrehte und spannende Fortsetzung vorgelegt, die nahtlos an die fantastische Story ihres ersten Romans "Im Zweifel für das Monster" anknüpft. Die bekannten Figuren vollführen wieder einen eindrucksvollen Balanceakt zwischen ernsthaften Ermittlungen, "menschlichen" Gefühlen und der nicht immer einfachen Einordnung der fantastischen Wesen, die ihnen begegnen.

Wunderbar abgedreht, herrlich witzig und oft auch gefühlvoll. Absolute Leseempfehlung.

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