Cover-Bild Betrug
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 02.11.2023
  • ISBN: 9783462005448
Zadie Smith

Betrug

Roman
Tanja Handels (Übersetzer)

Die gefeierte Bestsellerautorin Zadie Smith überrascht mit einem literarischen historischen Roman, der sich um einen der bekanntesten Gerichtsfälle Englands dreht: Der Tichborne-Fall, der Arm gegen Reich aufwiegelte.

London 1873. Mrs. Eliza Touchet ist die schottische Haushälterin und angeheiratete Cousine des einstmals erfolgreichen Schriftstellers William Ainsworth. Eliza ist aufgeweckt und kritisch. Sie zweifelt daran, dass Ainsworth Talent hat. Und sie fürchtet, dass England ein Land der Fassaden ist, in dem nichts so ist, wie es scheint. 

Mit ihrer Schwägerin besucht sie die Gerichtsverhandlungen des Tichborne-Falls, in der ein ungehobelter Mann behauptet, der seit zehn Jahren verschollene Sohn der reichen Lady Tichborne zu sein. Andrew Bogle, ehemaliger Sklave aus Jamaika, ist einer der Hauptzeugen des Prozesses. Eliza und Bogle kommen ins Gespräch und der Wahrheit näher. Doch wessen Wahrheit zählt?

Basierend auf realen historischen Ereignissen ist »Betrug« ein schillernder Roman über Wahrheit und Fiktion, Jamaika und Großbritannien, Betrug und Authentizität und das Geheimnis des Andersseins.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2023

Ließ mich hin und hergerissen zurück

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Betrug ist tatsächlich mein erster Roman der gefeierten Autorin Zadie Smith und ich war sehr neugierig, wie sie diesen historischen Gerichtsfall erzählen würde. Ich bin sowohl inhaltlich als auch bezüglich ...

Betrug ist tatsächlich mein erster Roman der gefeierten Autorin Zadie Smith und ich war sehr neugierig, wie sie diesen historischen Gerichtsfall erzählen würde. Ich bin sowohl inhaltlich als auch bezüglich der Autorin also völlig unbedacht an die Geschichte herangegangen.

Erzählt wird in angenehm kurzen, episodenhaften Kapiteln hauptsächlich aus der Sicht von Mrs. Eliza Touchet, die Haushälterin des bekannten Schriftstellers William Ainsworth. Durch ihre Augen erhält man Einblicke in das alltägliche Leben dieses Schriftstellers sowie in das damalige Leben in England und dessen Verwerfungen. Dabei lässt Eliza bereits nach einigen Seiten tief blicken. Hinter der Fassade der Bürgerlichkeit verbergen sich einige Abgründe. Ich war sehr oft hin- und hergerissen, ob ich die Charaktere mag oder nicht.

Die Handlung springt wie flüchtige Gedanken in Vergangenheit und Gegenwart, was zwischendurch zu Verwirrung führen kann. Man muss sich konzentrieren, um der Handlung zu folgen - die Autorin schafft es aber, dabei insgesamt den roten Faden nicht zu verlieren.

Vor allem Eliza ließ mich immer öfter zwiegespalten zurück, was die Autorin aber sicherlich beabsichtigt hat. Denn sie ist ein außergewöhnlicher, unangepasster Charakter, der geradlinig und mit klarem Verstand seine Umgebung seziert.

So versucht Eliza auch den Fall um den vermeintlichen Tichborne-Erben aufzudröseln und der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Die Autorin verwebt so geschickt eine Geschichte in der Geschichte und gibt Einblicke in das Leben auf den Kolonien, allem voran Jamaika. Dabei verwendet sie auch einiges an historisch verbürgtem Material und webt dieses in die Handlung ein. Als Leser habe ich mich dabei ertappt, wie ich selbst versucht habe, der Geschichte des vermeintlichen Tichborne-Erben etwas abzugewinnen, vermochte sie doch auch die Massen der ärmeren Bevölkerung zu begeistern.

Neben dem Tichborne-Fall als Aufhänger spricht die Autorin somit viele Themen an und legt sie unter das Brennglas von Elizas Erzählungen. Themen wie Gender, die heterosexuelle Norm, Prüderie, Rassismus, die Folgen des Kolonialismus und viele weitere werden stilistisch sicher in ihre Gedanken verpackt und subtil an den Leser herangetragen. Ein Buch, das mich zum einen wegen seiner Umsetzung beeindrucken konnte, zum anderen hat es mich inhaltlich dann aber doch etwas verhungern lassen. Vielleicht, weil ich unbewusst doch etwas anderes erwartet hatte. Es wird sicherlich dennoch viele Leser für sich gewinnen können.

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Ich bin mit diesem Roman nicht warm geworden

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Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, aber um ehrlich zu sein, lässt es mich sehr enttäuscht zurück. Mir ist bekannt, dass Zadie Smith als herausragende Autorin gefeiert wird, nur kann ich diesen „Hype“ ...

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, aber um ehrlich zu sein, lässt es mich sehr enttäuscht zurück. Mir ist bekannt, dass Zadie Smith als herausragende Autorin gefeiert wird, nur kann ich diesen „Hype“ nicht nachvollziehen. Vielleicht bin ich auch einfach nicht diesen Schreibstil gewohnt, denn dieser ist mit Sicherheit nicht gebräuchlich. Doch um was geht es eigentlich in diesem Werk?
Der Leser begegnet Mrs. Eliza Touchet im 19. Jahrhundert. Die Story spielt in London und Eliza ist die Haushälterin und angeheiratete Cousine des Schriftstellers William Ainsworth. Sie wird auf den Tichborne-Fall aufmerksam, bei dem ein Mann die Behauptung aufstellt, der seit zehn Jahren verschollene Sohn der reichen Lady Tichborne zu sein. Andrew Bogle, ein ehemaliger Sklave wird Zeuge des Prozesses und Eliza ist fasziniert von der Geschichte Bogles. Soviel zum Hauptgerüst des Romans und der Klappentext hat mich wirklich angezogen. Ebenfalls fand ich die Tatsache interessant, dass die Story basierend auf reale historische Ereignisse geschrieben wurde, doch im Grunde habe ich „nur“ deprimierende Charaktere begleitet. Man kann richtig beobachten, wie schnell Erfolg zu Kopf steigen kann und wie schnell dann auch der Fall erfolgt. Besonders gut ist dies bei William Ainsworth zu sehen. Leider konnten auch die Zeitsprünge nicht dazu beitragen, die Geschichte etwas spannender zu gestalten. Im Gegenteil, es wurde nur immer wieder dargestellt, wie verhärmt manche Menschen schon im jungen Alter waren. Sicher, das Leben zu dieser Zeit war gewiss nicht einfach, aber ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht. Zum Glück sind die Kapitel sehr kurz gehalten, so dass man das Buch in kurzer Zeit lesen kann. Die Hauptfigur Eliza Touchet war tatsächlich Ainsworth‘ Haushälterin, nur ist die wahre Person schon viel früher gestorben. Ich muss gestehen, dass ich mich öfter gefragt habe, wie sie wohl reagiert hätte, könnte sie sehen, wie die Autorin sie gezeichnet hat. Ebenso habe ich mir diese Frage bei William Ainsworth und Charles Dickens gestellt.
Fazit:
Dieser Schreibstil ist leider nichts für mich und ich kann die Begeisterung um dieses Werk nicht nachvollziehen. Vielleicht bin ich einfach andere Lektüre gewohnt und hatte dadurch Schwierigkeiten, mit dem Roman warm zu werden. Deshalb gibt es hier leider keine Leseempfehlung von mir.

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