Mehr als ein Weihnachtsbuch
Ich habe dieses Buch tatsächlich nicht zur Weihnachtszeit gelesen, sondern daher… War kein Problem, denn dieses Buch ist mehr als ein kitschiger Weihnachtsroman. Auch wenn es dort um den Zauber der Weihnacht ...
Ich habe dieses Buch tatsächlich nicht zur Weihnachtszeit gelesen, sondern daher… War kein Problem, denn dieses Buch ist mehr als ein kitschiger Weihnachtsroman. Auch wenn es dort um den Zauber der Weihnacht geht, steckt in diesem Buch wirklich eindeutig mehr drin.
Es geht um Letti und Matteo. Beide recht jung und demnach in ihren Handlungen nicht immer durchdacht. Manchmal handeln sie komplett überstürzt ohne Sinn und Verstand, dann wiederrum wo sie spontan und aus dem Bauch heraus agieren könnten, fehlt ihnen der Drive. MMH…. Oftmals schwierig beim Lesen, da man dann ein wenig mit dem Kopf geschüttelt hat.
Beide erzählen dieses Buch aus der wechselnden ICH – Perspektive. Was mir sehr gut gefallen hat, da man dann einfach den Einblick von beiden hatte und hier handeln besser nachvollziehen konnte. Zudem wird das Buch dadurch aufgelockert.
Letti macht in meinen Augen die größte Entwicklung in diesem Buch durch. Auch wenn sie sich erst einmal von ihren Eltern lossagt, die etwas anderes mit ihr geplant haben, ist die Entwicklung eigentlich erst zum Schluss spürbar. Denn sie ist mit dem Druck, den ihre Eltern ihr machen, in Bezug auf das Eiskunstlaufen überfordert und hört auf. Eine starke Entscheidung, die Letti definitiv nicht bereut.
Matteo hingegen kämpft mit ganz anderen Problemen. Er würde sich schlussendlich wünschen, dass es nur ums Eiskunstlaufen geht. Doch diese Probleme thematisiere ich hier nicht, denn ihr müsst sie lesen und erleben, wie die Autorin damit umgeht. Denn sie werden nicht unter den Tisch gekehrt, sondern auch für jüngere Leser gut aufgefangen und aufgearbeitet.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist einfach und simpel, verzichtet auf verschachtelte Sätze und nutzt die Möglichkeit der verbalen Schlagabtäusche der beiden perfekt aus. Dadurch erhält das Buch einen ganz neuen Drive, denn gerade, wenn es um Weihnachten geht, beziehen beide unterschiedliche Positionen und es gab Dialoge, die mich mehr als nur zum Schmunzeln gebracht haben.
Kommen wir zur Story. Ja, es gibt Weihnachtsmuffel und Menschen, die dieser besinnlichen Zeit skeptisch gegenüberstehen und so auch Letti. Ich persönlich finde es gut, dass diese unterschiedlichen Meinungen und Erfahrungen hier aufgegriffen werden. Ohne Fingerpointing sondern wertneutral. Denn, würde es Matteo nicht geben, würde Letti den Zauber der Weihnacht so, vielleicht nicht erleben.
Ganz besonders hervorheben möchte ich das Setting in der Kinderklinik. Auch wenn wir nur kurz einen Einblick dort hineinbekommen und wahrscheinlich auch nur bruchstückhaft etwas davon erfahren, ist es dennoch sehr gut durchdacht und zeigt, dass Weihnachten überall existiert.
Mehr verrate ich zur Story nicht.
So viel sei dennoch verraten, der Buchteitel selbst, wird im Verlauf des Buches erklärt und rundet alles noch einmal komplett ab.
Natürlich darf auch hier die Romantik nicht zu kurz kommen, daher gibt es zuckersüße und ganz kitschig romantische Momente, die Letti und Matteo erleben dürfen.
Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches anders ist, welches nicht komplett auf Weihnachten abzielt, sondern dem Leser unterschiedliche Perspektiven bietet. Kein Buch, welches uns hochtrabende Literatur verspricht, sondern ein bodenständiges Buch, mit zwei tollen Protagonisten, die manchmal etwas jung agieren, aber ganz wichtige Themen transportieren. Ein Buch, welches Spaß macht zu lesen und was einem trotz seiner Einfachheit in Erinnerung bleibt. Denn Weihnachten ist mehr als nur Lichterglanz und Geschenke. Dies wird hier mehr als klar.